Und noch ein Testival ...
Die neue Saison fängt gut an!
Direkt zu Saisonbeginn 2008 hatten wir einiges vor: Gab es doch jede Menge Equipment zu testen, das sich während der Wintermonate bei uns angesammelt hatte und da kam Bernd van Ooy´s Idee eines Testivals gerade recht: Warum sollten nicht auch wir einmal so etwas veranstalten ..?
Nicht, dass man nichts anderes zu tun hätte, aber manchmal juckt es doch in den Fingern, sich das eine oder andere Teil neu zuzulegen, selbst wenn man nachweislich schon fast alles hat (): Und so kam es, dass wir schließlich eine ganze Menge von Ausrüstungsgegenständen vor uns liegen hatten, die man sich näher anschauen konnte. Und nachdem wir alles aussortiert hatten, was vermutlich keine nähere Betrachtung verdiente, blieben immer noch 6 Teile übrig, und damit mussten wir uns einfach beschäftigen.
Was das war? Nun, eine Wetterstation für den Reisenden ist dabei, die eben nicht nach dem gewohnten Luftdruckprinzip der Umgebung arbeitet, dann natürlich Bernd´s mittlerweile berühmter Hobo Ofen, schließlich ein sensationelles neues Klappfahrrad.
Unsere schon vorgestellten Camping-Leuchten wollten außerdem noch getestet werden, dann noch ein neues Solarmodul und - last but not least - unser nagelneuer "EU-Personenschutzbügel" musste sich bei einer Testfahrt bewähren.
Also doch genug zu berichten, oder ..?
Gutes Wetter für unterwegs: Die Meteotime Wetterstation dnt WF Future 4
Klar, unsere Suuntos haben sich seit Jahren bewährt: Ihnen entgeht keine Veränderung des örtlichen Luftdrucks bei einem Aufenthalt irgendwo in der Pampas, und den Rest kann man sich oft durch intensive Wetterbeobachtung vor Ort richtig zusammen reimen. Aber eines können alle barometrischen Messgeräte nicht, die man irgendwo einsetzt: Eine meteorologische Wettervorhersage ersetzen.
Umso mehr freute es uns, als die Firma dnt nun ein Gerät auf den Markt brachte, das klein und handlich ist, auf Reisen problemlos mitgeführt werden kann und diesen Mangel nun abstellen soll: die Wetterstation WF Future 4.
Und dieses Gerät lässt wirklich keinen Vergleich zu den Prognosen einfacher Wetterstationen zu, die lediglich den lokalen Luftdruck auswerten: Denn sie empfängt die aktuellen Wetterdaten sowie 4- oder 2-tägige Vorhersagen für insgesamt 90 Regionen in Europa.
Das Schweizer Unternehmen Meteotest in Bern, das seit vielen Jahren meteorologische Daten an Behörden und Unternehmen liefert sowie dessen Partnergesellschaft Meteo Time GmbH haben diese Dienstleistung mittlerweile ausgeweitet. Das Meteotime System ist bislang weltweit einmalig und nutzbar für Lizenznehmer aus dem Industrie-, Uhren- und Elektronik-Segment, über deren Produkte auch Privatpersonen auf die Wettervorhersagen kostenlos zugreifen können.
Die Wettervorhersagen einschließlich Windrichtung, Tag- und Nachttemperaturen, Regenwahrscheinlichkeit usw. werden dabei mehrfach täglich von Meteotest bereitgestellt, von Meteotime anschließend bearbeitet und schließlich über die beiden Zeitzeichensender DCF77 (Deutschland) und HBG (Schweiz) ausgesendet. Empfangsgeräte mit der Meteotime Technologie können die Daten nun empfangen, entschlüsseln und entsprechend anzeigen.
Unser WF Future 4 von dnt ist ein solches Empfangsgerät und so etwas erscheint uns als Reisenden natürlich ideal - und so beschaffen wir uns ein derartiges Gerät, das für ca. 65,- EUR angeboten wird (Stand Frühjahr ´08).
