Der Krieg, der richtige Zeitpunkt
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Vorbemerkung der Redaktion: Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich um eine zeitgenössische Geschichte. Geschrieben im März 2003 unter dem Eindruck des unter fadenscheinigen Vorwänden und mit manipulierten Beweisen begonnenen Irak-Krieges. Geschrieben, noch bevor Monate später klar wurde, dass hier für ca. 80 Milliarden Dollar nicht nur ein Diktator vertrieben, sondern vor allem Chaos und Anarchie in ein Land gebracht worden war, dem Freiheit und Demokratie versprochen wurde.
Wie von vielen ursprünglich befürchtet (warum hört man eigentlich dazu nichts mehr von einer Frau Merkel, die gehörte doch zu den Ersten, die dort einmarschieren wollte?), hat sich mittlerweile ein "Schlachtfeld des Heiligen Krieges" herausgebildet, das zum Aufmarschgebiet weltweit rekrutierter Terroristen wurde. Und ein neuer Krieg ist ausgebrochen zur Befreiung von Terroristen, die es dort vorher nicht gab - all das mittlerweile angereichert durch dokumentierte Menschenrechtsverletzungen, die in Teilen dem Saddam-Regime würdig wären (Stand 05/04).
Unser Autor, der der Satire noch nie fern war, hätte dem Explorer Magazin gern eine größere Rolle in der Zeitgeschichte zugedacht - immerhin ist dieses ja mittlerweile fast schon ein berühmtes Satiremagazin.
Und natürlich gilt auch eines, was nicht vergessen werden darf: Machen täten wir schon gerne, wenn wir nur könnten ..!
März 2003
Nun hat er also begonnen, der Krieg im Irak. Völkerrechtlich und moralisch mehr als bedenklich, technisch und strategisch wie gegen Indianer ohne Pfeil und Bogen. In der GOC (God´s Own Country) dazu noch Bürgerrechte und Meinungsfreiheit weg, CD´s von Kriegsgegnern verbrannt, French Fries in Freedom Fries umbenannt - und in letzter Minute dann auch noch die militärische Unterstützung durch eine versprengte deutsche Kreuzrittertruppe: Die Hundertschaft unter Leitung von Angela Merkel und ihrer engsten Vertrauten soll schwer bewaffnet mit christdemokratischen Parteiprogrammen bereits in die Kämpfe vor dem letzten Verteidigungsring um Bagdad eingegriffen haben ...
"Da muss sich was ändern", dachten sich die Leser des Explorer Magazins. Schon wenige Stunden nach dem ersten Angriff der GOC laufen in der Redaktion die Drähte heiß. Die Redaktion hat verstanden: Die Leser wollen Aktionen!
Bereits wenig später folgen Telefonate mit Berlin, Paris, Moskau, Peking und vielen anderen (Schurken-) Staaten. Die Aktion ist ein voller diplomatischer Erfolg: Statt in New York treffen sich die Gesandten der Staaten zur Abwechslung im Konferenzraum der Redaktion. Offensichtlich haben die versprochenen Schnittchen, die kostenlosen Explorer CD´s und die angekündigte Weinprobe ihre Wirkung nicht verfehlt. Praktisch jeder eingeladene Staat hat eine Delegation in die Redaktion entsandt.
Na dann soll den Cowboys doch mal gezeigt werden, wie man Schurkenstaaten richtig erobert und sichert!
Bei einem guten Glas Rotwein und Schnittchen präsentieren die Chefstrategen der Redaktion dem vernünftigen Rest der Welt ihren Plan: Wenn die Cowboys selbst den letzten Reservisten in die Wüste schicken und die Army und die Marines voll damit beschäftigt sind, ausländische Marktplätze zu bombardieren, ist die Gelegenheit gerade günstig, die GOC von ihrer derzeitigen Führung zu befreien!
Mit großem Widerstand der Bevölkerung ist nicht zu rechnen und viele Volksgruppen werden dort ohnehin seit Jahren unterdrückt.
