Top Secret - Geheimes hinter den Messekulissen ...
Diesmal gibt es Ereignisse zu berichten, wie sie nur aus der Geheimdienstszene stammen können ...
Geheimes, zum Ersten: Der Abhörskandal
Wir haben einen Abhörskandal! Unsere Redaktion ist das Opfer. Und abgehört durch Mitarbeiter von pro-log! Alles beginnt mit einem Zitronenkuchen, der zur Verpflegungsausstattung des Standpersonals vom Explorer Magazin gehört. Und da gibt es ein Redaktionsmitglied, das meckert: "Warum muss es denn unbedingt Zitronenkuchen sein?" Weiterhin gibt es ein Redaktionsmitglied, das beleidigt zurück mault: "Weil er lecker ist!" Dass der Meckerer während der Messe mit sichtlichem Vergnügen große Mengen des ungeliebten Zitronenkuchens in sich rein stopft, macht ihn nicht wirklich überzeugend.
Auffallend ist später aber, dass pro-log Mitarbeiter (und sogar die Messeleitung!) uns auf diesen Zitronenkuchen ansprechen: Ob wir vielleicht ein Stück zum gemütlichen Umtrunk mitbringen könnten, ob er wirklich so scheußlich schmeckt, ob es ein Problem damit gäbe, und und und ...
Man ist bei pro-log offensichtlich bestens informiert: Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen! Sofort leiten wir Gegenmaßnahmen ein, beginnen mit unauffälligen, raffinierten Befragungen nach einigen Bieren: Und tatsächlich "outet" sich dann eine Mitarbeiterin unvorsichtig - ihr Zimmer hat ein Fenster direkt zu unserem Stand und sie kann uns perfekt aus der Deckung abhören!
Sie hat zu früh ausgepackt: Wir reagieren sofort, Redaktionsinterna müssen geheim bleiben! Vor jedem vertraulichen Gespräch murmeln wir nun scheinbar Belangloses zur Täuschung, das Radio wird laut gestellt und der Wasserhahn in der Explorer-Küche aufgedreht - wir haben ja schließlich wieder 80 Liter zur Messe mitgenommen! Bereits am nächsten Tag fotografieren wir heimlich ratlose Abhörspezialist(Inn)en auf dem Messegelände, die offenbar überlegen, was nun zu tun ist (siehe Bild oben) ...
Geheimes, zum Zweiten: Der Spion
Ein Spion wird gesichtet! Wie wir schon anlässlich der Messe 2002 berichtet hatten, gibt es eine gewisse Historie der Messe in Bad Kissingen und der Zeitschrift OffRoad. Und so war es denn auch fast nicht verwunderlich, dass die Geschäftsleitung des AC-Verlages auch in diesem Jahr, trotz Bemühungen von pro-log und diverser Aussteller, eine redaktionelle Berichterstattung zur Messe abgelehnt hatte.
Doch dann wird Herr Roland Partsch von OffRoad gesichtet, inkognito läuft er an unserem Stand vorbei - will man uns auch von dort unauffällig beobachten, ja vielleicht die nächsten Themen ausspionieren oder sehen, wie Online-Reiseberichte vorbereitet werden? Er entgeht dabei jedoch nicht den Gegenspionen des Explorer Magazins, die das Gelände aus anderen Gründen (siehe dazu weiter unten, "Geheimes zum Vierten") in perfekter Tarnung (siehe Bild rechts) sowie aus der Luft beobachten ...
Doch nein, Hr. Partsch scheint überwiegend zur geheimen Erkundung der Messe "Abenteuer Allrad" gekommen zu sein und wird, wohl wegen miserabler Tarnung, auch prompt von pro-log Mitarbeitern erkannt. Und so gibt es dann wenig später auch einen offenen Brief der Geschäftsleitung an den Verlag der OffRoad:
"Sehr geehrter Herr Partsch,
ich bin persönlich sehr erfreut über die Tatsache, dass auch Sie den Weg nach Bad Kissingen gefunden haben, um Deutschlands größte Off Road Messe, die `Abenteuer Allrad 2003´ zu besuchen.
Schade finde ich es aber andererseits, dass dies auch in diesem Jahr wieder inkognito erfolgt ist, obwohl wir Sie als Vertreter Europas größter Geländewagen-Zeitschrift gerne auch offiziell einladen und begrüßen würden ..."
Im weiteren Schreiben bietet Claus-Peter Laufer von pro-log nochmals ein klärendes Gespräch an und schlägt vor, die Querelen, die heute niemand mehr nachvollziehen kann, zu beenden, und die Zeitschrift OffRoad künftig wieder in das Geschehen um die "Abenteuer Allrad" einzubinden.
Wir werden sehen, ob der Appell an die Vernunft gehört wird, oder ob auch im nächsten Jahr schlecht getarnte Mitarbeiter dieser Zeitschrift über das Messegelände streichen - enttarnt werden sie auf alle Fälle!
Geheimes, zum Dritten: Der Ausstellerabend
Am Ausstellerabend versorgt uns Gottfried Krassa mit noch geheimen Daten: Neueste Besucherzahlen, Termin der nächsten "Abenteuer Allrad", neue Messepläne, ...