Unsere erste Testfahrt mit der Wetterstation führt uns in unser "Testival-Gelände" in Tschechien, wohin wir im Mai ´08 eine Euro-"Extratour" machen. Den Ort Kyselka finden wir über die Webseite von Meteo Time, die über Google Maps eine Regionenkarte bereitstellt, wo man nach Ortsnamen und Postleitzahlen suchen kann. Wir finden die zugehörige Region "Prag" mit der Nummer 50 und geben die in unsere Wetterstation ein. Nach gut zwei Tagen erhalten wir eine Vorhersage für jeweils 4 Tage auf unserem Gerät und die zeigt eines an: Natürlich das üblich sonnige Wetter bei Explorer-Touren (Bild oben links) ..!
Das Gerät ist prima, doch eines muss man bei ihm immer wissen: Das Reiseziel möglichst 2-3 Tage vorher - und das ist auch unser Problem! Wir mailen deshalb sowohl die Meteo Time GmbH als auch dnt an:
"... das Konzept der Wettervorhersage über das Funkuhrsignal gefällt uns recht gut mit einer Ausnahme: Da wir während unserer Reisen oft sehr schnell die Grenzen von Regionen überschreiten, kommen die Vorhersagen nicht mit unserer Reisegeschwindigkeit mit, da sie bis zum vollständigen Empfang mehrere Tage benötigen.
Deshalb unsere Frage: Ist es nicht möglich, PARALLEL die Daten von z.B. 5 Regionen gleichzeitig zu empfangen und zu speichern, so dass man dann beim Wechsel in eine andere Region diese dann auf Knopfdruck SOFORT angezeigt bekommen kann?
Vom verfügbaren Speicherplatz her dürfte dies eigentlich kein Problem sein, aber für den relativ schnell Reisenden würde es enorme Vorteile bringen, da das derzeitige auf eine Region ausgerichtete Konzept diese Anforderungen nicht erfüllt."
Meteo Time antwortet schnell und weist darauf hin, dass jeder Hersteller andere Konzepte hat und es durchaus auch Geräte gibt, die einen großen Speicher haben und weit mehr Regionen abrufbar halten. Wie wir feststellen, ist das von Meteo Time genannte Gerät allerdings in keiner Weise so portabel wie das handliche dnt-Gerät und entfällt damit für unsere Zwecke.
Vom dnt Service haben wir dagegen (Stand Juni ´08) die Auskunft erhalten, dass man bisher davon ausgegangen sei, dass eine solche Wetterstation stationär betrieben wird und ihren Platz nicht wechselt. Die Idee einer mobilen Station würde man entsprechend weitergeben. Es gäbe bereits die Entwicklung einer Wetterstation, mit der eine zweite Zone parallel überwacht werden kann. jedoch sei diese noch nicht fertig.
Nun, hoffen wir, dass unsere Idee von dnt aufgegriffen wird und es bald auch eine echte "mobile" Reisewetterstation mit dem parallelen Empfang mehrerer Regionen gibt!
Nachtrag, Dezember ´14: Nachfolger ...
An Meteotime Geräten sind wir auch nach mehreren Jahren unverändert interessiert, da man sich oft auch in Gegenden aufhält, wo gerade kein WLAN verfügbar ist und damit auch keine Wettervorhersage aus dem Internet vorliegt. Außerdem ist es sehr bequem, ganz einfach auf das Gerät zu schauen, dass klein und unauffällig immer auf einem Schränkchen steht und stets aktuell ist ...
Bei Rundreisen in Europa möchten wir gern vorher das Wetter am Platz wissen, und zwar insbesondere auch Windrichtung und Windstärke für die nächsten Tage wegen der Aufstellung von Fahrzeug und/oder Zelt. Deshalb gehörten wir bereits zu den ersten Anwendern und aus dieser Zeit stammte auch das vor Jahren vorgestellte dnt WF Future4, was heute nicht mehr erhältlich ist.
