1. Nachtrag, Juni ´07: Und wieder nach Innsbruck ...
Und selbstverständlich sind wir wiedergekommen: Schließlich wollten wir noch den Erfolg am Patscherkofel, der uns im Jahr 2004 versagt blieb.
Nachdem also erneut Seegrube und Hafelekarspitze bezwungen waren wie schon beim Besuch der Feuerberge Tirol im Jahre 1999, hieß es nochmals den Patscherkofel zu stürmen und diesmal gelang es ..!
Oben angekommen empfiehlt sich nach dem Verlassen der Gipfelstation der Patscherkofelbahn z.B. eine Rundwanderung auf dem Zirbenweg, und zwar umgekehrt zur offiziellen Richtung, da man schwierigere Passagen zuerst nehmen kann und es dann später leichter wird. So umrundet man den Gipfel und den darauf befindlichen Sender und hat dabei auch wunderbare Ausblicke auf den Berg und hinunter ins Inntal auf Innsbruck ...
Nach dem ausgiebigen Rundgang kann man sich nahe der Gipfelstation zu einem Bier und einem Imbiss niederlassen, bevor es wieder mit der Seilbahn hinunter geht ins Innsbrucker Treiben - und heute ist hier viel los, denn es ist wieder mal der Tag der Bergfeuer!
Und die wollen wir uns dieses Mal von unten ansehen, aus der Stadt. Es lohnt sich heute, am 23.06.07 ganz besonders, denn neben den "normalen" Bergfeuern gibt es noch eine Befeuerung für ein ganz bestimmtes Event, das Österreich im kommenden Jahr in Atem halten wird: Oben am Berg, zwischen den unzähligen Feuern und der beleuchteten Seegrube und der Hafelekarspitze kann man nur in diesem Jahr einen besonderen Schriftzug erkennen: EURO 2008 steht da, die Vorankündigung der Fußball-Europameisterschaft im nächsten Jahr ...
2. Nachtrag, Juni ´09: Nachschau ...
Wundert es wirklich, wenn es uns immer wieder im Juni eines Jahres nach Tirol und insbesondere nach Innsbruck zieht? Nein, es ist schließlich die Zeit der Bergfeuer und selbst wenn es, wie in diesem Jahr geschehen, einmal nicht klappt mit dem Wetter oder dem Termin, dann fährt man eben ein oder zwei Wochen später dennoch hin - soviel Trotz muss sein!
So geschehen im Juni ´09, wo wir es schließlich erst kurz vor Monatsende schaffen, wieder hin zu fahren - Camp Kranebitten und das tolle Umland vor Augen machen wir uns auf den Weg ...
"Wenn Engelen reisen, wird sich das Wetter weisen ..." ist wieder mal die Devise bei der Tour und so wendet sich das teilweise schlechte Wetter wie so oft zum Guten - dennoch aber glauben wir nicht richtig zu sehen, als wir in Kranebitten ankommen. Wie wir später feststellen, gibt es auf der Webseite des Camps nur einen winzigen Hinweis und auch das Telefon war offenbar umgeleitet worden, ohne dass bei unserem vorherigen Anruf ein Hinweis erfolgt war: Der Platz ist für längere Zeit wegen Komplettumbau geschlossen und nur einige Schilder an der Pforte weisen auf Alternativen hin - Glückwunsch, besser hätte man es nicht organisieren können!
Immerhin, es gibt u.a. einen Hinweis auf den nur zwei Kilometer entfernten Campingplatz Völs und dieser erweist sich schließlich als Glücksgriff. Was das hilflos im normalen Internet googelnde Mädel der Touristeninformation in Innsbruck nicht weiß: Mit der Innsbruck Card, die wir uns diesmal wie bei den vorigen Besuchen wieder zulegen, darf man auch mit dem Postbus 4165 fahren und dieser startet in unmittelbarer Nähe des Platzes und bringt einen direkt in die City - viel einfacher als das Prozedere von Kranebitten aus. Zusätzlich gibt es am Platz eine Pizzeria, die sich hervorragend eignet für den ein oder anderen Absacker am Abend ...
