Fuerteventura 2010: Auf den Spuren der Blasenindustrie
Eine unheimliche Reise ins Herz der Immobilienkrise ...
Wir wissen, wir leben zu Beginn des zweiten Jahrzehnts im neuen Jahrtausend in einer Zeit der Blasen und des von ganz oben organisierten Verbrechens. Alle möglichen Länder, auch im guten alten Europa, haben derzeit ihre Blasen: So z.B. die Griechen eine Statistikblase, mit der sie völlig unbemerkt vom übrigen Europa allen EU-Mitgliedern vorgaukeln konnten, sie hätten so etwas wie einen Staatshaushalt. Oder die Briten: Sie gaukelten lange Zeit mit ihrer Finanzblase der übrigen Welt vor, ihr Land hätte sich seit den siebziger Jahren trotz "Overmanning" tatsächlich zu einem prosperierenden Staat entwickelt. Die Deutschen: Sie haben seit etlichen Jahren eine Sprechblase als Regierungschefin, die allen vorgaukelt, im Lande würde eine vernünftige Politik gemacht.
Aber sicher die tollste Blase haben die Spanier mit ihrer Immobilienblase: Da gaukelt man vermutlich blinden Käufern erfolgreich vor, ein abgelegenes Trümmergrundstück ohne Wasser und Strom in einer trostlosen Stein- und Geröllwüste irgendwo an einem abgelegenen Strand wäre ein Vermögen wert und man müsse nur zugreifen ...
All das war so erfolgreich in den letzten Jahren, dass wir wieder einmal beschlossen, knallhart zu recherchieren im Rahmen des investigativen Journalismus, für den unser Magazin inzwischen bekannt ist. Wie schon erfolgreich vor wenigen Jahren auf den Spuren der Kette wollten wir erneut als Touristen getarnt vor Ort ermitteln, auch diesmal auf der Ferieninsel Fuerteventura, wo sich ebenfalls zunehmend die Spuren der Immobilienblase zeigen.
SIE sollten uns dabei nicht zu früh entdecken, die Profiteure und Macher der Blase, wir hofften, dass nicht wie damals unser Vorhaben IHNEN schon bekannt war und bereiteten unsere Reise diesmal unter besonderer Geheimhaltung vor.
Also dann rein in den Flieger im Februar 2010 und runter fliegen - Hauptsache, SIE würden nicht zu früh gewarnt ..!
Als wir auf dem Flughafen von Fuerte ankommen, schwant uns schlimmes: Seit dem letzten Jahr ist das Flughafengebäude gewaltig erweitert worden, doch neben der einen von mittlerweile zwei Start- und Landebahnen stehen nur einige verlorene Flieger - es ist schließlich Winter. Dennoch bekommt unser Flieger keinen "Rüssel", wir müssen trotz sichtbar vieler freier Rüssel weit draußen auf dem Vorfeld eine Parkposition einnehmen und schon teilt uns der Kapitän mit, leider bekämen wir keine Treppe zum Aussteigen und müssten noch warten.
Unangenehme Erinnerungen an unsere Anreise bei den Recherchen zur "Kette" werden wach: Kann das wirklich ein Zufall sein? Die Zweifel werden übermächtig beim Blick aus dem Flugzeugfenster: Ein fast leerer Flugplatz, massenhaft freie Rüssel und keine Treppe weit und breit - da musste mehr dahinter stecken!
Irgendwann nach endloser Wartezeit im Flieger kommt dann endlich die Treppe, niemals konnte es nur an der Unfähigkeit der hiesigen Flughafenverwaltung liegen, was hier abläuft. Am Ende der Treppe wartet tatsächlich dann auch ein Bus - ziemlich überfüllt treten wir eine lange und umständliche Fahrt zum Abfertigungsgebäude an. Unsere Zweifel werden zur Gewissheit, als wir das Gepäckband erreichen: Zusammen mit einem Flug aus England und einem aus Halle/Leipzig wird das Gepäck aus München auf ein- und dasselbe Band entladen - zumindest soll es das.
Was sich dann in der nächsten Stunde abspielt, wirkt genau so wie die Abfertigung vor mehr als 30 Jahren auf dieser Insel: Nach endloser Wartezeit bekommen wir schließlich alle Gepäckstücke ausgeliefert, kaum hätte man damit noch gerechnet.