Außerdem hat gerade Europa eine historische Verpflichtung, seit man von Übersee aus mal bei der Beseitigung eines irren Führers geholfen hat. Und natürlich weiß auch unser Land gerade aufgrund dieser Erfahrung, dass man sich schon mal politisch verwählen kann ...
Der Entschluss ist schnell gefasst: Eine Koalition der Willigen wird die GOC von ihrem nur mit Wahlmanipulationen an die Macht gekommenen Regime befreien. Und wenn man schon mal da ist, wird man den Cowboys bei dieser Gelegenheit gleich auch mal zeigen, wie man ordentlich kocht, welche Bürgerrechte es außer Waffenbesitz sonst noch gibt und wie man sturmfeste Häuser baut.
Die Redaktion ist ehrlich überrascht, wie schnell die Herren ihre Entscheidungen treffen: Keine zwölf Stunden später hat man die Befreiungspläne schwarz auf weiß - aber vielleicht liegt es ja auch daran, dass es nichts anderes als Weißbier und Rotwein zu trinken gibt ...
Da die Herren sowie so gerade mal da sind, tragen die Chefplaner der Redaktion auch gleich noch ihre Pläne für eine neue Weltordnung vor. Schließlich muss ja für das befreite Gebiet der GOC auch eine Nachkriegsordnung existieren. Und wenn man gerade sowieso dabei ist aufzuräumen, kann man auch schnell noch das eine oder andere historische Versehen und manche globale Unstimmigkeit korrigieren.
Weltkarte und Filzstifte werden ausgepackt: Bei einem weiteren Bier überlegen alle gemeinsam, wie die Welt von morgen aussehen soll. Schnell kommt man zu dem Schluss, dass die GOC als eigener Staat eigentlich völlig überflüssig sind.
Man ruft bei einigen demokratischen Politikern in Kalifornien an. Kurz danach ist man sicher, dass von dort Unterstützung kommen wird: Schließlich werden sie schon seit Jahren von dem Regime in der Hauptstadt brutal unterdrückt. Sie sichern ihre Hilfe bei der Entmachtung des Regimes im ehemals Weißen Haus zu (seit keine deutsche Farbe mehr verwendet werden darf, um das Gebäude zu streichen, hat sich ein leichter Braunschleier eingestellt).
Im Gegenzug garantieren ihnen die Chefplaner Autonomie für ihren künftigen Hippie- und IT-Staat.
Weil die kubanische Delegation kostenlose Zigarren verteilt, wird ihnen Florida geschenkt. Den Rest dürfen sich Mexiko und Kanada fifty-fifty teilen.
Natürlich kümmert man sich auch um die Verbündeten der GOC: Schließlich will niemand politische Instabilitäten in diesen Ländern nach der Auflösung der letzten Supermacht riskieren. Das ehemalige England wird nach kurzen Verhandlungen in die Regionen Südirland und Südschottland geteilt. Weiterhin wird vereinbart, diese Region zukünftig stärker in den europäischen Einigungsprozess zu integrieren.
Kommende Verhandlungen werden zeigen, bis wann auch der Linksverkehr abgeschafft und die anachronistischen Kreisverkehre durch moderne, leistungsfähige Lösungen ersetzt werden können. Die Kosten für alle diese Maßnahmen werden aus den Erdöleinnahmen des ehemaligen England leicht zu bestreiten sein: Bereits in Kürze wird sich die europäische Wirtschaft hier um Aufträge balgen und ein Wirtschaftsaufschwung ohne Gleichen zu erwarten sein!
Spanien und Portugal übernehmen die französischen Partner: Im Zuge eines vereinten Europas fällt sowieso niemandem auf, dass die Grande Nation plötzlich noch ein wenig größer ist. Und außerdem sind ja alle ohnehin vor allem Europäer. Lediglich die ölverschmierten Strände, die das ehemalige "Neue Europa" als einzige Errungenschaft hinterlässt, werden für die Zukunft noch eine echte Herausforderung werden.
