Omnia Backofen (2):Die Camping Bäckerei auf kleinstem Platz ... |
Vor einiger Zeit hat Doreen Düe in unserem Magazin den Omnia Backofen bereits vorgestellt. Nun hat auch die Redaktion einen eigenen Ofen beschafft, zusätzlich mit dem orangefarbigen Silikoneinsatz. Da der Ofen aus Aluminium gefertigt ist, verhindert der Einsatz beim Zubereiten von salzigen oder säurehaltigen Speisen, z.B. solchen mit Obst oder Tomaten, dass sich Aluminium im Essen anreichert. Der Einsatz hat aber auch einen weiteren Vorteil: Die Reinigung geht ganz simpel vonstatten, denn nichts klebt nachhaltig an.
Zahlreiche Rezepte und Tipps gibt es im Internet zum Omnia Backofen - aber wir wollten die Sammlung durch keinen weiteren Auflauf oder Rührkuchen erweitern.
Deshalb widmen wir uns einem anderen Problem: Was macht man, wenn man frische Brötchen am Morgen liebt, Langschläfer ist und wenig Lust hat, morgens schon anderthalb Stunden Hefeteig zu bearbeiten?
Die Lösung: Hefeteig mit kalter Führung!
Dazu benötigt man
- 500 g Mehl (Weizen oder Dinkel oder gemischt)
- 1 Tl Salz,
- 1 El Zucker
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 1 El Öl (optional)
- ca. 250 - 300 ml kaltes Wasser.
Die modernen Hefen müssen nicht mehr mit Wärme "gestartet" werden, deshalb kann man alles kalt zusammenkneten - am besten am Vorabend. Man sollte sich dazu Zeit nehmen, denn je mehr geknetet wird, um so besser der Teig.
Dann kann man den ganzen Teig in einem Beutel in die Kühlbox legen, oder 8 - 10 Kugeln einzeln in Beuteln oder Folie verpacken. Letztere Variante hat den Vorteil, dass man die Hälfte am ersten Morgen und den Rest am nächsten Morgen backen kann, denn der Teig hält es auch zwei Tage in der Kühlbox aus.
Wenn man den Teigklumpen oder die fertigen Kugeln am Morgen aus der Kühlbox nimmt, sieht man, dass die Hefepilze in der Kälte nicht untätig waren.
Der Teig ist feinporig aufgegangen. Es empfiehlt sich, die Teigkugeln - bevor man sie in den Omnia einlegt - mit etwas Speiseöl einzureiben, das erleichtert die Trennung nach dem Backen. Wer mag, kann alles mögliche noch darüber streuen: Sesam, Schwarzkümmel, Kümmel und Meersalz usw.
Nun kommen wir zum Backvorgang und den muss man mit seinem Campingkocher "kalibrieren", sprich Probieren geht über Studieren.
Folgende Regeln helfen zum Einstieg:
- Man stellt den Kocher auf ganz kleine Flamme ein. Bei manchen Kochern, wie z.B. bei unserem Testkocher von Omnia, muss das mit viel Gefühl eingestellt werden, denn "kleine Flamme" ist ein Tick vor "Kocher ist ganz aus". Bei unserem Kocher im Explorer ist das einfacher, denn kleine Flamme bedeutet einfach den Knopf bis zum Anschlag drehen.
- Der Backvorgang im Omnia arbeitet mit mehr Unter- als Oberhitze, die Oberhitze bildet sich unter dem Deckel. Schaut man also während des Backens nach dem Inhalt und hebt den Deckel, ist die Hitze weg und man benötigt anschließend 3 - 4 Minuten, bis sich wieder Oberhitze entwickelt, während die Unterseite unverdrossen weiter bäckt.
- Im Omnia kann durchaus auch etwas anbrennen, hängt unter anderem auch von der Kocherleistung auf kleiner Flamme ab und von der Dauer.
- Aus den Löchern im Deckel tritt Dampf aus. Hält man die Nase hin, kann man schon früh erkennen, ob "Anbrenngefahr" droht.
- Der Omnia wird richtig heiß - auch am Deckelknopf, also Grillhandschuhe bereitlegen!
Bei unserem ersten Versuch haben wir 60 Minuten gebacken (gemäß Empfehlung im Beitrag Omnia Backofen (1). Die Röstaromen waren recht kräftig, von oben sahen die Brötchen zwar gut aus, aber auf der Unterseite sieht man dann auch warum (siehe Bild oben): Die Brötchenunterseite war carbonisiert.
Bei den weiteren Versuchen haben wir mit 40 Minuten Backzeit die schönsten Ergebnisse erhalten, leckere knusprige Brötchen mit einer feinporigen Krume innen drin. Sind die Brötchen fertig, darf man sie unter keinen Umständen im Omnia mit geschlossenem Deckel abkühlen lassen, denn dann bildet sich so viel Kondenswasser, dass die schöne Kruste schnell dahin ist.
Und so bekommen auch faule Langschläfer frische Brötchen: Aufstehen, Brötchen in den Omnia einlegen, Kocher einschalten und dann mit den morgendlichen Ritualen weiter machen. Bis alles fertig ist, sind auch die Brötchen bereit.
Nun, Hefe- und Rührteig sind kein Problem im Omnia, aber wie sieht es mit Brandteig aus, diesen fluffigen Teigkugeln, die man so schön mit Sahne als Windbeutel oder mit Kräuterquark füllen kann?
Es funktioniert hervorragend. Man nehme
- 125 ml Wasser
- 125 g Weizenmehl
- 1 Prise Salz
- 50 g Butter (ca. 2 El)
- 2 - 3 Eier (je nach Größe)
- 1/2 Tl Backpulver.
Das Wasser wird in einem Topf zusammen mit der Butter aufgekocht. In das kochende Wasser mit einem Rutsch das Mehl hinein geben und nun mit einem Kochlöffel so lange rühren, bis der Teig glänzt und etwas glasig aussieht. Dabei den Kocher nicht ausschalten. Von diesem "Abbrennen" hat der Teig seinen Namen bekommen. Nun den Teig in eine Schüssel geben. Nach und nach die Eier unterrühren, dabei trainiert man schon die nachfolgenden Kalorien ab.
Der Teig ist dann fertig, wenn Teigspitzen stehen bleiben, sobald man den Löffel herauszieht. Nun kommt noch das Backpulver hinein - und wieder ein paar Kalorien abarbeiten ...
Anschließend mit dem Löffel 4 Teighäufchen in den Omnia einfüllen und 35 Minuten backen (Dauer bezogen auf denjenigen Kocher, der in 40 Minuten die Brötchen backt). Derweil kann man sich um die Füllung kümmern. Für die Süßen: Sahne, Früchte, Puddingcreme - für die Herzhaften: Kräuerquark, Räucherlachs mit Creme Fraiche Dip, Roastbeef mit Remoulade usw. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt ...
Fertig ist die Fluffigkeit - guten Appetit!
© 2016 Sixta Zerlauth