Auf ein Neues: Rundgang muss sein ...
Wie gesagt, bereits am Morgen des Messebeginns ahnt man, was die nächsten Tage folgen wird: Fast wolkenloser Himmel, Sommer, Sonne pur, Schweißausbrüche ..?
Der neuerliche Besucherrekord ist bereits am ersten Tag zu spüren: Schon die ersten Shuttlebusse bringen eine Vielzahl von Fahrgästen - in diesem Jahr werden insgesamt rund 41.000 Besucher, 215 Aussteller aus zwölf Ländern und etwa 120 Journalisten aus 65 Medienanstalten für ein neues Rekordergebnis und erneute Steigerungsraten im Vergleich zum Vorjahr sorgen ...
Es ist nun schon das siebte Mal, dass diese Outdoor- und Offroad-Messe veranstaltet wird, und - man glaubt es kaum - da wir nur in den Jahren 2000 und 2001 nicht dabei waren, ist es nun schon das fünfte Mal (!), dass wir hier am ehemaligen Standort der US-Army in Deutschland mit dabei sind - oh Mannomann, wie die Zeit vergeht ...
Schon bald sind die Fahrparcours im Gelände wieder stark besucht: Vom heißgeliebten Quad bis zum Buggy und unzähligen Geländefahrzeugen mit und ohne Ketten ist schon bald wieder alles im Einsatz, was rollen kann.
Die Geschäftsführung von pro-log hat sich diesmal der Staubbekämpfung angenommen, eine wahre Herausforderung angesichts des trockenen und heißen Wetters. Doch zunehmend werden die nassen Strecken trocken gefahren. Insgesamt ist die Staubentwicklung aber durchaus erträglich ...
Die Aussteller sind in diesem Jahr nicht nur so zahlreich wie nie, sondern zeigen auch eine bisher ungekannte Vielfalt: Von einer Vielzahl an Expeditionsfahrzeugherstellern, Tourenveranstaltern und Anbietern von diversem Outdoor- und Offroadzubehör ist alles vertreten, und auch die vor Jahren noch vermissten Einkaufsmöglichkeiten vor Ort sind zahlreich vorhanden. Kaum ein paar Minuten vergehen, ohne dass man nicht schwer bepackte Besucher, beladen mit Kanistern oder Hebewerkzeug, vorbei marschieren sieht. Dass wir dabei immer wieder an das Kamel vom Vorjahr denken, mag man uns verzeihen ...
Europas inzwischen größte Offroad-Messe ist internationaler denn je, nicht nur die ausländischen Fachjournalisten sind hierfür ein Indiz, sondern auch die Vielzahl der internationalen Besucher, die nicht nur aus allen möglichen EU-Ländern angereist sind ...
Viele alte Bekannte sind wieder vertreten: Bei Outdoor Link vereinbaren wir schon während des Tages ein ausgiebigeres Treffen am Abend. Am Stand von Outdoor-Food Auernhammer zeigt diesmal Frau Auernhammer, was sie vertriebstechnisch drauf hat, wenn sie den Frauen nahe legt, für ihre Männer "einen Fetzen Fleisch" mitzunehmen ... Und die Zubereitung der leckeren Rostbratwürstel, die man hier probieren kann, erscheint dieses Jahr denkbar einfach: Beutel in die Sonne, 10 Minuten warten, vorsichtig öffnen und genießen ...
Auch Kay Kratochwil von Sandbleche.de hat wieder seine Stellung in der Gluthitze des Eingangsbereichs bezogen - als er uns im Laufe der Tage an unserem Stand besucht, zeigt er sich jedoch unerschüttert und berichtet von seinen spannenden neuen Erfindungen - irgend wann müssen wir ihn einmal in seinem neuen Zuhause besuchen und von "vor Ort" berichten!
Wie immer sind also (fast) alle wieder dabei - dass dennoch ein gewisser Schwund bei einzelnen Ausstellern von Jahr zu Jahr zu beobachten ist, fällt wohl nur dem auf, der viele persönlich kennt. Die diesjährige Steigerungsrate von insgesamt rund 15% bei den Ausstellern spricht eine andere Sprache und lässt Einzelschicksale wohl eher zurücktreten: Dass Aussteller, über die wir in den Vorjahren berichtet haben, wie z.B. Level421, Expeditionsservice Wächtersbach, Microbil, Elchcamper, StemaMobil, Terracross, Variocab und andere in diesem Jahr nicht mehr vertreten sind, muss hingenommen werden - dafür sind wie immer andere und neue Aussteller da und natürlich viele bekannte der Vorjahre ...
Etliche davon sind an ihren üblichen Plätzen oder auch an neuen Standorten zu besichtigen: Amsel, Drossel, Finck und Star und auch der "Ingenieur" ist wieder da - bei "Erik Allrad" () schließlich sehen wir eine aktuelle Landy-Kopie, an anderen Ständen die bekannten Buschtaxis, Dachzelte, Pickup-Kabinen. Und auch die Reutter-Lösung für Pickups ist in diesem Jahr wieder auf der Messe zu sehen - diesmal vertrieben von der Firma Trailtec, doch das ist eine eigene (Fortsetzungs)geschichte!
Neu dabei in diesem Jahr: Exkab aus Moormerland, die ihre der Explorer Kabine nachempfundene Alukabine ausstellen.
