Rückreise (2): Nach Süden durch Schweden ...

Do. 27.07.00

Wieder ist gegen 6:00 Uhr aufstehen angesagt: Die Hitze und die Mücken "in the middle of nowhere" an der "bridge over troubled water" von Nedre Soppero tun das ihrige dazu, dass hier niemand all zu lang verweilen mag.

Die Dichte der Viecher draußen erreicht auch heute morgen eine bisher ungeahnte Dichte - das Autan beginnt langsam die Haut anzugreifen, beizt es eigentlich ab? Nichts für einen Dauereinsatz - muss man hier auf Dauer zu einem "Mr. Hilly" werden?!

Irgendwie wird der Gang auf das (relativ mückendichte!) Klo heute morgen zum kurzen Fronturlaub - während man hier geradezu unglaublich unbelästigt sitzt, weiß man genau, was sich um das Redaktionsfahrzeug herum abspielt und das dort eine gnadenlose Schlacht tobt - so bleibt man eben noch fünf Minuten länger sitzen als sonst schon ...

Doch man entkommt letztlich wieder der heutigen Entscheidungsschlacht um das Cockpit nicht: Erneut folgt die Flucht vom Camp mit offenen Türen und Fenstern, man fährt so schnell und so weit wie dies eben mit mit offenen Türen möglich ist, die letzten 30 Exemplare verjagt oder erschlägt man im Cockpit, während auch ausnahmsweise mal ein anderes Fahrzeug zum Überholen ansetzt ...

Es folgt eine Extratour nach Kiruna (Ripans Camping, Camp 11) (N67°51.62225´ E020°14.47645´), die Stadt ohne Mücken ..? (Siehe hierzu unser Schwerpunktthema) ...


Fr. 28.07.00

Ruhetag in Kiruna, echter Stadtgenuss, jawohl (!) ...


Sa. 29.07.00

Kiruna bleibt hinter uns - eine angenehme Stadt auf unserem Besuch! Wir fahren heute vorbei an Malmberget, dem zweiten Standort der LKAB, dem allmächtigen Erzbergbau-Unternehmen der Gegend ...

Auf dem Weg nach Süden erreichen wir (immer noch auf der Straße 45) das Wasserkraftwerk von Porjus (N66°57.34777´ E019°48.27115´). Ein Halt lohnt sich auf alle Fälle, vielleicht auch ein Besuch des Kraftwerks, auf jeden Fall kann man hier jedoch bereits dicht an der Straße mit Wasser spielen - Ventile öffnen, Wasser umleiten, Turbine antreiben - das Kind im Mann erwacht bei dieser Hitze sofort!

Es geht weiter: Wir erreichen eine Gegend, die wir schon seit dem Vorjahr kennen. Pilze scheinen hier schon gleich als Trockenpilze zu wachsen, bei den herrschenden Temperaturen, die uns auch heute verfolgen, eigentlich kein Wunder ...
14:26 Uhr: Ungefähr 26°C draußen, im Cockpit wieder mal 37°C - die Thermounterhose ist heute wieder drunter, ein Schutzschild muss sein!

Vor Jokkmokk biegen wir ab Richtung Kvikkjokk, wo wir ein Camp mit Zugang zum Randijaure-See ansteuern wollen - auf dieser Straße erreicht man das berühmte Sarek, wenn man nur ein wenig weiter fährt bis zum Ende.

Eigentlich wollten wir hier bald Halt machen, aber leider ist der geplante Campingplatz in der Realität nicht (mehr?) vorhanden. So wird unser Camp 12 ein "wildes", direkt an einem See in der Nähe der Straße gelegen - der bisher beste Platz, den wir je beim wilden Campen gefunden haben. Deshalb an dieser Stelle ausnahmsweise auch die genauen Daten der Anfahrt für unsere Leser:

Die Abfahrt von der Straße nach Kvikjokk erfolgt bei N66°43.498 E019´°32.699´, dann fährt man dem Weg nach bis über eine kleine Brücke, erreicht einen Abzweig nach rechts bei N66°44.285´ E019°33.06´ und steht wenig später am optimalen Stellplatz am See bei N66°44.05´ E019°33.18´ - hier kann man es aushalten!

Nur wenige Meter neben dem Stellplatz, an dem sich wie durch ein Wunder kaum Mücken einfinden, so dass man an diesem Nachmittag tatsächlich wieder einmal mit Genuss draußen sitzen und die Umgebung genießen kann, findet sich allerdings merkwürdiges: Wir sehen ein Grab mit Blick auf den See - wer oder was mag hier begraben sein, hat hier jemand vielleicht seinem Hund einen idyllischen letzten Ruheplatz verschafft ..? Wer immer an dieser Stelle unseren Spuren folgen mag, der möge bitte diesen Platz gebührend achten, ansonsten wären unsere Koordinaten für diesen Reisenden nicht die richtigen ...

