Reisen - aber politisch korrekt!
Wo kann man eigentlich heute noch mit gutem Gewissen
hinreisen ..?



fragt sich Reiner Morlock
Im neuen Jahr will ich endlich politisch korrekt sein: Das habe ich mir nach vielen Jahren eigentlich verantwortungslosen Reisens nun wirklich vorgenommen!
Es
kann nicht länger sein, dass ich überall dahin reise, wo es vielleicht
landschaftlich schön oder kulturell interessant sein könnte oder wo
es möglicherweise nur billig, weit genug entfernt oder ausreichend sonnig
ist. Damit muss Schluss sein, was ab sofort gilt, ist: Nur noch dahin
fahren, wo man es als politisch korrekter Mensch auch verantworten kann
- alles muss einfach passen von der Umwelt bis hin zu den Menschenrechten!
Allerdings wird die Welt, wie man inzwischen weiß, überall vom Kapital und vom organisierten Verbrechen regiert. Das kommt in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Sport und Kirche daher in Form von diversen Ganoven, Diktatoren, sogenannten demokratisch-rechtsstaatlichen Regierungen, Vorstandsvorsitzenden und anderen Schurken. Dazu kommt eine krebsartig wachsende Weltbevölkerung, die den Planeten und damit auch etliche Reiseziele ruiniert. Aber was soll´s, der kleine Bürger und Reisende kann dagegen eh nichts ausrichten. Was ein Schurkenstaat als Reiseziel ist und was nicht, ist heutzutage nur sehr schwer zu unterscheiden und noch schwerer, wer die Schurken sind und wo genau sie sitzen. Trotzdem, ich will´s einfach zukünftig versuchen, das politisch korrekte Reisen!
Was sind nun solche Reiseländer, um die ich künftig einen Bogen machen muss? Schauen wir zuerst mal Richtung Süden, z.B. nach Nordafrika: Lieblingsreiseziele von Individualglobetrotteln und Massen-All Inclusive Reisenden finden sich dort ja scheinbar in Hülle und Fülle, aber leider nichts für mich!
Arabellion,
Islamisten, Diktaturen und Scheindemokratien,
Probleme mit der GPS-Nutzung, steinewerfende
Kinder. Massenhaft Sand im Auto, drückende Hitze, die bekanntlich Agressivität
fördert und das Urteilsvermögen einschränkt, andauernde Einladungen
zum Tee: Welcher Mensch ohne masochistische Ader hält das aus?
Nein, Länder wie Tunesien, Marokko, Mauretanien,
Algerien oder auch
Maltungerokko stehen für mich ab
sofort auf der "NoGo"-Liste, außerdem wird man da ja mit blankem
Busen auf der Stelle verhaftet!
Und beweisen schließlich nicht auch Artikel in ernsthaften Reisebüchern
wie dem über die 1000 Orte, die man knicken
kann, dass man diesen Reisezielen lieber fernbleiben sollte:
"Ja, natürlich, es gibt einen Grund nach Marokko zu reisen, am Besten mit Gleichgesinnten, und dafür auch noch tief in die Tasche zu greifen. Einen einzigen Grund: dort bei Nacht ein Boot zu besteigen und über die Straße von Gibraltar nach Spanien zu setzen, um den gruseligsten aller Kontinente für immer hinter sich zu lassen. Das tun viele.
Dass auch der umgekehrte Fall vorkommt - dass also Leute von europäischen Schleppern verführt werden und nach Marokko fahren -, das scheint Afrikanern, und speziell den Marokkanern, schier unbegreiflich. Aber es geschieht. Europäische Schlepper, Reiseveranstalter genannt, geben Marokko als "Land der Königsstädte" aus. Mit diesem goldfarbenen Wort bezeichnen sie eine Reihe von Slums, die unter den Namen Fès, Marrakesch, Meknès und Rabat im Lexikon zu finden sind."
Natürlich mache ich auch um Länder in Regionen mit regierenden Muslimbrüdern und religiösen Faschisten einen großen Bogen, die über Bikini- und Alkoholverbot diskutieren, denn auch dazu kann man im obigen Buch schließlich zu recht nachlesen: "Ich reise nicht in Länder, in denen das intelligente Leben vor dreitausend Jahren ausgestorben ist." Mmh, aber manchmal hat man allerdings den Eindruck, dass man dafür eigentlich überhaupt nicht groß irgendwo hin reisen muss ...
