Bordeaux 2011
Die Wahrheit über den Bordeaux ...
Wie alles beginnt ...
Wer kennt sie nicht, diese Situation vor dem Weinregal im Supermarkt, in dem Mengen an Bordeaux-Flaschen zu unglaublich niedrigen Preisen angeboten werden, und man hilflos auf die Etiketten mit hübschen Schlössern und unglaublich wohlklingenden Namen schaut. Irgendwann entscheidet man sich für ein Fläschchen, nicht die billigste, aber sicher deutlich unter 10,- Euro.
Zu Hause dann im Weinkeller die große Enttäuschung: Das soll der Wein sein, bei dem Weinkenner in aller Welt die Augen vor Verzückung verdrehen und sich fast ruinieren, um den Weinkeller zu füllen? Da hat man wohl etwas falsch gemacht und so nutzt man das nächste Mal das Angebot eines Weinversands: "Bordeaux für Kenner" heißt es hier, der Wein ist etwas teurer - wird nur in Kisten verkauft - aber schmeckt er wirklich besser? Die Geschmacksknospen sind irritiert, nachdenklich schwenkt man den roten Tropfen im Glas - es soll ja ein Wein für Kenner sein und daran könnte es vielleicht liegen: Man ist kein Kenner ...
Doch da kann Abhilfe geschaffen werden, denn nach den tollen Erfahrungen im Burgund mit Weinreisen Rettich müsste es eigentlich doch machbar sein, sich zum Kenner zu wandeln.
Gesagt getan! An einem klaren frostigen Tag im März 2011 brechen wir auf nach Bordeaux. Getreu dem Motto - Frankreich ohne Paris geht nicht - müssen wir in Paris CDG das Terminal wechseln und umsteigen. Obwohl mehr als eine Stunde Umsteigezeit vorhanden ist, wird es knapp, denn die Beschilderung ist nicht durchgängig vorhanden, die Strecke weit und wir müssen insgesamt vier Mal unseren Personalausweis rauskramen: bei der Vorkontrolle zur Kontrolle, bei der Kontrolle, beim Boarding und dann noch einmal im Flieger ...
Bevor wir starten, sehen wir uns verwundert um: Es gibt nur Passagiere, die im vorderen Drittel dicht an dicht sitzen und im hinteren Drittel dicht an dicht. Das mittlere Drittel ist komplett leer. Hätte man uns gleichmäßig verteilt, dann hätten die Mittelplätze leer ein können und alle hätten bequem gesessen. Beim Versuch nach der Durchsage "Boarding completed" sich in die vorderen Reihen umzusetzen, macht das Servicepersonal unmissverständlich klar, dass dies unerwünscht sei. Mit Business / Economy Class hat das nichts zu tun, eine Erklärung bekommen wir nicht. Vielleicht liegt der Grund in der Beladung der Maschine oder einfach in einem Spleen der Air France ...
Doch dann endlich startet der vollbesetzte Flieger und wir erreichen am späten Vormittag Bordeaux. Am Gepäckband wird dann dem letzte Touristen klar, wo er gelandet ist: In der berühmtesten Weinregion der Welt und auch der Vorgarten des Flughafens wird regionsüblich genutzt, Weinstöcke statt Blumen. Vielleicht gedeiht hier der berühmte Château du Kérosène?
Am Ausgang erwartet uns eine alte Bekannte aus der Schweiz: Evelyn haben wir bereits auf unserer Reise durch das Burgund kennen gelernt. Ein Taxi fährt uns nach der freudigen Begrüßung schließlich nach St. Emilion, wo unsere Weinreise starten soll. Und der Taxifahrer wäre nicht ein typischer Taxifahrer der Region, würde er uns nicht in fließendem Französisch () jede Menge Weingeschichten erzählen zu den Orten, durch die wir fahren - bei strahlendem Sonnenschein und ebensolcher Laune erreichen wir schließlich unser Ziel ...
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Hinweis: In diesem Bericht sind hinter den umrahmten anklickbaren Bildern abweichende Großbilder hinterlegt!
© 2011 Sixta Zerlauth