Es ist etwas schwierig, am Abend die Gegenhaltestelle vom Postbus in Innsbruck zu finden und man fährt dann über sage und schreibe 8 (!) Haltestellen in Völs sowie 15 (!) in Oberperfuss, jedoch insgesamt ist die Anbindung so gut, dass wir auch bei künftigen Besuchen in Völs absteigen werden - Goodbye, Kranebitten!
Heute ist zwar der Platz brechend voll, weil viele Camper hierhin notgedrungen ausgewichen sind, denen es ebenso ergangen ist wie uns, aber am nächsten Tag schon leert sich der Platz derart, dass wir fast alleine hier stehen. Lag das etwa daran, das die Freiwillige Feuerwehr Völs, die direkt neben dem Camp ihr Gelände hat, ausgerechnet hier am Vorabend eine Übung abhalten musste, bei der fast der gesamte Platz in dichte Rauchschwaden gehüllt wurde ..?
Wieder einmal überrascht uns an diesem Morgen etwas während unserer Tour, das Schlagzeilen macht rund um die Welt: War es damals bei unserer Reise Island 97 der Tod von Prinzessin Diana gewesen oder aber der Concorde-Absturz bei Paris während Skandinavien 2000, so ist es am heutigen 26.06.09 der Tod von Michael Jackson, der das Tagesgespräch dominiert ...
Wir wollen bei unserem diesjährigen Innsbruckbesuch unbedingt etwas sehen, was uns im Jahr 2007 noch nicht möglich war und durch den im Vorjahr ausgefallenen Besuch ebenfalls entfiel: Die erste Fahrt mit der neuen Hungerburgbahn.
Neu trassiert und nach ihrem Neubau vom Dezember 2007 an im Einsatz gilt sie mittlerweile bereits als neues Wahrzeichen von Innsbruck. In weniger als einer halben Stunde gelangt man mit der futuristisch wirkenden Bahn vom Innsbrucker Stadtzentrum in das hochalpine Gelände des Nordparks Innsbruck, wobei man mit der Nordkettenbahn wie üblich in zwei Etappen noch über die Seegrube bis zur Hafelekarspitze-Bergstation auf 2.269 m fahren muss.
Auffallend bereits die Talstation der Hungerburgbahn beim Congress Innsbruck, die nur etwa 200 Meter von der Altstadt entfernt ist: Dort kann man mit unterschiedlich gefärbten, fast 18 Meter langen und 2,40 Meter breiten Wagen die Bergfahrt antreten. Ein solcher Wagen umfasst fünf komplett verglaste Kabinen, die während der Fahrt tolle Panoramablicke ermöglichen und aufgrund ihrer Aufhängung um die Hochachse pendeln können.
Wir nutzen wie schon früher die Möglichkeit, bei der Station Alpenzoo auszusteigen, um dem höchst gelegenen Tiergarten Europas mit in den Alpen heimischen Tierarten mal wieder einen Besuch abzustatten. Aber Vorsicht: Durch unseren Ausstieg hier bringen wir uns um die Möglichkeit, mit unserer Innsbruck Card am nächsten Tag von hier bis zur Endstation fahren zu können - dumm gelaufen und natürlich auch in diesem Fall ohne jeden vorherigen Hinweis auf derartige Tücken!
Die Endstation der Hungerburgbahn wird nach etwa acht Minuten Fahrzeit erreicht, mit der ersten Gondelbahn kann man dann weiter auf die Seegrube fahren. Ein echter Japaner-Auflauf erwartet uns hier: Schon lange hat man keine derartige Ansammlung japanischer Spitzenteleobjektive mehr gesehen wie hier - reist da etwa ein ganzer Foto-Club? Im Nebel geht es weiter auf die Hafelekar-Spitze - nur selten ergibt sich heute ein freier Blick hinunter auf die Innsbrucker Innenstadt.
Wieder unten angelangt stürzen wir uns wie üblich in das Gewimmel der Altstadt - auch heute wird uns dabei nicht langweilig und wir sind ganz sicher: Wenn möglich, sind wir auch im nächsten Jahr wieder hier ...
