Fachbegriffe
Dieses Verzeichnis erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit,
sondern enthält lediglich einen winzigen Ausschnitt
aus dem, was "oben" wirklich los ist ..!
A
Abeam: Querab
ADF: Automatic Direction Finder - Bordausrüstung zum Empfang des NDB
ADI: Attitude Indicator - Künstlicher Horizont
Ailerons: Querruder, d.h. die normalerweise zum Kurvenfliegen benutzten Ruder an den Tragflächen
AIP: Aeronautical Information Publication, Luftfahrthandbuch, nach Regeln der ICAO herausgegebene Sammlung von Anordnungen, Informationen und Hinweisen für die Luftfahrt
Airway: Air Traffic Service Route, festgelegte Flugverkehrsstrecke mit festgelegten Namen, Flight Leveln (Flugflächen) usw.
AIS: Aeronautical Information Service, Flugberatungsdienst (hieß bei uns auch "Auskunft Im Stehen")
Altimeter: Höhenmesser
Altitude: Höhe über Meeresspiegel (Normal Null)
ATC: Air Traffic Control. Flugverkehrskontrolldienst
ATIS: Automatic Terminal Information Service - Halbstündlich erneuerte automatische Meldung des Deutschen Wetterdienstes (DWD), hier des Geschäftsfeldes Luftfahrt, zu den Wetter- und Landebahnbedingungen eines Airports
ATS: Air Traffic Service. Legt die ATS Routes fest, siehe Airway
AVGAS: Flugkraftstoff (Benzin) für Flugzeug-Kolbentriebwerke, hat u.a. geringeren Dampfdruck als Automobil-Kraftstoff
B
Backtrack: Zurückrollen auf einer Landebahn
Base: siehe Queranflug
Base Turn: Kurve in den Queranflug
Beacon: Funkfeuer
Bearing: Peilung (auch beim GPS mit dieser Bedeutung)
Building-Ups: Entstehende Cb-Bewölkung
B-RNAV: Basic Areanav - Erfindung der Europäer, IFR-Flugstrecken, die an bodengestützten Nav-Einrichtungen (NDB, VOR) vorbeiführen und Ballungsgebiete umgehen
C
CAT: Category - Kategorie von instrumentengestützten Landeverfahren, die abhängig von Ausrüstung des Flugzeugs und des Fluplatzes noch Anflüge bei nicht ausreichenden Sichtverhältnissen erlauben (CAT I - III). Im Extremfall kann ein CAT III- Anflug erfolgen bei Sichten von 0 Metern
CAVOK: Wetterbedingung: Clouds and visibility ok - Sicht, Wolken und gegenwärtiges Wetter besser als die vorgeschriebenen Bedingungen für VFR
Cb: In der Luftfahrt wegen der Abkürzung auch "Charlie Bravo" genannte Cumulonimbus-Wolke. Es handelt sich hier um eine ausgesprochene Gewitterwolke, die aus größerer Entfernung wegen ihrer Mächtigkeit wie ein Berg aus weißer Watte wirkt. Ein Cb ensteht aus sich immer weiter auftürmenden Cumulus-Wolken bei sehr labiler Luftschichtung.
CDI: Course Deviation Indicator - Ablageanzeige von einem Soll-Kurs bei VOR und GPS
Ceiling: Hauptwolkenuntergrenze, Untergrenze der niedrigsten Wolkenschicht über Grund oder Wasser, die mehr als die Hälfte des Himmels bedeckt und unterhalb 20.000 ft (6.000 m) liegt
Com: In der Regel als Com/Nav kombiniertes Gerät mit VHF-Navigationsempfänger sowie Sender und -Empfänger für den Sprechfunkverkehr
Concrete (runway): Betonbahn
Control zone: Kontrollzone
Crosswind: Seitenwind
D
Decision Height: DH - niedrigste Höhe (Altitude) auf die bei einem Precision Approach gesunken werden darf, um dann die Landung nach Sicht zu beenden
Delay: Verzögerung (bei Start oder Landung)
Density Altitude: Dichtehöhe, temperaturkorrigierte Druckhöhe
Departure Route: Abflugroute
DFS: "Tragisches Gebilde" von ca. 4.900 Menschen, die versuchen, in Deutschland Flugsicherung zu machen (bekannt als Deutsche Flugsicherungs GmbH)
DME: Distance Measuring Equipment - Entfernungsmessgerät
Downwind: siehe Gegenanflug
Drohne: Ein unbemanntes Luftfahrzeug, das zur Überwachung, Erkundung, Aufklärung, als Zieldarstellungsdrohne und auch mit Waffen bestückt in Kampfeinsätzen verwendet werden kann
DWD: Deutscher Wetterdienst, liefert wichtige Wetter- und Flugplatz-Infos für die Luftfahrt, so insbesondere METAR, TAF, VOLMET, SIGMET und ATIS
E
EET: Estimated Elapsed Time - Gesamtflugzeit vom Start bis nach einem Fix/einer Destination (einem Zielpunkt)
Elevation: Höhe eines Flugplatzes über Meeresspiegel (Normal Null)
Elevator: Höhenruder
ELT: Emergency Locator Transmitter - Notsender (nach Absturz etc.)