Italien bekommt aufgrund seines hervorragenden Rotweins noch eine letzte Chance, sich künftig wieder in eine Demokratie zu verwandeln. Als die Gesandten hören, dass sie ansonsten ebenfalls dem mindestens genau so guten Rotweinland Frankreich zugeschlagen werden, versprechen sie, ihren obersten Medienmogul dahin zu schicken, wo die GOC auch schon sind - in die Wüste!
Den Ostblock mitsamt seinen besonders GOC-Getreuen überlässt man den russischen Freunden. Die kennen sich dort schließlich schon ziemlich gut aus und haben jahrzehntelange Erfahrung auf diesen Gebieten. In Bezug auf die Beliebtheit deutscher Autos in dieser Region wird sich eh wie auch schon vorher nichts ändern.
Um das U-Bootkriegführende Dänemark sollte sich eigentlich Deutschland kümmern. Da die Krauts aber zwischenzeitlich in so vielen friedenssichernden Missionen aktiv sind (und nun ist auch noch Merkel weg!), fehlt einfach das Personal dafür.
Aber auch in diesem Fall finden die Planer eine Lösung: Ein Anruf bei Klaus D. - mit dem man schon in der Vergangenheit immer gut zusammen gearbeitet hat - bringt eine Lösung für dieses Problem. Man wird das aktuelle Globetrottertreffen einfach von Zellerreit nach Dänemark verlegen: Das Land ist ja ziemlich klein, die Bedingungen sind ideal und endlich gibt es mal ausreichend Platz für alle Teilnehmer!
Es ist spät geworden. Deshalb übereignet man noch schnell Japan an China und lässt Australien kommissarisch von Neuseeland verwalten, bis eine noch bessere Lösung gefunden wird.
Nach 38 Stunden Verhandlungsmarathon steht die neue Weltordnung fest: Am 2. Mai wird man mit der Befreiung der GOC beginnen. Eigentlich sollte es ja schon am 1. Mai los gehen, aber da hatten die deutschen Gewerkschaften was dagegen (wer hat die Nachtkappen eigentlich eingeladen?).
Als die letzten Hubschrauber abgehoben und die letzten Limousinen das Gelände verlassen haben, ist sich die Redaktion sicher, etwas Großartiges erreicht zu haben - ganz so, wie es die Leser wollten! Zukünftig werden wichtige Fragen der Weltpolitik wohl nicht mehr in New York, sondern im Münchner Osten entschieden. Außerdem ist es natürlich eine fantastische Möglichkeit, künftig den Explorer II verstärkt im praktischen Einsatz zu testen ..!
1. Nachtrag, Ende April 2003
Eigentlich hätte man es ahnen können. Aber obwohl wir uns über die Bedeutung dieser historischen Aktion im Klaren waren, hätten wir mit einer solchen Resonanz niemals gerechnet: Nach der Veröffentlichung der Resolution klingelten in der Redaktion tagelang und pausenlos die Telefone. Reporter belagerten das Redaktionsgebäude, das Fax spuckte ohne Ende Interviewanfragen aus und das Email-Postfach lief auch bald über.
Ähnliche Szenen spielten sich zur selben Zeit vor und in dem UN-Hauptquartier in New York ab: Kofi Annan eilte von einer Pressekonferenz zur nächsten; genau wie die Redaktionsmitglieder. "Nein, niemand ist ernsthaft daran interessiert, die GOC zu zerschlagen" beruhigte man die aufgebrachten CNN-Reporter, ebenso klar müsse allerdings auch sein, dass "die Weltgemeinschaft nicht tatenlos zusehen kann, wie ein einzelner Staat weite Teile der Welt bedroht und seine Interessen völkerrechtswidrig durchsetzt".
