Weißwurscht-Äquator (Mitte): N49° E012°
24. März 2001, gegen 10:30 Uhr: Es regnet wieder, als wir weiter fahren, offensichtlich hat auch die Magie eines Confluence-Punktes nur eine begrenzte Reichweite. Aber unsere Stimmung ist hervorragend, schließlich haben wir unser erstes Ziel ohne jedes Problem erreicht und wir sind gespannt auf den nächsten Punkt ...
Auf dem Weg nach Osten zur Mitte des "Weißwurscht-Äquators" fährt man erneut durch wunderbare Landschaften und kann viele Stops einlegen bei schönen Brauereien wie z.B. in Beilngries mit seinem Brauerei-Museum, in Essing oder aber der ältesten Brauerei der Welt: Im Kloster Weltenburg, wo sie das köstliche goldgelbe Getränk seit 1050 n.Chr. herstellen.
Oh ja! Hier sind wir im Zentrum des Biertrinker-Paradieses, aber der nächste Confluence-Punkt N49° E012° ruft nach uns ...
Wir erreichen die Autobahn nach Regensburg, ganz in der Nähe liegt der angestrebte Punkt, wir merken es deutlich an der GPS-Anzeige, als wir nur wenige hundert Meter von ihm entfernt auf der Autobahn vorbei fahren und er sich wieder von uns entfernt ...
Aber keine Panik! Genau so war die Anfahrt geplant, nach der südlichen Ausfahrt der Autobahn sollte es auf dem elegantesten Weg wieder zurück zu ihm gehen.
Erneut zeigte ein Blick auf den Ausschnitt der topographischen Karte TOP 50, dass auch dieser Punkt offenbar direkt an einem Feldweg zu liegen schien - schon eine bequeme Sache, so eine Confluence-Anordnung! Vielleicht war es ja diesmal möglich, den Punkt direkt mit dem Auto anzufahren ...
Wir unterqueren die Autobahn in einem schmalen Tunnel erneut, nachdem wir sie verlassen haben und einer Asphaltstraße bis zum Abzweig gefolgt sind. Ein lehmiger Pfad erwartet uns dahinter, wieder geht es in den Wald hinein.
Und in der Tat: Diesmal ist es fast möglich, bis direkt an den Confluence-Punkt mit dem Auto heran zu fahren. Lediglich 40 m rechts von dem Weg ist er entfernt, und da wir im anschließenden nassen Wald Probleme mit "Poor GPS Coverage" erwarten, beschließen wir, unsere Bilder an dieser Stelle des Wegs zu machen.
Von den Regeln her ist unser Vorgehen voll in Ordnung: Man muss nicht auf den Meter genau am Punkt sein, bestimmen die Rahmenbedingungen des DCP. Man kann bis zu 100 m vom Confluence-Punkt entfernt sein, erst wenn man noch weiter weg ist, bekommt der Besuch den Status "attempted", also wird dann nur als Versuch gewertet.
Es gibt jedoch auch Ausnahmen, die allerdings mit dem DCP abgestimmt werden müssen: So wurden in einem Fall in den USA auch fast 200 m zugelassen, da der fragliche Punkt auf dem Gelände einer Rüstungsfirma lag und die dort nicht den geringsten Anlass sahen, die Confluence-Besucher auf ihr Grundstück zu lassen.
Übrigens, noch was zu den Besuchern und Privatgelände: Das DCP hält Musterschreiben bereit für den Fall, dass gesuchte Punkte auf privaten Grundstücken liegen und Genehmigungen von den Eigentümern für das Betreten eingeholt werden müssen ...
Wir lesen also das GPS diesmal im Auto ab, als wir zumindest für die Bilder aussteigen wollen, hört schlagartig erneut der Regen auf - da muss doch was Magisches in unserem Projekt sein!
Ein wenig erstaunt sind wir schon, dass beide Confluence-Punkte, die wir bisher besucht haben, auf oder in der Nähe von Waldwegen liegen, wir werden dies sicher nicht vergessen und auch beim nächsten Punkt danach Ausschau halten ...
Offizielle Confluence-Bilder
- Bild #1 (oben links): Blick nach Osten
- Bild #2 (oben Mitte): Blick nach Süden
- Bild #3 (oben rechts): Der Versuch, das "Expeditionsfahrzeug" zu verstecken ...
- Bild #4 (unten links): ... und der Versuch, es aufzuhalten ...
- Bild #5 (unten rechts): Das GPS "Beweisfoto"
Nachdem wir unsere zweite Confluence-"Beute" verlassen haben, setzen wir unsere Reise nach Regensburg fort.
Man wird nicht erstaunt sein, dass es auch in Regensburg zwei berühmte Gasthöfe mit Brauereien gibt: Den Bischofshof und den Kneitinger. Nun, wir kehren in Regensburg ausgiebig ein und genießen ein gutes Essen und (natürlich) Bier oder auch zwei. Im Laufe des Abends schließen wir uns einer touristischen Stadtführung an, bei der eine Mitarbeiterin des Stadtmaus Teams den Besuchern alte Plätze in der Stadt zeigt und dabei Geschichten über die medizinische Versorgung im Mittelalter erzählt, über Pest und Cholera, Ärzte, Starstecher und andere Quacksalber (den Tipp zu dieser Führung konnte man zufällig an diesem Morgen auf BAYERN 3 hören) ...
Ein lohnenswerter Ausklang eines erlebnisreichen Confluence-Tages - am kommenden Morgen werden wir unser nächstes Ziel ansteuern: Den letzten Confluence-Punkt unseres Äquators, den N49° E013° ...
© 2001 J. de Haas