Die "Tirpitz", die die Bismarck war ...
Stattliche Schiffsmodellreihe bei Tamiya: Im Maßstab 1:350 besitzen wir mittlerweile eine ganze Flotte - "Fremdschiffe" wie z.B. die Titanic im selben Maßstab ergänzen das maritime Modellaufgebot (siehe Rundgang im Modellkeller). Was sagt Tamiya bereits im Katalog 1995 zu diesen Schiffen: "Dieser Maßstab ist ausgezeichnet für die großen Schiffe, die auf der ganzen Welt bekannt wurden. Bei einer Modellänge von 70 cm bis 100 cm kann man alle wichtigen Details bringen."
Und richtig: Die 5 verschiedenen Schiffstypen, wovon 4 jeweils 2 Schwesterschiffe umfassen, machen sich recht beeindruckend:
Die britischen Schlachtschiffe
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sowie Flugzeugträger Enterprise stellen eine ansehnliche Flotte dar. Auf jeden Fall Anlass über Sinn und Unsinn solcher maritimer Kriegsführung nachzudenken - 1972 wurde mit der amerikanischen New Jersey das letzte Fossil dieser Art außer Dienst gestellt ...
Und wenn jemand nun eine Tour wie die unsrige Skandinavien 99 macht, wird er insbesondere mit der deutschen Geschichte konfrontiert - bei einer Fahrt in die Nähe von Trondheim kommt man an der Geschichte der Tirpitz nicht vorbei, die wir in diesem Reisebericht ansprechen.
Und dass wir dabei das Schwesterschiff der Tirpitz, nämlich die Bismarck gezeigt haben (denn nur dieses Modell steht in unserer "Requisitenkammer"), ist auch niemandem aufgefallen - schließlich sind die minimalen Unterschiede nur für Experten sichtbar. So haben wir dann halt anstelle des Buches "Versenkt die Bismarck!" von Ludovic Kennedy, das eigentlich zum Modell gehört (siehe Bild oben), eben "Die Tirpitz muss unter Wasser" von Gervis Frére-Cook dazu gelegt - hat auch so gepasst!
Im Gegensatz zur erst 1944 bombardierten Tirpitz wurde die Bismarck allerdings bereits im Mai 1941 versenkt - die berühmte Seeschlacht mit so bekannten englischen Schiffen wie der King George V, Dorsetshire, Norfolk und Rodney ging in die Seekriegsgeschichte ein. Ebenso der Tod von ca. 4.000 deutschen wie britischen Seeleuten in diesen paar Tagen im Mai 1941 - wie auch das Jahre später erfolgende Drama rund um die Tirpitz ein beredtes Zeugnis für die Sinnlosigkeit dieser Seekriegs-Unternehmungen ...
1. Nachtrag, Oktober ´03: Ausstattungsdetails
Wie alle Tamiya-Modelle verfügt auch dieses Modell über eine hohe Detailtreue: Wie unsere Bilder unten zeigen, ist neben Details wie Kommandobrücke, Arado-Bordflugzeuge usw. insbesondere auch die seinerzeit einzigartige Bewaffnung des Schiffes erkennbar. Dominierend die jeweils beiden Doppeltürme Backbord und Steuerbord mit der schweren 38 cm-Schiffsartillerie, ein Kaliber, das sogar in Einzelgeschützen auch an Land Verwendung fand (siehe hierzu Hinterlassenschaften (1): Deutsche Spuren in Norddänemark).
Weiterhin sind sechs 15-cm Doppeltürme der Mittelartillerie an Bord sowie als Flugabwehrwaffen acht schwere Doppellafetten mit 10,5 cm-Flak. Als weitere Bewaffnung sind noch acht Doppellafetten mit 3,7 cm- Flak und 6 Doppellafetten mit 2 cm-Flak auf dem Modell erkennbar.
Weitere Daten der Bismarck waren:
- Wasserverdrängung (max.): 50.900 ts
- Länge: 251 m
- Breite 36 m
- Tiefgang (max.): 10,20 m
- Geschwindigkeit: 30,1 kn
- Panzerung: zum Teil bis zu 360 mm
In jedem Fall ist das hier gezeigte ca. 72 cm lange Modell - wie die meisten Tamiya-Produkte - ein echter Leckerbissen für den Modellbauer mit einer Vielzahl von Details: Gute Unterhaltung für lange Winterabende ist garantiert!
; "Die 38 cm-Türme \"Anton\" und \"Bruno\" ...") |
; "Zwei Doppeltürme 15 cm und 10,5 cm-Flak. Oben: 3,7 cm Zwillings-Flak") |
; "Arado-Bordflugzeug auf Katapult und Beiboote") |
; "Heck mit 38 cm-Turm \"Caesar\" und am Bildrand \"Dora\"") |
2. Nachtrag, Februar ´04: RC-Modell?
Wir erhielten folgende Anfrage unseres Lesers Matthias Bieber:
Hallo, kann man das Modell auch rc-fähig machen?
; "Weg zum RC-Modell?")
Die
Bismarck kann auch als so genanntes "Elektromodell" gebaut werden.
Hierfür sind im Karton ein "Getriebe" für die beiden Schraubenwellen
und ein Ruder enthalten, das die beiden Ruder des Standmodells ersetzt. Der Antrieb
erfolgt über Batterien, der empfohlene RE-280 Elektromotor muss selbst beschafft
werden.
Insofern kann man das Schiff also z.B. im Kreis fahren lassen. Ein erfahrener
RC-Bastler dürfte gefordert sein, denn im Heck wäre eine Ruderanlage
einzubauen und der Servo. Der Empfänger könnte dagegen weiter vorn problemlos
untergebracht werden. Wo das alles hin gehört, zeigt unser
Bild aus der Bauanleitung. Wir wünschen für diese Arbeiten viel Erfolg! 
3. Nachtrag, September ´06: Und noch einmal ein RC-Modell ...
Auch unser Leser Stefan Reiter hat die Bismarck als RC-Modell gebaut.
Hier seine Mail und zwei Bilder, von denen zumindest eines zeigt, dass das
weltberühmte Schiff auch heute noch immer von "Feinden" umgeben ist
... 
Hallo zusammen,
ich habe gerade einige Zeit auf Ihren Internetseiten gestöbert und mich daran
erfreut. Vielen Dank dafür!
Seefahrtgeschichte und Technik der Schiffe, auch der Kriegsschiffe haben mich schon von Kind her interessiert und daher war der Schritt nicht weit, eine eigene kleine "Flotte" zu gründen. Der Maßstab 1:350 von Tamiya (hier die Bismarck) eignet sich auch in gewisser Weise, das Schiff als RC-Modell zu gestalten ohne gleich Platzprobleme zu bekommen. Wer hat schon soviel Platz, um solch ein Modell im Maßstab 1:100 zu bauen ??
Wie Sie selber geschrieben haben, gibt es allerdings kleinere Probleme - wie die Doppelruderanlage (eh eine Schwachstelle :-) ). Daher habe ich bei meinem Modell die 2 Schweberuder durch ein Einzelruder getauscht. Harter Einsatz ist aber nicht wirklich gut, da die filigranen Plastikteilchen sehr empfindlich sind. Als Anhang ein kleines Pic der Bismarck als RC Modell ...
viele Grüße
Stefan Reiter
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