4. Nachtrag, Juni ´14: Und noch einmal nach Innsbruck ...
Hatten wir seinerzeit in Innsbruck und Umgebung schon alles gesehen? Nein, natürlich nicht, z.B. das Rundgemälde am neuen Standort noch nicht! Und zwei Jahre schon keine Bergfeuer mehr! Und den Luchs im Alpenzoo seitdem auch nicht mehr besucht! Und die Wölfe! Und so lange schon nicht mehr Hungerburgbahn gefahren! Die Aufzählung dürfte reichen, also muss man wohl dringend wieder hin ...
Doch noch etwas kommt (leider?) dazu im Juni 2014: Ausgerechnet am 21. Juni, dem Bergfeuer-Samstag, muss auch noch die deutsche Fußballnationalmannschaft bei der WM 2014 gegen Ghana antreten - also ist an diesem Tag wohl auch eine Meisterschaft in Organisation angesagt: Wie gleichzeitig Bergfeuer sehen und Fußball gucken, wo doch beides am Abend etwa zur gleichen Zeit stattfindet?
Nun, das alles wird sich vor Ort wohl klären, denn jetzt heißt es erst wieder einmal: Auf nach Tirol!
Am 19.06. ist wieder mal regionaler Feiertag in Bayern: Zu Fronleichnam sind jede Menge Veranstaltungen angekündigt, die selbstverständlich alle heute beginnen. Doch mehr noch: Zusätzlich zum "Därr-Treffen" am neuen Standort beginnt wieder wie immer gleichzeitig auch die Abenteuer Allrad in Bad Kissingen, auf der wir das letzte Mal vor 6 Jahren vertreten waren - auf den gleichzeitigen Beginn all dieser Events kann man sich immer wieder verlassen!
Der Weg nach Innsbruck führt nicht unbedingt an Bad Kissingen, sondern eher am neuen Standort des Därr Treffens in Egling vorbei - die neue Location ist vermutlich ein wichtiger Schritt zum Jubiläum Zellerreit 2027 () - also muss man eigentlich dort vorbei und schließlich über den Scharnitzpass sowie den manchmal ungemütlichen Zirler Berg bis direkt nach Innsbruck fahren. Und nach etlichen Jahren dann erstmals wieder den Campingplatz Kranebitten ansteuern, den wir zuletzt im Jahr 2007 noch vor seinem Umbau besucht hatten.
Und wie sich dieses Camp in der Zwischenzeit verändert hat! Verkleinert, weniger urwüchsig und noch ein wenig kahl wirken die Stellplätze, aber immerhin hat er jetzt eine italienische Pizzeria, das "garda" Restaurant, das gutes Essen verspricht und zusätzlich auch einen Großbildschirm im Außenbereich hat für die aktuelle Fußball-WM - was will man mehr?
Auf dem Camp ist man mitten "im" Fluggebiet der zahllosen Segelflugzeuge, die sich hier in unmittelbarer Nähe des Flughafens Kranebitten tummeln - man sieht sie entweder schon beim Windenstart, beim Kreisen im Aufwind oder aber erst im Endteil, wenn sie mit leisem Pfeifen sehr tief über den einzelnen Campern auf ihre "Runway" zusteuern ...
Fußball vor dem Großbildschirm funktioniert hier bestens, aber in dieser Umgebung möchte man selbstverständlich auch erst wieder einmal einen ausführlichen Rundgang machen: Vom Einkaufscenter im nahen Völs bis hin zu einem Spaziergang zwischen dem Inn und der Runway des Flughafens Kranebitten kann man sich ausreichend Bewegung verschaffen.
Am nächsten Tag ist die geplante Fahrt in die City von Innsbruck und weiter zum Bergisl fällig: Erneut ausgerüstet mit der Innsbruck Card geht es wie bereits 2004 zuerst wieder zum Andreas Hofer Denkmal, in dessen Nähe auch das neue Tirol Panorama-Museum liegt, das heute unser Ziel ist.
Das bei unserem Erstbesuch im Jahr 1999 noch in der "Rotunde" am Inn in der Nähe der damaligen Talstation der Hungerburgbahn untergebrachte Innsbrucker "Riesenrundgemälde" wurde im Jahr 2010 in sein neues Domizil hier auf dem Bergisel verlagert. Die aufwändige Aktion, mit der das monumentale Großwerk in das sicher besser geeignete neue Tirol Panorama-Museum verlegt wurde, ist ist diversen Schriften festgehalten, die man auch im Museumsshop erwerben kann. Ebenfalls in diesem Museum ist noch eine unterirdische Dauerausstellungshalle untergebracht zum Thema "Schauplatz Tirol", wo man sich eingehender über die für Tirol so bedeutenden Bergisel-Schlachten informieren kann.
