Wrackbesuch: Wie lange macht sie noch, die "American Star"?


Ein erneuter Besuch: Wieder ist das Explorer Team an der Playa de Garcey ...

Wieder da: An der Playa de Garcey ...


Diesmal ist es wirklich traurig. Vom ersten Moment an, wenn es nämlich hinter der Biegung der Piste wieder zum ersten Mal in der Bucht gegenüber schemenhaft sichtbar wird. Und wenn dann das "ganze" Schiff wie eh und je allmählich auftaucht: Es liegt nun tatsächlich so schräg wie ein gestrandetes Geisterschiff in seiner Bucht - trotz Sonnenschein auch an diesem Tag wird dem, der es schon länger kennt, wehmütig um´s Herz. 

Wir sind wie schon so oft wieder am Schauplatz des traurigen Geschehens an der Westküste Fuerteventuras - vor uns liegt diesmal das weltberühmte Wrack in seiner "neuen" Lage, stark verkürzt und stark reduziert - wie wir schon seit Ende des Vorjahres wissen, fehlt mittlerweile nicht nur sein hinterer Schornstein, sondern auch noch ein großer Teil des zur See gewandten Teils vom "Heck" des Vorschiffs. Noch gibt es zwar die drei markanten Masten am Vorderteil des Wracks, doch auch deren Verschwinden dürfte nur eine Frage der Zeit sein, wenn man die See beobachtet, während die Flut donnernd einrollt ...

Rund eine Woche werden wir uns diesmal in der näheren und ferneren Umgebung der American Star aufhalten, sie in dieser Zeit auch mehrfach besuchen und noch einmal zusammentragen, was vielleicht zu Beginn dieses Jahres zusammengetragen werden sollte ...

Aktivitäten

Was haben wir vor? Nun - an Bord gehen, wie einer unserer Leser dies noch vor wenigen Tagen beabsichtigte, werden wir sicher noch weniger können als wollen - und auch er wird sich vermutlich schwer tun, seine Pläne zu realisieren. Der Zugang zum Wrack in diesen Tagen des Februars 2006 erscheint jetzt endgültig nur noch etwas für Selbstmordkandidaten, ganz abgesehen von den Verboten, die wir im ersten Teil unserer Berichterstattung schon erwähnten. 

Nein, wir werden sicher leider nie mehr an Bord dieses vor uns liegenden Phantoms gelangen können und haben deshalb auch anderes vor bei unserem aktuellen Besuch: Natürlich wollen wir zu allererst den gegenwärtigen Zustand des Wracks studieren und diesen auch während der nächsten Tage mehrfach beobachten und später im Verlauf dokumentieren. Dann wollen wir der American Star in Anbetracht ihres fortgeschrittenen Zustands des Untergangs so etwas wie eine letzte Ehre erweisen und eine "Fiesta de Cometas", also ein kleines privates Drachenfest an der Playa de Garcey ausrichten - und sei es nur symbolisch und mit einigen wenigen unserer Drachen, die wir wie in den Vorjahren auch bei dieser Reise sehr zahlreich im Gepäck haben ...

Februar 2006: Ein letzter Besuch bei der "American Star"?

Eine weitere Tour soll uns in dieser Woche nach Puerto del Rosario führen, wo wir endlich einmal das Lokal aufsuchen wollen, das nach dem Auflaufen des Schiffes im Jahr 1994 mit Einrichtungsgegenständen des Wracks bekannt geworden ist. Gemeinsam mit anderen Erinnerungsstücken an das Schiff gibt es mittlerweile eine beachtliche Sammlung von "Reliquien" oder auch nur Relikten der American Star, die den Fans des weltberühmten Wracks nicht vorenthalten werden sollte.

Und zu guter (?) Letzt wollen wir uns auch mit einigen kriminellen Machenschaften befassen, die sich offenbar mittlerweile rund um das Wrack abspielen - insbesondere in Bezug auf die Fahrzeuge ahnungsloser Touristen. Zusammen mit einem weiteren Projekt auf der Insel, über das wir einen eigenen Bericht im Magazin haben, insgesamt also wieder einmal ein mehr als volles Programm für das Explorer Team während der wenigen Tage, die auch diesmal leider nur zur Verfügung stehen ...


Februar 2006: Und wieder ein Besuch bei der American Star - wird es diesmal der letzte sein ..?

Besucher mit Fahrrad ... ... und Wohnmobil ... Schräg liegt sie mittlerweile ... ... und die See rollt erbarmungslos bis aufs Deck ... Wie lange mag sie sich noch halten ..?

Besuche 2006:

Die Rückblende:

Die ganze Geschichte vom Schiff:

Und die traurige Geschichte des Verfalls:


© 2006 Text/Fotos J. de Haas