Der Fotoapparat an Bord: Mutter Fotto?
Auf garantiert jeder Fahrt dabei: mindestens ein Fotoapparat. Ganz egal, ob nur für Schnappschüsse oder die "künstlerisch wertvollen" Schöpfungen während einer Abenteuer-Tour: immer spielt die Kamera eine mehr oder weniger wichtige Rolle.
Was haben wir früher nicht alles gemacht! Unser Bild rechts, entstanden in einer Serie des Autors, von der ein Teil Anfang der achtziger Jahre in der Zeitschrift FOTO HOBBY LABOR veröffentlicht wurde, lässt nur ahnen, welcher Aufwand an Zeit und Technik seinerzeit eingesetzt wurde, bis die Bilder endlich "ausstellungsreif" waren.
Den Anfang machte stets die Ausstattung unterwegs: kiloschwere Schlepperei mit mindestens zwei Pentax-Kameras, diversen Wechselobjektiven, volle Ausrüstung einschließlich Kleinstativ und allen Filtern vom Pol- bis zum Grauverlauf-Filter.
Im Keller wartete dann schließlich die Dunkelkammer, Höhepunkt des damaligen Komforts: Der Ektachrome-Diafilm und das CIBACHROME-Verfahren, das leicht zu handhaben war und die lausige Filterei wie bei Negativfilmen erübrigte ...
Und wie sah es danach beim Explorer Team aus? Neben der kleinen "Not-Kamera", die regelmäßig dabei war, wurde später etwas "Digitales" selbstverständlich: Nach unserer alten Sony-Mavica, der kompakten Kodak DC 240i, der späteren Canon, der Lumix sowie diversen Nachfolgern wie auch Filmkameras wollen und können wir so etwas natürlich auch heute nicht mehr missen auf allen unseren Touren!
Für Erinnerungsfotos, für Bilder im Explorer Magazin sowie überhaupt im Internet - die jetzt vorhandene "Bild-Power" für "unterwegs" ist endlich mehr als ausreichend! Aber müssen wir uns deshalb ab sofort zur weitverbreiteten Gruppe der "Mutter Fotto"-Fotografen zählen? Sicherlich nicht!
Im Gegensatz zur (nach wie vor vorhandenen, aber nicht mehr genutzten Spiegelreflex-Ausrüstung) ist jetzt überwiegend DIE KAMERA dabei, die sich als nicht anfällig erwiesen hat für die Belastungen bei unseren Touren, nicht viel Rücksichtnahme erfordert, trotz ihrer Größe auch keine Behinderung darstellt und auch jederzeit zur Hand ist: mit Weitwinkel- und Zoom-Fähigkeit ausgestattet und damit bei jeder Gelegenheit nutzbar - getreu dem alten Wahlspruch: Jeder Brennweiten-Millimeter im Weitwinkelbereich bringt mehr als fünf zusätzliche Millimeter im Telebereich, und zwar an Tiefenschärfe und auch Mobilität - und das noch unbeschwert von Stativ und Zusatz-Fotoausrüstung. Aber was bleibt und wichtig ist: nach wie vor der richtige Blick für das Motiv, und den kann man bekanntlich (glücklicherweise?) nur schwer durch Ausrüstung ersetzen, wenn es wirklich "passen" soll!
Die Bilder sind somit trotz relativ bescheidener Ausstattung mehr als nur brauchbar und für das Internet ideal, eine Dunkelkammer ist schon seit vielen Jahren nicht mehr erforderlich ...
Dass hier die Zukunft der Fotografie liegt, ist heute bereits erwiesen: Einen PC mit ordentlicher Software gegen eine Dunkelkammer und ihre Essigsäurelösungen einzutauschen, wird sich heute niemand mehr vorstellen können, der noch einst mit dem DURST M 305 Color, dem COLTIM und diversen Trommeln auf dem COMOT hantiert hat ... (für Interessenten: alles noch bestens erhalten im Keller vorhanden! )
Was macht man dann aber mit seinen alten Spiegelreflex-Kameras? Eine neue Entwicklung im Jahr 1998 aus den USA sollte eigentlich einen filmähnlichen digitalen Einsatz für die gewohnte Spiegelreflex bringen, der die Weiternutzung allen Zubehörs ermöglicht - bei dieser Planung ist es dann geblieben, für so etwas gäbe es heute wohl kaum noch einen Markt. Also was bleibt: Die Kameras als Erinnerungsstücke in den Keller stellen ...
Wir werden uns aufgrund der absehbaren Entwicklung in unseren Beiträgen mit unterschiedlichen Bilderserien befassen: Die einen aus der Dunkelkammer, entstanden mit ihren Filter- und anderen Effekten beim Vergrößern aus der Vergangenheit, sowie die anderen, die "nur" mit Hilfe des PC´s und seiner Gestaltungsmöglichkeiten geschaffen wurden - und die sind aus der Gegenwart.
Selbstverständlich alle Bilder passend zum Themenkreis des Explorer Magazins - überwiegend draußen und "unterwegs". Allerdings, da "künstlerisch": Ein paar mehr Bytes als im normalen Reisebericht spendieren wir dabei schon ..!
© Text/Bild 1998-2013 J. de Haas