Aber eines ist nun endgültig klar: Soviel Unfähigkeit kann es gar nicht geben in Anbetracht der wenigen Flieger mitten im tiefsten Fuerte-Winter, da muss mehr dahinter stecken: SIE wissen offenbar doch bereits, dass wir kommen!
Zur Täuschung etwaiger Verfolger, denen natürlich alle unsere Defender-Kurse bekannt sein dürften, haben wir auch dieses Jahr wieder einen Defender gebucht, ihn dann aber im letzten Moment durch Intuition der Autovermietung gegen einen VOLVO XC90 eingetauscht - besser hätten wir es selbst bei eigener derartiger Planung kaum machen können!
Zwar wäre es gut für das getarnte Ego gewesen, wieder einen echten knallharten Defender zu fahren, aber die Lektüre eines Tests unseres Volvos in der Auto-Bild tröstet dann schließlich doch etwas: "Der kantige Naturbursche aus Göteborg war ein Karlakarl, wie die Schweden sagen. Ein Kerl, der Bäume ausreißen kann. 4,80 Meter lang, 1,90 Meter breit und 1,73 Meter hoch. Ein hochbeiniges Wikinger-Schiff, das Frauen Respekt einflößt und Männer zu Kapitänen hinterm Ruder erhebt ..." Was will man mehr, um IHNEN während der nächsten Tage Paroli bieten zu können ..?
Um etwaige Verfolger zu täuschen, steigen wir wie gewohnt im Maravilla in El Cotillo ab, wechseln dann aber völlig überraschend bei der Ankunft in ein anderes als unser gewohntes Appartement - wenn selbst wir davon vorher nichts ahnten, wie dann DIE?
Bereits am ersten Abend machen wir einen Rundgang durch El Cotillo: Neben den schon bekannten Spuren von Immobilienblase und Korruption, für die man nur zum nahen Leuchtturm fahren muss, um dort den bekannten gigantischen Kreisverkehr ins Nichts und die größenwahnsinnig-sinnlose Straße zu besuchen, gibt es nun neue Hinweise: Die völlig hirnlos ins Zentrum von El Cotillo gesetzten idiotischen Hotel- und Appartementbauten sind mittlerweile natürlich wieder mal erheblich erweitert im Vergleich zum Vorjahr und stehen nun weitgehend leer in der Gegend rum.
Wohl kaum ein Schild sieht man auf der ganzen Insel so häufig wie das "Se vende"-Schild, das auf ein zum Verkauf stehendes Geröllgrundstück oder einen leer stehenden Touristenbunker mit zig Einzelappartements hinweist.
In El Cotillo am Hotel Cotillo Beach, einem leer stehenden hässlichen Kasten, in dem man sich einkaufen kann, wenn man sein Geld nicht mit einer anderen Finanzblase angenehmer verloren hat, steht wie zum Hohn etwas von "Gran Futuro", einer großartigen Zukunft also, von der SIE wohl immer noch träumen ...
Dass SIE uns trotz aller Vorsichtsmaßnahmen aufgespürt haben, beweist uns allerdings der nächste Tag: Als wir zur Tarnung völlig harmlos einige Drachen an der Küste hinter dem Leuchtturm aufsteigen lassen, kommt plötzlich ein Geländewagen mit zwei "Uniformierten" zu uns gefahren: Der jüngere der beiden Insassen bedeutet uns auf Englisch (!!), dass wir unseren Naturburschen aus Göteborg ein paar Meter aus dem Sand an den Rand der Piste zurücksetzen sollen - da wo wir stünden, wäre schließlich die "Beach", erklärt man uns vorwurfsvoll.
Es kann eigentlich kaum nur der Neid auf unser hochbeiniges Wikinger-Schiff sein, das Frauen Respekt einflößt und Männer zu Kapitänen hinterm Ruder erhebt, der diesen zum "Medio Ambiente" gehörenden Menschen veranlasst, uns hier zu verjagen. Nein, es müssen DIE sein, die uns bei unseren Recherchen behindern wollen! Denn dass diese "Medio Ambiente" Operettentruppe uns nach so vielen Jahren auf der Ostseite der Insel nun auch im abgelegenen Westen heimsucht, kann nicht nur am allgemein verbreiteten Schwachsinn hier liegen, der zwar zu Diskussionen über einen Abriss eines Oliva Beach oder Tres Islas Hotels bei Corralejo führt oder Leute mit Drachen verfolgt, auf der anderen Seite aber ein vollständiges Zubauen und Verschandeln einer ganzen Insel zulässt und fördert - nein, da muss mehr dahinter stecken, es sind vermutlich SIE, die uns verfolgen!