Arabische
Länder werde ich künftig allgemein meiden: Auch wenn es da manchmal
Gutes gibt, wie z.B. die Regel in Saudi-Arabien, dass Frauen nicht Auto
fahren dürfen, so überwiegt doch auch da das Negative. Schon wieder
ewig blauer Himmel mit Backofentemperaturen und ohne eine einzige Wolke,
Sand, Protz und Dekadenz ohne Ende, milliardenschwere saudische Prinzen
(mit goldenem Thron in der eigenen Boing 747), die das Forbes-Magazin
verklagen, weil da ihr Vermögen um 10 Milliarden Dollar zu niedrig angesetzt
wurde. Dann laufen dort ganztägig weiß und schwarz verkleidete Vermummte
herum, was man kaum länger aushalten kann - nein, da kann mich auch
die Fußball-WM 2022 in Katar nicht umstimmen, selbst dann nicht, wenn
sie doch im Winter stattfinden sollte und in klimatisierten Hallen,
die anschließend irgendwohin verschickt werden!
Also muss ich mir andere Reiseziele suchen: Wie wäre es da z.B. mit
einer Bildungsreise nach China? Nun, das geht leider überhaupt nicht,
ist doch China wohl eine der autoritärsten Diktaturen der Welt - dazu
kommen korrupte Kader, Sippenhaft, Cyber-Attacken, Industriespionage,
Produktpiraterie, Massaker am Platz des Himmlischen Friedens, Luftverschmutzung
mit 15 Metern Sichtweite, totale Umweltzerstörung, mit Leim angerührte
Babynahrung, tote Schweine im Fluss. Selbst Einwohner sagen dazu "das
ist ein Ganovenstaat" - muss man noch mehr aufzählen, um da nie
hin zu fahren?!! Nein, da könnte man auch gleich Nordkorea zum Wellnessbereich
erklären!
Reise ich also stattdessen doch besser in unseren geliebten und vertrauten
Westen? Einen demokratischen Rechtsstaat vielleicht wie etwa die USA?
Nun, da bleibt für mich allerdings nach kurzer Bestandsaufnahme gleich
gar kein Grund mehr übrig: Handelt es sich hier doch schließlich um
das Mutterland des menschenverachtenden Turbokapitalismus mit der Wallstreet
als Mutter aller Finanzkrisen. Von hier kommt die Bedrohung der Weltwirtschaft
durch 24stündiges Drucken von Dollarnoten, dazu kommen US Talibans,
die sich Republikaner nennen, eine Homeland Security und National Security
Agency, die nicht nur Millionen eigene Bürger abhört und Daten aus der
Cloud klaut, sondern insbesondere auch Daten von uns Ausländern bei
Microsoft, Google, Apple und sogar Facebook (oh my God!!
)
abgreift.
Hier herrscht eine Waffenlobby und -industrie, die Forderungen nach
schärferen Waffengesetzen als unamerikanische Umtriebe ansieht. Hier
ist eine Gesellschaft etabliert, in der regelmäßig Fünfjährige Zweijährige
erschießen und in Florida eine schwarze Frau für einen Schuss in die
Wand 20 Jahre Knast aufgebrummt bekommt, während ein Weißer freigesprochen
wird, der einen unbewaffneten schwarzen Teenager auf offener Straße
umlegt: Das "Land der Freien"?? Oder doch eher ein "Land
der Idioten" und das Kapitol ein Irrenhaus von unversöhnlichen
Fundamentalisten? Aber toll ist wenigstens, dass ich jetzt nicht mal
mehr die Stichworte USA, Terror und Bombe nennen muss, weil die NSA
und ihre britischen Freunde inzwischen alle Beiträge von mir auch so
lesen! Und das ist nicht etwa "Antiamerikanismus", wie das
unser CSU-Innenminister neuerdings nennt, nein das ist echte Freundschaft
- in diesem Sinne also: Many freundschaftliche Greetings from Germany!!
