Euro-Tour: Frankreich
Frankreich:
Finistère, Bretagne,
östlich von Quimper
N48°0´ W004°0´
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(Bericht
von
J.
de Haas)
07.09.2008 -- Es ist nicht nur die Erinnerung an unseren Wettlauf zum Weißwurscht-Äquator aus dem Jahr 2001, die uns nun die Idee einer anderen Reise liefert. Diesmal soll es mehr als 1.200 km in Richtung Westen gehen, entlang einer Linie, die vom 48. Breitengrad gebildet wird: Also eine "Breitengrad-Tour" nach Frankreich ...
Zwei wesentliche "Confluences", also Schnittpunkte von Längen- und Breitengraden liegen auf dieser Strecke: Zum einen der N48° E012° in nur geringer Entfernung von unserem Büro und zum anderen der N48° W004° - letzterer nicht allzu weit entfernt von der französischen Atlantikküste in der Bretagne, die bei dieser Tour selbstverständlich besucht werden soll.
Die Luftlinienentfernung zwischen beiden Punkten beträgt 1.194 km, allerdings werden wir uns während unserer Tour zumeist nur in der Nähe dieser "Ideallinie" befinden, wenngleich es auch erstaunlich ist, dass sich ausgerechnet an der Küste der Bretagne ein Punkt befindet, der exakt die selbe geographische Breite hat wie unser Büro zu Hause ...
So machen wir also unsere Tour durch Frankreich, die uns auch von Megalithen der Bretagne über Festungsanlagen des Atlantikwalls bis hin zu deutschen U-Bootbunkern des Zweiten Weltkriegs führt. Und als hätten wir´s geahnt, sind wir bei dieser Reise mehr als einmal froh, unser OZtent und andere Dinge vom Testival dabei zu haben ...
Als Zielpunkt für unsere französische Euro-Tour soll jedoch der westliche der beiden Confluences dienen, die zugleich unsere "Breitengrad-Tour" abstecken: Der N48° W004° irgendwo in der Wildnis der Bretagne, nicht all zu weit östlich des Ortes Quimper gelegen.
Wenn man hier auf der einsamen Wiese an diesem bisher noch wenig besuchten Schnittpunkt von Breiten- und Längengrad steht, vergisst man fast, dass man sich in einem Kernland der Eurozone befindet: Zu ursprünglich sind dafür manchmal die Eindrücke bei dieser Reise, die uns über das Elsass, vorbei an der Loire, das Burgund und schließlich bis hierher in die Bretagne geführt hat.
Und so gibt es auch etliche Eindrücke, die Unterschiede zum Euroland Deutschland mit sich bringen und an die man sich gewöhnen muss, wenn man z.B. hier in der Bretagne ist. Schauplatz ist der Stadtteil Saint Anne du Portzic von Brest: Es ist Sonntag Abend und man will Essen gehen. Erste Anlaufstelle: Die örtliche Brasserie, doch die hat heute geschlossen. Weiter zum nahen Hotel Belvedere mit Restaurant: "Le weekend" hat man auch hier geschlossen, die Frage nach einem Restaurant in der Region wird schnell verneint: Nein, am Weekend haben alle geschlossen, man müsse schon bis nach Brest. Dann Montag Morgen, Rezeption des Camps: Nein, einen Brotservice gibt es nicht mehr, c´est finis. Nein, auch für morgen kann man nicht vorbestellen, schließlich ist die Hauptsaison zu Ende! Anschließend ein Versuch in der Brasserie im Ort, die bietet immerhin ein Frühstück an zum Mitnehmen. Bei der Gelegenheit soll gleich ein Tisch bestellt werden für 19:00 Uhr, denn heute Abend soll es klappen mit dem Essen gehen!
Ein Frühstück gibt es heute nicht für uns: Es ist Montag, da wird man nicht vom Bäcker beliefert und muss das Brot selber holen fahren, wie uns in der Brasserie mitgeteilt wird - und dazu kommt man heute garantiert nicht vor 10:00 Uhr. Und einen Tisch für heute Abend? Nein, heute ist Montag und da wird nach Mittag stets geschlossen. Fazit: Kein Frühstück, kein Abendessen, Fastenwandern in der Bretagne angesagt für den, der leben will wie Gott in Frankreich ..?
Ähnliches geschieht mehrmals auch an anderen Orten und anderen Tagen: Man ahnte schon, dass gerade heute da geschlossen sein würde, wo man hin wollte, jedoch man wusste nur noch nicht genau, warum ...
Nun, anderes im Euroland beeindruckt: Nicht nur die Landschaft, der oftmals geringe und zumeist entspannte Verkehr, die tollen Super(U)-Märkte mit hervorragendem Angebot von Fisch, Fleisch und Gemüse, von der Weinabteilung ganz zu schweigen. Zuletzt gelingt es auch noch gleich mehrfach, toll Essen zu gehen und auch der eine oder andere vorzüglich Rotwein geht dabei über den Tresen, aber darüber eines Tages mehr in unserem (Rot)Weinkeller ...
Doch auch Vorsicht ist geboten: Was in der berühmten Bourgogne, dem Burgund, ab und zu an Rotwein verkauft wird, ist den guten Namen wirklich nicht wert: Neben hervorragenden Burgundern selbst im Supermarkt findet sich an verschiedensten Orten auch die reinste Plärre - man sei gewarnt!
Anm. der Red.: Der ausführliche Reisebericht zur Tour Frankreich 2008 im Explorer Magazin: Die "Breitengrad-Tour".
Die Berichte beim Degree Confluence Project sind inzwischen dort ebenfalls online (in der englischen Version): Für den N48° E012° und den N48° W004°.
Und noch etwas: Wie zuvor schon andere haben auch wir hier eine Euro-Tour mit dem Besuch eines Confluence Punktes verbunden. Weitere derartige "Kombinationsbesuche" waren bisher:
- Deutschland (Juni 04)
- Luxemburg (Mai 05)
- Portugal (März 08)
- Belgien (April 08)
Alle Bilder auf einen Blick
#1: Am Camp Dolmen in Carnac ...#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Die "Breitengrad-Tour" ...
#4: Base Ulm: Reste des Atlantikwalls
#5: ... und deutsche U-Bootbunker in Brest
#6: Blick nach Süden vom Confluence
#7: In der Nähe: Blick nach Norden
#8: Französische Euromünzen von vorn
#9: ... und von hinten am Confluence ...