Mauretanien 2007
Auf den Asphaltstraßen des Landes ...
Aufregung, Ignoranz und Humbug ...
Aufregung herrschte in den Saharaforen: Da erdreistete sich doch
eine Frau, eine "nebenberufliche" Reisebuchautorin gar, wie ein
einschlägiger Reiseveranstalter für Wohnmobilfahrten sie auf seiner Webseite nannte, allein
und mit einem dazu noch neuen Ford Ranger Jahrgang 2007 nach Mauretanien zu
reisen! Und dort "nur" 3 Wochen für ihr Buch zu recherchieren! Auf
Asphaltstraßen! Für einen Reiseführer mit "nur" 128 Seiten ..!
Ein
(hier bereits bekannter) Moderator des einen Saharaforums wollte nun vor der Reise
gar diskutieren, dass dies wohl eine sehr fragwürdige Idee wäre. Eine Frau
allein! Ein neuer Common-Rail-Diesel! In Mauretanien! Im Sommer! Und
GPS-Koordinaten brauche schließlich niemand, der nur Asphaltstraßen fährt, denn
genau das hatte die Autorin wie angekündigt gewagt und dann auch noch
Koordinaten veröffentlicht: Sowas machen schließlich doch keine "echten" Wüstenfüchse, sondern nur
Wohnmobilfahrer!
Und in einem anderen Wüstenforum wollte man für den Hinweis auf das Buch (für einen guten Zweck) Gebühren erheben wegen kommerzieller Werbung und Benutzer vermeldeten verschwundene Beiträge nach erfolgter Kritik ...
Nach dieser Mischung von Ignoranz und Humbug wollten
wir es nun doch ganz genau wissen - denn schließlich konnte der oben erwähnte Womo-Tour Veranstalter
"keine Empfehlung abgeben", wie er schrieb. Außerdem hat auch das Explorer Team einen
neuen Ford Ranger und auch
wir fahren schließlich selbst auf (fast) jeder Asphaltstraße mit GPS - wofür hat man denn sonst
so ein Navi ..?
Also her mit dem Buch und Kontaktaufnahme mit der Autorin: Die stellte uns dann nicht nur ihr Buch, sondern auch noch einen Bericht zu ihrer Reise zur Verfügung und wir konnten nur feststellen, dass uns beides sehr gefiel. Außerdem erschien nun klar, warum dagegen einem Veranstalter organisierter Womo-Touren in diese Gegend ein solches Abenteuer samt folgendem Reiseführer sehr viel weniger gefallen könnte: Das Buch kann man schließlich als Nachweis dafür ansehen, dass man hier selbst als Womo-Fahrer organisierte Veranstaltungen genau so wenig braucht, wie als "Individualreisender" nach Island, Albanien oder das Baltikum. Aber der Reihe nach!
Die Idee ...
Immer mehr Wohnmobilreisende, die lange in Marokko überwintern, hatten unserer Autorin berichtet, dass sie den Wunsch hätten, einmal das Abenteuer zu begehen und über die Grenze in das unbekannte Mauretanien zu fahren.
Als dann
Jürgen Reinert im Dezember 2006 seine erste Reise mit einem
Allrad-Wohnmobil dorthin unternahm und ihr begeistert davon berichtete,
beschloss sie, für ihre Marokko-Leser sozusagen eine Fortsetzung bis nach
Mauretanien zu schreiben.
Begeistert war sie bis dahin noch nicht: Sie hatte keine große Lust auf das Land, hätte ihre Reise viel lieber im gewohnten und geliebten Marokko verbracht. Sie musste sich für dieses Projekt sogar ein neues Fahrzeug zulegen, denn Mauretanien mit einem Benziner, und dann noch mit einem Roadster, das ist ganz einfach undurchführbar.
Dann kam das Quellenstudium. Allzu viel Literatur über Mauretanien gibt es nicht in deutscher Sprache, in den Büchern wird das Land meistens im Zusammenhang mit den anderen westafrikanischen Ländern besprochen. Und Mauretanien einfach nur bis zum Senegal zu durchfahren, dazu gibt es viel zu viel Schönes zu entdecken. Immer mehr erkannte sie den Bedarf für einen eigenständigen, aktuellen Reiseführer. Je mehr sie las, desto mehr Bilder sie über diesen Wüstenstaat sah, desto größer wurden ihre Neugier und ihr Interesse.
Im Sommer 2007 beginnt Edith Kohlbach schließlich ihre mehrwöchige Reise in den Süden - mit dabei der neue Ford Ranger XLT. Wir wollen nichts vorwegnehmen, aber beide haben sich dort unten bestens bewährt ...
Stationen ...
© Text/Bilder 2007 Edith Kohlbach