Nun,
Kriege und neue Weltordnung sind
trotz Obama allerdings nicht vergessen und für mich ist das wirklich
kein Reiseziel. Und selbst wenn man aus der Zeit gefallene Amischlitten
gern hat, muss man auch dafür nicht mehr dahin fahren, weil man sich
die inzwischen auch hierzulande in mehr als ausreichender Menge anschauen
kann.
Na gut, oder auch nicht, also andere Ziele! Wie wäre es mit nördlich der USA, was ist mit Kanada? Muss ich allerdings auch nicht drüber nachdenken, über ein Land, in dem man bei der Robbenjagd nur den Tieren und nicht den Jägern den Schädel einschlägt!
Und wie sieht es weiter südlich aus, vielleicht in Lateinamerika?
Nun, gruselig, wie wir aus endlosen Berichten wissen: Moderne Sklaven,
Regenwaldabholzer und nun noch Massenproteste statt gutem Fußball in
Brasilien, ausbeuterische Großgrundbesitzer und Soja-Barone in Paraguay,
ansonsten alles ein Tummelplatz von Todesschwadronen und Drogendealern.
Wer da freiwillig hinfährt, soll sich nicht wundern, wenn er vielleicht
nur zufällig in irgendeine Schießerei dieser Banden gerät: Das
war´s dann und da hilft auch die natürlich gebuchte ADAC-PLUS-Rückführung
nicht mehr!
Also
heißt es woanders hin reisen! Naher Osten, vielleicht Türkei? Aber will
ich etwa "All Inclusive" im Mutterland der Ehrenmorde machen?
Da, wo man Demonstranten niederknüppelt und die Zelte von denen anzündet,
die ein paar alte Bäume schützen wollen? Wo man Gasgranaten ausgerechnet
auf unsere tapfere Grüne Claudia Roth abschießt? Oder wo man gleich
im üblen Knast verschwindet, wenn man mal einen alten Stein als Urlaubssouvenir
gekauft hat? Und sowas will in unsere EU? Nee, nee, nicht mit mir! Obwohl
- an den Ganoven dort wie hier sollte es eigentlich nicht scheitern.
Aber trotzdem nein, die Ecke ist ganz bestimmt garnix für mich!
Eigentlich fällt für mich der Nahe Osten komplett aus, weder habe ich Lust, in Syrien zu campen noch mir im Libanon einen Propaganda-Park der radikalen Hisbollah-Miliz anzuschauen mit Panzerabwehrraketen, Feldtelefonen und erbeuteten israelischen Sturmgewehren - vermutlich gibt´s da auch jede Menge Pickups als Kampfpanzer-Ersatz ... Aber Hisbollah, Fatah und andere - möchte man vielleicht angesichts solcher Gestalten freiwillig dort einen Abenteuerurlaub machen?
Apropos
Israel: Wenn ich schon nicht in den Nahen Osten reise, dann dorthin
bestimmt ebenfalls nicht. Aber Vorsicht ist geboten: Jedes Wort
der Kritik kann mir hier sofort als "Antisemitismus" ausgelegt
werden, und der ist ja bekanntlich wohl noch schlimmer als "Antiamerikanismus".
Bedingungslose Treue zu diesem Staat ist in Deutschland schließlich
Staatsräson, wie es unsere oberste Platitüden-Mamsell sicher formulieren
würde. Also nur gaaaanz vorsichtig angemerkt zu diesem Land: Offenbar
kann man dort folgenlos von "wirtschaftlichen Terrorattacken"
sprechen und Geldgebern (!) drohen, nur wenn diese wie die EU keine
Fördermittel mehr freigeben wollen für illegal besetzte Gebiete. Hier
gibt es bereits lange die Unterdrückung der Palästinenser, die Bombardierung
von Schulen, Wohn- und Krankenhäusern und immer mehr mitregierende Fundamentalisten
wie z.B. die der "Schas"-Partei (wissen die eigentlich nicht,
was "Schas" in Österreich bedeutet ..? Erinnert mich irgendwie
daran, dass man auch bei Mitsubishi seinerzeit nicht wusste, was "Pajero"
in Spanien heißt - seitdem die das bei Mitsubishi dann endlich geschnallt
hatten, fährt der örtliche Pajero in Spanien nur noch mit dem "Montero"
...