Danach kam noch das meteotronic WM-5000 hinzu, weil aufgrund der langen Dauer beim Regionswechsel noch ein zweites Gerät sinnvoll erschien, um diesen Nachteil des meteotime-Verfahrens ein wenig auszugleichen. Leider zeigte das letztere Gerät weder Windrichtung noch Windstärke an, so dass es für diese Zwecke eigentlich nicht nutzbar war.
Umso erfreulicher nun das dritte angeschaffte meteotime-Gerät, das Dostmann TFA 35.1127, vor allem, weil es 5 Regionen gleichzeitig anzeigen kann und dies für 4 bzw. 2 Tage wie bei meteotime (abhängig von den Regionen) üblich. Leider war das Gerät nach den ersten Tests eine herbe Enttäuschung.
Es begann mit dem Außensensor: Falls dieser anfangs überhaupt etwas anzeigte, dann überwiegend falsch. Die Basisstation erschien leider auch merkwürdig: In einer Region mit 4 Vorhersagetagen (z.B. München, die ID 26 entspricht), fehlte auch nach fast 48 Stunden immer wieder ein Tag mit Infos - gleichzeitig zeigten die beiden anderen Geräte übrigens korrekt an - sie haben alle Daten der selben Region. Ebenfalls zeigten sie bei der Tagestemperatur an allen Vorhersagetagen beide eine um 1°C abweichende Temperatur an im Vergleich zum Dostmann Gerät.
Die Eingabe der Anzeigeregion erscheint umständlich: Dummerweise hat man auf die Eingabemöglichkeit der einfachen zweistelligen Regionsnummer verzichtet, die bis 90 reicht und alle betreffenden Regionen Europas abdeckt. Stattdessen muss man mühevoll erst das betreffende Land suchen und eingeben, danach eine Stadt. Ob das dann auch tatsächlich die richtige Region ist, bekommt man nicht angezeigt - man wird misstrauisch, wenn man z.B. für München Abweichungen im Vergleich zu den beiden anderen Geräten sieht, die natürlich einheitlich und ganz einfach die richtige Regionsnummer anzeigen.
Wenigstens die Windrichtung stimmt überein an den (nicht vollständigen) Tagen, die angezeigt werden. Die einfache Balkenangabe für die Windstärke wird beim TFA durch die Angabe in km/Std ersetzt - da scheint die Entsprechung noch zu stimmen, wie bisherige Tests zeigten.
Das Gerät ist alles in allem eher umständlich zu bedienen. Bis man sämtliche Funktionen von Set, Up und Down im jeweiligen Kontext beherrscht, bedarf es einiger Übung. Insbesondere die Einstellung wechselnder Regionen, die mehrere Länder übergreifen, ist umständlich. Mit der Regionsnummerneingabe wäre eine erhebliche Vereinfachung möglich.
Nach einigen Tagen und etlichen weiteren Versuchen änderte sich das Verhalten: Nach dem x-ten Mal Reset durch Batterientnahme und -einlegen in Basisstation und Außensender (derselben vollen Batterien) verhielt sich der Außensender nun plötzlich normal und zeigte dauerhaft eine Temperatur an, die (in der Nähe der Basisstation) auch deren Anzeige in etwa entsprach. Auch eine Luftfeuchtigkeit wurde nun ebenfalls plötzlich stabil angezeigt.
Auch im weiteren Testzeitraum verhielt sich das Gerät weitgehend
stabil: Der Außensensor übertrug nun sogar zuverlässig während der Campingtour
die Temperatur in der Kühlbox - auf Tour eine sinnvolle Verwendung dieses
Teils!
Übrigens: Wenn man z.B. ins Baltikum
reist, hilft meteotime einem nicht weiter - dieser Bereich wie auch
weiter westlich gehört nicht mehr zu den 90 angezeigten Regionen, leider!
So muss man sich mit den nächstliegenden Regionen begnügen, die von
meteotime noch abgedeckt werden. Aber dafür kann das Gerät natürlich
gar nichts ...
