Flucht in die Ferne 2021/2022Auf nach Portugal und zu den Kanarischen Inseln ..! |
Vorbemerkung der Redaktion
Bereits zum Jahreswechsel 2020/2021 konnten wir unseren Autor Michael Gallmeister bei seiner "Corona-Flucht" nach Marokko begleiten - eine spannende Reise in sein dortiges "Corona-Refugium".
Auch für den Jahreswechsel 2021/2022 hat Michael wieder eine solche mehrmonatige Reise geplant, die ihn erneut nach Marokko führen soll. Aber wie es manchmal so kommt, ändern sich diese Pläne auch durch seinen Begleiter, den Reisekumpel Wolfgang alias "Wolle", so dass die diesjährige Tour schließlich über Portugal und Spanien bis auf die Kanaren führt - und offenbar recht passend für die beiden dort auch ins immer noch bestehende Hippie-Paradies auf der Insel Gomera, das wir u.a. bereits in Berichten von vor fast zwei Jahrzehnten kennenlernen konnten - damals wie heute ein bekanntes und beliebtes Aussteigerparadies ..!
Mitte Oktober 2021 verlässt Michael für die neue mehrmonatige Reise seine Wahlheimat Lettland und begibt sich nach Deutschland, um dort ein paar Wochen mit seinen Autobastelfreunden zuzubringen. Doch schon bald danach startet er mit Freund "Wolle", den er bereits mehr als 12 Jahre kennt, Richtung Luxemburg und anschließend nach Portugal, um dort dessen Sohn zu besuchen, der als Aussteiger in der Serra da Estrela lebt. Doch dabei soll es nicht bleiben ...
Folgen wir nun also auch in diesem Jahr wieder Michael bei seiner "Aussteigerflucht" - ein weiterer spannender Baustein auch unserer Kanaren-Sammlung!
Die Hinfahrt ...
In Luxemburg lernen wir - kaum angekommen - den Steinhändler Markus kennen und diskutieren mit diesem interessante Aspekte wie die Fragen vom Impfen, von Impfstoffen, Impfempfehlungen und Impfdurchbrüchen sowie Kochsalzplaceboimpfungen - wahrhaft spannende Themen in diesen mehr als verqueren Zeiten ... Das kleine Luxemburg kann tatsächlich schon einen ersten Eindruck von "Bergen" vermitteln: Die Fahrt geht hoch und runter sowie kreuz und quer, bis wir nach seiner Einladung später endlich auch in dessen Werkstatt ankommen.
Weiter geht es schließlich erst am nächsten Morgen: Von Belgien bis nach Frankreich sind nirgendwo irgendwelche Kontrollen festzustellen und man kann tatsächlich in aller Ruhe durchfahren - ein Gefühl von "Easy Rider" kann selbst heute noch aufkommen ...
Wegen einer abgesperrten Autobahn müssen wir abends im Dunklen mehrfach im Kreis fahren, völlig sinnlos und lange dauernd, bis wir schließlich wieder an der Absperrung vorbeikommen, wo immer noch die Feuerwehr die Straßensperre sichert. Nach unserer Frage, wie man denn nun nach La Rochelle kommen kann, überlegen sie lange, erklären uns etwas von weißen Straßen und so weiter. Als schließlich klar wird, dass das alles für uns viel zu kompliziert ist, heben sie zu guter Letzt ihre Absperrung auf und winken uns durch: Warum die Autobahn eigentlich gesperrt ist, wird für uns bei der Weiterfahrt in keiner Weise erkennbar ...
Bei La Rochelle wird die nächste Übernachtung eingelegt: In einer kleinen verlassenen Austernverkaufsstelle einige Drinks genommen, am toten stillen Atlantik entlangspaziert, es ist halt November ...
Am nächsten Morgen geht es dann - noch etwas "angebreitet" vom langen Abend - wieder volles Rohr über die Autobahnen mit 180 - 200 km/h () - Kurs Richtung Spanien ...
Auch in Spanien keinerlei Kontrollen, kaum Polizei zu sehen, der Vorteil gegenüber Frankreich ist vor allem, dass es nicht unzählige Mautstellen gibt, an denen andauernd irgendwelche Summen für die Nutzung der Autobahn zu zahlen sind. Am Spätnachmittag wird dann an einer Tankstelle angehalten, eine Tortilla gegessen - ein Biss in die spanische Traditionalität! Die Preise sind erstaunlich moderat, die Tortilla für 2,50 Euro und eine Dose Bier an der Tankstelle für gerade mal 69 Cent - Pfand ist dabei nicht fällig.
Rund 50 km hinter der portugiesischen Grenze verlassen wir die Autobahn, um über die Berge zu dem Ort zu fahren, an welchem unser Freund wohnt. Geschickter Weise haben wir uns den kürzesten Weg über die längsten Berge ausgesucht: Mit durchschnittlich 30 km/h kreiseln wir drei Stunden durch die Serra da Estrela ...
Im Dunkeln überholen uns noch vier Wildschweine und die Orientierung wird immer mühsamer: Das Internet verschwindet, Karte und Ortsnamen stimmen nicht mehr überein, so dass wir schließlich an einer Kreuzung auf der Bergkuppe etwas ratlos haltmachen: Wir stehen um unser leuchtendes Auto herum, studieren die Schilder und Wolle versucht noch mal, seinen Sohn anzurufen, der hier irgendwo in der Gegend wohnt.
Diesmal gelingt tatsächlich der Anruf und sein Sohn meint, ob wir das da oben auf der Bergkuppe wären, die mit dem Licht? Er würde jetzt mit der Taschenlampe leuchten, dann könnten wir sehen, wo er wohnt. Tatsächlich sehen wir nun ein Licht auf der anderen Seite des Berges und bitten seinen Sohn, uns doch besser abzuholen. Man denkt natürlich, das könne nur ein paar Minuten dauern, aber das erweist sich als Irrglaube: Erst nach etwa 20 Minuten taucht er auf und geleitet uns in das kleine Bergdorf ...
Die Wochen der Flucht ...
- Aussteiger in der Serra da Estrela
- Ein Tag in Coimbra ...
- Der Süden Portugals
- Wieder nach Spanien und eine Fährfahrt ...
- Teneriffa oder Concrete Island?
- Gomera, Althippies, Aussteiger, Drogeninsel
- Gestrandet
- Freiheit oder Isolation hinter dem Bergsturz ..?
- Der dunkle, kühle Nordteil der Insel und groteske sinnlose Projekte
- Allgemeines und die Rückkehr ...
© 2022 Michael Gallmeister, Lett-landweit