Skandinavien 2012
Weine des Nordens ..?
Eine Weintour nach Skandinavien?
Nun, jemand der für Weintouren ins Burgund fährt, nach Bordeaux oder auch nach Portugal, der würde vielleicht einen für verrückt erklären, der sich mit diesem Ziel aufmacht nach Dänemark, Schweden oder gar Norwegen: Unfug, völlig unmöglich, oder!?
Möglicherweise aber nicht, dachte sich das Explorer Team - es kommt auf einen Versuch an! Und so machten wir uns in der zweiten Augusthälfte 2012 wieder einmal auf den Weg Richtung Norden, um zu erkunden, wie es dort inzwischen mit dem Weinanbau steht.
Denn nicht umsonst geht schon seit langem die Erwartung um, dass mit dem Klimawandel auch in diesem Bereich mit gewaltigen Umwälzungen zu rechnen ist - falls ja, wollen wir es herausfinden ...
Norwegen
Besonders strikte Restriktionen in Hinblick auf den Verkauf und Genuss von Alkohol gibt es in diesem Land seit langem: Wein und Spirituosen kann man nicht im Supermarkt oder an der Tankstelle kaufen, sondern sind nur in staatlichen Verkaufsstellen zu haben.
Das "Vinmonopolet" ist ein solches staatliches Unternehmen unter Aufsicht des norwegischen Arbeits- und Sozialministeriums und hat das Monopol in Norwegen für den Verkauf alkoholischer Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 4,75 Volumenprozent.
Das "Vinmonopolet" entspricht dem schwedischen "Systembolaget", auf das wir noch zurückkommen werden.
Es ist schon erstaunlich, wenn man durch norwegische Supermärkte streift und das dortige Bierangebot untersucht: Einige Produzenten haben offenbar ganz spezielle Ausgaben für Norwegen im Angebot - "normales" deutsches Bier ist hier natürlich überhaupt nicht zu finden. Damit wird auch die Ambivalenz dieser Regelungen deutlich erkennbar: Während man auf der einen Seite damit zu argumentieren versucht, die Bevölkerung vor Alkoholmissbrauch zu schützen, wird die andere Seite noch schneller sichtbar. Hier wird ein nationaler Markt vor allzu großer Freizügigkeit geschützt und gleichzeitig dem Staat eine Einnahmequelle erschlossen, die er "normalerweise" sonst nicht hätte. Restaurants und Hotels können sowohl als Abnehmer als auch Verkäufer von Alkohol auftreten, allerdings benötigen sie dazu eine spezielle Schankerlaubnis.
Beliebte Alkoholika in Norwegen sind Beerenweine, für den "normalen" Weinanbau gilt das Land als zu kalt. Mitte bis Ende der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts gab es jedoch einen Versuch, der berühmt wurde: Bei Åsgårdstrand, auf der Westseite des Oslofjords, wurde einige Jahre lang in geringem Umfang ein Wein namens "L’Esprit d’Edvard Munch" erzeugt - mittlerweile nur noch eine nette Anekdote in der norwegischen "Weingeschichte".
Wir wollen auf unserer Reise dagegen ein existierendes Weingut besuchen, auch wenn uns das norwegische Touristenbüro vorher per Mail Eindeutiges mitgeteilt hat: In Norwegen gäbe es keine Weingüter.
Dass dies Unfug ist, beweist die Realität: Entweder wissen es die für den Tourismus Zuständigen nicht oder wollen es nicht wissen: Es gibt diese Anbauflächen auch im heutigen Norwegen, selbst wenn noch gut versteckt.
Wir wollen das Weingut Eventyrvin alias "Lerkekåsa" in Gvarv besuchen, das von Joar Saettem und Wenche Hvattum im Jahr 2007 gegründet wurde. Joar teilt uns bereits vorab alles Wissenswerte per Mail mit und wir vereinbaren einen Termin für unseren Besuch vor Ort.
Nachdem wir rund 150 km südwestlich von Oslo in der kleinen Stadt Gvarv ankommen, werden wir von unseren Gastgebern bereits erwartet und freundlich begrüßt.