Mobilität auf Minirädern: Fahrten mit dem A-Bike
Ebenfalls mit an Bord bei unserer Tschechien-Tour: Die weiteren Kandidaten für das Testival, die A-Bikes.
Lange schon waren wir es leid, Berichte von Campern zu lesen, die endlose Debatten über das Für und Wider bestimmter Fahrradhalter an ihrem Fahrzeug führen, außerdem fanden wir entsprechende Fuhren immer ätzend, egal wie die Fahrräder auf Dächern oder den Seiten befestigt waren - so etwas wollten wir nicht!
Aber andererseits ganz ohne Fahrrad? Da wir keine stundenlangen Fahrradtouren unterwegs planen, sondern nur mal zur nächsten Kneipe oder in den nächsten Ort vom Camp aus wollen, sollten eventuell auch andere Räder für unsere Zwecke reichen: Vielleicht die kleinsten und leichtesten Klappräder der Welt ..?
Und die Produkte der britischen Firma A-Bike, die wir uns zum Jahreswechsel für knappe 300,- EUR pro Stück zugelegt hatten, sind wirklich bemerkenswert: Das A-Bike wiegt aufgrund eines leichten Rahmens aus Aluminium nur 5,6 kg und ist mit den Klappmaßen von 67 x 30 x 16 cm nicht größer als ein mittleres Postpaket. Ideal also für einen Transport auch im Bus, im Taxi oder sogar der U-Bahn. Mit Hilfe einer von uns am Rad angebrachten Kurzcheckliste als Gedächtnisstütze ist das Rad in weniger als einer Minute bequem auf- und abgebaut.
Doch nun zu den "gewöhnungsbedürftigen" Punkten: Das Ganze ist nur möglich aufgrund von lediglich 15 cm durchmessenden luftbefüllten Reifen, für die eine spezielle Luftpumpe von Vorteil ist, die wir ebenfalls bei uns haben. Diese Räder machen das Fahren für Anfänger etwas "wacklig", jedoch bereits nach kurzer Zeit kann man sich daran gewöhnen. Aber: Ein Mountainbike wird aus diesem Gefährt dadurch wirklich nicht, Holperpisten und Wiesen sind tabu, für einigermaßen befahrbare und nicht befestigte Wege reicht es allerdings nach einiger Übung.
Der Sattel aus Kunstleder muss ebenfalls einklappen können und bietet nur wenig Komfort: Bereits nach kurzer Zeit spürt man seinen Allerwertesten, wenn man nicht geübt und entsprechend abgehärtet ist.
Nun, nach einiger Fahrpraxis sind wir mittlerweile vertraut mit unseren A-Bikes, deren Namen übrigens von deren Form abgeleitet wurde, und inzwischen wollen wir sie nicht mehr missen. Diese kleinen Helfer für die Mobilität unterwegs passen problemlos auch in einen Explorer und werden uns in Zukunft bei allen größeren und auch kleineren Touren begleiten.
Ach ja, noch etwas: Zur Zukunft dieser Räder lässt sich derzeit nur schwer etwas sagen. Mittlerweile gibt es bereits eine Weiterentwicklung dieses Rades (Stand Herbst ´09), aber weiß schon, wie es damit weitergeht ..?
Auf jeden Fall lässt sich ganz gut fahren mit dem Teil, und wer´s nicht glaubt, kann sich unseren Experimentalfilm anschauen, der atemberaubende Action mit dem A-Bike zeigt ...
Hobby für Pyromanen: Der Hobo Ofen als Lagerfeuerersatz
Nicht nur in Tschechien, sondern auch auf der Abenteuer & Allrad 2008 in Bad Kissingen dabei: Bernd van Ooy´s berühmter und oft bestaunter Hobo Ofen, der auch schon ein anderes Testival in Schweden hinter sich hat ...