Eine geheimnisvolle letzte Ruhestätte am See ... ... direkt an unserem idyllischen wilden Camp ...

Wir beschließen, an diesem idyllischen Platz auch morgen zu bleiben - Ruhetage haben wir noch genug und auch die Vorräte reichen!


So. 30.07.00

Redaktionsfahrzeug am See-Camp ...Am frühen Morgen erscheint merkwürdigerweise ein Fahrzeug an diesem abgelegenen Platz in der Wildnis, wo am Vorabend selbst in der Entfernung kaum ein Auto auf der "Hauptstraße" in den Sarek zu hören war. Der Fahrer dreht eine Kurve, hat offensichtlich Hunde dabei - wollte er sie hier frei laufen lassen, was offiziell verboten ist?

Hat er vielleicht mit dem merkwürdigen Grab in unserer Nähe zu tun? Wir werden es nie erfahren, das Fahrzeug dreht ab und wir sind am gesamten heutigen Sonntag wieder völlig allein - keinen Menschen werden wir bis zum nächsten Tag sehen - so man kann es aushalten!

Wir nutzen am Ruhetag unser neues "Beiboot" - das Montana ist auch auf den hiesigen weitläufigen Seen bestens geeignet, große Strecken zurück zu legen - alles in allem wird dieses Camp zu einem der angenehmsten Aufenthalte während der gesamten Tour ...

Heute Abend erreicht uns tatsächlich - unglaublich, aber wahr - ein Gewitter, das aber kaum, dass es uns erreicht hat, sofort wieder zerfällt - immerhin ein wenig Regen zum ersten Mal seit dem zweiten Reisetag, wir genießen ihn!

Doch schon bald ist der Spuk vorbei, die Abendsonne kommt erneut hinter den dichten Wolken hervor, alles zieht Richtung Norden ab und die Bäume färben sich in ein magisches Abendlicht, während man draußen - allerdings gut 100 Meter vom Explorer entfernt - wieder Unmengen unserer fliegenden Freundinnen noch in der Luft erlegen kann ...

Magisches Abendrot beim wilden Campen ...


Mo. 31.07.00

Wir verlassen unseren wunderbaren "wilden" Stellplatz nur ungern, auch wenn sich nun wieder einiges rund um unser Fahrzeug in der Luft tummelt. Aber merkwürdig: Warum war es ausgerechnet hier in einem Umkreis von ca. 15 Metern zwei Tage so angenehm? Ein weiteres der vielen, auf dieser Fahrt ungeklärten Rätseln ...

Die E45: Schwedische Straßenkunstbaustelle ohne Ende ...Wir folgen der Straße 45 weiter, dem "Inlandsvagen", immer entlang der Eisenbahn, der "Inlandsbanan". Es ist mittlerweile ein bisschen bedeckt, wir haben "nur" noch ca. 16°C, eine der längsten Etappen der Tour erwartet uns heute, rund 400 km lang soll es heute gen Süden gehen ...

Schon bald ist Arvidsjaur erreicht, trotz der zwiespältigen Erinnerungen an diesen Ort vom Vorjahr wollen wir auch diesmal hier wieder einkaufen.

Wer glaubt, man könne in Schweden nicht "offroad" fahren, der soll einfach eine zweistellige Hauptstraße wie die 45 benutzen! Dieses Jahr auf dem Programm: Die Strecke von Arvidsjaur bis Storuman.

Obwohl vor Arvidsjaur die Baustelle des Vorjahres verschwunden zu sein scheint, geraten wir bei unserer Weiterfahrt von hier schon bald wieder mitten hinein ins Vergnügen: Echt heftige Baustellen und extreme Beispiele der Straßenbaukunst. Wir brettern über abgetragene Straßendecken oder durch wirklich tiefe Schlaglöcher, die mal mit teerähnlichem Zeug, mal mit Schutt aufgefüllt sind. Mal rechts, mal links vorbei müssen wir kurven, es folgt ein Dauerslalom - die Schweden scheinen wirklich die größten Straßenbau- (bzw. -wartungs-)künstler Skandinaviens zu sein!