Die nächsten Tage halten wir uns nun weiter entfernt von dieser Stelle auf und SIE scheinen uns nicht mehr zu finden, zu schnell verändern wir nun unsere Standorte und täuschen etwaige Verfolger. Was wir genau wissen: Wir müssen nur ein wenig über die Insel fahren, um mit Sicherheit auf neue Spuren der Immobilienkrise und vielleicht auch der Finanzkrise zu treffen, denn beide Krisen kommen ja wie man weiß Hand in Hand daher. Und unsere Überlegungen sind ganz einfach: Da die Immobilienbranche die wichtigste ganz Spaniens ist und nun darnieder liegt, muss sie sich anderweitig betätigen und dabei müssen SIE sich zeigen. Irgendwo muss dann ganz einfach weiter gebaut werden, möglichst mit viel Geld der EU, das ja wie man weiß in ganz Europa sehr beliebt ist. Und dieser Weiterbau kann dabei noch so sinnlos sein, Hauptsache, es werden viele Mittel verbraten nach dem Motto: Das Geld ist ja nicht weg, sondern nur in anderen Taschen!
Also muss man nur umherfahren, die Augen offen halten und sich umschauen, wo in jüngster Zeit völlig sinnlose Bauwerke in großer Zahl entstanden sind, und schon ist man IHNEN auf der Spur!
Gesagt, getan! Allerdings erweist sich unser Vorhaben als nicht ganz so einfach wie gedacht: Denn fast überall auf der Insel meint man derartige Bauwerke zu erkennen, zumeist in Form völlig idiotischer Bauten rund um den Tourismus - natürlich regional fein aufgeteilt: Für das überwiegend englische Publikum im Norden der Insel und die zumeist deutschen Kolonien im Süden, zwei Lager, die erstaunlicherweise noch durch keine Grenzziehung auf der Insel ganz sauber geteilt wurden - die Mauer in den Touristenköpfen scheint hierfür vollständig zu genügen.
Also fahren wir weiter und schauen uns um bis wir schließlich fündig werden: IHRE Spuren beginnen zunächst ganz harmlos. Zwar waren sie uns schon an verschiedenen Stellen aufgefallen, aber wir hatten es noch nicht begriffen: Neue weiße Stumpfkegel, deutlich über einen halben Meter hoch mit der Aufschrift DPMT hatten wir bereits überall gesehen, an den Rändern von Pisten, direkt neben abgelegenen Schuppen, an Straßenrändern und selbst an der Playa des Garcey waren sie zu sehen beim obligatorischen Besuch am Wrack der American Star, den wir zur Tarnung und Täuschung von IHNEN natürlich auch wieder gemacht hatten ...
Doch nun fiel es uns wie Schuppen von den Augen: DAS war IHR Werk! Eine offensichtlich völlig sinnlose Verschleuderung von Steuergeldern, die mit Sicherheit nicht die spanischen waren, musste hier zugrunde liegen! Fieberhaft beginnen wir zu suchen: Die Abkürzung DPMT auf den weißen Kegeln steht unzweifelhaft für "Dominio Público Marítimo-Terrestre" - eine vielleicht obskure Behörde, die angeblich für Vermessungen zuständig sein soll und die SIE wohl vielmehr benutzen für IHRE Vorhaben??!
Denn was sollte man auf dieser kanarischen Insel wohl tatsächlich vermessen, das so wichtig ist, dass man da mit ungeheurem Aufwand Aberhunderte dieser weißen Kegel an die abgelegensten Ecken schleppen würde? Im Fischereimuseum hatte man einem englischen Forumsteilnehmer erläutert, dass hiermit die Küstenabschnitte vermessen werden und sie auch der Beobachtung dienen sollen, wo und inwieweit die Küste abbricht. Es hätte nicht dieser geradezu absurd lächerlichen Begründung bedurft, um zu zeigen, dass offenbar SIE dahinter stecken: Wir hatten genug dieser Kegel an Stellen gefunden, die eine derartige Begründung völlig ad absurdum führt ...