Wir hatten es schon geschrieben: Bisher war er bei uns nur als Ethanol (Deko)Kamin im Einsatz gewesen und verschönte selbst zu Weihnachten das Fest (Bilder oben). Doch nun nach Auftakt der Saison sollte er endlich härter ran genommen werden ..!
Gesagt, getan: Mit Zweigen der Umgebung, einigen gesammelten Tannenzapfen sorgen wir für Brennholz ganz nach den Vorschriften des Erbauers. Schnell lodert die Glut und auch wenn in der sonnigen Umgebung unseres Camps in Kyselka nicht gerade Lagerfeuerstimmung aufkommt, so ist doch gut erkennbar, dass es gemütlich werden könnte auch am Abend rund um dieses schicke Teil.
Bei der Suppe sind wir dagegen nicht ganz so erfolgreich: Zwar ist uns klar, dass jeder Kartuschenkocher hier im Vorteil sein würde, doch mit ganz so langer Kochzeit hatten wir nicht gerechnet. Aber vielleicht muss man das anders sehen: Wer so ein "mobiles Lagerfeuer" dabei hat, ist schon ein wenig Pyromane wie auch Bernd es selber von sich sagt. Und wenn man dann so am Feuer sitzt, hat man vielleicht auch Zeit und Muße, ein wenig länger auf seine Kochergebnisse zu warten - das Kochen an sich ist dann genau so Ziel wie auch das Essen selbst ...
Für lauschige "kleine" Lagerfeuerabende also ein weiteres Teil, das uns begleitet, aber noch haben wir ja Zuladung genug ...
Camping-Leuchten
Auch diese Teile hatten wir schon vorgestellt: Anfang ´08 beschafften wir sowohl die Osram LED Campingleuchte als auch die vergleichbare Coleman LED Campinglampe - beide klein, beide damals ungefähr zum gleichen Preis von rund 27,- EUR. Mittlerweile gibt es den damaligen Einführungspreis bei der Coleman nicht mehr: Bei Lauche & Maas kostet das Teil nun inzwischen ca. 30,- EUR (Stand Juni ´08), die Osram LED Leuchte z.B. bei Amazon immer noch ca. 25,- EUR (ebenfalls Stand Juni ´08).
Was wir seinerzeit festgestellt hatten, gilt unverändert, erneut getestet am Abend bei der "Abenteuer & Allrad" 2008: Die Osram Lampe, einfacher zu handhaben als die Coleman, verbreitet bei ähnlicher Helligkeit auch ein angenehmeres Licht als diese. Dafür ist letztere zusammenschiebbar, aber sicher nicht sehr viel robuster als die Osram, denn auch diese kann man relativ problemlos in irgend welchen Schubladen aufbewahren während einer Tour ...
Die Coleman scheint darüber hinaus bei der selben Anzahl von 4 AA-Batterien dennoch mehr Strom zu brauchen: Sie erlosch, als die Osram mit denselben Akkus noch weiter leuchtete, wenn auch zunehmend schwächer ...
Wir können uns nach wie vor nicht entscheiden und nehmen weiterhin beide kleine Lampen mit auf Tour: Die grellere Coleman erhellt im Hintergrund das abendliche Terrain rund um das Fahrzeug, die angenehmere Osram hängt über dem Tisch, möglicherweise noch unterstützt durch ein paar Kerzenlampen - so wird es schließlich insgesamt gemütlich bis zum Abwinken ...
Also: Beide Lampen bis auf weiteres dabei - schlimme Tests, die keine Auswahl treffen, oder ..?
(Anm. der Red.: Siehe zur Coleman LED unseren 3. und 4. Nachtrag zum Lampen-Testbericht: Die Coleman LED und das Wasser ...)
