9. Tag: Offenburg - Donaueschingen (120 km)

Pünktlich um 7.30 Uhr stehe ich auf. Bis gefrühstückt und die Sachen gepackt sind, ist es 9.30 Uhr und mein Gastgeber ist immer noch nicht erwacht. Einfach aus dem Haus will ich mich aber auch nicht schleichen. Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als ihn aufzuwecken. Wenige Minuten später ist die Verabschiedungszeremonie auch schon beendet und ich starte ausgeruht in Richtung Kinzig.

Der Schwarzwald soll heute unbedingt überwunden werden. Von meinem Knie ist nichts mehr zu spüren und so fahre ich fit und ausgeruht das Kinzigtal hinauf. In Hausach koche ich mir auf einer Wiese direkt am Fluß mal wieder einen "Deftigen Nudeltopf". Das ist wohl das einzige Menü aus der "Knorr-deftig-Topf-Serie", das fast genauso gut aussieht und schmeckt wie auf der Verpackung angegeben. Beim anschließenden Kaffee sticht mich eine Wespe. Das dumme Vieh ist in mein Hosenbein gekrabbelt und hat, nachdem ich nachgeschaut habe, was dort ist, zugestochen. Mir fällt ein, daß mir ein Arbeitskollege mal eine Methode zum unschädlich machen von Wespengift erzählt hat. Man nehme eine Geldmünze und eine brennende Zigarette. Mit der Zigarette, die bei mir sowieso schon brannte (Anmerkung der Chefredaktion: Überrascht uns jetzt aber echt!), erhitzt man das Geldstück auf dem Stich mehrmals hintereinander bis zur Schmerzgrenze. Das Gift wird dadurch angeblich unschädlich gemacht. Ob es hilft, war für mich bisher immer fraglich. Der Stich schwillt danach aber nicht an, was für den Erfolg dieser Behandlung spricht.

Ab sofort geht es fast nur noch bergauf. 8 Kilometer kämpfe ich mich mit einem Tempo von 5 km/h den Schwarzwald hinauf. Eine herrlich frische Luft durchdringt die gequälte Raucherlunge. Die Straße ist höchstens 3 Meter breit, wenn sich zwei Autos entgegen kommen, wird es mitunter ziemlich knapp. Ich wünschte mir für diese Strecke ein Mountainbike, damit wäre ein solcher Berg ein Kinderspiel, aber die Sachs 7-Gang Schaltung stößt hier langsam an ihre Grenzen - ich übrigens auch.

Als ich endlich oben bin, treffe ich all die Leute wieder, die mich am Berg überholt haben. Ich setze mich auf eine Bank, drehe mir wieder mal eine Zigarette (Anmerkung der Chefredaktion: Große Entschuldigung an unsere Leser - wir sind nicht für diesen Knaben verantwortlich!) und genieße die herrliche Aussicht. Auf dem Weg nach oben habe ich mir immer vorgestellt wie schön es wird, wenn ich wieder hinunter fahre. Daraus wird aber nichts, es geht jetzt zwar überwiegend bergab, aber viel zu oft auch wieder bergauf.

Zum Glück ist heute einfach ein ideales Wetter, 18° bei bewölktem Himmel und kein Regen. So stecke ich jede Strapaze weg. Leider ist ein "Deftiger Nudeltopf" überhaupt nicht sättigend, so daß mich schon wieder ein schreckliches Hungergefühl plagt. Außer mir sind auch noch einige wenige Radfahrer hier oben, die haben als Gepäck aber höchstens einen Tagesrucksack dabei.

