Sa, 19.06.04: Vom Bergisel durch die Sillschlucht ...

Der Trick scheint auch an diesem Morgen wieder zu funktionieren: Die Thermounterhose für die erwartet kalte Nacht auf dem Berg ist noch nicht ganz angezogen, als die Sonne gnadenlos zwischen den Wolken herab brennt. Nach einem Frühstuck in der Morgensonne brechen wir wieder mit dem Bus in Richtung Innsbruck City auf  - und es ist heiß!

Der Nationalheld: Andreas Hofer ...
... und seine Galerie: Die Tiroler Ehrenhalle ..
Fußweg hinauf zum Ort der Schlachten ...

Als wir am Bergisel ankommen, ist es fast schon wieder zu heiß: Langsam steigen wir hinauf bis zum Andreas Hofer Denkmal und machen uns auf den Weg zur Sprungschanze in der Höhe. Alles enthalten in der Innsbruck Card und spätestens heute wird sie sich mehr als bezahlt gemacht haben. 

Grandiose Aussicht: An der Bergisel-Sprungschanze ...Mit einer kleinen Kabinenbahn geht es hoch zur Schanze, von wo aus man einen herrlichen Rundblick auf Innsbruck und die gegenüberliegende Nordkette genießen kann. 

Bereits ein erster Blick von der Aussichtsplattform herab zeigt uns, dass wir wohl nicht zum Skispringer geboren sind: Mit Schaudern kann man sich vorstellen, wie es sein würde, im Rahmen einer Vierschanzentournee von hier oben herab zu segeln - lebend käme man vermutlich kaum unten an. 

Dieser Eindruck vertieft sich, wenn man hinter das grüne Zielgebiet blickt: Der direkt dahinter gelegene Friedhof muss für den Springer schon ein merkwürdiger Anblick sein, während man auf ihn zusegelt - muss man nicht unbedingt haben ..!

Unterer Teil der Sprungschanze ... ... Blick auf das Aussichtsrestaurant ...
Hier muss man nicht wirklich herunterrutschen ...     Guten Flug ..!   

 

... und das Zielgebiet hält einen Friedhof bereit ...

Das Bergisel-Stadion wurde von einem in Bagdad geborenen Architekten gebaut, erfährt der erstaunte Besucher hier oben. Bei einem Bier kann man den Ausblick aus dem Besucherrestaurant genießen, weit über Innsbruck fällt der Blick auf das Verkehrsgewirr unten auf der Inntalautobahn ...

Und da ist noch etwas, auf das unser Blick fällt: Eine Fußgängerbrücke ist erkennbar, die über die Sill führt, einem Nebenfluss des Inns, und die damit den Beginn unserer geplanten Wanderung durch die gleichnamige Schlucht markiert.

Wir starten unsere Wanderung durch den Wald der Bergisel-Schlachten und fühlen uns kurzzeitig wie die Anhänger von Andreas Hofer. Am Anfang des Wegs durch die Sillschlucht findet sich ein Warnschild: In der Tat sollte man in gewissem Umfang trittsicher sein, wie wir kurz darauf bemerken. Insbesondere bei Regen kann der Pfad doch recht glitschig werden und trotz der an manchen Stellen angebrachten Drahtseile sollte man nicht unbedingt das Abrutschen in die Schlucht riskieren ...

Es geht über die Sill ... ... in den Bergisel-Wäldern noch Kumpanen von Andreas Hofer ...
... idyllische Wiesen am Wegesrand ... ... selbst einen Wasserfall gibt es neben der Autobahnbrücke ...

Wir bewegen uns ständig in einer Höhe zwischen 640-700 m, wie der Suunto zeigt. Nicht gerade aufmunternd zu wissen, dass wir noch auf ca. 900 m steigen müssen, um in Igls die Talstation der Patscherkofel-Bahn zu erreichen. Die soll uns dann gut 1.000 m höher bringen, bis man auf 1.950 m die Bergstation erreicht. Dahinter folgt noch ein Fußweg zum Gipfel, für heute ein ordentliches Programm!

Je weiter wir kommen, um so klarer wird auch, dass alles ganz anders kommen wird: Von Westen macht es zu, die Nordkette verschwindet zunehmend in so genannten "Building-Ups", und wie man in der Luftfahrt weiß, ist mit solchen Gewitterwolken nicht zu scherzen.

Auf halbem Weg beginnt ein so heftiger Sturzregen, dass wir gezwungen sind, Zuflucht am Rande einer Scheune zu suchen: Ob wir bei so einem Wetter die für heute geplanten Bergfeuer werden genießen können, erscheint nun während des fortgeschrittenen Nachmittags schon recht fraglich ...


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