Österreich ´99Feuerberge Tirol
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Fr, 18.06.99, Anreise
Nun, wir geben zu, das Explorer Magazin hat gute Kontakte zu Insider-Informationen aus Österreich und insbesondere Tirol - kein Wunder, dass wir uns gefordert sahen, doch mal zu den "Feuerbergen" nach Tirol zu fahren - die Idee zu einem Trip nach Innsbruck war geboren!
Was hat es mit den Feuerbergen auf sich? Diese "Insider"-Veranstaltung" begann in diesem Jahr am 10.06. und dauerte bis zum 21.06.99 - viel Programm in Innsbruck rund um die Sonnenwendfeier!
Foto-Ausstellungen wie "Feuer in den Alpen", die "Feuer und Kunst" Ausstellung-Musik, die Vorträge-Diskussion-Kunst "Feuern für den Frieden", der Bildvortrag "Schwarze Sonne, Roter Mond", die Führung mit Vortrag "Kosmische Strahlung", das Konzert "Klang der Planetentöne", die "Feuerbrücke" an der Innbrücke am Rennweg u.v.a. zeigen nur zu deutlich, dass sich das Programm "Feuerberge Tirol" mit Kunst, Astronomie, Musik und Festivals zum Sommerbeginn inzwischen zu einem gewaltigen Ereignis in der Tirol-Metropole entwickelt hat - viele Gründe, mal eben "rüberzufahren".
Natürlich wird wieder der Explorer gesattelt und entsprechend den Insider-Informationen selbst heute bei größtem Sauwetter und Aquaplaning von München bis Innsbruck zum dortigen Campingplatz "Kranebitten" gefahren - in der Tat ein idyllischer Platz und für dieses Wochenende als Ausgangspunkt bestens geeignet!
Die "hervorragende" Verkehrsbeschilderung in Innsbruck einfach ignorieren und vor der Mühlauer Brücke auf der nördlichen Seite vom Inn bleiben - dann kann einem auf dem komfortablen Weg "rechts des Inns" Richtung Kranebitten (und direkt nördlich vom Flughafen Innsbruck) eigentlich nichts mehr passieren.
Schon bald haben wir ein schönes Fleckchen (bei freier Aufstellmöglichkeit!) im abgelegensten Eck des Campingplatzes gefunden und stehen mit dem Redaktionsfahrzeug dort sehr gut, nachdem einige "echte" Camper bei unserer langsamen traditionellen Vorbeifahrt mit Sandblechen und diesmal wieder Wasser-Kanistern (das restliche "Zellerreit-Wasser" muss schließlich verbraucht werden!) fast ins Stolpern gekommen wären ...
Kurz darauf haben wir alles geklärt: Die komplizierten Busrouten mit den Linien LK, O usw., haben die Innsbruck Card "All Inn clusive" erworben (lohnt sich allein schon dann, wenn man auch die Bergbahnen benutzen will) und machen uns auf den Busweg Richtung Innenstadt, wo die unterschiedlichsten Ziele warten ...
Eines vorweg - essen sollte man unbedingt mal in der Ottoburg direkt an der Inn-Brücke (Stadtkarte: Nr. 4), die vielen kleinen Stuben (im 2 Stock!) und das hervorragende Essen laden zum Verweilen ein - auch wenn hier vor allem die "gehobenen" Einheimischen verkehren, wird man auch als Tourist mit Camel-Weste und Maglite hereingelassen und darf sich auf Verlangen sogar im Flur bereits die Karte durchlesen ...
Leicht angeheitert kann man nach dem Verlassen der Ottoburg sowohl durch die Innenstadt zum "Goldenen Dachl" (Stadtkarte: Nr. 33) spazieren oder sich einfach an der dortigen Inn-Brücke festhalten und bei entsprechendem Wetter die legendäre "Nordkette" beobachten.
Am besten lässt man sich dann dort von einem Insider-Einheimisch-odersonstwiekundigen die Geschichte der Bergformation "Frau Hitt" erläutern (für den Redakteur eher eine Festung!) oder nur die "Seegrube" oder die "Hafelekarspitze" (siehe Nordseite Stadtkarte) zeigen - für uns morgen noch wichtige Ziele!
Ein Besuch im Hofgarten (Stadtkarte: Nr. 9) lohnt sich ebenso wie in der von außen unscheinbaren Hofkirche (einheimisch "Schwarzmanderkirche" genannt), eines von Tirols bedeutendsten Denkmälern (Stadtkarte: Nr. 12) mit ihren 28 imposanten Bronze-Figuren aus dem Mittelalter, die überlebensgroß vom Wirken ihres kaiserlichen "Erzeugers" (Kaiser Maximilian I.) und seines Abstammungsglaubens berichten. Der Redakteur hält nur (unerlaubt) Händchen mit einer der Damen und verzichtet auf den beherzten Griff in den Schritt eines der hehren Ritter - der Abrieb zeugt davon, dass hier jedoch viele nicht so zurückschreckten!
Auf Touristenströme sollte hier jeder Besucher gefasst sein, offensichtlich ist zur beginnenden Hauptsaison jede auch nur mögliche japanische und sonstige Besuchergruppe auf den Beinen ...
Schön ist, dass an diesem Wochenende auch Stadtfest ist - bei einem der zahlreichen Getränkestände kann man erfolgreich verhindern, dass eine unangenehme Nachdurstphase und beginnende Ausnüchterung das Vergnügen mindert ...
Auch heute wird es irgendwann (spät) unbarmherzig dunkel und einzelne Lichter schaffen es, trotz niedriger Wolkendecke und immer wieder einsetzendem Regen aus der Nordkette herunter zu leuchten - aus der Sicht draußen direkt vom Stehbierausschank in der City ein fantastischer Anblick!
Der heutige Abend hält (nicht nur für uns) noch ein echtes Spektakel in der Fußgängerzone bereit: Dicht drängen sich die Menschen um das Veranstaltungsareal des Scharlatan theater Hamburg, das hier und nur heute Abend eine wahrhaftig einmalige Vorstellung gibt: "SCHROTT - Das Milleniumevent der Bouffons (Ausgestoßenen)" steht auf dem Programm, und nicht nur wir sind begeistert von verkohlenden PC-Bildschirmen und echtem Computer-Schrott, der hier zu einem magischen "Jahr2000"-Event von einer fantastisch aufspielenden Crew verarbeitet wird. Vom rostigen Riesen-Schraubenschlüssel bis zum gigantischen Schredder kommt hier alles zum Einsatz und der Applaus der Zuschauer ist am Schluss nur noch gewaltig. (Übrigens: das Team kann man offenbar auch zu Firmenveranstaltungen buchen - dann braucht man vielleicht nicht mehr selbst vor seinen eigenen PC zu treten ...)
Irgend wie schaffen wir es heute Nacht, mit Bus (Teilstrecke!) und Taxi wieder zum Explorer nach Kranebitten zurückzufinden - Meisterleistung!
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© 1999 J. de Haas (Fotos mit Sony Mavica MVC-FD91), Stadtkarte: Innsbruck Tourismus