Die Digitalisierung macht vor nichts Halt ...
Gedanken zur Technisierung zu Hause und "unterwegs"
Digitalisierung macht Halt vor nichts? Macht man sich aber deshalb in einem Online-Magazin wie diesem Gedanken zu einem Datenkonzept? Das ist doch alles ganz einfach! Oft hat man dafür eben einen ganzen Haufen IT-Gerümpel herumstehen, und auch die Navigation war davon vor etlichen Jahren eigentlich auch kaum betroffen.
Oft waren verschiedenste Gerätschaften manchmal sogar gleichzeitig im Einsatz und auch "Historisches" sammelte sich bald an, wie die Bilder unten vom Explorer Magazin zeigen ...
Gute alte Zeit ..?
Nun, heutzutage man nimmt einfach ein Notebook mit auf die Reise und da ist dann alles drauf, was man braucht. Ach ja … ein Smartphone hat man ebenfalls dabei. Man will ja mal telefonieren und ein wenig navigieren kann man damit ja auch inzwischen. Und was das andere Teil da auf meinen Bildern unten ist? Nun, ein Tablet. Kann man immer gut gebrauchen. Übrigens ist da noch eine Digitalkamera mit Wlan und GPS und dort auf dem Armaturenbrett ein Navi. Braucht man auch alles ...
Ja, ich habe schon gehört, dass manche Leute einen Tripmaster benutzen. So ein Tablet soll auch zur Navigation taugen, hat man mir mal gesagt. Meines ist aber schon recht alt und das GPS Modul im Tablet ist kaputt, darum nutze ich für das Tablet einen externen GPS Empfänger und nehme es trotzdem für die Navigation her.
Der liegt da ebenfalls auf dem Armaturenbrett und ist per Bluetooth mit dem Tablet gekoppelt. Das meiste von den ganzen Geräten kann zu allem Überfluss sogar noch fotografieren. Hmmm … so eine DashCam finde ich auch recht interessant, seit mir ein Kumpel den Zeitrafferfilm seiner Reise zeigte. Von einer Drohne will man da noch gar nicht sprechen, die macht auch gnadenlos tolle Bilder und Filme.
Uups … wenn man mal alles aufschreibt, fällt einem erst auf, wie viel unterschiedliche Geräte man so dabei hat. Aber brauchen tue ich das alles sicher nicht! Ach wo. Schließlich war ich lange genug Pfadfinder und da habe ich neben Knoten auch den Umgang mit Karte und Kompass gelernt. Pha … völlig analog. Hab ich auch dabei ...
Und Backup? Was? Wozu das denn? Von jedem einzelnen Gerät? Jaaa … die Bilder von der Digitalkamera kopiere ich schon ab und zu mal auf das Notebook. Backups könnte ich da auch machen, aber das braucht doch viel Platz und Zeit … und Wissen ja auch irgendwie. Zum Schluss hat man so viele Backups, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht und das will doch auch keiner. Da mache ich lieber gar keines. Wenn die Festplatte im Notebook stirbt, sind die Backups ja auch alle beim Teufel. Mist!
Andererseits habe ich schon mal eine Digitalkamera auf dem Kotflügel liegen lassen und bin losgefahren. Da waren viele Bilder futsch. Hab ich mich geärgert … und das nicht wegen der Kamera!
So durcheinander wie auf den beiden Bildern unten kann es schon mal aussehen, wenn man mit dem dauerhaftesten Provisorium der Welt unterwegs ist. Es gibt aber auch in der Tat kaum etwas haltbareres, als ein gut funktionierendes Provisorium!