Im weiteren Verlauf des Abends versagen dann selbst unsere lichtstarken Objektive bei der geheimen Aufzeichnung des Geschehens. Wir können nur berichten, dass es auffallend lustig wird (und das trotz nicht erfolgter Berichterstattung durch die OffRoad ).
Wie die letzten mit versteckter Kamera aufgenommenen Bilder zeigen, verbreitet Gottfried Krassa kurz vor Einbruch der Dunkelheit weitere geheime Botschaften, die nur rückwärts gelesen werden können (siehe Bild oben links), während ein als Musiker getarnter Sicherheitsmann hinter ihm alles überwacht. Mitarbeiter und Aussteller werden zunehmend konspirativ im Laufe des Abends (Bild oben rechts) und später beginnen merkwürdige Tänze des Personals, die wohl nur kultische Bedeutung haben können (Bild oben Mitte). Wir arbeiten derzeit noch an der vollständigen Aufklärung der Abläufe und werden berichten, wenn es an der Zeit ist ..!
Geheimes, zum Vierten: Die "Informationsveranstaltung"
So gut das Bier auch durch die Kehle läuft und so gut uns auch das Essen schmeckt und so schön der Abend auch ist: Wir müssen auf der Hut sein, denn niemand darf von unserem nächsten Einsatz erfahren.
Denn da gibt es auf der Messe eine Informationsveranstaltung von Erich (Allrad) Christ und Peter Marhold (alias PeterM) im Zusammenhang mit den Ereignissen rund um die Entführungen in der Sahara, angekündigt seit langem in diversen Foren, wie z.B. dem Sahara-Forum.
Überall sind Infoschilder zu sehen, der genaue Termin und Ort kann aber nur bei ausgesuchten Ausstellern erfragt werden, denn offenbar soll nur ausgewähltes Publikum teilnehmen.
Wir bringen Zeit und Ort in Erfahrung und die oben bereits erwähnten zwei Spitzenspione des Explorer Magazins machen sich mit Luftunterstützung, die über dem Messegelände kreist, gut getarnt und unauffällig auf den Weg zur Infoveranstaltung. Und wie bei einer üblichen Geheimdienstaktion kommt nichts dabei heraus, Null Information, nicht einmal soviel Information, wie bereits ohnehin schon allgemein bekannt ist ...
Auch in der Veranstaltung macht sich die bereits aus dem Forum bekannte Paranoia breit: Es besteht große Sorge darüber, wer denn hier sitzt. Etwa anonyme "Poster" aus dem Sahara-Forum? Es wird überlegt, ob nicht jeder seinen Namen nennen sollte. Erkennungsdienstliche Maßnahmen werden zum Glück nicht diskutiert.
Es ist nämlich alles sehr geheim! So geheim, dass man in der Veranstaltung viel und lang darüber "palavert", dass man nichts sagen darf und alles vermeidet, was das Attribut "informativ" verdient. Teilnehmer, die eine Saharareise planen und hier konkrete Fragen stellen, erhalten keine richtigen Antworten, gehen nach einiger Zeit verärgert wieder. Stören sie hier wohl den konspirativen Kreis? Alles gipfelt in der Empfehlung: "Algerien ist in den nächsten zwei Jahren no go!"
Damit die Leser einen Eindruck bekommen, haben wir mit modernster Abhörtechnik (unsere eigene Technik, nicht bei pro-log ausgeliehen!) einen Teil der Veranstaltung aufgezeichnet, da öffentlich werden muss, was so geheim bleiben soll. Die dort offenbar ausgesendeten Störsignale haben wir bewusst nicht herausgefiltert!
Unser Fazit: Eine Veranstaltung, die dem Niveau ihrer Informationen voll entspricht. Diese und die vermeintliche Fragestunde bringt weder etwas für Geiseln, Exgeiseln, Angehörige, Saharareisende oder sonst wen, bleibt nur zu hoffen, dass niemand eigens dafür anreiste!
Doch all zu lang haben die Veranstalter ihr selbst auferlegtes Schweigen dann doch nicht ausgehalten: Kaum drei Wochen später werden wir im Sahara-Forum 1001 Märchengeschichten in guter arabischer Tradition lesen können, über Geiselnehmer, deren mögliche Verbindungen zum Militär, Verflechtungen der Regierungen, Geheimdienste, geheimnisvolle Blechhütten, Flugfelder und vieles mehr ...
Und das Fazit von allem?
Nun ja, wir geben es zu: Nach soviel Geheimdienstaktivitäten und Konspiration kehren wir nur ungern wieder zurück in den "normalen" Alltag. Als wir am letzten Tag auf dem Messegelände unsere Sachen zusammen packen, sind wir schon ein wenig traurig, doch wir fahren zurück mit vielen schönen Eindrücken.
Insgesamt wurde auch diese Messe wieder ein voller Erfolg und die die Tage vergingen erneut wie im Fluge. Für die Menge an Spaß gilt unser Dank noch einmal pro-log und Gottfried Krassa mitsamt seinen netten Kollegen, die wir diesmal noch besser kennen lernen konnten.
Wir freuen uns bereits auf die Teilnahme im nächsten Jahr bei der Abenteuer Allrad 2004!
© Text/Bilder 2003 S. Zerlauth