Irland 2019Viel zu erledigen:Ein (verlängertes)
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Cast a cold eye On life, on death. Horseman, pass by!
Die berühmte Inschrift auf dem Grabstein von William Butler Yeats auf dem Friedhof von Drumcliff in der Grafschaft Sligo hatte uns bereits beim ersten Besuch dort vor Jahrzehnten bereits tief beeindruckt: Eine Legende warnt vor dem möglichen Einsturz des dortigen Rundturms aus dem 11. Jahrhundert, sofern sich darunter der weiseste Mensch der Welt aufhält. Als wir den Ort am Fuße des mächtigen Tafelbergs Ben Bulben besuchen, wird natürlich auch die Probe aufs Exempel gemacht, allerdings verläuft der Test negativ ...
Die Erinnerung an diese Grabinschrift von Yeats kam vor einigen Wochen wieder deutlich hoch beim Gedanken an unseren Freund Roland Malchow: Ihm hätte es sicher gefallen, wenn dieser Ausspruch erfolgen würde bei seiner Seebestattung vor Westport, die er sich immer gewünscht hatte.
Dass allerdings eine solche Vorstellung bereits wenige Wochen nach unserem Besuch bei ihm in Westport aktuell werden könnte, hätten wir uns während der paar fröhlichen Tage unseres Aufenthaltes dort nicht vorstellen können: Völlig überraschend für alle verstarb Roland kurz nach unserer Rückkehr aus Irland ganz in unserer Nähe in Deutschland - der Aufenthalt in Westport war unser letztes Treffen mit ihm ...
Mit Freund Roland, der wie wir vor Jahrzehnten ebenfalls gern den Shannon mit einem Kabinenkreuzer befahren hat und uns dazu auch einen Bericht über eine Fahrt im Jahr 1997 lieferte, gab es immer wieder u.a. auch regelmäßige Treffen anlässlich der f.re.e in München.
Dort wirkten wir gern als "Background-Sänger" für Ronan Drury mit (), nachdem wir uns mit diesem über den einen und anderen Song geeinigt hatten - oft war dabei natürlich "Song for Ireland", der die Schönheiten der irischen Westküste besonders beeindruckend thematisiert, wo Roland während der letzten Jahre eine Wohnung in Westport hatte.
Zuletzt sahen wir uns noch auf der Münchner Messe im Februar 2019 und verabredeten dort unseren Kurzausflug nach Westport, wo wir ihn Mitte März besuchen wollten. Ebenfalls geplant war dabei neben einem Ausflug nach Galway auch die Besichtigung eines Hauses in der Nähe von Westport, das uns ursprünglich interessant erschien. Nach Erhalt einiger Bilder vorab dazu von Roland wirkte das Haus dann aber eher wie eine Ruine: Vor Ort wollten wir uns aber dennoch davon überzeugen, wie witzig die Aussage des Maklers tatsächlich war: "The house could benefit from some work" ...
Zunächst wollten wir natürlich nach Dublin fliegen und von dort aus die Bahn nach Westport nehmen - schöne Aussicht und sentimentale Erinnerungen an früher während der Fahrt inbegriffen.
Doch dann klärte uns Roland auf: Als ehemaliger Pressesprecher der Bahn war er natürlich auch in Irland bestens über Eisenbahndinge informiert - nach seinen Schilderungen des Bahnanschlusses an den Flieger und der dabei häufig erforderlichen Übernachtungen in Dublin verzichteten wir auf dieses Abenteuer: Dass so eine Reise an die Westküste Irlands von München aus insgesamt länger dauern kann als z.B. eine nach El Cotillo im Nordwesten von Fuerteventura auf den Kanarischen Inseln - nun, das muss man zunächst mal verarbeiten!
So wurde dann eine Alternative mit Flugzeug bevorzugt für einen "schnellen" Kurztripp, der selbstverständlich in keiner Weise der aktuellen "Fußabdruck-Klimalogie" entspricht. Da es mit dem Flugzeug bis zum nächstmöglichen Flughafen im irischen Westen gehen sollte, war dies nur mit Umsteigen möglich: Über so einen Flughafen, auf dem auch Airliner landen können, verfügt der zumeist nur Wallfahrern bekannte Ort Knock. Und so ergibt sich dann z.B. der folgende Ablauf, wenn man ausreichend Zeit überall einplant und zu guter Letzt (?) dann auch noch mit dem Bus weiterfahren will nach Westport:
Abflug München nach London-Gatwick; 09:40 Uhr, von dort Weiterflug nach Knock: 12:55 Uhr, Ankunft da: 14:30 Uhr, Abfahrt Bus: 16:52 Uhr, Ankunft Westport: 18:03 Uhr ... ein "Tagesausflug" ..!?
Stationen im Westen ...
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- Wieder mal wartet die Westküste
- Ende eines letzten Treffens ...
© 2019 J. de Haas