).
Doch zurück zu Israel: Die haben da derzeit einen Regierungschef, der anlässlich eines fünfstündigen Fluges nach London ein Doppelbett für 127.000 US $ im Flieger einbauen lässt - das mag vielleicht den Aufenthalt an Bord mit Gattin Sarah irgendwie erbaulicher machen, aber sowas erbost nicht nur die durch Sparzwänge gebeutelte eigene Bevölkerung! Also Fazit zum "Nahen Osten": Eigentlich alle dort unten in einen Sack und ...
Nun,
irgendwas sollte ich trotzdem finden! Wie wäre es denn stattdessen,
mal nach Russland zu fahren? Da gibt es schließlich einen lupenreinen
Demokraten an der Spitze, aber der lässt leider harmlose Mädchenbands,
die mal lautstark in einer Kirche herumhopsen, ins Gefängnis stecken
- wenn er nicht gerade mal "oben ohne" nach fingierten Schätzen
taucht! Außerdem: Eine Regierung, die nun sogar schon Passagierflugzeuge
abschießen und Greenpeace-Schiffe militärisch kapern lässt und deren
Partei selbst von einheimischen Kritikern als "Partei der Gauner
und Diebe" bezeichnet wird. Ein Land, wo Schwulenhatz fast schon
im Grundgesetz verankert ist und wo politische Gegner gern mal atomar
verseucht werden oder wenigstens im dazu bestens geeigneten Sibirien
auf Kurlaub gehen müssen, dem berühmten Reiseziel Archipel Gulak!? Will
ich wirklich da hin? Never ever!
Und von den dortigen Nachbarn wollen wir gar nicht erst reden: Zum Beispiel von der Ukraine, wo man hübsche Blondinen mit Zöpfen ebenfalls in den Knast steckt, wo im Parlament sitzende Boxweltmeister immer wieder dafür gelobt werden, dass sie in die dort üblichen Parlamentsschlägereien nicht eingreifen, die sie leicht für ihre Partei entscheiden könnten. Außerdem gibt´s da immer noch qualmende und strahlende Atomruinen, die weiter die Umwelt und nicht nur unsere Pilze vergiften ... Auch nicht in Frage kommt für mich zum Beispiel Weißrussland, wo man ... ach lassen wir das, äußerst unerfreulich und für mich als Reiseziel bis ins nächste Jahrtausend abgehakt!
Langsam macht sich Ratlosigkeit breit: Wenn schon kein Naher Osten
als Reiseziel geht, dann vielleicht eher der fernere? Nun, Mittlerer
Osten mit Mullah-Regimen, die Fatwas mit Todesstrafen gegen Schriftsteller
und Musiker verhängen, oder andere ähnlich anheimelnde Weltgegenden
brauche ich für mich nicht zu untersuchen - schließlich bin ich ja wirklich
kein gutmenschelnder Masochist, der da überall persönlich mit seinem
Expeditions-Lkw durchreisen muss ...
Also anders Richtung Osten? Afghanistan und Pakistan muss ich nicht erwähnen, schließlich will ich weder als Ungläubiger ohne Kopf nach Hause zurückkehren noch die ganze Zeit im Dingo und mit Minenräumer unterwegs sein. Auch will ich nicht aus Versehen von US-Drohnen beschossen werden, wenn schon unser sich beamtenmäßig verteidigender Kriegsminister keine eigenen in die Luft kriegt, die was taugen. Und weiter nach Osten!? Nach Indien etwa, in auch so eine "Demokratie" vielleicht? Wo meine Begleiterin glatt vom ganzen Dorf vergewaltigt wird, wenn ich mich grad mal umdrehe? Und ansonsten Menschenmassen an jedem Ort sind, den ich andernfalls vielleicht mal erreichen könnte? Von Drückern in den Vorortzug geschoben werden und bei meiner Rundreise nicht mehr rauskommen am Zielbahnhof, weil ich zu weit hinten stehe? Ne Ne, die sollen sich mal allein zerquetschen, ich muss nicht alles haben!