Tja, die Vernunft würde einem ja schon gebieten, lauter Backups zu machen und sich irgendwie um Datensicherung zu kümmern. Aber die Gefahr ist doch relativ gering, dass man alle Daten verliert, oder? Ja, so groß ist die Gefahr tatsächlich nicht, aber wenn, dann ärgert man sich maßlos. Reisen im Auto sind auf jeden Fall harte Betriebsbedingungen für jede IT. Arbeitet man mit Microsoft Windows, sind alle möglichen Viren und dazu gehöriges Schadzeugs auch noch eine permanente Bedrohung. Ich habe mir also wirklich mal zu einem allgemeinen Datenkonzept zuhause Gedanken gemacht und konnte irgendwann erstaunt feststellen, dass das Ergebnis ja sogar auf Reisen Auswirkungen hat … und zwar ziemlich positive. Es ist sogar richtig nützlich! Das ist auch schon der Grund, warum so etwas an dieser Stelle angesprochen wird. Die Vorteile auf Reisen sind eigentlich ein Nebeneffekt, aber sie sind zweifellos da.
Wie kam es dazu?
Früher fotografierte ich häufig auf Diafilm. Viele Reisen sind komplett als Dias dokumentiert und ich lernte vor langer Zeit schon, dass das Digitalzeitalter der natürliche Feind des Dias ist. Man schaut sie doch viel zu selten an. Inzwischen ist es tatsächlich so, dass man kaum noch bereit ist, den alten Diaprojektor heraus zu kramen und eine Leinwand aufzubauen. Bei mir war das auch so und darum kaufte ich mir einen Scanner für Dias und Fotos und begann die alten Dias und Bilder zu scannen in der Hoffnung, dass es das letzte Mal sei, dass ich sie in die Hand nehmen musste.
In der Tat hatte das ganz erstaunliche Effekte, mit denen ich gar nicht rechnete: Erstens bemerkte ich, dass viele der alten Dias farblich bereits so stark abgebaut hatten, dass sie sogar für einen selber nur noch recht eingeschränkt als Erinnerungsstütze taugten. Zeigen konnte man die keinem mehr. Das war fünf vor zwölf! Viele zeigten einen starken Rotstich, weil alle anderen Farben bereits stark verblasst waren. Das ist ja kein Prozess, der von jetzt auf gleich passiert und er zeigt, wie lange die Dias schon nicht mehr angeschaut wurden.
Ein zweiter erstaunlicher Effekt war, wie häufig man plötzlich alte Bilder ansieht und Erinnerungen auffrischt, wenn sie nur auf dem PC angeklickt werden müssen, oder wenn man sie in Form einer Diashow als Hintergrundbild auf dem Desktop laufen lassen kann. Unglaublich, was einem da wieder in den Sinn kommt! Das habe ich alles schon gemacht? Ja, an diese Situation erinnere ich mich deutlich … aber das war doch ganz anders als auf den Bildern, oder?
Eine nette Erinnerung jagt die andere: Der Anblick der alten Bilder zaubert immer wieder ein Lächeln auf das Gesicht. Es war nicht wenig Arbeit, das alles zu digitalisieren, aber jede Minute hat sich gelohnt. Inzwischen fotografiere ich auch wichtige Papiere einfach ab, nur um auf jeden Fall ein digitales Duplikat zu haben. Nein, es handelt sich nicht um eine Zwangshandlung oder eine Neurose, wie man unschwer vermuten könnte. Man kann es ja in der Zeit tun, die andere mit Fernsehen totschlagen. Beim Fernsehen spricht ja auch keiner von einer Zwangshandlung oder einer Neurose … naja … vielleicht doch ...
Wenn die alten Sachen alle gescannt oder fotografiert sind, ist es sowieso keine Arbeit mehr. Einen neuen Brief mit Papieren reißt man auf, knipst ihn mit dem Handy und liest ihn dann erst.