Im Frühjahr 2008 pflanzten sie ihre ersten Reben und haben sich seitdem an neuen Weinsorten versucht. Sie haben mittlerweile eine Rebfläche von 1,5 ha und bezeichnen sich als "the world's northernmost vineyard" in der Telemark. Übersetzt bedeutet der Name ihres Weingutes so etwas wie "Märchen Weine", nämlich das Märchen vom Weinmachen in Norwegen. Ziel ist auch die Weiterentwicklung der traditionellen Früchteproduktion in ihrer Heimatstadt, die als Hauptstadt der norwegischen Apfelproduktion gilt und in der auch Pflaumen und Kirschen hervorragend gedeihen.
Lerkekåsa ist ein Weingut in einer vergleichsweise sonnigen Gegend, rund 100 Meter über dem Meeresspiegel gelegen. In der Vergangenheit wurden hier ebenfalls Äpfel und Gemüse angepflanzt. Die frühere Scheune, in der einst Geflügel und Schweine untergebracht waren, beherbergt heute eine eigene Kunstgalerie der sympathischen Winzerfamilie.
Man berichtet uns, dass die Ernte des Jahres 2012 zunächst sehr vielversprechend aussah, dann jedoch der feuchte Sommer einen Strich durch allzu hoffnungsvolle Erwartungen machte. Angebaut wird von den beiden z.B. die weiße Rebsorte Solaris, die früh reift und eine beachtliche Zuckerleistung hat. Joar und Wenche importieren sie aus Deutschland. Versuche mit der gegen Winterfrost recht resistenten Rotwein-Rebsorte Rondo befinden sich noch im Teststadium, die bisher erzeugten Weinmengen sind sehr geringfügig. Zu den Problemen des Klimas und der staatlichen Regulierung kommt noch hinzu, dass es keinerlei Labore gibt oder Winzergenossenschaften mit Laborausstattung, wo man Proben zur Qualitätsprüfung einreichen kann, um z.B. Gärungsprozesse zu optimieren. So muss man alle Messgeräte selbst anschaffen und sich ein eigenes kleines Labor einrichten. Auch der Erfahrungsaustausch ist nur mit ausländischen Winzern z.B. aus Schweden möglich, denn die Schweden können am ehesten die hiesigen Probleme nachempfinden.
Zur Erweiterung des Angebots werden auf dem Weingut auch Cuvées aus Vogelbeer-, Preiselbeer-, Blaubeer- und Rauschbeerenwein (Nomen est Omen! ) erzeugt, die pur als Aperitif oder gemischt mit Prosecco durchaus Potenzial zu Szenegetränken haben.
Die beiden "Jungwinzer" sind sich auf jeden Fall einig: Für ihre künftigen Aktivitäten müssen sie einen Nischenmarkt finden mit recht spezifischen regionalen Weinen, da sie auf andere Weise kaum gegen die traditionellen Weinerzeuger des Südens antreten können, weder was die Kosten der erzeugten Weine angeht noch die erzielten Ergebnisse.
Auch Lerkekåsa hat selbstverständlich derzeit noch keine Erlaubnis zum Verkauf an Endkunden, sondern darf nur Verkostungen durchführen und den Verkauf an lizenzierte Restaurants oder Hotels sowie das Vinmonopolet. Ihr Versuch ist aber auch so etwas wie ein kleiner Aufstand gegen das herrschende System: Sie hoffen langfristig nicht nur auf die Folgen des Klimawandels, sondern auch auf die mittelfristige Veränderung des herrschenden Monopolsystems. Man hofft, dass sich Änderungen auch beim Nachbarn Schweden vollziehen, das schließlich EU-Mitglied ist, und sich Einflüsse dadurch auch auf das Nicht-EU-Mitglied Norwegen ergeben.
Was die beiden bereits heute den Interessenten ihrer Aktivitäten im Weinanbau und Tourismus anbieten können, ist ein Aufenthalt auf ihrer Farm: Bei unserem Besuch haben wir Gelegenheit, uns die auf dem Farmgelände vorhandenen und sehr ansprechenden Unterkünfte für bis zu 8 Personen anzuschauen. Das Umland bietet die Gelegenheit zum Wandern und Angeln sowie zahlreiche andere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Bei Interesse an individuellen Reisen in diese Gegend können wir nur empfehlen, mit Joar und Wenche Kontakt aufzunehmen: Eventyrvin AS, Kåsingrenda 56, 3810 Gvarv.