Langsam
wird es echt eng! Vielleicht wäre es schön in Japan, vielleicht zur
Kirschblüte dorthin mal eine Bildungsreise machen? Alles dummes Zeug,
was will man dort wirklich lernen - etwa so wenig wie die Ureinwohner
aus Nagasaki und Hiroshima gelernt haben? Dass man dort allen Ernstes
trotz der immer noch rauchenden und strahlenden und aktuell den Pazifik
verseuchenden Atomruine die weitgehend abgeschalteten Atommeiler wieder
anfahren will? Nur um die mächtige Atomlobby ruhig zu stellen? Wo man
beim Pfusch von AKW-Betreibern alle Augen zudrückt und wo organisierte
Verbrecher alles unternehmen, um alternative Energien möglichst zu verhindern?
Wo die schwarze Magie, genannt "Abenomics", und die Zentralbank ebenfalls die Weltwirtschaft bedrohen mit rund um die Uhr frisch und tonnenweise gedruckten Yen-Scheinen, die zusammen mit ähnlich wachsenden Mengen von Dollars, Pfund und Euros letztlich uns alle wegschwemmen wird und damit die letzten Tage des Euros sicher noch näher bringen? Nein, zu den Schlitzaugen und ihrer äußerst unsympathischen Mafia muss ich keinesfalls hin! Da werd ich ja lieber noch Besatzungsmitglied auf einem Schiff der Sea Shepherds und führe Seekrieg gegen die elenden Delfinschlächter vor ihren eigenen Küsten!
Nun, ist ein anderer Kontinent vielleicht der Ausweg, Australien??
Einst Strafkolonie für britische Verbrecher, aber auch dort natürlich
ekelhafter Linksverkehr, starke UV-Strahlung so weit die gerötete Kopfhaut
reicht und oft unmögliches Wetter, wie man als regelmäßiger Dschungelcamp-Gucker
weiß. Dann noch endlose Flugstunden bis dahin und am Ziel vielleicht
mit irgendeinem gemieteten Geländewagen in endlosen Wüstengebieten verrecken
- nein danke!
Aber wenn schon nichts Passendes in der weiten Welt für mich zu finden ist, wofür haben wir eigentlich unser gelobtes Europa mitsamt unserer EU als Friedensnobelpreisträger! Dorthin wird es immer gehen können!
Aber wohin genau? Vielleicht England? Nein, die spähen uns tagtäglich
über alle Kabel aus und treten demnächst auch geschlossen aus der EU
aus (Boa, das ist so schlimm, das reimt sich sogar!
).
Aber die haben natürlich ebenfalls ekelhaften Linksverkehr, von
idiotischsten Kreisverkehren ganz
zu schweigen. Die europäische Mutter der Finanz- und Blasenindustrie
sitzt dort auch noch, allein der Gedanke an die Banker der Londoner
City lässt die Lust auf ein Bier im Local Pub ganz schnell vergehen.
Dort werden neuerdings auch Journalisten terrorisiert und die Pressefreiheit
ist bedroht. Nein, Angelsachsen gehen derzeit gar nicht, da will ich
auf gar keinen Fall hin!
Aber vielleicht trotzdem Irland? Nun, die haben das restriktivste
Abtreibungsrecht Europas und eine Kirche, die Abgeordneten damit droht,
sie bei Erleichterung dieser restriktiven Regeln zu exkommunizieren.
Das alles in Anbetracht von Bischöfen, die sexuellen Missbrauch von
Minderjährigen durch Priester zu vertuschen versuchen. Ja, und dann
sind jetzt noch Telefonmitschnitte von Bankern aus der Finanzkrise aufgetaucht,
da lacht man sich über uns Deutsche schlapp und meint, die "Fuckin´
Germans" werden schon zahlen, und man wird zurückzahlen, wenn das
Geld da wäre, "nämlich nie". Und dann singt man da noch völlig
falsch "Doischland, Doischland, uber alles"!
Ne, ne, da wählt man doch lieber gleich die AfD, als auf die "Grüne
Insel" zu reisen (es sei denn, man stoppt die Partei bei
der nächsten Wahl ganz merkwürdig bei so um die 4,8% oder 4,9% - aber
das kann ja eigentlich nicht passieren, denn wir haben ja schließlich
einen demokratischen Rechtsstaat, oder?!)