Die Vorteile meiner Scan-Aktion erstaunen mich immer wieder: Von allem ein leicht zugängliches Duplikat zu haben zeigt einem auf, wie viele wichtige Erinnerungen und Papiere man eigentlich so besitzt. Davon Duplikate zu haben, beruhigt mich ziemlich. Man mag sich gar nicht vorstellen, zu welchen Konsequenzen ein Wohnungsbrand führen könnte. Da muss man selbst an Leib und Leben gar nicht betroffen sein und schon sind Erinnerungen und Dokumente verbrannt …
Ich weiß, das ist weit hergeholt, aber die gesunde Psyche blendet solche Bedrohungen gerne aus, weil man ja sonst vor lauter Sorge keinen Spaß am Leben mehr haben könnte. Das wiederum will auch keiner. Es ist also durchaus sinnvoll für die Unbeschwertheit, sich darüber erst mal keine Gedanken zu machen. Das ist auch richtig so, aber inzwischen geht das alles eigentlich so unkompliziert und ist mit so vielen Vorteilen verbunden, dass man wirklich darüber nachdenken muss. Dias und Papierbilder macht heute kein Mensch mehr und darum spart man sich schon mal die Digitalisierungsarbeit. Dokumente kann man abknipsen und das reicht. Vernünftige Dateinamen für die Suche lassen sich später immer noch vergeben, aber die Kopie ist erst mal da.
Von abgeknipsten Dokumenten und Papieren bis zum Vorteil auf Reisen ist es nicht weit: Alle Fahrzeugdokumente und Reisedokumente auf der Festplatte im Auto zu haben ist ein Vorteil, den man schlecht negieren kann. Ich sah schon einen Fall auf YouTube dokumentiert, wo jemand bei einer Reise über das Schwarze Meer mit den Reisepapieren in einer Mappe an der Reling der Fähre stand … der Wind hatte was gegen diese Mappe und so erfreuen sich heute noch Fische im Schwarzen Meer, endlich einen Satz komplette Reiseunterlagen zu haben … sogar Fahrzeugpapiere!
Solche Daten auf der Festplatte des Notebooks zu haben ist also schon mal vorteilhaft. Auf diesem Notebook kann man dann die Bilder von der Kamera und dem Smartphone sichern und natürlich auch den Reiseartikel für das Explorer Magazin schreiben ...
Das kommt schon mal gut, aber zuhause hat man doch ein ähnliches Problem wie im Auto, oder? Jede Menge Geräte. Der ganze Kram aus dem Auto liegt doch in der Wohnung, wenn man grade nicht unterwegs ist und da nutzt man es oft auch. Hand aufs Herz … wer schafft es da, alle Daten konsistent zu halten? Ist das nun eine Kopie, oder ist es das Original? Wo hab ich denn die anderen Originale zu diesem Thema überhaupt? Sind da nicht sogar noch Bilder von der Reise auf der Kamera? Auf dem Tablet war doch auch was … die Fährtickets?
Fragen über Fragen und es stellt sich heraus: Ohne Datenkonzept steht man schnell im Wald …Aber wie kann also nun ein Datenkonzept aussehen, das so eine Art eierlegende Wollmilchsau ist ..?
Eigentlich bin ich per Zufall auf meine persönliche Lösung gestoßen, weil ich keine Lust mehr hatte, Google, Apple, Microsoft, Facebook und viele andere so weit in mein persönliches Leben einzubeziehen, dass ich aus Bequemlichkeitsgründen zulasse, dass da immer mehrere von denen vor meinem Schafzimmerfenster stehen und ständig aufmerksam herein schauen. Ich brauche dem Kalenderheini zwar nur zu sagen "Merk Dir doch mal, dass ich in zwei Tagen einen Arzttermin habe und sag es dem soundso" und schon sprintet der los, nicht ohne die Info "Arzttermin" so weit zu verwerten, dass sein Ersatz gleich mit dem Arztkittel vor dem Schlafzimmerfenster erscheint und mich drauf hinweist, welche Tabletten doch für mich gut wären. Personalisierte Werbung nennen sie diese Schnüffelei ganz ungeniert. Vordergründig "kostenlos", aber in Wirklichkeit bezahle ich mit meinen Infos, denn die werden ja in äußerst lukrative Werbung umgesetzt ...