Gegen 17.00 Uhr erreiche ich Villingen Schwennigen. Mein Magen ist absolut leer. Ein Gasthaus kommt bei der knappen Reisekasse nicht in Frage und außerdem habe ich die Zeit gar nicht. Verzweifelt halte ich nach einer Tankstelle Ausschau. Auf der ganzen Strecke scheint es keine einzige Tankstelle zu geben, bei der man mal eben ein paar Schokoriegel und einen Energie-Drink kaufen kann. Der nächste Campingplatz ist in Donaueschingen und der einzige in der Gegend. Es beginnt mal wieder ein Kampf gegen die Zeit und heute auch noch gegen den Hunger. Alle paar Kilometer halte ich an und trinke ganz viel Wasser. Das hilft halbwegs gegen den langsam unerträglichen Hunger. Ich könnte mir eigentlich schnell etwas kochen,  aber das würde mich viel zu lange aufhalten. So erreiche dann doch Donaueschingen. Etwas von der Stadt entfernt liegt der Campingplatz, schnell ist mein Zelt aufgebaut. Ich mache mir erstmal einen riesigen Topf Spätzle. Der geschundene Körper erholt sich schnell und es folgt ein angenehmer Abend bei Earl Grey und Radio. Morgen will ich mal richtig gemütlich die Donau abwärts fahren und mir so richtig Zeit lassen.

10. Tag: Donaueschingen - Hausen (68 km)

Durch das Prasseln des Regens auf mein Zelt werde ich früh geweckt. Nach dem Frühstück regnet es immer noch und so bin ich gezwungen, mein Zelt klatschnaß einzupacken. Der Mann an der Anmeldung wünscht mir eine gute Fahrt und baldmöglichst auch gutes Wetter. Sei das Wetter wie es will, ich muß da durch. Schon nach wenigen Kilometern merke ich, wie mein Hemd an den Ärmeln und am Kragen abwärts naß wird. Da hilft nur eins, durchhalten! Immer weiter geht es die Donau abwärts. Ich beschließe nach 25 km eine Teepause zu machen, es ist aber gar nicht so einfach, ein Plätzchen zu finden, an dem man nach oben hin trocken und ungestört seinen Kocher auspacken kann.

Außer mir sind kaum Radfahrer unterwegs. Vielleicht alle 10 Kilometer kommt mir mal einer entgegen - und das auf einer Hauptroute. Gegen 14.00 Uhr flaut der Regen ab, mittlerweile bin ich vollkommen durchnässt und unterkühlt. Kurzentschlossen lasse ich mich auf einer Bank nieder. Ich schaffe es gerade noch, meine Packtaschen mit den kalten und völlig aufgeweichten, schwieligen Fingern zu öffnen. Kurze Zeit später brennt dann aber der Kocher. Über der Flamme versuche ich meine Finger aufzuwärmen, dann ist wieder mal ein Fertiggericht aus der Tüte fällig. Aber auch der Nudeltopf will mich nicht richtig aufwärmen, ebenso wenig der anschließende Kaffee. Die nassen Kleider scheinen alle Körperwärme zu schlucken. Daraufhin ziehe ich mir erstmal die Regensachen aus und fahre fröstelnd weiter.

Wenige Kilometer später ist mir aber schon wieder warm. Die Kleider trocknen im Fahrtwind erstaunlich schnell. Ich fahre über gute Schotterwege meist direkt an der Donau durch wunderschöne Landschaften. Die Strapazen von vorher sind schon längst vergessen, da fällt mein Blick auf einen Campingplatz am gegenüberliegenden Ufer. Ich fahre zurück und über eine Brücke in den Ort, der übrigens Hausen heißt. Der Platz hat wirklich eine wunderschöne Lage. Nur wenige Meter vom Fluß entfernt baue ich mein Zelt auf, was bei dem Wind gar nicht so einfach ist - vorher hat er mich angeschoben und jetzt macht er mir den Aufbau schwer.

Nachdem dann auch die letzte der zahlreichen Sturmabspannungen gespannt und mein Gepäck eingeräumt ist, kommt mich einer der Dauercamper mit seiner "Kampfratte" (=kleiner Kläffer) besuchen. Es entwickelt sich ein Gespräch über Zelte, Autos und Wohnwagen. Im Gespräch erwähne ich auch den Explorer. Ich soll dem Halter ausrichten, daß der Explorer bei fortgeschrittenem Alter der Bewohner wohl nicht mehr das angemessene Fahrzeug und ein Wohnwagen sicher besser geeignet und außerdem noch viel komfortabler sei (Anmerkung der Chefredaktion: Wer dauernd ungefragt über den Explorer schwafelt, muß sich über so einen Blödsinn nicht wundern!)