Schweden
Wie auch in Norwegen gibt es in Schweden bereits seit vielen Jahren Frucht- und Beerenweine. Selbst ein Schaumwein aus französischen Trauben wird in Schweden produziert. Einige wenige gewerbliche Weingüter gibt es ebenfalls bereits im südlichen Schweden (Schonen) und auch eines auf der Insel Gotland.
In der Region Schonen ist man so stolz auf den Weinanbau, dass man eine Weinstraße festgelegt hat (wir haben schon mal übersetzt ... ). Wer die Region jedoch lieber zu Fuß erleben will, kann auf dem 60 km langen Kullaleden zu den Weingütern wandern. Mit dem Kauf von Wein und auch mit der Verkostung ist es aber nicht so einfach.
Bezüglich der Handhabung von Alkoholika haben wir eine ähnliche Situation wie in Norwegen, nur dass hier das zuständige staatliche Monopol nicht "Vinmonopolet" heißt wie im Nachbarland, sondern "Systembolaget".
Die Regelungen sind mit der Grenze eines Alkoholgehalts von mehr als 3,5 Volumen-%, die nicht mehr im normalen Supermarkt verkauft werden dürfen, in dieser Hinsicht noch strenger als die norwegischen. Die Begründungen des Staatsmonopols für die eigene Existenz wird auf der eigenen Webseite selbstlos dargestellt: Als Einrichtung für die "Volksgesundheit" läge ihre Aufgabe einzig und allein in der Reduzierung von Alkoholproblemen und dem Verkauf von Alkohol ohne Absichten der Gewinnerzielung, und zwar ohne Begünstigung von schwedischen Produkten. Weiterhin bestünde Übereinstimmung mit EU-Recht einschließlich dem bestehenden Diskriminierungsverbot - Märchenstunde für´s schwedische Volk und die EU?
Wie die Stimmung beim "Volk" und insbesondere beim Winzer dagegen wirklich ist, dass es hier tatsächlich "brodelt", das erfahren wir bei unserem Besuch vor Ort: Wir erreichen bei unserer Rückreise durch Südschweden das Weingut Arildsvingard in 263 73 Arild, wo Annette und Jonas Ivarsson leben und arbeiten. Bereits im Vorfeld unseres Treffens hatte uns Annette mitgeteilt, dass die Touristensaison ihres Weinguts bereits beendet wäre, wir jedoch trotzdem für einen Besuch willkommen wären.
Bevor wir auf das Weingut fahren, treffen wir auf der Straße noch zufällig den Nachbarn: Auch der Vingården Villa Mathilda ist hier angesiedelt und sein Besitzer Carl-Magnus Hedin spricht uns auf der Straße an, als wir die Schilder vom Weingut Arildsvingard studieren - unser aller Erstaunen ist groß, als sich herausstellt, dass wir bereits Email-Kontakt hatten und er uns dabei den Besuch beim größeren Nachbarn empfohlen hatte - so etwas gibt es und das machen wir heute tatsächlich! Wir erfahren von ihm, dass er lediglich einige hundert Flaschen Weißwein produziert und ganz stolz darauf ist, dass eines der besten schwedischen Restaurants zwei Kartons seines Solaris geordert hat.
Nach dieser überraschenden Begegnung fahren wir schließlich in den Hof von Arildsvingard ein und werden freundlich auf dem Weingut empfangen, das bereits für den Publikumsverkehr geschlossen ist. Annette Ivarsson steht allein für uns zur Verfügung: Wie sich herausstellt, ist sie tatsächlich Sommelière und Winzerin, vor 6 Jahren begann sie ihre Studien in Schweden, u.a. an der Universität von Göteborg sowie bei Partneruniversitäten in verschiedenen Wein produzierenden Ländern. Gastaufenthalte und Praktika ergänzten ihre Ausbildung auf verschiedenen Weingütern sowie auch beim staatlichen Weinbauinstitut Freiburg.
Bis heute sind ihre Kontakte zu deutschen Winzern sehr intensiv, da diese als vorbildlich gelten in Bezug auf das, was man unter den geographischen Bedingungen in Schweden im Bereich Weinanbau erreichen kann. Annette, die auch Lehrerin für Biologie und Naturwissenschaften ist, veranstaltet auf ihrem Weingut zusätzlich Weinlehrgänge und -verkostungen, die mit ihrer bestehenden Lizenz möglich sind: Auch dieses Weingut muss zwingend als Hotel und Restaurant lizenziert sein, um derartiges durchzuführen.