Endteil (Final): Bestandteil der Platzrunde und des Landeanflugs (siehe Bild bei Queranflug)
Endurance: Gesamtflugdauer
ETA: Estimated Time of Arrival - voraussichtliche Ankunftszeit
ETD: Estimated Time of Departure - voraussichtliche Abflugzeit
F
Foot (ft): Foot, pl Feet, Fuß. Längenheit, die in der Luftfahrt für Höhenangaben verwendet wird. 1 ft entspricht 0,3048 m.
Final: siehe Endteil
FIR: Flight Information region - Zuständigkeitsbereich einer bestimmten Flugsicherungsstelle
FIS: Flight Information Service - Fluginformationsdienst z.B.der DFS
FL (Flight Level): Flugfläche. Über die Ebene eines bestimmten Luftdrucks definierte Flughöhe, wichtig insbesondere auf einem Airway
Flaps: Klappen
Flightlog: Information über die wesentlichen Merkmale von zu fliegenden Streckenabschnitten (Geschwindigkeit, Länge, Spritverbrauch, Höhenangaben usw.)
FMS: Flight Management System - Ein FMS stellt über unterschiedliche Sensorik (DME, VOR, GPS, INS) die gegenwärtige Position und Flugrichtung fest, eignet sich daher für die Flächennavigation
G
Gear: Fahrwerk
Gegenanflug (Downwind): Bestandteil der Platzrunde und des Landeanflugs (siehe Bild bei Queranflug)
Glide Path: Gleitweg bei IFR
GLS: GPS Landing System - Anflugsystem mit GPS
Go around: Durchstartevorgang
GPS: Global Positioning System, Satellitennavigationssystem (siehe hierzu Anflugverfahren und GPS-Nutzung)
Ground contact: Bodensicht
Gusty: Böig
H
Height: Höhe über Grund oder einem definierten Punkt
HF: High Frequenzy, entspricht der Kurzwelle (KW)
HSI: Horizontal Situation Indicator - Navigationsindikator mit Anschluss an Kompasskarte, Kurswähler. Verbunden mit einem VOR- oder GPS-Empfänger
Holding (pattern): Warteverfahren für IFR-Flüge mit festgeschriebenen Kursen über Grund und Höhen
I
ICAO: International Civil Aviation Organization, Internationale Zivilluftfahrt-Organisation, befasst sich mit einheitlichen Regelungen für die gesamte zivile Luftfahrt
IFR: Instrument Flight Rules - Instrumentenflugregeln, gelten in IMC
ILS: Instrument Landing System - Ein Verfahren des Precision Approach. Das Instrumentenlandesystem besteht aus einem Landekurssender (Localizer) und einem Gleitwegsender (Glideslopesender) sowie Outer- und Middle-Marker. Mit diesen Informationen und ensprechender Ausrüstung im Flugzeug und am Flugplatz kann auch ohne ausreichende Sichtverhältnisse gelandet werden (CAT I-III-Anflüge)
IMC: Instrument Meteorological Conditions - Instrumentenwetterbedingungen. Diese sind gegeben, falls keine VMC mehr vorliegen und verhindern damit die Anwendung der Sichtflugregeln (VFR)
Inbound: im Anflug befindlich
INS: Inertial Navigation System - Trägheitsnavigationssystem mit kreiselgestützter Plattform
Inner marker: inneres Funkfeuer vor einer Landebahn, verwendet bei ILS, s.a. Outer marker
Instrumentenanflug: Anflug mit Instrumentenunterstützung, unterteilt in Verfahren des Precision Approach (ILS, GLS, PAR) sowie Non Precision Approach (NDB, VOR, GPS, ..)