Danach gehe ich erstmal einkaufen, meine Vorräte sind so gut wie erschöpft. Beim anschließenden Essen genieße ich die herrliche Aussicht auf die Donau und auf einen Felsen, der im Abendrot erstrahlt. Das sind dann die Momente, für die ich bereit bin, fast jede Strapaze auf mich zu nehmen. Es gibt nichts schöneres, als nach einem harten Tag gemütlich in seinem Zelt zu sitzen und das Leben einfach nur zu genießen. Als es dunkel und auch langsam kalt wird, heize ich mit meinem Gaskocher mein Zelt so richtig durch. Gelegentlich prasselt ein Schauer herunter und ich mache es mir so richtig gemütlich.

11.Tag: Hausen - Ersingen (102 km)

Beim morgendlichen Toilettengang kommt mir der Dauercamper von gestern entgegen. "Kannste dir denn wenigstens ne Tasse Kaffee kochen?" "Aber sicher, was denkst du denn?" Wahrscheinlich hätte er mir in seiner unbeschreiblichen Güte einen Kaffee gekocht und dabei mit seinem sicherlich perfekt ausgestatteten Wohnwagen herumgeprahlt. Der Mann hat einfach keine Vorstellung von meiner Zeltausstattung: Radio, Licht, Waschgelegenheit, Heizung, Küche - nur Fernsehen fehlt noch!

In der Nacht hat es nicht mehr geregnet und so packe ich mein Zelt trocken ein. Das Wetter ist heute überhaupt traumhaft. Leicht bewölkter Himmel und so ca. 20°C. Nach einem sehr reichlichem Frühstück geht es gegen 11.00 Uhr los. Die Wege sind größtenteils aus einer Art Kalkstein, zwischendurch sind aber auch Teerstrecken darunter. Auch heute sind wenige Radfahrer unterwegs, aber deutlich mehr als gestern.

Plötzlich merke ich, daß mein Fahrradständer wackelt. Der muß schnell wieder festgemacht werden - jeder kann sich in etwa vorstellen was passiert, wenn sich bei 25 km/h ein Doppelständer löst und unter das Hinterrad gerät. An meinem Alien (dem praktischen Werkzeugkasten für den Gürtel) ist zum Glück der passende Imbus. Und so geht es nach kurzem Pitstop weiter.

Schon gestern fiel mir auf, daß auf der ganzen Strecke immer wieder Warnschilder aufgestellt sind. Das bekannte Schild mit den zwei Hügeln, das auf starke Unebenheiten hinweist, treffe ich hier häufig an. Darunter noch ein Schild "Radfahrer absteigen". Noch nie waren hinter einem Schild irgendwelche Unebenheiten, ich kann mir das nur so erklären, daß vor kurzem alle Wege neu gemacht oder zumindest nachgebessert wurden.

Es lauern aber doch noch Gefahren auf dieser Strecke. In Sigmaringen kann ich gerade noch abbremsen, der Weg führt unter einer Brücke durch, die höchstens 1,80 m hoch ist. Mit eingezogenem Kopf fahre ich hindurch, die Antenne, die ca. in Kopfhöhe ist, schleift bereits. Das gleiche passiert mir einige Kilometer weiter nochmal. An dieser Stelle soll auch einmal erwähnt werden, daß der Donau-Radweg wirklich vorbildlich beschildert ist. An jeder wichtigen Stelle steht ein leuchtend gelbes Schild mit Richtungspfeil. In Riedhingen ist es Zeit für eine kleine Zwischenmahlzeit, eine Flasche Kakao und eine Nußschnecke - danach geht´s weiter.

Der Weg führt nun nicht mehr entlang der Donau, sondern führt meist über kleine Feldwege, leider aber auch oft über befahrene Bundesstraßen. In Ehingen ist gerade Rush-Hour. Zwei LKW-Fahrer haben mich gesehen und unterhalten sich über mich auf CB. "Ich hab´s genau gesehen, die Antenne hat er am Gepäckträger und die Handgurke am Lenker", sagt einer. Das externe Mike ist leider schon seit über einer Woche kaputt, der Straßenlärm und die teilweise riskanten Manöver machen es unmöglich, auch mitzureden.