Wir werden von Annette durch ihren Weingarten geführt, wo sie neben Solaris auch Chardonnay und Sauvignon Blanc sowie die roten Rebsorten Cabernet Cortis, Pinot Noir und Regent anbauen - allesamt Reben aus Deutschland. Sie beziehen diese aus dem Weinbaugebiet Hessische Bergstraße, da die deutschen Klimabedingungen denen hier in Südschweden noch am ähnlichsten sind. Auch hieraus ergibt sich ihre enge Anlehnung an den deutschen Weinanbau. Selbstverständlich dominiert hier ebenfalls der Solaris Weißwein, aber es wird auch Rotwein produziert - lediglich 40 Liter sind bisher im Erprobungsstadium entstanden, ein naturgemäß leichter Wein mit geringerem Alkoholgehalt. Einen Zusatz von Zucker vermeidet man hier, erlaubt wäre ohnehin nur eine Zugabe bis 12 Volumen-%.
Der größte Teil ihrer Produktion wird lokal verkauft und verkostet, einen
Vertrieb über den "Systembolaget" lehnt Annette grundsätzlich ab. Sie macht aus ihrem Herzen keine Mördergrube, als sie uns erzählt, was sie von der schwedischen Alkoholgesetzgebung tatsächlich hält: Der Humbug dieser Vorschriften ermöglicht es zum Beispiel, dass aufgrund von EU-Regelungen schwedische Verbraucher bei allen Weingütern der EU bestellen dürfen außer bei schwedischen. Sie und ihre Kollegen wollen ggf. EU-rechtlich vorgehen gegen diese Regelungen, die sie wohl zwingen werden, ihre Produkte über Auslandsgesellschaften an ihre schwedischen Kunden zu verkaufen - ein Wahnsinn, gegen den sie wohl langsam aber sicher nun eine Revolution einleiten wollen.
Wir verstehen die Probleme gut und sehen die Knüppel, die einheimischen Erzeugern zwischen die Beine geworfen werden durch diese in der Selbstdarstellung so selbstlose Organisation: Zusätzlich zur schwierigen geographischen Lage die nur äußerst mühselig erlangbare staatliche Genehmigung zur Weinherstellung und schließlich noch die beschwerliche Vermarktung. Der Verkauf über den "Systembolaget" begünstigt nur Großhersteller - Kleinerzeuger bleiben dabei eher auf der Strecke.
An dieser grundlegenden Problematik hat sich nichts geändert, auch wenn seit unseren Aufenthalten in Schweden etwa beim Osterspaziergang 2003 im "Systembolaget" Änderungen erkennbar sind: Damals konnte man bei einer Weinbestellung nur unterscheiden zwischen Weiß und Rot und evtl. noch das Land angeben: "Einen Rotwein bitte, aus Italien" war das Äußerste an Bestellvielfalt, die seinerzeit gegeben war ...
Annette führt uns durch ihre Keller, sie zeigt uns ihre Weine und die Schulungs- und Restaurationsräumlichkeiten, wo man während der Saison einkehren kann. Auch im Arildsvingard kann man Appartements beziehen oder Hotels in unmittelbarer Nähe, die Konferenzräume, in denen rund 60 Personen untergebracht werden können, befinden sich im 700 qm großen Weinkeller.
Während Annette uns ebenso wie schon vorher Joar und Wenche in Norwegen selbstverständlich keine einzige Flasche Wein verkaufen darf, können wir jedoch eine kleine Verkostung vornehmen: Wir probieren einen guten Solaris Weißwein und auch Rotweine sind hier im Programm: "Arilds Röda" oder "Arilds Pinot Noir" sind an dieser Stelle zu erwähnen.
Bezüglich Produkten und Preispolitik ist auch hier in Südschweden Kopfzerbrechen angesagt: Will man mit südlichen Weinerzeugern konkurrieren, kann man sich bei Standardweinen auf keinen Preis- und Qualitätskampf einlassen, man würde ihn in jedem Fall verlieren. Also müssen auch hier Produkte erzeugt werden, die für den erforderlichen angemessenen Preis etwas Besonderes mit sich bringen: Und seien es neben der Qualität auch nur die besonderen Umstände ihrer Herkunft und Entstehung ...