Und wie ist es mit dem Nachbarn Frankreich? Ein Land, wo Frösche und Schnecken als Hauptgericht serviert werden? Wo ebenfalls die ganze Bevölkerung illegal und flächendeckend vom Inlandsgeheimdienst ausgeforscht wird? Da regiert derzeit außerdem ein Sozialist, der auch nur an unser Geld will, und wie man im Netz erfahren kann, darf der französische Zoll Mobiltelefone und Laptops Reisender filzen. Da muss ich dem passenden Kommentar in einem beliebten Fachforum natürlich recht geben: "Auch wenn es dem "normalen" Touristen wohl kaum passieren wird, sind solche Sachen eigentlich Grund genug, solche Länder zu meiden."
Also
weiter Richtung Süden? Um Himmels willen, das ist derzeit ein komplettes
NoGo-Gebiet, insbesondere für Deutsche! In Italien trauert man immer
noch dem Mafia-Clown nach und deren unverändert stark wachsende Schulden
drohen uns sehr bald bis über die Alpen zu überschwemmen, obwohl das
ganze Land viel reicher ist als wir selbst!
Von Spanien, Portugal, Griechenland, Zypern und ähnlichen Euro-Verlierern und Brutstätten der Korruption wollen wir in diesen Zeiten erst gar nicht reden: Früher auf unsere Kosten den Euro genossen, heute unsere Dreiknöpfe-Kanzlerin mit Hitlerbart darstellen, das geht ja wohl gar nicht. Die Blasenindustrie in diesen Ländern oder das Betongold dort will ich wirklich nicht mitfinanzieren, indem ich auch noch in dortigen Hotels absteige - nein danke!
Und östliche Nachbarn? Nun, polnische Lkw-Fahrer, die mit 80 km/h durch einheimische Ortschaften rasen oder Hundemeuten, die zur Bewachung eines jeden Grundstücks dort erforderlich zu sein scheinen, brauche ich genau so wenig wie aktuelle Statistiken über enorm wachsende Kriminalität an den dortigen "Schengen-Grenzen". Richtung Südosteuropa oder gar Balkan kann ich mir ebenfalls jeden Aufenthalt abschminken: Auch wenn südosteuropäische Ganovenbanden derzeit eher bei uns in Wohnungen einbrechen als vielleicht bei sich zu Hause Touristen überfallen, will ich da trotzdem nicht hin, und auch neue totalitäre EU-Staaten dort wie das derzeitige Ungarn will ich mit meinen Devisen nicht fördern.
Nun denn, es bleibt mir wahrscheinlich nur noch der Norden, das geliebte Skandinavien!
Aber ist das wirklich noch ein Reiseziel für politisch korrekte Menschen und freiheitsliebende Demokraten? Eine Gegend, wo wie in England alberne Monarchien die Regel sind, die Millionen Steuergelder sinnlos verschleudern? Und wo Prinzessinnen immer wieder mal Bürgerliche heiraten, anstatt unter sich zu bleiben?
Nun, zuerst kommt man vielleicht durch Dänemark, die haben aber immer
noch keinen Euro, weshalb man irgendwo lästigerweise Geld umtauschen
muss. Stundenlange Anfahrten im Auto kommen dazu, vor Ort erwarten einen
möglicherweise Autofahrer wie in Deutschland und Campingplätze wie das
TopCamp Feddet in Faxe. Außerdem:
Wer mal wie ich dänische Nachbarn hatte, die während Fußballspielen
gegen Deutschland ihre dänische Flagge im Garten gehisst haben oder
wer vielleicht Hundefreund ist, wird wirklich zurückhaltend, wenn es
um dieses Reiseziel geht: "Shame on the danish government"
ist die Signatur von so manchem Poster im Internet, von Hundemord und
vielleicht noch Grässlicherem im Auftrag der Regierung wird dort gemunkelt
..!