So wurde also über die "Diplomatie des kalten Bieres" zuerst eine glaubwürdige Drohkulisse aufgebaut und nun kann aus einer gestärkten Verhandlungsposition heraus die Abrüstung voran getrieben werden. Die französischen Flugzeugträger und die russischen U-Boote, die vor der Ostküste in Stellung gebracht worden sind, wurden ohnehin nirgendwo anders gebraucht ...
Selbstverständlich liegt es im Interesse von niemandem, eine ganze Region zu destabilisieren und damit eventuell die Sicherheit verbündeter Staaten wie z.B. Kuba zu gefährden. Es geht einzig um die Abrüstung der GOC, wenn möglich mit friedlichen Mitteln. Fest steht jedenfalls, das man es nicht zulassen wird, dass die wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt als christlich-fundamentalistischer Gottesstaat regiert wird. Schon gar nicht, wenn er Massenvernichtungswaffen und anderes geächtetes Kriegsgerät wie zum Beispiel Condoleeca Rice besitzt.
Die Nachricht über die geplante Befreiungsaktion schlug ein wie eine Bombe. Während von vielen Seiten großes Lob kam und man von einem Polittalk zum nächsten hechtete, protestierten einzelne christdemokratische Abgeordnete mit Regenbogenfahnen vor der Redaktion dagegen. Es ist in letzter Zeit schwer geworden, Kriegstreiber und Friedensaktivisten zu unterscheiden ...
Als neues Mitglied im Kreis der Chefdiplomaten begrüßen wir dieser Tage den ehemaligen irakischen Informationsminister. Er ist ein ausgezeichneter Diplomat und hat schon intensiv mit der Führung der GOC zusammen gearbeitet. Vermutlich deshalb war erst kürzlich von George W. Bush in einem TV-Interview über ihn zu hören: "Großartiger Mann. Ein absoluter Klassiker."
Auch wir schätzen seinen Erfahrungsschatz sehr und haben ihm nicht zuletzt deshalb die Führungsrolle bei den Verhandlungen zugedacht.
Nach der Befreiung wird er sich außerdem seiner heimlichen Leidenschaft widmen und die neue Wüstenrubrik im Magazin übernehmen. Wir freuen uns jetzt schon auf seine Reportagen aus irgendeinem primitiven Bretterverschlag in Nevada und Interviews mit den Einwohnern, die dort ihr Dasein fristen ...
2. Nachtrag, Januar-Mai ´04: Wie sich alles von selbst erledigte ...
Eines Tages - wie üblich bei der Lektüre der Tagespresse - fiel es uns wie Schuppen von den Augen: Moderne Ganoven von heute arbeiten einfach anders: Legal, demokratisch, erfolgreich! Uns war nämlich ein recht einfaches Strickmuster aufgefallen: Je höher z.B. die Verluste großer Konzerne sind, um so mehr werden kurz darauf die Gehälter von deren Topmanagern erhöht. Auch wenn sich die Schutzvereinigungen von Kleinaktionären in diesen Fällen dann noch so aufregen, sie können nichts tun: Das Zusammenspiel von Management und entsprechend besetzten Aufsichtsräten funktioniert perfekt. Die Firmenkassen werden in geradezu genialen Raubzügen ganz einfach ausgeplündert, bis der jeweilige Laden entweder Pleite macht oder aber sich die selben Topmanager mit noch einmal riesigen Abfindungen in den Ruhestand schicken lassen. So etwas nennt man dann nicht organisiertes Verbrechen, sondern "globalisierte freie Marktwirtschaft auf rechtsstaatlicher Basis" und es funktioniert offenbar überall immer besser. Einfach genial!