Die Orte an der 45 fliegen nur so vorbei, sind wir vielleicht auf einer Rückfahrt, wie sie auch vom Nordkap stattfinden könnte? Aber nein! Wir machen unterwegs Halt in einem Ort - die Rastplätze an der 45 sind hier nicht mehr an der Straße, sondern in den Orten gelegen. Ein pensionierter schwedischer Eisenbahner (Erik, gebürtig aus Kiruna) gesellt sich schon bald zu uns, nachdem er sein Gespann mit Wohnwagen und Boot auf dem Dach wirklich abenteuerlich hinter dem Rastplatz eingeparkt hat.

Wir kommen schnell ins Gespräch (wie übrigens so oft mit den angeblich zugeknöpften Schweden!). Er berichtet über die auch von uns beobachteten vielen polnischen Autofahrer und Camper in der näheren Umgebung (in 15 Minuten zählen wir 5 polnische Fahrzeuge, die vorbei fahren!). Sie sollen angeblich klauen wie die Raben, sagt er, sich einnisten auf den Campingplätzen in dieser Region, Deals machen mit dem einen oder anderen Campingplatzbesitzer und von dort aus Raubzüge starten, z.T. getarnt als Blaubeeren- und Pilzsammler. Man hätte auch ihm was geklaut, ein Fahrrad wohl, aber wieder zurück gegeben, als er dort massiv Randale gemacht hätte. Die Polen dürften jetzt angeblich nicht mehr organisiert (in Busgruppen) kommen, sondern nur noch als Individualreisende ...

Auch andere merkwürdige Geschichten hat Erik zu erzählen: Er darf als "Ex-"eisenbahner derzeit nicht mehr kostenlos nach Kiruna fahren, so wie das früher der Fall war - insgesamt scheint er mit etlichen Zuständen hier zu hadern und macht deutlich, dass er dagegen ankämpfen will ...

Bevor wir weiterfahren, stellt uns Erik noch eine Frage: Er will wissen, was es mit dem "Explorer" auf sich hat. Fast scheint er sich totzulachen, als er uns erklärt, dass es sich bei einem "Explorer" um ein Getränk handelt, das man im "System Bolaget" kaufen kann - wir mit unserer Explorer-Aufschrift auf dem Redaktionsfahrzeug wirken hier wohl wie die Suffköppe, ein rollendes Getränkelager? Das war sicherlich wohl völlig daneben gegriffen, ausgerechnet wir ein rollendes Getränkelager ..!??

Ohne die Bierdosen im rollenden Getränkelager nachgezählt zu haben (Aktien der norwegischen Dosen-Recycling-Firma Tomra sollte man einfach haben!), geht es weiter Richtung Süden. Irgend wann erreichen wir Vilhelma, und zu einem im Reiseführer als traumhafter Campingplatz direkt am See beschriebenen Ort (Camp 13) (N64°38.98634´ E016°35.41733´) - das Camp Stugby Kolgardens ...

Camp Stugby Kolgardens, Vilhelmina: Ein Ort zum Verweilen ...

Was uns immer schon auffiel während unserer Fahrt: Die Sauberkeit dieser schwedischen Camps ist ist geradezu extrem, man könnte fast vom Boden essen (und das vor den Toiletten), aber wer will das schon ...

Wir treffen auf Robban, den sympathischen Campbetreiber: Er meint, dass solche wie wir, die mit so einem Auto daher kommen (normalerweise aus der Wildmark, der Wildnis natürlich), schießen, fischen und jagen würden für gewöhnlich. Trotzdem kaufen wir keine Angellizenz von ihm, wie er wohl vermutet hatte!

Robban erzählt uns, dass er nun nach etlichen Jahren ausnahmsweise mal zwei Tage Urlaub machen würde - wir sehen uns nach seiner Rückkehr! Kaum ist er weg heute Abend (soviel Urlaub sollte man eigentlich auch nicht machen), bricht das Chaos aus im Camp: Es gibt kein Wasser mehr - viele aufgeregte Leute laufen heute Abend neben dem Explorer herum, der ein oder andere Beauftragte vom Camp hebt auch einen "Kanaldeckel" direkt neben uns hoch und telefoniert ununterbrochen über sein Handy mit Robban, dem Urlauber. Wir sind froh, dass wir mit unseren Kanistern wie üblich unabhängig sind vom Geschehen neben uns ...


Di/Mi. 01./02.08.00

Wir haben nun endlich mal echte Ruhetage mit Paddeln, Entspannen und allem, was man sonst so braucht zum "Seelen-baumeln-lassen" (kennt man sonst eigentlich nur in der Drachen-Szene, dort dafür dann aber unaufhörlich!).

Kolgardens Camping erweist sich als echt toll. Auch an den Polengeschichten scheint was dran zu sein: Ein weißer Mercedes, ein Fahrzeug mit polnischem Kennzeichen mit mehreren Insassen fährt langsam an der Einfahrt vorbei - scheinbar wird hier sondiert (?), doch dann wendet das Fahrzeug und fährt wieder davon ...