Aber beginnen wir der Reihe nach: Wo in El Cotillo noch direkt neben Appartementansiedlungen vereinzelte Kegel mit sorgfältig aufsteigender Nummerierung zu finden sind (wenn das Wasser dahin kommen sollte, wird dieser Ort ein anderer sein!), hat man in der Eile hinter dem Gebiet des alten Hafens diese Nummerierung offenbar vergessen: Im Abstand von nur wenigen Metern befinden sich hier kreuz und quer verteilt alle paar Meter solche Kegel noch ohne Nummerierung - was diese Aufstellung vermessungstechnisch für einen Sinn machen soll, erschließt sich dem Betrachter in keiner Weise.
Weiter hinter den Leuchtturm von El Cotillo findet man entlang der Piste nach Corralejo Unmengen dieser Kegel: Mal einzeln, mal in wirren Gruppen stehen sie manchmal in Pistennähe, manchmal weit entfernt davon in der Landschaft und ab und zu auch mal direkt neben einem Schuppen. Auch den Blick auf das Wrack der American Star kann man im Süden genießen, indem man sich auf einem derartigen Kegel niederlässt - das DPMT scheint überall gewirkt zu haben!
Irgendwann haben SIE dann offensichtlich die Nerven verloren: Vermutlich aufgrund der Befürchtung, dass nun auch der Unbedarfteste die Sinnlosigkeit dieser Kegel in der Fuerte-Landschaft entdecken würde, haben SIE dann, vielleicht bei ihrem Vorhaben durch uns (?) gestört, wie in Panik ganze Haufen dieser Kegel einfach in die Landschaft gekippt, ohne jede Nummerierung, ganz einfach nur mit DPMT gekennzeichnet stehen sie dann in der Gegend herum - hoffen SIE etwa, dass dies nie ein zahlender EU-Bürger entdecken wird? Und was meint eigentlich der Medio Ambiente zu derartigen Betonmüllansammlungen ..?
Unsere Beobachtungen bleiben offenbar nicht unbeobachtet: Immer wieder war uns bei unseren Recherchen im Norden ein tief über uns fliegender motorisierter Drachenflieger aufgefallen, der uns offenbar fotografierte. Nachdem wir seine in den Dünen versteckte mobile Basis entdeckt hatten, die offenbar mit jeder Menge Elektronik ausgestattet war, legten wir uns unsererseits auf die Lauer: Beim nächsten Überflug schalteten wir uns in seinen Funkverkehr ein, was aufgrund unserer Elektronik im hochbeinigen Wikinger-Schiff kein Problem war. Und tatsächlich, die Gewissheit war da, er stand offenbar im Funkkontakt mit IHNEN und übermittelte Bilder von unseren Recherchen am Boden: Zwei der abgefangenen Bilder zeigen tatsächlich den Autor, wie er gerade von der Untersuchung eines einzelnen DPMT-Kegels am Rande eines einsamen Gehöfts zurückkehrt - es war offenbar höchste Gefahr im Verzug!
Und in der Tat vergehen nur wenige Minuten, bis ein amtlich wirkendes Fahrzeug bei uns hält: Der Mann im Fahrzeug kommt offiziell vom CAAF (Consorcio de Abastecimiento de Aguas a Fuerteventura), dem Wasserversorgungsverband der Insel, dessen Abkürzung deutlich sichtbar auch auf den Windturbinen am Rande Corralejos prangt, wo wir eine neue Wasserentsalzungsbaustelle mit Namen "La Oliva IV" gefunden hatten. Aber was hat der CAAF mit dem DPMT zu tun? Gehören SIE etwa dazu? Was geht hier vor? Oder ist der Mann etwa auf der Suche nach illegalen Wasserabzweigern, von denen man in der Vergangenheit gehört hat? Hat er die Funkverbindung zum Drachenflieger ..?
Der Mann mustert uns genau und fährt nach kurzem Zögern weiter, was genau sucht er hier an der einsamen Piste, auf halbem Weg zwischen El Cotillo und Corralejo?? Uns wird mulmig, wir wollen kein Risiko eingehen. Auch der Drachenflieger dreht ab, merkwürdigerweise werden wir ihn heute Abend nochmals sehen, während er sich genau über das Maravilla im Tiefflug bewegt - warum hat dieser Mann an seinem getarnten britischen Basisfahrzeug ausgerechnet das Kennzeichen "ADIOS" und wem gilt das?