Wir verabschieden uns von Annette und wünschen ihr und dem Weingut alles Gute für die Zukunft - die tapferen Kämpfer an der Weinfront Südschwedens haben es verdient!
Dänemark
Im Gegensatz zu Schweden wurde Dänemark bereits im Jahr 2000 von der EU als Weinanbaugebiet anerkannt, womit den dänischen Winzern erstmals gestattet wurde, überhaupt Wein kommerziell anzubauen. Im Jahr 2007 schließlich wurde die Genehmigung erweitert, womit das Land mittlerweile offizielle Weinanbaunation ist. Damit darf nicht nur "Tischwein" angeboten werden, sondern auch Qualitätsweine mit Etiketten zur regionalen Herkunft und zum Jahrgang sowie der Rebsorte. Vor diesem Hintergrund war unsere Reiseetappe nach Dänemark bezüglich Weinanbau sicherlich anders zu sehen, als die nach Schweden oder gar Norwegen.
Wo gegen Ende des ersten Jahrtausends n.Chr. schon Weinstöcke zum Inventar bei Klostergründungen gehörten, gibt es heute bereits weit über 1.000 Mitglieder im Verband dänischer Winzer - in dieser Hinsicht ist unsere Reise hierhin, um nach dem Wein Ausschau zu halten, überhaupt keine Besonderheit mehr. Der Weinjahrgang 2006 verzeichnete in Dänemark mit über 40.000 Litern bereits einen Produktionsrekord, wobei hier inzwischen schon mehr als 40 professionelle Winzer tätig sind.
Wir beschließen das nahe liegende: Nicht weit von unserem schwedischen Wein-Stopp entfernt liegt unser Ziel in Dänemark. Wir müssen lediglich mit der Fähre von Helsingborg nach Helsingør übersetzen und dann nicht weit entlang der Ostseite der Insel Seeland Richtung Süden fahren, und schon haben wir unser Ziel erreicht: Die Frederiksborg Vin Amba in 3400 Hillerød.
Ansprechpartner hier ist der Winzer Jean Becker, der auch Präsident des dänischen Winzerverbands ist und uns ebenfalls auf sein Weingut einlädt. In Frederiksborg fing alles im Jahr 1999 an, als eine Gruppe von Leuten die Idee hatte, Wein aus in Dänemark angepflanzten Reben zu erzeugen. Das Weingut wurde schließlich im Mai 2000 von dieser Gruppe gegründet, als feststand - wie oben bereits angesprochen - dass Dänemark von der EU nun als Weinanbaugebiet anerkannt würde. Frederiksborg Vin Amba verfügt über eine Anbaufläche von mehr als 2.500 qm und angebaut werden hier u.a. natürlich auch neben der schon bestens bekannten "nordischen" Weißwein-Rebsorte Solaris auch die roten Rebsorten Rondo und Regent.
Zielsetzung war hier dabei mitzuhelfen, die "Kunst" des Weinanbaus und der Produktion von Qualitätsweinen in diesen Breitengraden voran zu bringen, aber auch die Anteilseigner mit entsprechendem dänischen Qualitätswein zu versorgen. Man kann auch heute noch Anteilseigner des Weingutes werden, bei Interesse sollte man Kontakt aufnehmen mit Jean Becker.
Da dieser leider genau an dem Termin, als wir durch Frederiksborg kommen, auf einer Weinmesse ist, können wir Jean Becker leider nicht persönlich treffen. Dafür telefonieren wir ausführlich und er ist damit einverstanden, dass wir uns seinen Weingarten dennoch anschauen, auch wenn er unterwegs ist.
Das machen wir schließlich und vereinbaren weiteren Kontakt bei eventuellen Rückfragen. Dieses Angebot geben wir gerne weiter und werden uns sicher auch künftig noch mit "nordischen Weinen" befassen - in Dänemark ist das immerhin am einfachsten: Ein "Vinmonopolet" oder einen "Systembolaget", der die Arbeit von weinbegeisterten Pionier-Winzern behindert, sucht man hier zum Glück vergebens ..!
Roadbook zu den "Weinen des Nordens" ...
Wie man eine Reise zu diesen skandinavischen Weingütern mit einer recht erbaulichen Camping-Rundreise verbinden kann, das zeigen wir mit unserem Roadbook Skandinavien 2012:
© 2013 J. de Haas