Die Küste im Uhrzeigersinn ...

Nach einigen Versuchen, etwas Ordnung in die vielen Eindrücke aus Gotland zu bringen, entstand die Idee mit der Uhr: Man denke sich Gotland der Länge nach senkrecht vor seinem inneren Auge und lege ein Zifferblatt darüber: Visby befindet sich dann etwa auf 9 Uhr, die benachbarte Insel Fårö auf 12 Uhr und das Klippengebiet Hoburgen auf 6 Uhr ...

09 - 12 Uhr

Die Westküste Gotlands ist im nördlichen Teil der Insel oft als Steilküste ausgeprägt und so mancherorts schwer zugänglich. Von Visby aus Richtung Norden gibt es gleich zwei sehr bekannte Sehenswürdigkeiten, die auch wir uns nicht entgehen ließen: Die zweitgrößte Tropfsteinhöhle Schwedens Lummelundagrottan und die bekannteste Felsformation Jungfrun. Die "Raukar" genannten Felsformationen sind neben den Gotland-Schafen das Markenzeichen der Insel und bieten immer wieder lohnende Fotomotive und tolle Picknickplätze ...

An der Steilküste Richtung Norden ... Lummelundagrottan Markenzeichen Raukar ...
Die bekannteste Felsformation wird sichtbar ... Zu der geht´s jetzt! Jungfrau voraus! ;-)))

Weiter nördlich lohnt es sich, nach kleinen Schotterstraßen zu suchen, die an entlegene Strandabschnitte führen. Google Maps leistet hier gute Dienste. Das Beachten von möglichen Fahrverboten sollte wie überall stets eine Selbstverständlichkeit sein, es gibt eine genügende Auswahl an Alternativen. Genauso verhält es sich mit den Versteinerungen: Ganz Gotland besteht aus Muschelkalk und so finden sich unzählige Versteinerungen am Strand, die sich ganz leicht digital - als Foto - mit nach Hause nehmen lassen ...

Zu einsamen Buchten ... Lickershamn Entlegene Strandabschnitte ...
Fahrverbote beachten! Muschelkalk ...

12 - 03 Uhr

Ganz an der Spitze der Insel liegt noch eine weitere Insel, die mit einer kostenlosen Autofähre erreicht werden kann: Fårö ist aber ganz anders als Gotland und diese Insel zieht einen sofort in ihren Bann.

Die Vegetation ist verändert, das Licht ist intensiver und die Steine prägen weite Teile der Landschaft. Der bekannte Regisseur Ingmar Bergman hatte Fårö als seine Wahlheimat auserkoren und ist auch hier neben seiner Frau auf dem Friedhof begraben. Unweit der Kirche gibt es das Bergman Center, das über Leben und Werk des Regisseurs informiert. Einkaufsmöglichkeiten muss man auf der kleinen Insel allerdings suchen: Es gibt zwar einen kleinen Supermarkt, eine Tankstelle und auch der örtliche Schnapsladen darf nicht fehlen, aber man darf nicht erwarten, hier wie auf der Hauptinsel einkaufen zu können. In der Hauptsaison kann es zudem an der Fähre zu längeren Wartezeiten kommen, die eine kurze Einkaufsfahrt nach Gotland zur Geduldsprobe machen ...

Fårö: Landschaft satt ... Seilfähre nach Fårö Fårö Fischerdorf
Gewaltiges Panorama ... Langhammars Raukar ... Ein Felsen zum Versteckspielen ...
Was für Hundeliebhaber: Fårö Gamla Hamn ... An diesen Steinmännchen muss man lange bauen ... ;-))

Das "must-see" auf Fårö ist der Strand Langhammars im Norden der Insel mit imposanten Raukar, die man wirklich live gesehen haben muss. Es gibt aber auch "die" Urlaubsbucht auf der Insel: Sudersand Strand mit Camping und Freizeit-Resort für die Hauptsaison. In der Nebensaison ist es auch hier eher ruhig und beschaulich, allerdings ist spätestens Ende September alles geschlossen.

Zurück auf Gotland verändert sich die Küste: Es wird flacher und es gibt viele Buchten, die man eine nach der anderen erkunden kann. Hauptort ist Slite: Dort werden die im Inland gebrochenen Kalksteine verarbeitet ...


© 2021 Matthias Bernhard