Wir beschließen die Insel so schnell wie möglich zu verlassen, was uns dadurch erleichtert wird, dass wir nur eine Woche gebucht haben. Als wir uns vor dem Abflug in Caleta de Fuste schließlich noch kurz die letzten Bauruinen von IHNEN auf den umliegenden Hügeln anschauen, stellen wir endgültig fest, dass SIE uns tatsächlich verfolgen: Einen als Katze getarnten Beobachtungsposten, versteckt in einem Eimer, entdecken wir trotz sorgfältiger Tarnung sofort ...
Wir atmen erleichtert auf, als wir endlich wieder im Flieger zurück nach München sitzen: Auch diesmal sind wir IHNEN wieder nur knapp entronnen, aber nach Rückkehr werden wir wie üblich gnadenlos alles aufdecken ..!
© 2010 Explorer Magazin
1. Nachtrag, Februar ´10: Schimpf und Schande, oder: Optimierung des Landschaftschutzes
In einem Blog über Fuerteventura fanden wir die nachfolgenden Ausführungen eines deutschen Residenten zum obigen Thema. Unter dem Titel "Schimpf und Schande" erfolgt eine Stellungnahme zu "selbsternannten Kennern" und "selbsternannten deutschen Steuerwächtern" der Insel, die aus der Deckung anonymer Foren heraus über die Verschleuderung von EU-Geldern herziehen, ohne darüber im Geringsten informiert zu sein. Neben dem Beispiel Flughafen wird auch der "Küstenschutz" angeführt, wobei offensichtlich u.a. die Veröffentlichung einiger der obigen Bilder in einem Fuerteventura-Forum der Anlass war:
"Im Rahmen der Optimierung des Landschaftsschutzes, der exakten Bestimmung, wo öffentlicher Grund und Boden an der Küste ist, wo man welche Art von Nutzung genehmigen kann, wird die Küste gerade neu und präziser vermessen und markiert. Ein Vorgang, der auch an allen Küsten der Nord- und Ostsee immer wieder gemacht wird.
Im Fall Fuerteventuras regen sich selbsternannte deutsche Steuerwächter über den Schwachsinn dieser Aktion auf und die angebliche Verschleuderung von EU-Geldern. (Tatsächlich werden die Arbeiten vom spanischen Umweltministerium finanziert) Selbstherrliches polemisieren ist das, ohne Hand und Hirn. Ohne echte Informationen stimmen die Trompeten das Lied von den korrupten EU-Schmarotzern an.
Mit Sicherheit gibt es auf den Kanaren reichlich Grund den Nebel in vielen Dingen durchsichtiger zu machen. Mit Sicherheit ist auch mancher Euro sinnlos versandet. Mit Sicherheit sollen aber über diese Thematik nur Menschen öffentlich tönen, die sich mit dieser Problematik ernsthaft beschäftigt haben."
Von dem uns bereits aus der Vergangenheit bekannten Autor, der in seinem Blog auch über "Britten" schreibt oder die Frage, ob "freiwillige Eiländer schon vor der Geburt einen an der Klatsche haben" ( ), kann man eine frühere Mail an uns in der "Faqshitparade" lesen. Dieser zeitweise auch als "Cabron" oder "Bernd das Brot" bekannte Forenteilnehmer gibt sich in seinem obigen Beitrag redlich Mühe, die "wahren" Hintergründe der derzeitigen Stumpfkegelinflation auf Fuerteventura aufzuzeigen, die nach seiner Einschätzung offenbar ein normaler Vorgang ist, "der auch an allen Küsten der Nord- und Ostsee immer wieder gemacht wird".
Wir stellen seine Ausführungen ohne weiteren Kommentar zu unserem Beitrag, möchten allerdings eines zu bedenken geben: Die "Optimierung des Landschaftschutzes" und die "präzise Vermessung und Markierung" wird recht schwierig werden, wenn man nicht wenigstens noch ein paar Nummerierungen anbringt an der beeindruckenden Stumpfkegellandschaft im Norden Fuerteventuras.
Und damit hat dann das spanische Umweltministerium wohl noch einiges zu finanzieren ...