Über Feldwege erreiche ich wenig später Ersingen. Das Zeltsymbol leuchtet mir schon am Ortseingang entgegen. Ich kann den Campingplatz aber nirgendwo finden, in einer Gaststätte frage ich nach. Der Platz gehört zur Gaststätte und die Wiese ist menschenleer. Das ist mir im Leben noch nicht passiert - ein ganzer Platz für mich allein! Noch dazu kostet mich die Übernachtung schlappe 8 Mark, normalerweise zahle ich 13 bis 16 Mark.

Heute möchte ich mir mal was leisten und esse das erste Mal auf der ganzen Tour in einem Gasthaus. Auch das Essen ist nicht teuer, 10 Mark für einen Wurstsalat und einen großen Spezi sind wirklich nicht zuviel. Und gut schmeckt es noch dazu. Als ich nachfrage erzählt die Wirtin, daß der Platz normalerweise eigentlich immer voll ist und schiebt das Ausbleiben der Gäste auf eine falsche Wettervorhersage. Angeblich hätte es heute stark und ununterbrochen regnen sollen. Jedem, der einen günstigen Platz in guter Lage sucht, sei dieser Platz ans Herz gelegt, noch dazu liegt er ja unmittelbar am Radweg.

Es folgt ein gemütlicher Kurzwellenabend im gaskocherbeheizten Zelt. Als erstes steht CRI Peking, danach Radio Finnland und RAE Buenos Aires auf dem Programm.

12.Tag: Ersingen - Marktwald (120 km)

Nachdem ich mal wieder viel zu spät aufgewacht bin, laufe ich zu dem im Ort befindlichen Supermarkt und kaufe mir mein Frühstück. Erst um 10.45 Uhr geht es dann los, über einen schönen Schotterweg erreiche ich Ulm. Der Weg führt leider wieder von der Donau weg. In Elchingen merke ich dann, daß ich schon eine Zeitlang vom Donau-Radweg abgekommen bin. Ich fahre aber schnell wieder in die Richtung und hätte ihn an einer Brücke wieder treffen sollen. Es ist aber weit und breit keine Beschilderung zu sehen. Ich fahre trotzdem dort, wo der Weg laut Karte eigentlich sein sollte. Der führt durch die Donauauen und gibt hin und wieder einen Blick auf den Fluß frei. An einem schönen Platz mache ich erstmal Mittagspause.

Es fahren gelegentlich Radfahrer an mir vorbei. Die grüßen freundlich und wünschen mir einen guten Appetit. Wenn ich am Fluß bleibe, kann ich nicht falsch fahren, denke ich mir. Leider wird der Weg bald schlechter. Ich fahre dennoch weiter. Eine Familie folgt mir seit einiger Zeit. Die scheinen überhaupt keine Ortskenntnis zu haben, vermuten sie aber offensichtlich bei mir. Der Weg ist plötzlich an einer Schleuse zu Ende. Unterhalb des Deiches ist aber ein anderer Weg - unter den ungläubigen Blicken der stark verunsicherten Familie fahre ich den Damm hinunter - ganz schön steil!

Der Weg führt mich direkt auf den Donau-Radweg, so habe ich mir das vorgestellt. Dieser Radweg ist hier schon stark ausgefahren, stellenweise geht er schon als echte Waschbrett-Piste durch. Kurze Zeit später bin ich in Günzburg, weiter geht´s nach Offringen. Schon von weitem stechen die zwei häßlichen Kühltürme des Atomkraftwerks ins Auge. In einer Bäckerei kaufe ich einen Kakao und ein "Süßteil" - die freundliche Bäckerin zeigt sich an mir sehr interessiert. Von ihr lasse ich mir dann auch den Weg erklären, die Frau scheint wahnsinnig gerne zu reden. Wären keine Kunden gekommen, ständen wir wahrscheinlich noch heute da (Anmerkung der Chefredaktion: Schön wär´s!).

