Vier Tage durch Höhlen und Urwald ...
Die auch diesmal nur kurze Tour führt uns vom 28.09. bis 01.10.00 wieder in den wildromantischen nord- und südwestlichen Teil Sloweniens, da wir unter anderem die weltberühmten Tropfsteinhöhlen im Gebiet um die Stadt Postojna besuchen wollen.
Kein Explorer ist diesmal dabei - den hatten wir direkt nach Skandinavien 2000 in die Winterpause geschickt. Also musste jetzt das Basisfahrzeug reichen: Der Nissan KingCab-Pickup hat auch so genug Ladefläche, um wirklich alles mitzunehmen, was man unterwegs vielleicht brauchen könnte oder auch nicht ...
Anstelle des Explorers nun dabei: Das mehr als 10 Jahre alte, derzeit so nicht mehr erhältliche Fjällräven-Zelt "Haik III". Dieses soll auf seine weitere Verwendungsfähigkeit getestet werden. Es sieht zwar auf den ersten Blick aus wie die berühmte "Hundehütte", offenbart aber auf den zweiten Blick seine Qualitäten als "Außenstelle" für künftige Exkursionen vom Explorer-Basislager aus: Nur zwei Zeltstangen, Gewicht unter 3 kg, Grundfläche ca. 1,60 m x 2,20 m. Das Teil sollte sich im Laufe der Tour auch unter extremen Bedingungen bewähren und wird deshalb auch "aufgemotzt" für künftige Touren ..!
Anreise: Über Lubljana nach Postojna (Do, 28.09.)
Ab München etwa 470 km Richtung Süden, wieder erfolgte die Planung mit Autoroute, das für diese Zwecke absolut ausreicht.
Die Fahrt durch Österreich führt zur slowenischen Grenze, an der diesmal (wegen fehlendem Explorer?) kaum eine Kontrolle erfolgt. Insgesamt drei große Tunnel müssen wir durchqueren: Den aufgrund des verheerenden Unglücks in übler Weise bekannt gewordenen Tauerntunnel (6,5 km), danach den Katschbergtunnel (5,5 km) und zuletzt den Karawankentunnel (7,8 km). Nicht dabei mit gerechnet: Kurz vor Villach noch ein ca. 4 km langer Tunnel, der aber zweispurig und mit 100 km/Std befahren werden kann ...
Österreich: Ein neues Pickerl war fällig für 10 Tage - 10,50 DM. Die Tunnel: Tauern/Katschberg - 20,- DM, Karawanken: 13,- DM. Danach die Autobahngebühren: Irgend wie gibt es an Bord diesmal Probleme mit dem Wechselkurs. 100 Tolar sind ca. 1 DM, nur hatte das Explorer Team diesen Sachverhalt nicht mehr so ganz in Erinnerung und ging bei der Anfahrt vom zehnfachen aus - deshalb höhnisches Auslachen des Kassierers auf der Autobahn von Lubljana nach Postojna: Wollten die uns doch mit mehr als 30 DM, und das zum wiederholten Mal, offensichtlich dieses Jahr unverschämt abkassieren!
Trotzdem hieß es, die gute Laune nicht zu verlieren und dem bemühten Tankwart, der die Scheibe reinigte, ein Trinkgeld zu geben. Später wird sich herausstellen, warum der Mann an der Kasse irritiert wirkte: Hatte man doch bei ca. 3,- DM Autobahngebühren höhnisch gelacht und dem Tankwart mit großer Geste 7 Pfennig Trinkgeld gegeben ... Nun ja, die Autobahngebühren betragen eben bei Lubljana DM 2,30 (nicht 23,- DM!) und dann bei Postojna DM 3,90 (und nicht 39,- DM!). So kann es einem gehen, wenn man mal eben nur kurz den Faktor verwechselt ...
Wir erreichen schließlich Postojna und auch das Camp (N45°48.30809´ E014°12.2659´), das ganz in der Nähe der weltberühmten Höhlen liegt. Ein wirklich schönes, sehr empfehlenswertes Camp, das sich in seinem Prospekt rühmt, "1994 zum weit und breit besten Campingplatz proklamiert" worden zu sein. Das Gelände am Platz ist terrassenförmig angelegt, so dass sich auch im Sommer bei Höchstbelegung die Leute nicht allzu sehr stören sollen. Das Camp gehört der selben Gesellschaft, die auch die Höhlen von Postojna betreibt.
Entgegen der Beschreibung nicht zu empfehlen: Das Lokal am Camp - mindestens doppelt so teuer (mit gut deutschen Preisen!) wie Inlands-Lokale, dafür aber bekommen wir hier heute abend ein ziemlich mieses Touri-Essen, muss man nicht unbedingt haben! Dann doch lieber 5 Kilometer rausfahren aus Postojna auf der Straße in Richtung Lubljana: Hier findet man das "Gostilna Ravbar" und gutes Essen (das Bier kann man allerdings dort auch nicht empfehlen!) - ein Tipp für denjenigen, der in Postojna vergeblich rumläuft und nichts findet ...
Wenn man nun im Camp von Postojna ist, sollte man zuerst von hier aus die Höhlen am Platz aufsuchen - es sind nur wenige Minuten zu Fuß und sie liegen auf dem Gelände des Camps, man könnte auch sagen: direkt neben der Rezeption! Aber dazu unser Thema: Die Höhlen von Postojna ...
Wir fahren ab am 30.09., dem letzten Öffnungstag dieses symphatischen Camps, muss man auch mal gemacht haben. Eines wissen wir genau: Auch im Regen des heutigen Tags ein Platz, den man in Slowenien mal besucht haben sollte ...
© Text/Bilder 2000 J. de Haas