J
Jet Fuel: Kerosin
Jet A1: Legiertes Kerosin für niedrige Temperaturen
Jetstream: (starke) Luftströmung in großer Höhe
K
Knot (kts): Knoten, (1 Seemeile/Std = ca. 1,85 km/Std)
L
Landebahn 27: Lande- und Startbahnen auf Flugplätzen werden durch eine zweistellige Ziffer ergänzt. Hängt man hieran eine Null an, erhält man die Gradzahl und damit die geografische Ausrichtung der Bahn. Landebahn 27 verläuft demnach in Richtung 270 Grad und damit genau nach Westen.
LBA: Großes unbeleuchtetes Luftfahrthindernis in Braunschweig (auch bekannt als Luftfahrtbundesamt)
LDA: Landing Distance available - verfügbare Landestrecke
Leg: Abschnitte einer zu fliegenden Gesamtstrecke, ggf. mit Landung und Tankstop. Für die Legs sind limitierende Parameter zu beachten wie Streckenlänge, Minimum Enroute Altitude und spezifische, etwa meteorologische Probleme
Lining up: sich in Startrichtung auf der Startbahn aufstellen
Localizer: Endanflugkurssender
Long Landing: Landung im hinteren Bereich der Landebahn
M
Marker beacon: Anflugfunkfeuer
MDA: Minimum Descent Altitude - Minimumhöhe, die bei einem Non Precision Approach angeflogen werden darf
Mean sea level (MSL): Meereshöhe
METAR: Meteorological Aerodrome Routine Report - Halbstündig erneuerte Wettermeldungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD), hier des Geschäftsfeldes Luftfahrt, für die Umgebung von Flughäfen
Mimimum: Mindestwetterbedingung für ein Instrumentenanflugverfahren, ausgedrückt in RVR und Ceiling
Missed Approch: Fehlanflugverfahren, fester Bestandteil eines Instrumentenanflugverfahrens
MSL: Mean sea level, Meereshöhe
N
NM, Nautical Mile: Längenheit, die in der Luftfahrt für Entfernungsangaben verwendet wird. 1 NM entspricht 1,852 km.
NDB: Non Directional Radio Beacon - Mittelwellenfunkfeuer aus der Vorkriegszeit (noch heute in Gebrauch)
O
Obstacle: Luftfahrt-Hindernis
Obstacle clearance altitude: Hindernisfreihöhe, Mindestflughöhe über Hindernis
Outbound: von einem Standort wegfliegend
Outer marker: äußeres Funkfeuer vor einer Landebahn, verwendet bei ILS, s.a. Inner marker
P
PAR: Precision Approach Radar - Radaranlage, die Endanflugkurs und Gleitweg darstellt sowie die relative Position eines anfliegenden Flugzeugs. Mit PAR "spricht" der Lotse das Flugzeug herunter
Piston engine: Kolbenmotor
Pitch: Fluglage um die Querachse
Poor breaking action: schlechte Bremswirkung
Precision Approach: Präzisionsanflug, s.a. PAR
Pressure Altitude: Höhe über Meeresspiegel gleichen Luftdrucks (i.d.R. bei 1013 mbar)
Q
Queranflug (Base): Bestandteil der Platzrunde und des Landeanflugs (siehe nachfolgendes Bild mit dem Beispiel einer Landebahn 27). Normalerweise entgegen dem Uhrzeigersinn (linker Queranflug oder einfach Queranflug), kann aber auch umgekehrt erfolgen bei Platzrunde im Uhrzeigersinn (rechter Queranflug).
R
Radio Altimeter: Radar-Höhenmesser, misst senkrecht nach unten
Ramp: Vorfeld (eines Flughafens)
Reporting point: (Pflicht-)meldepunkt für ein Flugzeug
Rudder: Seitenruder
Rime Ice: Rauheis am Flugzeug
RMI: Radio Magnetic Indicator - Ablesemöglichkeit der Richtung zur Station
Rotieren: Das Abheben des Bugrades von der Startbahn beim Startvorgang
RVR: Runway Visual Range - Gemessene Sicht in bestimmten Abschnitten einer Landebahn
RWY: Runway - Landebahn
S
Short Landing: Landung im vorderen Bereich der Landebahn
SIGMET: Significant Meteorological Weather Phenomena - vom FIS im Rahmen der Flugvorbereitung erteilte Auskunft über besondere Wettererscheinungen wie Gewitter, schwerer Hagel, Vereisung etc.