Nun, wer das kapiert hat, dem konnte auch kaum entgehen, was sich in den GOC abspielte: Ein einst reiches Land mit hohem Haushaltsüberschuss war in rekordverdächtiger Zeit in ein Land mit rekordverdächtigem Defizit verwandelt worden: Die Führung hatte es auf geniale und legale Art und Weise geschafft, die Staatskasse vollständig auszuplündern, um die Kohle bei nahestehenden und zugehörigen Firmen verschwinden zu lassen. Selbst die so genannten Wiederaufbauarbeiten und auch andere Aktivitäten zu Lasten des GOC-Steuerzahlers erwiesen sich oft als reine Scheingeschäfte: Minderwertige Arbeiten von Subunternehmern zu Höchstpreisen, Treibstoff für die Truppen zu Höchstpreisen und vieles mehr - und immer alles abgewickelt über die selben Firmen. Da war doch das Prinzip ganz klar: Für den Raubzug war nur kurze Zeit (eine einzige Legislaturperiode?) eingeplant, danach wollte man mit der Kohle verschwunden sein - der genialste und erfolgreichste Raubzug der jüngsten Geschichte!
Da der GOC-Bevölkerung das alles noch nicht aufgefallen war, weil man einfach zu beschäftigt war mit dem Schwenken von Fähnchen, dem Absingen patriotischer Lieder und dem Beantworten der vom Verteidigungsministerium getürkten Feldpost, musste eine Aufklärungskampagne her!
Aufgrund unserer nun mittlerweile besten Kontakte zur Presse und auch tatkräftiger Mithilfe von Michael Moore war es dann nur wenige Wochen später in allen GOC-Zeitungen zu lesen: Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit!
Und das Erstaunliche geschah: Nicht nur, dass viele Topmanager des Landes über Nacht verschwunden waren (sie sollen dem Hörensagen allerdings in vielen befreundeten Ländern ihre Tätigkeit wieder aufgenommen haben) - nein, auch die regierenden Gotteskrieger der GOC waren plötzlich nicht mehr aufzufinden!
Zunächst machte das Gerücht die Runde, die führenden Mitglieder des Regierungs-Clans hätten sich bei den extra für Wahlkampfzwecke geplanten neuen Mond- und Marsexkursionen abgesetzt. Erstaunen machte sich jedoch breit im Land, als die Medien berichteten, die Flüchtigen wären in den Wäldern Alaskas gesichtet worden, und zwar in denjenigen Bereichen, die sie ausnahmsweise noch nicht zum Abholzen frei gegeben hatten - war auch das nur weitsichtige Planung gewesen?
Doch wenige Monate später war es dennoch soweit: Der ehemalige oberste Führer der GOC wurde tatsächlich aufgespürt in Alaska: Da sein Gesicht mittlerweile auf Spielkarten in jedem Kinderzimmer zu sehen war, konnte er auch die Suchtrupps nicht täuschen, die ihn in einer Baumbude in den letzten paar verblieben Quadratkilometern des Nationalforstes Tongass in Alaska fanden: Eine DNA-Probe brachte Gewissheit - er war es!
Auch einer seiner ehemaligen Minister wurde auf diese Weise aufgegriffen: Nach nur wenigen Stunden Verhören durch erfahrene weibliche Feldwebel der Army war auch er geständig. Die Bilder verbreiteten sich wie im Lauffeuer um die ganze Welt ...
Die Freude war groß in allen Ländern: Die Welt war befreit und die Gesuchten gefasst!
Die neue Führung wurde wieder demokratisch gewählt, es brach plötzlich Frieden aus auf der Welt, die Globalisierung kam zum Stillstand, die Firmen wurden von weisen Menschen gelenkt. Die Entwicklungsländer kauften keine Waffen mehr, die Autofahrer wurden vernünftig, die Kollegen sympathisch und das Steuersystem gerecht und durchschaubar für einen jeden im Lande. Schwarzarbeit im Privathaushalt wurde abgeschafft, das Renteneintrittsalter für Politiker auf 80 Jahre festgelegt und Gesundheitsministerinnen ohne Mindest-IQ erhielten einen Diätenabzug. Selbst die Gehälter von EU-Beamten und EU-Parlamentariern wurden nur noch um 28% statt 38% pro Jahr erhöht.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute alle glücklich miteinander ...