Solarmodul SunMove40
Wieder stellte sich ein altbekanntes Problem: Die Solarbatterie zeigte nach nur einer Saison deutliche Schwächen! Klar, die Teile werden immer komplizierter, man muss Kennlinien beachten, genauestens auf die Batterie ausgerichtete Laderegler einsetzen, möglichst noch jeden Morgen Frühgymnastik mit ihr betreiben und sie vermutlich zweimal täglich mit frommen Sprüchen bei Laune halten - einfach im Winter rausnehmen, in den Keller stellen und bei Saisonbeginn wieder anschließen geht schon lange nicht mehr, wo kämen wir denn da auch hin in diesen Zeiten der bedingungslosen Profitmaximierung ..?
Die Folge für uns also, dass die 50 W Solarzelle auf dem Dach, die mittlerweile auch mehr als 10 Jahre auf dem Buckel hat, nicht mehr ausreichte und wir über Verstärkung nachdachten. Was würde wohl am einfachsten gehen? Ein Windrad schied aus aufgrund der aufwändigen Anforderungen, die damit insgesamt verbunden sind - und schließlich wollten wir den Explorer ja auch nicht mit einer Werkstatt auffüllen.
Also blieb wieder nur ein Solarmodul, und zwar am besten eines, das flexibel zusammengelegt werden kann, nur wenig wiegt und damit vielleicht auch dann in die Sonne gelegt werden kann, wenn die überzeugten Schattenparker mit ihrem Fahrzeug längst im Schatten stehen und das eingebaute Solarmodul damit "auf dem Trockenen" liegt.
Bis noch vor kurzer Zeit wäre ein derartiger Wunsch zwar verständlich, aber kaum zu realisieren gewesen - die Solartechnik war einfach noch nicht weit genug. Doch das hat sich nun geändert: Eine Tasche mit den Abmessungen 31 x 42 x 5 cm und dem Gewicht von ca. 3 kg können wir nun nach allem auch noch zuladen, denn die erwies sich als Lösung für unser Problem!
Auseinandergefaltet wird aus dieser "Tasche" ein ordentliches Solarmodul von 120 x 42 cm und einer Leistung von 40 Wp - die SunMove40 von Elektrotechnik Stevens ist mit knapp 300,- EUR zwar nicht ganz billig, aber sie hält, was sie verspricht: Sie ist ideal für den mobilen Einsatz und verwendbar für Expedition, Trekking, Wandern, Camping, Zelten und vieles mehr.
Von den vielen Möglichkeiten der Nutzung eines solchen Moduls ist für uns besonders interessant das Aufladen unserer Versorgungsbatterie in der Kabine. Die Solarzellen des Moduls sind zum Schutz umgeben von Polycarbonaten und Ethyl Vinyl Acetaten, das Anschlusskabel ist ebenfalls untergebracht in der Innentasche. Zwei Klemmen am Ende des Kabels können wir bei längeren Standzeiten über einen selbstgebauten Adapter problemlos auf den Stromversorgungsstecker unserer Kabine aufstecken. Dieser ist sonst verbunden mit der Steckdose am Pickup hinten, über die die Lichtmaschine während der Fahrt auch die Kabinen-Batterie speist ...
Auf diese Weise können wir während der vier Messetage bei der "Abenteuer & Allrad" 2008 in Bad Kissingen jederzeit bei Bedarf die zusätzliche Solarzelle zuschalten, die wir während der Messe hinten am Klappdach des Explorers befestigt haben - Strom für die Kompressorkühlbox ist so endgültig kein Thema mehr.
Ein schönes Teil, das uns nun ebenfalls auf allen Fahrten begleiten wird - wann testen wir endlich mal etwas, das anschließend zu Hause bleibt ..?