Robban ist frühzeitig wieder zurück von seinem "Urlaub": Das Wasserproblem auf seinem Campingplatz muss er so schnell wie möglich klären. Schläuche werden ersetzt, ein Graben wird aufgerissen, das Zuschaufeln direkt neben dem Explorer dauert den gesamten Nachmittag, dann ist der Brunnen überprüft. Aber: Trotz allem muss nun offensichtlich schweres Volvo-Gerät her, direkt hinter uns, man schaufelt wieder, gräbt und macht. Als Ursache für alles wird sich später erweisen: In zwei Hütten wurde wohl gestern Abend das Wasser nicht mehr abgedreht, es ist Tag und Nacht gelaufen, und dann war es weg (passiert angabegemäß häufiger wegen der Touris, nur kommt das Wasser dann normalerweise schnell wieder, nur gestern Abend nicht). Und damit: Das Wasser blieb weg!

Robban freut sich über den Humor des Explorer Teams: Er stellt fest, dass der "Explorer" einem Komiker aus dem schwedischen Fernsehen ähnelt! Schließlich hatte ich ihm gestern gesagt, dass er immerhin einen Tag Urlaub nach mehreren Jahren hatte, gestern, als viele, viele Touris in seiner Abwesenheit auf den Platz kamen und dann das Wasser weg blieb, was will er eigentlich mehr?

Robban bläst zum Angriff auf den Wasserschwund ...
... auch schweres Gerät muss her bei der Wassersuche!

Als wir am Abreisetag zusammen sitzen, klärt uns Robban auf über die Möglichkeiten im "System Bolaget": Dort kann man tatsächlich einen "Explorer" kaufen - einen Schnaps um die 40% Alkoholgehalt, was will man mehr? Er bestätigt: Bei dem Redaktionsfahrzeug handelt es sich offensichtlich um ein interessantes Gefährt für die Einheimischen! (Aber alles immer noch besser als beim Mitsubishi "Pajero" - dem "Wichser", wie er für Spanier übersetzt heißt ...)

Die Schweden erweisen sich im Gegensatz zu anderslautenden Gerüchten insgesamt als äußerst kommunikativ, überall kommen wir sofort ins Gespräch. Und wie schon im Vorjahr beobachtet, spricht nahezu jeder Englisch (Ausnahmen bestätigen die Regel!). Auch Robban ist ein sehr sympathischer Bursche. Wie er uns erzählt, hat er nun seit 6 Jahren keine Probleme mit seiner Freizügigkeit am Platz, bei der jeder in irgend welche Behältnisse für das bezahlt, was er nimmt.

Stugby Kolgardens in Vilhelmina: Ein Camp für echte "Wiederholungscamper" wie es scheint, hier kommen alle möglichen Touris zum x-ten Mal hin, so z.B. die Camper, die uns einiges berichten: Bisher ging jedes Jahr die Frontscheibe kaputt in Schweden, man ist nun bereits zum vierten Mal hier, einmal war man sogar am Nordkap bei einem Sturm, der bei anderen die Topboxen abriss ...

Auch benachbarte Wilhelmshavener sind zum wiederholten Male hier, der Family-VW-Campingbus mit Unmengen an Leuten an Bord ist nun bereits zum dritten Mal hier, das erste Mal vor 6 Jahren, als alles noch im Bau war, wie Daddy den Kids erzählt ...


Do. 03.08.00

Wir fahren weiter die 45 nach Süden Richtung Dorotea, das südliche Ein- und Ausgangs-"Tor zu Lappland" - heute fällt es hinter uns endgültig zu! Doch auch auf der weiteren Strecke erleben wir um uns herum tolle Beispiele der schwedischen Straßenbaukunst, wir folgen unverändert dem Inlandsvagan, parallel zur Inlandsbanan ...

Das südliche Tor zu Lappland fällt heute zu ...

Eigentlich wollten wir heute Halt machen in Hammerdal, einem Camp, das Vorschusslorbeeren aus etlichen Reiseführern hatte, doch hier hält uns echt gar nichts: Viel zu kahl der Platz, ohne jede Atmosphäre. Zwar ein Fluss mit Badeanstalt befindet sich hier, aber auch Sonne brutal wie üblich, keine Spur eines Schattenplatzes, ist dies nur die übliche Mückensenke?

Es geht weiter nach Süden, Richtung Östersund - irgend wann werden wir wieder einen Platz finden, der uns zusagt! Und wir finden ihn: Es ist das Camp Lit (Camp 14) (N63°19.17377´ E014°51.94606´) vor Östersund - hier können wir es aushalten!