Also
lieber schnell durchfahren, wenn überhaupt? Um dann ausgerechnet in
Norwegen anzukommen, wo man weder in unserer EU sein noch unseren Euro
will, und das nur, weil man im Gegensatz zu uns sein Öl direkt vor der
Haustür fördern kann? Muss ich das unterstützen, so wie das Killen von
Walen und anderen Meerestieren, und gibt´s da nicht manchmal sogar Massaker
wie das von Utoya? Was wäre, wenn man zufällig ebenfalls auf dieser
Insel gezeltet hätte und für einen Sozialisten gehalten worden wäre
..?
Dann wohl doch lieber nach Finnland, oder? Aber was ist mit den dortigen Atommeilern, die über landschaftliche Schönheit nicht hinwegtäuschen können? Ob die Mitschuld haben an den unendlichen Mückenschwärmen, die einem das Leben vor der Tür ausgerechnet in den paar Monaten zur Hölle machen können, wo es ausnahmsweise mal nicht dunkel, kalt und zugeschneit draußen ist? Und was ist von den dortigen Steuer-Moskitos zu halten und der von so gut wie keinem erlernbaren Sprache ..?
Vielleicht doch weiter nach Schweden? Aber die haben doch neuerdings Jugendkrawalle und sind auch die, die den Wikileaks-Chef angeblich wegen seinem Umgang mit zwei Bedarfsblondinen ausgeliefert haben wollen. Um ihn vermutlich dann in die USA abzuschieben, wo ihm jahrelanger Gefängnisaufenthalt droht, wenn nicht mehr. Außerdem sind das alles verkappte Sozialisten, sie drangsalieren sowohl die eigene Bevölkerung wie auch die Touristen mit ihrem Systembolaget, der in Norwegen Vinmonopolet heißt - hatte ich ganz vergessen bei dem anderen Land! Das geht gar nicht, diese Gängelung widerspricht meiner freiheitlichen Einstellung vollkommen und wenn ich dort einmal reisen müsste, dann nur mit einem riesigen Aufkleber am Auto, den dann dort wirklich keiner mehr übersehen kann: "Free Assange & Fuck Systembolaget!"
Also auch nichts mit Skandinavien, aber was ist mit unseren Nachbarn,
nach Österreich vielleicht, oder in die Schweiz? Bei Reisen in die Schweiz
gefilzt zu werden wegen möglichem Schwarzgeldtransport, das mag ich
gar nicht, und Österreich - nun, wo man mich Piefke nennt, will ich
auch nicht hin ... Und sonstige Länder? Habe sicher noch einige vergessen.
Können aber wohl nicht so wichtig sein, und ob ich da wirklich hin fahren
sollte ..?
So
betroffen mich die Erkenntnis auch macht, ich muss wohl künftig, anstatt
albernen Sprüchen wie "Reisen ist tödlich ... für Vorurteile"
zu folgen und zu reisen, lieber in unserer geordneten Heimat bleiben,
im schönen Deutschland!
Allerdings,
je länger ich darüber nachdenke, um so mulmiger wird mir auch bei diesem
Gedanken: Es ist zwar schön, dass wir jetzt einen Pastor als Bundespräsidenten
haben, der andauernd gesalbte Reden hält, aber haben wir nicht auch
diese ach so beliebte Kanzlerin, die anstelle von richtiger Politik
vermutlich auch nach der nächsten Wahl wieder nur bewährte Hohlsprech-Politik
machen wird? Falls diese in Anbetracht der dann auf dem Tisch liegenden
Zahlen nicht vollkommen außer Kontrolle gerät und sie nur noch Sätze
wie "Das Internet ist für uns alle Neuland" von sich gibt
..?
Und gibt es da nicht eine Schwesterpartei, die Ehefrauen, Kinder,
Hunde und Katzen auf Kosten des Steuerzahlers beschäftigt? Und eine
Oppositionspartei, die uns das Menschenrecht "Freie Fahrt für freie
Bürger" nehmen und uns zum Kriechgang mit 120 km/h verdonnern will?
Was schlimmer wäre, als den Amis ihre Waffen wegzunehmen? Und deren
Möchtegern-Kanzler will sogar noch mehr verdienen als ein Sparkassendirektor!?
Nein, das alles geht gar nicht! Außerdem: Eine Regierung, die von
rein gar nichts weiß, egal ob von Bundeswehr-Drohnen oder Lauschangriffen
auf uns alle, oder Parteien, die alle zwingen wollen, künftig straflos
mit 30g Cannabis herumzulaufen oder unsere Steuern massiv erhöhen wollen,
sind für mich auch kein Grund, im Land zu bleiben und dort zu reisen.