Ich kaufte also meine eigene Nextcloud bei einem Anbieter im Internet: Anbieter gibt es inzwischen viele und die Kosten bewegen sich bei 500 GB Speicherkapazität um die 8 Euro im Monat (3 Jahre Laufzeit). Das ist sicher nicht die Lösung, die jede Schnüffelei sofort unterbindet, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung, da ich meine Termine, Notizen, Bilder und Kontakte seitdem selbst in meiner eigenen Nextcloud verwalten kann und sie nicht mehr den Schnüfflern vor dem Schlafzimmerfenster zur Verwertung überlasse. Auch mein Betriebssystem telefoniert nicht mehr nach Hause, denn ich habe den Schritt zu Linux Mint endlich vollzogen. Das ist MS Windows in der Funktion sehr ähnlich und vereinfacht den Umstieg extrem.
Klar ging es bei einzelnen Programmen nicht ohne Lernaufwand, aber ich musste nichts vermissen. Wirklich Paranoide können alle Daten in dieser Nextcloud sogar verschlüsseln und genießen dann eine Verschlüsselung von Gerät zu Gerät zum Preis einer etwas geringeren Geschwindigkeit. Aber die Daten eines Einzelnen sind ja wirklich in der Regel völlig unspektakulär.
"Man hat ja nichts zu verbergen", um eine weit verbreitete Plattitüde aufzugreifen. Da mag was dran sein, aber es rechtfertigt keine Schnüffelei in privaten Dingen.
Der wirtschaftliche Nutzen für die genannten Schnüffler entsteht daraus, dass sie abertausende Datensätze nicht nur lokal verknüpfen können. Die Verknüpfung bringt den Nutzen. An politische Möglichkeiten sollte man durchaus auch denken. Wäre bei uns durch diese Schnüffelei so etwas wie ein arabischer Frühling überhaupt möglich? Das kann einem schon Angst machen ...
Wie dem auch sei, diese Cloud zeigte sich als perfekte Backup Lösung, denn alle meine Daten lagen nun auch im Internet auf einem eigenen Server und das Beste an der Sache ist: Wenn eine Internetverbindung besteht, bietet mir der Nextcloud Client sogar an, diese Daten auf meinem Handy und auf meinem Tablet jederzeit einsehen zu können. Im Browser auf jedem x-beliebigen Rechner mit dem entsprechenden Login aufrufbar, sieht das bei mir dann so aus wie auf dem Screenshot oben rechts. In der grünen Leiste zeigen sich die in der Nextcloud installierten Apps, von denen es inzwischen viele zur Auswahl gibt. Alle Open Source ...
Mit dem Handy oder dem Tablet Bilder von vor 30 Jahren zeigen? Kein Problem. Ich hab sogar ein Bild von mir selbst mit Hahnenkammfrisur auf dem Schafsfell im Alter von ein paar Monaten … seufz … so ein schönes Kind (siehe links)!
Seine gesamte Musik und alle Raritäten von digitalisierten Schallplatten hat man nun auch dabei. Schallplatten sind diese schwarzen Scheiben, die es früher mal gab ...
Zumindest beim Smartphone ist die Internetverbindung ja inzwischen obligatorisch. Man schafft es immer irgendwie, das Handy zum Hotspot zu machen und die Internetverbindung anderen wlanfähigen Geräten zur Verfügung zu stellen. Das ist schon mal der nächste große Vorteil. Ich komme auch unterwegs recht sicher an meine Daten und auch alles, was ich neu produziere, landet in meiner eigenen Cloud. Jedes Bild, mit dem Smartphone geknipst, wird nicht mehr zu Google, Microsoft oder Apple hochgeladen, sondern per Sofortupload in meine eigene Nextcloud.
Aber was ist, wenn ich keine Internetverbindung habe? Nun, das ist heutzutage ja in der Regel nur ein temporäres Thema. Auch in fremden Ländern kann man sich eine Prepaidkarte kaufen und wird immer wieder mal Netz oder WLAN haben. Dann schaltet man das Smartphone als Hotspot und stellt im eigenen Auto ein WLAN zur Verfügung, in das sich das Notebook und andere Geräte einloggen können und schon werden die Nextcloud Clients auf den Geräten anfangen, alle Daten auf der Festplatte, dem Telefon und dem Tablet zu synchronisieren.
