AIDAprima: Hafenrundfahrt, Taufe und ein Feuerwerk
Der große Tag ist gekommen!
Wir dürfen heute an Bord und die
AIDAprima wird am Abend offiziell getauft. Doch zuerst wollen wir aber ein paar Bilder
vom einlaufenden neuen Kreuzfahrtriesen auf der Elbe schießen: Um 08:00 Uhr
soll das Schiff am heutigen Morgen im Cruisecenter in Steinwerder anlegen.
Das bedeutet für die Fotografin um 06:00 Uhr aufzustehen und noch vor 07:00 Uhr an den Landungsbrücken zu sein: Alles klappt, der innere morgendliche Schweinehund wird erfolgreich niedergerungen, das Frühstück wird auf später verschoben, die U-Bahn fährt pünktlich ...
Da steht man schließlich an den Landungsbrücken - aber kein Schiff kommt. Viele sind auf die selbe Idee gekommen: die einlaufende AIDAprima aufs Bild zu bannen. Nebenan stehen unzufriedene Touristen und schimpfen etwas wirr. Man fragt: Warten Sie auch auf die AIDAprima ..?
Ja, auch diese Leute warten und das schon seit kurz nach 06:00 Uhr. Und sie haben gerade noch gesehen, wie das Schiff in Richtung zum Cruisecenter verschwand. Der Unmut ist groß: Der Kreuzfahrer kam deutlich zu früh und fuhr nicht vor dem Anlegen zur Elbphilharmonie.
Aber die Enttäuschten zeigen, wo man in der Entfernung im neuen Cruise Center dennoch bereits ein Stückchen von der AIDAprima sehen kann. Ok, ein Bild wird also trotzdem gemacht, und so muss ohne Einlaufbilder gefrühstückt werden, bevor wir uns aufmachen, auf dem neuen Flaggschiff einzuschecken. (Anmerkung der Red.: Auf der Reise wurde ein Fotoalbum gewonnen mit vielen tollen Erinnerungsbildern - unter anderem eines vom verpassten Einlauf des Schiffes (siehe oben, (c) Aida-Cruises).
Nach einer langwierigen Prozedur kommen wir zum Bordfotografen, der keine Gelegenheit auslässt, die Passagiere abzulichten. Er ist sogar das Modell für den Fotografen auf dem Beach-Deck.
Will man später seine Bilder sehen, hat auch dieses Schiff eine Neuerung: Früher hingen die Bilder an der Wand, man suchte sich, fand etwas oder auch nicht und entschied, ob sich ein Kauf lohnt. Diesmal gibt es aber ganz im Sinne der künftig wohl allgemein drohenden maschinellen Gesichtserkennung bereits Automaten mit Kamera und Display, die den Kaufinteressierten fotografieren und anhand des Fotos solche Bilder für die Anzeige am Display heraussuchen, von denen der Automat glaubt, man wäre abgebildet.
Nun, hier und heute gibt es wenigstens noch manchen Anlass zu lachen, wenn man sieht, bei welchen Leuten der Automat meint, man sähe sich ähnlich - über die zukünftigen Folgen solcher automatischer "Erkennungstechnik" mag man am heutigen Tage besser noch nicht nachdenken ...
Kurz nach Mittag erreichen wir unsere Kabine, vor der bereits das Gepäck steht. In der Kabine erwarten uns neben allerlei Infos und Buchungsbestätigungen zwei edle Sektkelche und eine Schutzbrille für die abendliche Lichtshow. Schnell sind die Kofferinhalte in den Schränken verstaut und die Koffer selbst unter dem Bett verschwunden. Erfreulich: Die Betten sind etwas höher als auf der AIDAmar, denn diesmal verschwindet sogar ein riesiger Samsonite unter dem Bett.
Mittlerweile ist es früher Nachmittag und alle Restaurants an Bord haben derzeit den Service beendet, aber ein wenig knurrt uns doch der Magen. Da kommt es gerade recht, dass nun die "Currywurst-Ecke" öffnet - ein Ort, den wir und unzählige Gäste während der Reise noch oft aufsuchen werden und der ein echter Erfolgsschlager an Bord zu werden verspricht. Wie wir bereits aus einem Interview im AIDA-Clubmagazin mit Sternekoch Franz Schned - dem Chef vom Top-Bordrestaurant "Rossini" - erfahren haben, liebt auch er Currywurst ...
Mal sehen, was AIDA hier brutzelt: Wir sind angenehm überrascht, die Currywurst ist wirklich gelungen und wie wir später erfahren, gab es auf der Reise bereits einen Rekordumsatz. Da die Currywurst-Ecke bis nachts um 2:00 Uhr geöffnet hat, wird es für viele Gäste zum Ritual, nach durchzechter oder durchtanzter Nacht, schnell noch eine Wurst zu vertilgen.