3. Nachtrag, Juni ´12: Alpiner Brutkasten ...
Leider klappt es auch in diesem Jahr nicht, zu den Bergfeuern wieder hier zu sein und so kommen wir erneut eine Woche danach: Die Tour endet wie vor 3 Jahren direkt in Völs auf dem dortigen Campingplatz, da von hier aus im Gegensatz zum wieder im Betrieb befindlichen Kranebittener Platz eine deutlich bessere öffentliche Verkehrsanbindung besteht.
Es ist EM-Zeit und gleichzeitig liegt eine Hitzeglocke über Innsbruck, die im Laufe unseres Aufenthaltes noch auf selten hier gemessene und lähmende 38°C ansteigen wird. Das EM-Halbfinale Deutschland gegen Italien am 28.06.12 sehen wir am Tage unserer Ankunft in der Pizzeria am Campingplatz - man ist immer wieder erstaunt, welche Begeisterung ein Treffer gegen Deutschland hierzulande hervorrufen kann! Jeder Angriff der Italiener wird frenetisch bejubelt und als Deutschland schließlich 1:2 verliert, kennt die Freude keine Grenzen mehr. Der Beliebtheitsgrad der "Piefkes" in Österreich ist offenbar ungebrochen und scheint von Italien samt "Freiheit für Südtirol" in keiner Weise gefährdet werden zu können ...
Die Aktivitäten der Folgetage sind deutlich gehemmt durch den überall anzufindenden Brutkasten: Bei diesen Temperaturen empfiehlt sich die sofortige Flucht auf die nächsten Gipfel, weshalb sich nach dem traditionellen Kauf der "Innsbruck Card" das Standardprogramm mit Hungerburgbahn, Hafelekarspitze, Seegrube und schließlich natürlich auch dem Alpenzoo wie ebenfalls üblich in den Vorjahren anschließt. Doch wehe dem, der vom Gipfel wieder zurückkehrt in den Kessel von Innsbruck: An diesem Tag reift der Entschluss, das Explorerdach in der nächsten Woche silbern lackieren zu lassen, bevor es in der nächsten Zeit bei den nun offenbar üblichen Wetterlagen eines Tages ganz einfach dahin schmilzt ...
Leider schaffen wir es auch diesmal nicht, den neuen Standort des Rundgemäldes am Bergisel aufzusuchen, wo es seit dem Jahr 2010 beheimatet ist. Trotzdem gibt es aber auch eine Wanderung bei echter Bruthitze: Nach der Busfahrt Richtung Axams zur Lizumer Alm (Axamer Lizum, 1.564 m) kann man von hier aus mit einem Sessellift hochfahren zum Birgitzköpfl (1.982 m) und dort eine Almwanderung auf markierten Wanderwegen unternehmen, von denen aus man zumeist einen fantastischen Ausblick hat auf das Tal von Innsbruck und seinen Flughafen. Über wunderschöne Wiesen kommen wir schließlich bis zur Mutterer Alm (1.608 m), wo man sich mit "alpiner Kulinarik" stärken kann, bevor wir wieder mit einer Gondelbahn herunterfahren in den Brutkessel von Mutters.
Von Mutters aus ist bei so einem Wetter Bahnfahren in klimatisierter Umgebung angesagt: Eine Fahrt von hier aus ins Stubaital bis zum Ort Fulpmes ist praktisch Pflicht. Nach Besichtigung und Benutzung der eindrucksvollen Automatik-Erlebnis-Toilette am hiesigen Bahnhof und einem Bier im kleinen Biergarten der örtlichen Minigolfanlage geht es direkt wieder zurück mit dem nächsten Zug ins Zentrum von Innsbruck und unseren dortigen, mittlerweile vertrauten und heute noch heißeren Brutkessel.
Als wir am nächsten Tag wieder den Explorer starklar machen und Richtung München zurück fahren, sind wir froh, dass die angekündigten schweren Gewitter erst am Sonntagnachmittag kommen sollen, denn da sind wir bereits wieder zu Hause ...
© 2004-2014 J. de Haas