Über einen Berg geht es nach Rettenbach und von dort über kleine Dörfer nach Ichenhausen. Die schönen und immer leicht abfallenden Wege der Donau gehören der Vergangenheit an. Es geht mal wieder rauf und runter, hinzu kommt noch ein leichter Gegenwind. Von Ichenheim weiter nach Krumbach. Ich fahre die Bundesstraße, ruhige Nebenrouten kosten zuviel Zeit und die habe ich nicht mehr. Es ist mittlerweile 19.00 Uhr, die Richtung ist Kirchheim. Von dort sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Campingplatz. Noch ein paar Dörfer und dann ist in meiner Karte ein Weg eingezeichnet, der mitten durch einen Wald führt. Von einem Bauern lasse ich mir die Route nochmal genau erklären. Der Weg wird zwischenzeitlich wirklich schlecht, an einem Berg rutscht sogar mein Hinterrad im Schotter durch.

Es wird ein Kampf gegen die einbrechende Dunkelheit, dem schönen Mischwald wird kaum Beachtung geschenkt. Der Wald wird lichter und ich erreiche endlich das Dorf, der Campingplatz ist gleich gefunden. Gerade noch im letzten Tageslicht baue ich erneut mein Zelt auf. Anschließend setze ich mich zu einer Gruppe von Leuten auf die Terrasse - eine Currywurst mit Pommes stellt heute mein Abendessen dar. Die Leute bezeugen Respekt über die zurückgelegte Strecke. Danach geht´s unter die Dusche, dann wird wieder das Zelt eingeheizt, gemütlich Radio gehört und Tee getrunken.

13.Tag: Markt Wald - Vaterstetten (145 km)

Heute ist Endspurt. Es liegt eine lange, aber zu bewältigende Strecke vor mir. Mit den besten Wünschen der Platzbetreiberin starte ich bei einem leichten Regen. Der Weg führt mich direkt an der Sendestelle Wertachtal vorbei - ein riesiger Kurzwellensender, der das Her(t)z höher schlagen lässt. Über zwei Kilometer lange Antennengebilde in den verschiedensten Formen - irgendwann will ich auch mal meinen eigenen Antennenwald haben.

Der Regen hat aufgehört und über lauter Kuhkäffer fahre ich bis Geltendorf. In dem netten Dörfchen, das immerhin schon eine S-Bahn Station hat, mache ich Mittagspause in einem Stehcafé. Eine gelungene Kombination aus Naturkostladen und Bäckerei mit einer sächsischen Verkäuferin. Weiter gehts kurze Zeit später nach Inning a Ammersee, von dort über Weßling nach Gauting. Die Strecke kenne ich schon fast auswendig, denn hier bin ich schon fast daheim und oft unterwegs.

An einem Dönerstand esse ich zu Abend. Als Wegzehrung nehme ich noch eine Dose "Helva", eine wahnsinnig süße türkische Spezialität, mit. Obwohl ich die Route eingentlich ganz gut kenne, fahre ich völlig falsch. Der Forstenrieder Park ist kaum beschildert und bei der einsetzenden Dämmerung sieht alles anders aus als sonst. Statt in Pullach (Osten) lande ich in Neuried (Nord). Ich muß wieder zurück und schaffe es schließlich doch. Die Isar wird überquert und durch das häßliche Bonzenviertel Grünwald geht es weiter Richtung Oberhaching, weiter nach Taufkirchen.

Die Redaktion wird über die Ankunft benachrichtigt (Anmerkung der Chefredaktion: Wir konnten es wirklich kaum erwarten!). Weiter gehts über Unterhaching, Ottobrunn und Putzbrunn nachhause. In Haar versuche ich den EXPLORER über Funk zu erreichen, aber der hängt wahrscheinlich vor der Glotze. Ich fahre die letzten Meter bis zu mir, die Nachbarin kommt mir mit ihrem dummen Köter entgegen. Ich blende sie richtig schön mit meinem Vista Lite - ha ha ha, der verrückte Nachbar ist wieder da!!!

Das ganze Haus pennt schon. So bleibt mir das stundenlange Erzählen heute erspart. In meinem Zimmer liegt ein Brief vom RegTp: Überprüfung Ihrer Funkanlagen - ach du dicke ...ße.


© 1998 Karsten Franke