Während die Kabine für den Pickup-Doppelkabiner ohne Überhang in Anbetracht ihres Raumangebots wohl eher ein Probestück als eine ernstgemeinte Reisekabine darstellt, erscheint die nicht ausgebaute Kabine für den 1,5-Kabiner schon als eine Alternative, doch der Interessent muss einiges berücksichtigen: Neben einem passenden Ausbau sollte eine Pulverbeschichtung nicht vergessen werden, um der Korrosionsgefährdung zu begegnen, und auch die gezeigte Aufstelltechnologie des Hubdaches hat es in sich.
Da kein Metallbügel wie bei der Explorer Kabine ein unbeabsichtigtes Herunterklappen des Aufstelldaches verhindert, wurde hier zu einem U-Profil gegriffen, das aus Sicherheitsgründen außen an den Gasdruckfedern mit Splinten befestigt werden muss - eine Lösung, die man noch einmal überdenken sollte (Siehe hierzu auch Nachtrag unten)!
Und dann ist natürlich noch zu erwähnen, was wir bereits während unserer Live-Berichterstattung ansprachen:
Eine kleine Sensation ist am Rande des Geländes zu sehen: Die Zeitschrift OffRoad, in der die Messe "Abenteuer Allrad" - wie berichtet - in den vergangenen Jahren regelrecht tot geschwiegen wurde, betreibt in diesem Jahr einen Stand auf dem Messegelände (!), der im Design unserem sehr ähnlich ist () und verkauft Abonnements ...
Wie es aussieht, scheint es hier zu einer gewissen, längst überfälligen Normalisierung der Beziehung gekommen zu sein, was im Interesse der Leser zu begrüßen wäre. Wir werden sehen, ob es darüber hinaus auch zu einer Berichterstattung in dem Blatt kommt - wir sind gespannt! (Nachtrag, September ´05: Bis zur Ausgabe 09/05 der OffRoad gab es im SUV-Blatt wie üblich nur eines: Nämlich keinen Bericht über die Messe - doch nur "Freiheit auf Rädern" anstelle von "Freiheit in den Köpfen" ..?)
Beeindruckend ist der Einsatz der freiwilligen Helfer des Camel Trophy Clubs, die mit ihren eigenen privaten Geländewagen Tag für Tag die Besucher durch den Geländeparcours schaukeln, um Spenden zu sammeln, damit für das Bad Kissinger Mädchen Madeleine eine dringend benötigte Delphintherapie finanziert werden kann ...
In der täglich zunehmenden Gluthitze auf dem Messegelände ist "Standdienst" nicht so einfach - und wie viel anstrengender ist da noch ein zusätzlicher Rundgang auf dem Messegelände, wo der Beton bereits zu dampfen scheint? Man mag es uns verzeihen, wenn die Kräfte für diverse Rundgänge langsam aber sicher schwinden und man es schon erleichternd findet, sich in das "Naturgelände" rund um unseren Stand zurückziehen zu können ...
© Text/Bilder 2005 J. de Haas
Nachtrag, Juli ´05: Der Betrachtungswinkel ist immer eine Sache des Standpunktes ...
Wir erhielten eine Mail mit dem obigen Betreff von der Firma Exkab zu unserem Beitrag über die Alu-Pickupkabinen, die wir unseren Lesern - ohne weitere Kommentierung - natürlich nicht vorenthalten wollen. Und auch ein Foto des besagten U-Profils, das wir in Kissingen gemacht haben, sei zur Erläuterung hinzugefügt ...
Hallo liebes Explorer-Team,
schön das wir euch auf der Abenteuer-Allrad
aufgefallen sind. Zu Eurem Artikel würde ich gerne noch ein Paar Dinge
ergänzen.
Die EXKAB für den Doppelkabiner war keineswegs ein "Probestück". Sie ist für die, die einen Doppelkabiner fahren und eine Kabine ohne Überhang wollen, eine ernstzunehmende Alternative. Sie bietet, natürlich auf kleinsten Raum, alles was man für Unterwegs benötigt: schlafen - kochen - sitzen und essen - Platz für eine Kühlbox - Stauraum - und wer möchte bekommt auch noch ein Cactusklo unter.
Dann schreibt Ihr das eine Pulverbeschichtung gegen die Korrosionsgefährdung notwendig ist. Das ist so nicht richtig.
Auszug aus GDA - Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V. (http://www.aluinfo.de/141_225.htm):
"Unbehandeltes Aluminium ist gegen Witterungseinflüsse beständig. Zu dekorativen Zwecken werden Aluminiumbauteile oberflächenbehandelt. Das geschieht mit anodischer Oxidation - Anodisieren - oder Farbbeschichtung." Wir verarbeiten Salzwasserbeständige Alubleche, die natürlich auf Wunsch behandelt werden können.
Die Aufstelltechnologie des Hubdachs ist, wie bei fast allen Kabinen mit Aufstelldach, mit Hilfe von Gasdruckdämpfern konstruiert die pro Dämpfer 400N besitzen. Ein unbeabsichtiges Herunterklappen kann daher nicht stattfinden. Die "Schienen" die Ihr gesehen habt, sind U-Profile die ich über die Kolben der Dämpfer gesteckt und mit Splinten gesichert habe, um ein beabsichtigtes Herunterklappen des Daches zu vermeiden. Es schläft sich einfach besser, wenn man weiß das keiner das Dach runterklappen kann. Die Lösung mit den U-Profilen ist recht simpel, aber man muß es ja nicht machen.
Überigens gibt es für die neue Serie Hydraulikdämpfer die durch eine kleine mechanische Pumpe betrieben werden. Das Dach kann so in jeder Position angehalten werden. ...
Mit freundlichen Grüßen
Ch.Loh