Rioja 2014
Weinkunst meets Baukunst ...
Erneut hat Gerhild Burkard von Rettich Weinreise eine Tour zusammengestellt, um eine Weinregion kennenzulernen: Diesmal geht es nach Spanien in den Rioja. Als kleine exklusive Gruppe werden wir Weingüter besichtigen, die unterschiedlicher kaum sein können. Somit erhält man einen umfassenden Überblick, wie vielfältig doch das Weinspektrum ist, das die Region zu bieten hat.
Und das ist ist weitaus mehr als der übliche Tempranillo, der bei uns in den Supermarktregalen steht.
Die Reise startet Ende September in Bilbao, es ist die Zeit der Weinlese, so dass wir diesmal Gelegenheit erhalten, nicht nur das Endprodukt zu verkosten, sondern auch den Weg der Trauben von den Weinbergen in die Tanks und Fässer miterleben zu können ...
Mit ein wenig "Warenkunde" bereiten wir uns vor: La Rioja wird unterteilt in
- Rioja Alta
- Rioja Alavesa und
- Rioja Baja.
Unsere Weinreise wird sich auf Rioja Alta und Alavesa beschränken. Im Rioja überwiegt Rotwein (85 %), aber zunehmend finden sich auch interessante Weißweine. Angebaut werden hier für Rotweine die Rebsorten Tempranillo (ca. 60% der Gesamtanbaufläche), Garnacha (ca. 18%), Graciano (ca. 4%), Mazuela (< 1%) und für Weißweine Viura (ca. 15 %), Malvasia (< 1%) und Garnacha Blanca (< 1%).
Der Consejo Regulador de la D.O.Ca. RIOJA regelt, welche Ansprüche Weine aus dem Rioja erfüllen müssen. Seit 1925 existiert die Herkunftsbezeichnung Rioja. Die Qualitäten werden dort unterschieden in
- Vino joven bzw. Vino de ano
Wein nach der Hauptgärung abgefüllt und in den Handel gebracht - Crianza
Wein, der 2 Jahre gereift ist, davon mindestens 1 Jahr im Holzfass - Reserva
Wein, der mindestens 3 Jahre gereift ist, davon mindestens 1 Jahr im Holzfass - Gran Reserva
Wein, der mindestens 2 Jahre im Holzfass und mindestens 3 Jahre in der Flasche gereift ist.
Daneben gibt es so genannte Garagenweine und Autorenweine: Weine, die in kleinen Mengen produziert werden mit dem Ziel eine besonders gute Qualität - teilweise mit speziellen Eigenarten - anzubieten. Nichtsdestotrotz werden auch diese Weine gemäß den Regeln des Consejo Regulador klassifiziert.
Der Weinanbau lässt sich in der Region bis ins 11. Jhdt. vor Christi Geburt zurückverfolgen: Er begann mit phönizischen Siedlern und auch die Römer legten zahlreiche Weinberge an. Die Berichte der Pilger des Jacobswegs sorgten dafür, dass der Wein bald über den Rioja hinaus bekannt wurde.
Als Mitte des 19. Jhdt. die Reblaus die französischen Weinstöcke vernichtete, verlagerten die Franzosen - insbesondere aus dem Bordeaux - den Weinanbau in den Rioja und sorgten somit für eine Angleichung der Produktionsmethoden. Doch auch der Rioja blieb von der Reblaus letztlich nicht verschont, die Rebstöcke wurden Ende des 19. Jhdts. befallen. Somit endete der Boom des Weins, denn die Franzosen hatten die Zeit genutzt, ihre Weinberge mit resistenten Weinstöcken als Unterlagen für ihre Rebsorten "aufzuforsten".
Mit diesen Grundkenntnissen ausgestattet kann es losgehen: Nicht von Nachteil ist es, wenn man sich auch für Architektur interessiert, denn in dieser Region haben etliche Bodegas nicht nur den Anspruch guten Wein zu produzieren, sondern dies auch in ansehnlichem Ambiente zu tun.
Für Gerhild Burkard sind Bilbao und La Rioja damit auch die Verschmelzung ihrer beiden Leidenschaften - Sommelière und Architektur, oder um es auf den Punkt zu bringen: gute Weine trinken in einer riesigen Architekturausstellung ...
Die Tourübersicht
... und eine Übersicht der besuchten Betriebe
- Marquez de Riscal - der Mittelständler
- Bodega López de Heredia Vina Tondonia - die Puristen
- Bodega Eguren Ugarte - der Patriarch
- Bodega Campo Viejo - die Industriellen
- Bodega Bai Gorri - die Modernen
- Crusoe Treasure - die Forscher
Hinweis: In diesem Bericht sind hinter den umrahmten anklickbaren Bildern abweichende Großbilder hinterlegt!
© 2015 Sixta Zerlauth