Früher soll es ja generell keine Internetverbindungen gegeben haben, aber trotzdem Reisen … man mag sich das kaum vorstellen … der Columbus und seine Leute, des war´n scho Hund´t!
Inzwischen besitzt sogar meine Digitalkamera ein GPS-Modul, weil ich den Geo-Stempel in den Bildern zu schätzen lernte. Man kann die Ortsdaten jedes Fotos in den Metadaten der Bilder speichern lassen. Mit geeigneter Software oder sogar mit Webseiten wie Silverpeaks bekommt man dann auf einem Satellitenbild angezeigt, wo die Aufnahme gemacht wurde, ohne dass die Bilder hoch geladen werden. Eine Routenaufzeichnung erübrigt sich dann, denn die Aufnahmeorte der Bilder zeigen eine sehr deutliche Route.
Das alles überlässt man übrigens auch den Leuten vor dem Schlafzimmerfenster zur freien Verfügung, wenn man ihre Cloudspeicher und Betriebssysteme mit den frisch geknipsten Handybildern nutzt ...
Das Bild oben links verdeutlicht die "Spur", die man mit seinen Bildern selber legt. Es ist ein Screenshot von Silverpeaks mit ein paar Urlaubsbildern von mir, die darin enthalten sind. So zeigt die Website an, wo die Bilder gemacht wurden. Klickt man auf die Markierungen, öffnen sich die dazu gehörigen Bilder auf der eigenen Festplatte.
Das Rätselraten, wo eine Aufnahme denn gemacht worden ist (wie bei den alten Dias), erübrigt sich dann völlig. Innerhalb der Nextcloud gibt es sogar die Möglichkeit, eine App zu installieren, die einem die Aufnahmeorte von Bildern anzeigt. Dann hat man alles völlig privat an einem Ort.
Oben rechts ein Screenshot der KartenApp aus Nextcloud mit einem Teilausschnitt von Island mit meinen Bildern. Diese App ist mit wenigen Klicks in der eigenen Nextcloud installiert und sie durchforstet dann (wenn so eingestellt) alle eigenen Bilder und zeigt sie entsprechend der Ortsdaten in der Satellitenaufnahme an. Auch die Kontakteinträge kann man anzeigen lassen. Alle Adressen von Freunden tauchen dann in der Karte als Markierungen auf. Hierbei zeigt sich deutlich, was man selbst mit den Daten machen kann und was man den genannten Firmen auch preisgibt, wenn man einfach Geräte wie iPad, Android Handy und Windows Rechner benutzt, ohne sie zu verändern. Nun ist das ja nichts Verwerfliches, aber so deutlich bekommt man selten vor Augen geführt, was da eigentlich genau benutzt wird ...
Doch nun kommt es ganz hart, Digitalisierungsverweigerer müssen jetzt tapfer sein: Es spricht nichts gegen einen Car PC mit einem Raspberry Pi und eigener Festplatte. Das ist eine wirklich günstige Lösung. Der Raspberry Pi ist ein sehr günstiger Kleinstcomputer, der ein eigenes WLAN mitbringt und an den ich jede handelsübliche externe Festplatte über USB anschließen kann. Ein Raspberry Pi und eine dazugehörige externe Festplatte (z.B. 1 TB) bekommt man für unter 150,- Euro. Unter "NextCloudPi" wird man im Internet fündig.
Sämtliche benötigte Software ist Open Source und damit kostenlos. Der Raspberry Pi ist in diesem Fall aus Performance-Gründen "headless", also ohne Tastatur und Bildschirm. Aber als externen Bildschirm und Tastatur kann man das Tablet (oder das Notebook) mit VNC benutzen. Auch das geht also mit vorhandenem Equipment und kostenfreier Software.