ARB Windenstoßstange
Wie schon an anderer Stelle geschrieben, wollten wir unseren Frontbügel wiederhaben, der uns beim Nissan mehr als 10 Jahre begleitet hatte - EU-Bürokratenwahnsinn hin oder her. Schließlich ist so ein Bügel sehr wichtig für unzählige Dinge: Man kann Wäsche daran aufhängen zum trocknen, man kann Drachen daran befestigen. Man kann unterwegs Mahlzeiten und Getränke darauf servieren, wenn er zusätzlich mit einer ordentlichen Stoßstange daher kommt. Man kann einen Drainageschlauch daran befestigen, der bei schräg stehender Kabine und starkem Regen verhindert, dass Wasser aus der Dachrinne der Kabine ins Fahrerhaus läuft, wenn man die Türen öffnet. Man kann CB-Funkantennen daran anbringen (siehe Bilder unten) und braucht keine Bohrungen mehr am Fahrzeug. Er trägt Zusatzscheinwerfer ohne Ende, er ist einfach universell einsetzbar und schützt nicht nur gegen unerwünschte EU-Personen (EU-Personenschutzbügel), sondern ist hilfreich auch auf engen, seitlich zugewachsenen Feldwegen, die man befährt, ... kurzum, man braucht ihn eben überall!
Also haben wir uns mit Behörden-Unfug, der wieder mal nur Scheinprobleme lösen soll, nicht abgefunden und uns an die offroad-academy (heute Kayser-Offroad-Sachsen) gewandt: Fritz Mosebach und Tanja Kaiser, die wir auch bei der Abenteuer & Allrad 2008 in Bad Kissingen wieder getroffen haben, boten uns die Lösung des Problems: Eine ARB-Windenstoßstange!
Die australische Firma ARB hatte bereits im April 2007 eine Stoßstange mit integriertem Frontbügel für den neuen Ford Ranger auf den Markt gebracht, doch in 2007 hatten wir noch nicht darüber nachzudenken gewagt, ob so ein Teil auch in Deutschland einsetzbar wäre - in einem Land, das begierlich und an vorderster Front mitgemacht hatte bei der Einführung eines "EU-Personenschutzbügels".
Nun, mittlerweile und bis auf weiteres gibt es für dieses Problem eine Lösung - Interessenten wenden sich am besten an Kayser-Offroad-Sachsen, wo die ARB-Windenstoßstange zu unserer größten Zufriedenheit eingebaut und auch die Eintragung durchgeführt wurde.
Klar, dass wir sie auf dem Rückweg nach Bayern ebenfalls bei unserer Euro-"Extratour" nach Tschechien ausgiebig testen - die Feldwege, über die uns Steffi in ihrem angestammten Gehäuse, dem Zumo 550, dabei leitet, sind eine geradezu ideale Teststrecke. Nun, das Teil wiegt - und das wollen wir auch nicht verbergen. Aufgrund seiner Länge bietet es einen nicht zu unterschätzenden Hebelarm vor der Vorderachse und deshalb kann man nur froh sein, dass der Ford Ranger eine um 80 kg höhere Vorderachslast hat als selbst der 3,5t "Portugal" Nissan Pickup - andernfalls könnten wir uns dieses Vergnügen nicht auch noch leisten ...
Aber so können wir es, und auch mit Explorer-Kabine, mit voller Beladung und selbst mit unseren neuen Testkandidaten wie Wetterstation, A-Bikes, Hobo-Ofen, Camping-Leuchten, dem mobilen Solarmodul und nun auch noch der Stoßstange sind wir immer noch nicht überladen - wundert es da wirklich, wenn alle Testkandidaten künftig nun auch noch mit dabei sind ..?
Nachtrag, August ´08: Es geht weiter - mit dem OZtent im Gepäck ...
Und weil´s so schön war mit dem Saisonauftakt, ging es gleich noch weiter mit dem Testival: Wir hatten vor, ab und zu unser geliebtes und bewährtes Tarp am Explorer durch etwas lauschigeres zu ersetzen: Vielleicht würde es ja doch auf unserer nächsten Reise einmal richtig schütten oder stürmen. Und dann wollten wir natürlich auch noch draußen bleiben. Oder vielleicht sollte ja auch im Winter mal spontan im Süden gezeltet werden, wenn der Explorer längst in seiner Garage steht. Also alles Gründe, sich mal umzusehen:
© 2008 Explorer Magazin, Bild Wettervorhersage-Regionen: Meteo Time GmbH