Einige Wein-Fachbegriffe ...
A.(O.)C.: "Appellation (d´Origine) Contrôlée", Ursprungsbezeichnung in Frankreich. Hierin sind Gebiet, Rebsorten, Anbau- und Ertragsmenge etc. festgelegt.
Appellation: (Französischer) Begriff für einen offiziell festgelegten Herkunftsbereich, siehe auch A.O.C.
Auslese: Prädikatsweinstufe in Deutschland und Österreich.
Autochthone Rebsorten: Gebietsheimische Rebsorte, d.h. im jeweiligen Anbaugebiet heimisch, ohne dorthin aus einer anderen Region "importiert" worden zu sein. Typisches Beispiel: Zinfandel und Primitivo. Wenn die heutige Meinung zutrifft, dass Primitivo vom kalifornischen Zinfandel abstammt und nicht in Italien ursprünglich heimisch war, würde dies bedeuten, dass Primitivo keine autochthone italienische Rebsorte darstellt.
Barrique: Eichenfass mit 255 Litern Inhalt, ursprünglich aus dem Bordeaux, in dem Wein gelagert wird. Durch die geringe Größe kommt der Wein in engen Kontakt zum Holz. Hierbei lösen sich Duft-, Geschmacks- und Farbstoffe sowie Tannine und reichern den Wein an.
Bodega: Spanische Winzerkellerei, z.T. auch Bezeichnung für spanische Weinschenke
Bukett (Bouquet): Gesamtheit der Duft- und Aromastoffe eines Weins.
Château: (Französisches) Weingut, nicht zwingend ein "Schloss".
Crianza: Spanischer Wein, der eine bestimmte (Mindest-)Zeit gelagert werden muss (im Barrique und anschließend in der Flasche), bevor er mit dieser Bezeichnung auf den Markt kommen darf.
Cuvée: Verschnitt von Weinen unterschiedlicher Rebsorten, Lagen oder auch Jahrgängen. Nicht negativ zu verstehen im Vergleich zu reinsortigen Weinen (aus nur einer Rebsorte), sondern normaler Vorgang bei der Weinherstellung.
Dekantieren: Umfüllen eines Weines in eine Karaffe (Dekanter), dadurch Kontakt mit der Luft und Entfaltung des Aromas. Ebenfalls wird - sofern vorhanden - bei älteren Weinen das Depot vom Wein getrennt. Anmerkung: Hervorragend bewährt hat sich in der Redaktion neben dem herkömmlichen Dekanter (Bild unten links) auch der Dekantierausgießer.
Der ist zwar nicht ganz billig, aber enorm wirkungsvoll: Er beruht auf dem Prinzip des Venturi-Rohrs und belüftet durch entstehenden Unterdruck beim Ausgießen zeitsparend jeweils nur den Wein, den man auch trinkt. Auf dieses Teil wollen wir auf keinen Fall mehr verzichten (siehe Bild unten rechts)!
Depot: Ablagerung bei Rotweinen während der Reifezeit in der Flasche, wird beim Dekantieren vom Wein getrennt.
D.O.: "Denominación de Origen", Ursprungsbezeichnung aus Spanien, entspricht dem französischen A.O.C.
D.O.C.: "Denominazione di Origene", Ursprungsbezeichnung aus Italien (weitere siehe dort!), entspricht dem französischen A.O.C.
Domaine: Weingut mit eigenem Weinberg und eigener Ernte, deutsch: Domäne.
Domänenabzug: Wein, der in der Domaine in die Flasche original abgefüllt wird.
Feinherb: Moderne Umschreibung "halbtrockener" oder sogar "lieblicher" Weine. Man sollte also so einen Wein nicht verwechseln mit einem "trockenen" Wein, was durchaus schon mal passieren kann, wenn man auf die Schnelle einkauft!
Fermentation: Hierunter ist die Umwandlung organischer Stoffe durch Enzyme zu verstehen. Häufig wird dieser Begriff auch als Synonym für "Gärung" verwendet. Der Vorgang ist wichtig u.a. für die Erzeugung von alkoholischen Getränken.
Grand Cru: Weinklassifizierung in Frankreich. Im Burgund die höchste, im Bordeaux die zweithöchste Klassifizierung.
Gran Reserva: Weinklassifizierung in Spanien. Der Wein muss mehrere Jahre im Barrique gereift sein (im Anbaugebiet Rioja mindestens 5 Jahre), um diese Bezeichnung tragen zu können.
Grand Vin: Hauptwein eines Weingutes (aus dem Bordelais).
Premier Cru: Im Burgund nach Grand Cru die zweithöchste Stufe der Weinklassifizierung.
Qualitätswein: In Deutschland Bezeichnung für Weine bestimmter Anbaugebiete.
Reinsortig: So wird ein Wein bezeichnet, der nur aus einer einzigen Rebsorte gekeltert wurde. Ein anderer Begriff hierfür ist u.a. auch "sortenrein".
Reserva/Riserva: Qualitätsbezeichnung spanischer / italienischer Weine. Abhängig vom Anbaugebiet muss der Wein mehrere Jahre im Barrique und danach in Flaschen gereift sein.
Spätlese: Aus überreifen Trauben hergestellter Wein, wird nach der normalen Lese geerntet. Normalerweise süßerer Wein.
Tannin: Gerbstoffe oder Gerbsäure, gelangt aus Traubenschalen, Kernen und Stielen oder der Lagerung in einem Barrique in den Wein. Wesentlich für Haltbarkeit und Struktur des Weins.
Terroir: Natürlich vorhandene Einflussfaktoren auf einem bestimmten Stück Land, die für den Charakter der dort angebauten Weinreben maßgeblich sind. Hierzu gehören z.B. Mikro-)Klima, geologische und topographische Faktoren oder die Bodenbeschaffenheit etc.
Tinto: Spanischer/portugisischer Rotwein, in der Regel nicht im Barrique gereift.
Trocken: Wein ohne oder mit nur geringer Restsüße (Italien: secco, Frankreich: sec, Spanien: seco). Süßere Weine werden in Abstufung bezeichnet als "halbtrocken" und "lieblich" (halbtrocken: Italien - semisecco, Frankreich - demi-sec, Spanien - semi-seco) und schließlich als "süß" (Italien: dolce, Frankreich: doux/moelleux, Spanien: dulce).
Verschnitt: siehe Cuveé.
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