Im Bild links sieht man den Raspberry Pi III mit Wlan und externer 2,5 Zoll USB Festplatte.
Im Ruhemodus verbraucht er dann ca. 4 Watt und belastet daher den Akku im Auto kaum. Steht der Land Rover bei mir zuhause vor dem Haus, erkennt der Raspberry Pi mein heimisches WLAN und den damit verbundenen Internetzugang. Der Nextcloud Client auf dem Raspberry Pi wird also sofort anfangen, die Festplatte im Auto mit der Cloud zu synchronisieren. Der Raspberry Pi mit Nextcloud fungiert also als weiteres Backup im Auto auch dann, wenn ich gar nicht auf Reisen bin.
Dieses WLAN im Auto besteht immer, wenn ich es brauchen kann. Es werden dabei wieder mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich habe alle Daten aktualisiert im Auto zur Verfügung und die Festplatte im Auto ist ein Backup zu meinem System zuhause.
Um es ganz rabiat zu sagen: Bei mir ist es egal, ob die Wohnung oder das Auto ausbrennt. Meine Daten, Bilder und Unterlagen bleiben mir trotzdem erhalten. Ein durchaus beruhigendes Gefühl, denn ich stelle es mir schlimm vor, wenn die Ergebnisse eines Lebens und viele Erinnerungen daran einfach verschwinden ...
Irgendwie betrachte ich mich als Digital Native, denn angefangen habe ich schon mit Windows 3 auf dem 286er. Da dokumentiert man viele Projekte, Stationen und Konversationen des Lebens auf dem Computer. Wie man anhand der doch zahlreichen Fachbegriffe merken wird, geht das alles ohne eine gewisse Einarbeitung kaum. Der Artikel soll also beim besten Willen keine Anleitung sein. Man läuft ja bei digitaler Technik immer Gefahr, dass das, worauf man heute noch setzt, morgen schon uralt ist. Aber er soll einen Überblick verschaffen, was geht und mit welchen Suchbegriffen man im Internet im Rahmen der Selbsthilfe fündig wird.
Ich glaube durchaus in der privaten, selbst betriebenen Cloud einen Trend zu erkennen, der Zukunft hat. Wer Lust hat, kann unter diesem Link einiges finden. Die gesamte Infrastruktur lässt sich auf diese Art auch beim schon mal beschriebenen Werkstattcontainer nutzen. Noch so eine Win-win Situation. Die digitale Technik ist und bleibt ein Werkzeug, das man nutzen kann. Sie ist keine Religion und "Social Media" schon gleich gar nicht. Der Nutzungsgrad steigt, sobald man ein wenig hinter die Kulissen schaut, denn sogar ein Rollgabelschlüssel kann für jemanden etwas sein, mit dem er nicht auf Anhieb etwas anfangen kann. Es soll ja sogar Leute geben, die ihn als Hammer benutzten. Hat man aber die Funktion durchschaut, wird er plötzlich vom nutzlosen Ballast zum brauchbaren Werkzeug ...
Solange alles funktioniert, genießt man die Vorzüge und wenn nicht, findet man eine Lösung oder man reist wie früher. Es gibt also viele Wege, wie man diese Dinge lösen kann. Aber die Begriffe "Car PC mit Raspberry Pi" und "Nextcloud" führen zu Datensicherheit und einem enormen Komfort, zu Hause und auf Reisen. Nextcloud ist hier deshalb so oft erwähnt, weil es mein Weg ist. Es scheint inzwischen auch der gangbarste zu sein und man muss dazu kein IT-Experte sein. Aber es gibt durchaus mehrere private Clouds, die ähnliches können und zum gleichen Ziel führen.
"Viele Wege führen nach Kathmandu" sagt Charly in "Münchner G`schichten". "Kein Backup? Kein Mitleid!" sagt eine alte Hackerweisheit ...
© 2020 Sigi Heider
Anm. der Red.: Weitere Beiträge von Sigi Heider finden sich in unserer Autorenübersicht!