Das neue Szenario beeindruckt: Vor dem imposanten Rundgemälde ist nun auch eine vorgelagerte Landschaft zu sehen, in der alle möglichen Gegenstände sehr geschickt platziert sind. Von Baumstämmen und Zweigen über Kanonen, Helme, Trommeln und Lagerfeuerreste finden sich in diesem perfekten Diorama jede Menge Zutaten zum Schlachtgemälde, die eine sehr dichte Atmosphäre des Geschehens schaffen, in dessen Mitte der Besucher wie ein Beteiligter steht.
Insgesamt eine wirklich gelungene Neugestaltung dieser Attraktion, die man sich bei einem Innsbruck-Besuch wirklich nicht entgehen lassen sollte!
Ebenfalls wie immer ein Muss bei jedem Besuch in dieser Stadt: Die Fahrt hinauf zum Alpenzoo, natürlich stilgerecht mit der Hungerburgbahn, die immer wieder ein Erlebnis ist, auch wenn es in diesen Kabinen manchmal schon recht eng werden kann, insbesondere wenn dort Muttis mit Kinderwagen auf Radfahrer mit Mountainbikes treffen ...
Nach kurzer Fahrt ist man jedoch schon am Zoo und kann seine alten Freunde dort besuchen - immer wieder gehört dazu auch der Luchs-Daddy, der unten in der Übersichtskarte vom Gehege mit seiner festen Position im Baum eingezeichnet ist. Auch als wir diesmal vor Ort sind, sitzt er wieder an seiner üblichen Stelle, die er an unserem Besuchstag allerdings punkt 17:15 Uhr verlässt, um nach unten zu seiner Familie zu steigen - ist halt auch nur ein Beamter!
Ebenfalls zum Nordketten-Trip gehört selbstverständlich die Weiterfahrt zur Seegrube und anschließend zur Hafelekarspitze, natürlich wie alles vorherige mit der Innsbruck-Card machbar ohne weitere Zuzahlungen. Besonders beeindruckend auf der Seegrube wie immer: Neben Jochdohlen und Segelfliegern, die ihre Flugkünste vorführen, natürlich die Mountainbiker, die den ganzen Weg hinauf mit ihren Rädern absolviert haben und die nun zu ihrem atemberaubenden Downhill ansetzen, der selbst von oben durch das Kameraobjektiv abenteuerlich wirkt ...
Am Hafelekar könnte man eigentlich mal vorgehen bis zur Hütte der legendären "Geierwally", aber leider wird auch diesmal daraus nichts - vielleicht ein erster Punkt für den nächsten Besuch ..?
Der Samstag und damit der erwartete Fußballkrimi naht: Während man tagsüber durch die Stadt schlendern und den Touristen am Goldenen Dachl bei ihren unglaublichen Fotosessions mit und ohne Selfie-Stangen zuschauen kann, muss gegen Abend nun das Fußballgucken parallel zu den Bergfeuern organisiert werden. Den überfüllten Public Viewing Bereich aufzusuchen macht wenig Sinn, wenn man es einigermaßen bequem haben und dabei auch noch Bergfeuer sehen will.
Wie schon im Jahr 2007 suchen wir wieder das Restaurant Cammerlander am Marktplatz neben dem Inn auf, von dessen Außenbereich man auch heute wieder einen guten Blick in Richtung Frau Hitt, Seegrube und Hafelekarspitze hat und bei dem nun auch ein Großbildfernseher steht. Hier ist heute Abend also beides möglich - sowohl Fußball als auch Bergfeuer. Dass wir sehr viel später am Abend wie schon damals wieder mit dem Bus nur noch bis zur Haltestelle "Technik" kommen werden und wie üblich den restlichen Weg bis Kranebitten Camp zu Fuß zurücklegen müssen, stört uns nicht weiter - bei diesem wunderbaren Wetter kann man auch per Pedes seinen diesjährigen Innsbruck-Besuch problemlos beenden ...
© 2004-2014 J. de Haas