Korruption und Verschwendungspolitik, skandalöse Bahnhöfe und Flughäfen,
ständiger Abbau bürgerlicher Freiheitsrechte, ein trotz immer mehr Nichtwählern
noch viel größeres Parlament nach der nächsten Wahl (das hat derzeit
wohl noch keiner bemerkt, oder was??).
Und auch Parteien mit künftig so hoher Finanzierung durch den Staat
wie noch nie?? Da muss man dann wohl in Zukunft noch mehr "automatische"
Kontoabfragen bei Hartz IV Beziehern machen - oder braucht man die Kohle
vielleicht, um wieder mal für den Fehlkauf einer einzigen amerikanischen
Aufklärungsdrohne gleich mehrere hundert Millionen Euro zu verbraten
..? Ach ja, wir wollten ja über Schurken und Staaten nicht mehr reden,
also lassen wir das lieber, auch wenn ich mich eigentlich bei der nächsten
Wahl aufstellen lassen sollte, schließlich weiß ich auch von fast nix
...
Und was folgt nun aus alledem für mich??
Es gibt offenbar überall wunderbare Landschaften auf der Welt, aber
tatsächlich sorgen deren Bewohner und Unmengen ortsansässiger Schurken
dafür, dass man als politisch und demokratisch korrekter Mensch eigentlich
nirgendwo mehr hinreisen kann. Und da man diese Bewohner und die ortsansässigen
Schurken leider wohl nur sehr schwer ohne Hilfe äußerst umstrittener
Großtechnik aus ihrer wunderbaren Landschaft weg bekommt und man auch
nicht darauf warten kann, bis der Klimawandel diese Gegenden frei räumt,
hilft mir in Zukunft vermutlich nur eines: Ich bleibe zu Hause! Allerdings,
im eigenen Garten sitzen kann ich da leider auch nicht mehr - wegen
der drei dämlichen Kreisch-Blagen der Familie Krawallmeier nebenan.
Und diese Vögel mähen sogar Sonntagmittags ihren Rasen - mit Motormäher!
Also bleibt wohl nur der heimische Keller: Aber da ist man ja für
alle Regierungen der Welt wohl sowieso der angenehmste Bürger, da kann
ich dann wenigstens in Ruhe vor meinem PC sitzen, alle Geheimdienste
der Welt mitlesen lassen, ab und zu mal ein Bier trinken, auf meinem
Smartphone unanständige Bilder für die NSA machen und auch mal ungestört
lachen. Denn was ungemein tröstet und viele schon lange wissen: Was
gibt es schöneres als den eigenen Keller, wo man jederzeit zum Lachen
hingehen kann ..?
© 2013
(
)
Reiner Morlock
Nachtrag der Red., Juli 2013: Vielleicht doch noch ein Reiseland?
Wie wir mittlerweile erfahren haben, hat Bolivien nach dem europäisch-amerikanisch (?)-unterirdischen Vorgang, dem bolivianischen Staatspräsidenten Evo Morales die Überflugrechte in Europa (Frankreich, Italien, Spanien und Portugal) zu versagen, dem Amerikaner Edward Snowdon politisches Asyl angeboten - dem Mann, der die Welt aufgeklärt hat über die amerikanischen Abhörpraktiken.
Auch wenn wir uns fragen müssen, ob da im "Land der Freien" eigentlich nur hochgefährliche Dilettanten am Werk sind (warum wussten die bei milliardenschwerer Abhörtechnik eigentlich nicht, wer im Flugzeug von Morales saß und wieso konnte jemand, der ganze drei Monate für eine externe Firma (!) der NSA tätig war, derartige Geheimnisse aufdecken), so können wir doch Boliviens Entscheidung in Sachen Asyl nach dem Vorfall mit Morales durchaus nachvollziehen.
Und nun kennen wir mit BOLIVIEN auch ein Land, das vielleicht auch
unser Autor bald einmal besuchen sollte - falls er trotzdem nicht will,
dann machen wir es eben selbst und werden berichten!