Offroader, Kanuten, alles findet man hier. Die Aussage des örtlichen Campbetreibers: Sie haben hier in der schwedischen Provinz Jämtland die schlechtesten Straßen in Schweden, eine echte Reklame für Offroader sollte man daraus in Zukunft machen! Die Einstufung des Redaktionsfahrzeugs am Camp erfolgt als "Expeditionsfahrzeug", es handelt sich offensichtlich nicht um ein Womo o.ä., wie der Betreiber (Besitzer von zwei echt wertvollen Landies) sofort fachkundig feststellt und im Anmeldeformular als neue Rubrik eröffnet - hier sind wir richtig!


Fr. 04.08.00 - So. 06.08.00

Um die 350 km wollten wir heute eigentlich fahren, aber da wir nicht in Hammerdal, sondern in Lit starten, werden es etwas weniger zum Etappenziel, auf das wir nun schon seit etlichen Tagen hin arbeiten: Heute werden wir endlich wieder die Husky Farm von Sörberget in der Nähe von Särna (N61°39.15483´ E013°10.27661´) erreichen. Wuff! Wird sich noch irgend einer der Burschen, der beim Millennium-Event Silvester 99/00 dabei war, an uns erinnern?

Ruhetage auf der Huskyfarm folgen, echte Ruhe mit kleineren Arbeiten am Redaktionsfahrzeug und Touren in die nähere Umgebung, doch dazu mehr unter unserem Schwerpunktthema: Dalarna - Unterwegs auf der Husky-Farm!

Wir erleben wieder nette Tage und Gäste bei Stefan und Nicole. Neben einer ostdeutschen Familie, die hier Urlaub macht (die Farm fährt jetzt ihr "Sommerprogramm"), lagert hier auch ein "Azubi" der Deutschen Luftwaffe, der überraschend eingetroffen ist. Es gibt viel zu erzählen am Lagerfeuer über Fliegerei u.ä., er will die nächsten Tage noch zum Jotunheimen Nationalpark mit seinem Motorrad, genau wie wir seinerzeit beim Trip  Norwegen 96 ...


Camp Ekeberg in Oslo: Es reicht, wenn man eh nur noch auf die Fähre wartet ...Mo. 07.08.00

Die letzten ca. 300 km unserer Tour warten heute. Aus irgend einem Grund hebt Hundefreund Frosty (unvergessen aus dem "Explorer Team" des Millennium-Events), der sonst immer intensiv reagiert, seinen Kopf nicht beim Abschied - ob auch er das selbe fühlt wie sein Gegenüber? Aber Frosty, dennoch, wieder mal: Bis bald!

Leider, leider, aber es muss sein: Wir müssen nach Oslo, auch wenn uns nicht all zu viel dahin zieht. Dann dort der übliche Oslo-Stress mit der ersten Abkassier-Mautstelle wie im Vorjahr und der doch etwas verwirrenden Verkehrsführung: Man muss halt wissen, dass man hinter der Mautstelle immer der E18 Richtung Drammen folgen muss, der Rest geschieht dann fast wie von selbst. Das Camp Ekeberg (N59°53.9027´ E010°46.43318´) erwartet uns, es hat schon sehr viel von dem Charme, der einem den Abschied leicht machen soll ...

Das Heck der Fram: Schraube einziehbar ...Am Abend in Oslo ein Muss: Die Innenstadt mit viel gutem Essen und Bier, auch wenn es echt was kostet, aber wann ist man schon mal in Oslo?? Und davor: Natürlich ein Besuch im Fram-Museum, wo man mit der legendären Fram und ihren diversen Kapitänen (Nansen zum Nordpol, Amundsen zum Südpol) konfrontiert wird und sich diesen faszinierenden Abschnitten norwegischer Geschichte widmen kann - hier sollte man gewesen sein ..!


Di. 08.08.00

Es geht auf die Fähre, die erbarmungslose Sonne scheint wieder einmal mehr. Gegen 11:45 Uhr sind wir an der Fähre, die Anfahrt vom Camp Ekeberg war einfacher als erwartet ... Wie im Vorjahr folgt die Rückreise an diesem Tag mit der M/S Kronprins Harald, auch diesmal tröstet eine "Henkersmahlzeit" im "Steak-House" des Kronprinzen über manches hinweg ...


Mi. 09.08.00

Rückfahrt ab Kiel wie immer (Oh Shit!) - München ist auch heute wieder soo weit. Fahrn, fahrn, fahrn auf der deutschen Autobahn ...


© Text/Bilder 2000 J. de Haas