Significant Weather Chart: Karte mit anschaulicher Darstellung von Gebieten mit markanten Wettererscheinungen. Die Karte erscheint viermal täglich, besonders hervorgehoben sind Wetterfronten, Wolkengebiete, Nullgrad-Grenzen usw.
Speed: Geschwindigkeit, z.B. angegeben als IAS: Indicated Airspeed (angezeigte Geschwindigkeit), TAS: True Airspeed (Wahre Eigengeschwindigkeit relativ zur umgebenden Luft), GS: Ground Speed (Geschwindigkeit über Grund) etc.
Squawk: Einstellen eines Codes am Sekundärradar (Transponder). Das Flugzeug ist dann mit diesem Code auf dem Radarschirm des Fluglotsen erkennbar
Stall (Strömungsabriss): Abriss der Strömung an einer Auf- oder Abtriebsfläche des Flugzeugs, führt zum Trudeln und ggf. auch Absturz
T
TAF: Terminal Aerodrome Forecast. Alle 3 Stunden erneuerte Wettervorhersage z.B. des Deutschen Wetterdienstes (DWD), hier des Geschäftsfeldes Luftfahrt, oder anderer Wetterdienste, für Flughäfen, gültig für 9 Stunden
Taxi, Taxiway, Twy: Taxiway - Rollweg auf einem Flugplatz
Trim: Trimmung. Sie stellt eine bestimmte Geschwindigkeit ein (Pitchtrim) oder kompensiert Drehbewegungen um die Hochachse (Ruddertrim) und die Längsachse (Rolltrim)
Turn: Kurve
Two / four Greens: Bezeichnung für die grünen Kontrollleuchten, die vor der Landung anzeigen sollten, dass auf beiden Seiten das Fahrwerk ordnungsgemäß ausgefahren ist. "Four greens": Ein Wasserflugzeug kann eben nicht nur Schwimmer haben, sondern auch zusätzliche Räder zum Rollen außerhalb des Wassers ...
U
Unicom: Kommunikation an einem unkontrollierten Flugplatz (inbesondere in USA übliche Bezeichnung)
UTC: Universal Time Coordinated, wichtigste Zeitangabe in der Luftfahrt. Die UTC entspricht der früheren Greewich-Zeit (GMT). Die bei uns übliche Mitteleuropäische Zeit (MEZ) entspricht der UTC +1 Stunde.
V
VFR: Visual Flight Rules - Sichtflugregeln (gem. §§ 28 bis 34 LuftVO), sind unter VMC gegeben. Folgende Regelung gilt (§28 LuftVO): Im kontrollierten Luftraum oder in einer Höhe von 900m (3.000 ft) und mehr über Grund oder Wasser außerhalb des kontrollierten Luftraums sind Flüge nach Sichtflugregeln so durchzuführen, daß
1. der Luftfahrzeugführer eine Flugsicht von mindestens
8 km hat (Flugsicht ist die Sicht in Flugrichtung aus dem Führerraum
eines Luftfahrzeugs)
2. das Luftfahrzeug von den Wolken
in waagerechter Richtung mindestens 1,5 km, in senkrechter Richtung
mindestens 300 m (1.000 ft) Abstand hält.
VHF: Very high frequency, entspricht Ultrakurzwelle (UKW), Frequenz 3 - 30 MHz
Visibility: Sicht
Visual Approach: Sichtanflug nach VFR bei VMC
VMC: Visual Meteorological Conditions - Sichtwetterbedingungen, erlauben die Anwendung der Sichtflugregeln (VFR)
VOLMET: Halbstündig erneuerte Wettermeldungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD), hier des Geschäftsfeldes Luftfahrt, für Flughäfen
VOR: VHF-omni directional radio range - UKW Drehfunkfeuer für Navigationszwecke, wesentlich genauer als NDB-Navigation, jedoch veraltet gegenüber GPS-Navigation
Quelle: Fachliteratur sowie z.T. Pilot und Flugzeug, 02/98