Nach einem ersten Rundgang begeben wir uns auf unseren Balkon, das Wetter ist herrlich: Jedes Schiff, das im Hamburger Hafen eine Rundfahrt macht, kommt zur AIDAprima und wir könnten stundenlang den begeisterten Besuchern zuwinken. Da werden Unmengen an Fotos geschossen, Videos gedreht, es wird gejubelt, gewunken und gefeiert. Die AIDAprima ist eine Sensation auf dem Hafengeburtstag!
Dann trauen wir unseren Augen kaum, außer vielen anderen Besuchsschiffen kommt doch glatt auch "unser" Schwimmkran herangetuckert! Klar, dass auch er die Sehenswürdigkeit besuchen muss.
Nach der Seenotrettungsübung beginnen im Theatrium bereits die Vorbereitungen für die Taufzeremonie. Wir genießen derweil das Taufmenü, das Tim Mälzer entworfen hat: Er ist an Bord und Pate für das nach ihm benannte Kochstudio. Der berühmte Fernsehkoch kann kaum einen Schritt tun, ohne dass Passagiere Selfies mit ihm zusammen aufnehmen wollen. Er erfüllt all diese Wünsche geduldig. Auf Nachfragen bekommt man vom Personal auch die Rezepte ausgehändigt: Zu dem Menü gibt es noch Rot- und Weißwein - und besondere Flaschen für die Taufe.
Die AIDAprima legt ab für eine Hafenrundfahrt zur Elbphilharmonie, um sich dann in die Mitte der Elbe vor den Landungsbrücken zu begeben. Vor ihr wartet bereits die heute begleitende AIDAaura, unweit dümpelt auch die MS Europa.
Jedes Schiff begrüßt die AIDAprima mit seinem Schiffshorn und auch die Prima trötet zurück, was das Horn hergibt ...
Währenddessen beginnt Entertainmentchef Stephan Hartmann die große Show mit einem Interview von Tim Mälzer. Wir erfahren, dass der Fernsehkoch eigentlich nicht seetauglich ist und das Schiff nach der Taufe zusammen mit vielen Gästen, die ebenfalls nur vorübergehend an Bord sind, auch wieder verlassen wird.
Ein Film von der Überfahrt Nagasaki - Hamburg stimmt die Zuschauer auf die Taufe des Schiffes ein: Immer wieder wird live zur Brücke geschaltet, um zu berichten, wie die Dinge voranschreiten. Alles wird nicht nur auf die große Leinwand im Theatrium übertragen, sondern zusätzlich auch live zu den anderen AIDA-Schiffen - und von jedem AIDA-Schiff unterwegs senden Passagiere und Crew Grüße, beste Wünsche und manchmal sogar Gesang zur AIDAprima ...
Endlich ist es soweit: Jeder Passagier hat ein Glas Sekt und die 13jährige Emma Schweiger, Tochter von Till Schweiger, hat ihren Platz eingenommen, zusammen mit Kapitän Detlef Harms auf dem Dach der Brücke. Ein großer Pilzknopf wurde hier aufgebaut. Mit den Worten
Du schönes Schiff, ich taufe dich auf den Namen AIDAprima. Ich wünsche dir, deinen Gästen und deiner Crew allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel
tauft die kleine Emma das riesige Schiff und drückt auf den Pilzknopf. Zunächst passiert nichts, eine Schrecksekunde erfasst den Zuschauer: Ein wenig irritiert sehen sich die Passagiere um, aber dann knallt die Flasche in einem Halter an die Bordwand. Die Reste der übergroßen Sektflasche werden später auf der AIDAprima aufbewahrt ...
Sogleich beginnt eine atemberaubende Lichtshow und ein gewaltiges Feuerwerk: Die Ufer der Elbe sind überfüllt mit Abertausenden von Zuschauern. Auf der Elbe versammeln sich um das Kreuzfahrtschiff herum zahlreiche andere Schiffe, dicht bepackt mit Touristen - wir sind froh, an Bord der Prima einen Logenplatz zu haben. Kaum ist der letzte Feuerwerkskörper erloschen, nimmt die AIDAprima Fahrt auf und fährt langsam die Elbe hoch zum Cruisecenter Altona.
Die Lichtshow geht derweil weiter, das Ufer wird von Bord aus während der Fahrt unablässig von unzähligen Laserkanonen beschossen - ein insgesamt unvergessliches Erlebnis. Am Cruisecenter Altona angekommen legen wird für ca. 30 Minuten an, um Tim Mälzer, Emma Schweiger, diverse Chefs von AIDA-Cruises, verdiente Angestellte, die zur Taufzeremonie eingeladen waren, und allerlei andere Gäste von Bord zu lassen.
Nach dem Ablegen wird die Lichtshow fortgesetzt und so mancher in seinem Schlafzimmer an Land wird etwas erschrocken sein, als die Laserstrahlen vielleicht genau dort hineinleuchten ...
In der Disco steppt inzwischen der Bär, DJ Mousse T legt auf und begeistert die tanzwütigen Massen: Das Party-Schiff fährt die Elbe hoch, unsere Metropoltour beginnt ...
© 2016 Sixta Zerlauth, Bild oben rechts: AIDA Cruises