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Zweiter
Tag:
Radtour Ring of Kerry:
Killarney - Glenbeigh
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Schon an unserem zweiten Tag in Irland lernten wir
das irische Wetter von seiner schlechtesten Seite kennen.
Nachdem es schon nachts angefangen hatte zu regnen,
packten wir unser Zelt nach dem Frühstück schnell zusammen
und setzten uns in unseren Regenklamotten auf die Räder.
Unser Ziel für den Tag war Glenbeigh, ein kleiner, verträumter
Ort im Norden des Rings of Kerry. Der Ring of Kerry
ist zwar eine sehr schöne, aber leider auch sehr stark
befahrene Straße im Südwesten Irlands. Sie wird vom
irischen Fremdenverkehrsamt sehr stark vermarktet und
ist daher sowohl in Deutschland als auch in anderen
Staaten sehr bekannt.
Wir starteten unsere Tour in Killarney und fuhren
vorbei am Lough Leane in westlicher Richtung. Leider
konnten wir aufgrund des regnerischen Wetters nicht
besonders weit sehen und verpassten so ein paar schöne
Aussichten auf den See. Es regnete in Strömen und wir
mussten bald feststellen, dass wir nicht nur von oben,
sondern auch von den vorbeifahrenden Autos und Bussen
nass wurden. So traten wir etwas schneller in die Pedale
und gönnten uns schon gegen 11:30 Uhr eine Pause in
einem Pub bei Killorglin.
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Nachdem unsere Kleidung wenigstens einigermaßen wieder
abgetropft war und nach der Stärkung mit Suppe, Scones
(kleine Backwaren - ähnlich Brötchen) und Tee bemerkten
wir allerdings, dass unsere Schuhe keinesfalls so wasserdicht
waren, wie eigentlich angenommen. Und auch die Gore
Tex Jacke von Thomas ließ sich anmerken, dass sie in
die Jahre gekommen war.
So keimte in uns beiden der Gedanke an neue Schuhe
im nächsten Schuhgeschäft und an eine warme Dusche in
Glenbeigh. Gesagt, getan: unser Weg führte uns an ein
paar kleinen Häusern vorbei, durch Wäldchen und an Bächen
entlang, die durch den Regen teils zu Wasserfällen wurden.
Es ist eine sehr malerische Strecke über eine kleine,
relativ enge und kurvenreiche Straße.
Wo man zu Hause recht bequem einen Schuhe Online-Shop
anklicken würde, musste man dieses hier vor Ort nun
doch anders regeln: In Killorglin angekommen, suchten
wir nach einem Schuhgeschäft. Und wir hatten tatsächlich
Glück: ich bekam trockene Socken und Thomas kaufte neue
Schuhe. So ausgerüstet gingen wir noch zur Apotheke
(Chemist), dem einzigen Ort in Irland, wo man Brennspiritus
(methylated spirits) für den
Campingkocher
erwerben kann.
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Etwas hinter Killorglin kann man dann so langsam
das Meer erahnen - die Luft riecht anders und dann und
wann sieht man auf der rechten Seite in einiger Entfernung
ein großes Wasser: die Dingle Bay. Das letzte Stück
Straße vor Glenbeigh wird recht hügelig und gab uns
einen kleinen Vorgeschmack auf die Kerry Mountains,
die wir die nächsten Tage erkunden wollten.
Ziemlich müde von der ungewohnten Radfahrerei stellten
wir unser Zelt auf dem ersten Campingplatz in Glenbeigh
auf und setzten uns nach einer Dusche gemütlich ins
Pub. Der Tag kann in Irland grundsätzlich langsam ausklingen,
wenn man bei Guinness, Cider oder Whiskey sitzt und
den ungewohnten Klängen des harten irischen Akzents,
bzw. dem uns unverständlichen Gälisch lauscht.
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Dritter Tag: Besuch
des Bog Museums außerhalb Glenbeigh, Lough Caragh
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Nachdem das Wetter am dritten Tag genauso aussah
wie das des zweiten Tages, beschlossen wir, nicht mit
Gepäck weiterzuradeln, sondern die Gegend von Glenbeigh
unsicher zu machen. Unsere Erkundungsfahrt führte uns
zunächst in das Torf-Museum, das etwas östlich von Glenbeigh
am Ring of Kerry liegt. Dieses Museum ist ein Freilichtmuseum,
in dem ein kleines irisches Dorf um die Jahrhundertwende
nachgebaut ist.
Das Dorf besteht aus ca.10 Häusern, die alle besichtigt
werden können. Überall findet man alte Geräte: Pflugscharen,
Mühlsteine, Eggen, Butterfässer, etc. Man fühlt sich
in der Zeit um einige Jahrzehnte zurückversetzt, wenn
man beispielsweise die alte Schmiede mit dem riesigen
Blasebalg besichtigt. Ein kleiner, mehrsprachiger Handzettel
beantwortet die meisten Fragen zum Dorf und der Lebensweise
der damaligen Bewohner.
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Nach dem Torfmuseum fuhren wir etwas abseits des
Ring of Kerry zum Lough Caragh. Hier findet man einige
Angler und bei Sonnenschein sicher das ein oder andere
lauschige Plätzchen. Wir fuhren jedoch bald wieder weiter
und bahnten uns unseren Heimweg durch Kuh- und Schafherden,
die mitten auf der Straße standen und uns seltsam ansahen.
Wahrscheinlich kennen sie eher Traktoren und Fußgänger
als Radfahrer.
Wieder zurück in Glenbeigh machten wir einen "Stadtrundgang",
der ca. 15 Minuten dauerte und uns noch Zeit ließ, im
Zeitungsladen ein paar Postkarten nebst Abendessen und
Hershey's Chocolates zu kaufen ...
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