2. Nachtrag, Februar ´13: Anschlag auf Küstenschutz aufgedeckt!
Wir waren wieder vor Ort und haben uns selbstverständlich auch über die weiteren Fortschritte in Sachen "Optimierung des Landschaftschutzes" und "Küstenschutz" auf Fuerteventura informiert. Und man glaubt es kaum: Dieser Fortschritt wurde nun wohl tatsächlich erheblich gefährdet, insbesondere bezüglich der seinerzeit festgestellten "Stumpf(sinns-)kegelinflation". Denn diese Teile wurden mittlerweile stark verändert. Aber der Reihe nach!
Wir befanden uns auf unserer üblichen Rundreise auf der Piste von El Cotillo nach Corralejo, die in diesen Zeiten tatsächlich nur noch wenig zu tun hat mit der von uns vor vielen Jahren beschriebenen Offroad-Piste.
Irgendwo auf halber Strecke sahen wir sie dann: Mehr als verdächtig wirkende Gestalten - irgendwie so aussehend wie man sich wohl islamistische Terroristen vorstellt. Sollten die etwa aus dem nahen Mali stammen, gerade von den Franzosen vertrieben, und hier ein neues Terroristennest bauen? Ihre Tarnung schien schlimmste Befürchtungen zu bestätigen: Ein breites Grinsen auf den bärtigen Gesichtern, völlig untypisch für bekanntlich humorfreie Islamisten, die nichts zu lachen haben und wollen. Und gekleidet in modische "Clean Ocean Project"-Wohlfühl-Wear - wollten die uns verarschen und ausgerechnet für Strandreinigung werben? Wo die überall irgendwas in die Luft sprengen ohne sich im Geringsten um Reinigen und Aufräumen "danach" zu kümmern? Und schließlich die Weingläser mit vermutlich bestem spanischen Rioja in der Hand dieser Figuren: Bei so viel Tarnung mussten die echt gefährlich sein ..!
Wir beschlossen, uns so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen und auf der Piste weiter zu kommen und in Corralejo Guardia Civil, Policia Local und Medio Ambiente zu alarmieren - wenn diese Spezialkräfte da nicht für Ordnung sorgen könnten, wer dann?!
Nach kurzer Weiterfahrt stockte uns plötzlich der Atem und ein heftiger Tritt auf die Bremse war fällig: Unser Blick fiel auf die zahlreichen "Stumpfkegel" am Wegesrand - sie hatten sich seit unserem letzten Besuch auf der Insel nahezu unglaublich verändert! Wir blickten in Gesichter auf den Kegeln, die wohl entfernte Ähnlichkeit mit dem Blogger "Bernd das Brot" zu haben schienen, oder täuschte der Eindruck etwa ..?
Wir stiegen aus und gingen von Kegel zu Kegel: Schlagartig wurde uns klar, dass die von uns angetroffenen Terroristen vermutlich ihren Anschlag schon begangen hatten: Unter Verhöhnung des Steuerzahlers, gekleidet im "Clean Ocean Project"-Dress, ein Terrorakt gegen die Optimierung des Landschaftschutzes auf Fuerteventura! Entsetzen machte sich breit bei uns: Wie würde man nun noch den Küstenschutz sicherstellen können? Würde im Anblick grinsender "Bernd das Brot"-Visagen nun etwa die Küste unbemerkt abbröckeln? Und eines Tages die Insel dann auf diese Weise keinen Platz für die liebenswerten Touristen und Residenten mehr bieten? Das durfte nicht sein!
So schnell wie möglich liefen wir wieder zurück zu unserem Fahrzeug: Noch von Corralejo aus würden wir Guardia Civil, Policia Local, Medio Ambiente, die Inselregierung, die spanische Zentralregierung und die EU informieren und auffordern, hier sofort einzugreifen. Die paar zig Millionen Euro müsste die EU dann einfach bereitstellen, um die Terroristen auszuschalten, die Kegel wieder zu reinigen, die einbezogenen Banken zusätzlich zu stützen und den Rettungsschirm für Spanien zu erweitern. Soviel Küstenschutz müsste einfach möglich sein, da vertrauen wir voll und ganz auf die Instanzen. Und auch der spanische Ministerpräsident Rajoy könnte sich nach erfolgreich abgeschlossener Aktion sein Gehalt noch einmal um 27% erhöhen wie bisher erst einmal in dieser Krise - unsere Unterstützung hierfür ist sicher, oder, Cabron ..?!