© 2003-2004 K. Franke, J. de Haas, Fotos: UN
3. Nachtrag, November ´04: Nach der Wahl ...
Der Wecker hat geklingelt, wir sind wach geworden. Haben wir all das oben nur geträumt?
Danach zu urteilen, wie es heute nach der Wahl in den GVOC (God´s Very Own Country) aussieht, scheinbar ja. Eigentlich könnte man nur noch sagen: "God bless the GOC" ...
Aber wir wollen stattdessen auf einen in Moskau lebenden Schriftsteller zurückgreifen, von dem das Buch "Der gute Stalin" stammt - sein Name: Viktor Jerofejew. Was dieser zum gerade feststehenden Wahlergebnis in den GOC zu sagen hatte, zitiert die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 04. November 2004 ...
"Der kalte Krieg ist endlich gewonnen. Sieger sind die Idioten. Armer Marx, er hatte unrecht. Die Arbeiterklasse hatte nicht genug Hirn, um sich weltweit zu vereinigen. Besser ist es, gar kein Hirn zu haben. Die Idioten werden die Welt regieren. Zumindest für die nächsten vier Jahre."
4. Nachtrag, Oktober ´05: Amerika im Herbst ...
Nur zwei Zitate aus der Süddeutschen Zeitung v. 22.10.05, die ein Schlaglicht auf die politische Situation in der "GOC" im Herbst des Jahres 2005 werfen:
Rubrik "Politik", Neues Gesetz schützt US-Waffenindustrie
"New York. Der amerikanische Kongress hat ein bereits vom Senat beschlossenes Gesetz bestätigt, das der Waffenindustrie Immunität vor Schadenersatzklagen gewährt. Präsident George W. Bush kündigte an, er werde das Gesetz schon bald ratifizieren. `Unsere Gesetze sollten Kriminelle bestrafen und nicht gesetzestreue Hersteller legaler Produkte´, sagte er. Hinter der Initiative steht die Waffenlobby National Rifle Association (NRA)"
Rubrik "Meinung", Bushs Kernschmelze
"Im Falle George W. Bushs jedoch scheint die Endzeit bereits jetzt angebrochen. Nicht einmal zwölf Monate ist es her, da bescherte er sich und seinen Republikanern einen triumphalen Wahlsieg. Das Land huldigte dem Oberbefehlshaber im Krieg gegen den Terror. Heute ist er nur ein Held von gestern, dem allseits Siechtum, ja beginnende Agonie attestiert wird. Die Journalisten, die oppositionellen Demokraten, einst gläubigste Verehrer aus den rechten Reihen und (vor allem!) das amerikanische Volk wenden sich ab.
Ernüchtert, enttäuscht, erschüttert vermessen sie, was dieser Präsident ihnen beschert hat: Den Horror eines um jeden Preis gewollten, nun nicht mehr gewinnbaren Krieges im Irak, außerdem das totale Staatsversagen, als neulich in Hurrikan Katrina ein ganz natürlicher Feind an der Heimatfront tobte; der milliardenteure Berg immer neuer Staatsschulden, gepaart mit den vielen, überaus billigen Intrigen und Skandalen, mit denen das Weiße Haus und die Republikaner im Kongress das ganze Land anwidern."
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Dann ist das hier DER Beitrag: War die CIA Auftraggeber des Anschlags auf das WTC ???
5. Nachtrag, November ´08: Es geschehen noch Zeichen und Wunder ...
Die Welt hat ihre Sensation: Die USA haben mit Barack Obama ihren ersten schwarzen Präsidenten gewählt und die Welt atmet auf nach 8 Jahren umfassend desaströser Politik der Regierung Bush. Wir wünschen den USA und dem "Rest der Welt" alles Gute und möge sich das (wenigstens zum Teil) erfüllen, was sich nun alle erträumen ...