Offroad entlang der Nordwestküste (1)
Von El Cotillo nach Los Molinos
Wir brechen an diesem Februartag 1999 früh auf, denn wir wollen eine beträchtliche Strecke offroad zurücklegen - mit unserem gemieteten 100.000 km Suzuki Vitara (aber gute Reifen hat er!) entlang der Nordwestküste ...
Wir verlassen die Oliva Beach Appartements, der Weg zu unserem Parkplatz ist nur noch sehr kurz, nachdem wir das Appartement direkt über der Bar eintauschen konnten - wie wir später sehen, wird es jede Woche von begeisterten Mietern gewechselt!
Wir fahren direkt zur Abzweigung nach Lajares (N28°40,64´ W013°53,67´), Insidern bekannt als Variante 5 der Mystik des Linksabbiegens, kurz darauf sind wir in El Cotillo am Ausgangspunkt unserer Tour, dem "Castillo de Rio Roque" (N28°40,80´ W014°00,61´).
Am Strand in der Nähe vom Castillo fahren wir vorbei, bis dahin ist die Piste dicht befahren, selbst eine mobile Bar befindet sich mittlerweile hier - die Zeiten haben sich tatsächlich geändert in den letzten 20 Jahren!
Wir umkurven die Bucht und fahren kurz darauf an einer Abzweigung (N28°39,84´ W014°00,63´) ziemlich weit rechts ran an die Steilküste - von jetzt an nehmen wir die Piste direkt neben der Kante ...
Wie auch schon im Vorjahr folgen wir der Pisten- und Tourenbeschreibung Reiserouten "Fuerteventura" von Raimundo Rodriguez und Rafael Paredes, als Karte haben wir die 1:100.000 Karte desselben Verlages dabei: Guías y Mapas RAI MUNDO, die auch Pisten enthält auf der Basis von Luftaufnahmen und natürlich Längen- und Breitengrade.
Neben unserem GPS haben wir diesmal sicherheitshalber auch einen Kompass mitgenommen, man weiß ja nie, manchmal muss man zur Orientierung einfach peilen und vielleicht gibt´s ja auch hier schon "Jamming GPS"!
Unsere Strecke ist mehr als malerisch, wir zitieren aus unserem Reiseführer: "Der Fahrweg führt weiter an der Steilküste entlang zum Strand an der Mündung der Schlucht Esquinzo, an deren Hängen man fossilen Sand unterschiedlicher Erdzeitalter beobachten kann ... Am meisten prägt die Landschaft an dieser Stelle wohl die riesige Düne, die sich am Nordrand der Schlucht vom Strand bis an den Rand des Felsenriffs erhebt. Der Weg führt ein Stück in die Schlucht hinein, um dann über den Südhang bei Punta de los Caletones wieder den Oberrand des Riffs zu erreichen. Wir bewegen uns nun oberhalb der Esquinzo-Schlucht, auf einer sehr kahl wirkenden Ebene."
In der Tat, hinter der sehr beeindruckenden Schlucht herrscht Kahlheit vor, kein Mensch, kein Fahrzeug weit und breit, wieder mal hat man auf einer dieser Touren den Eindruck, dass es keine weiteren Menschen gibt so weit man schaut - sie sind so weit entfernt, die Tausende von Touristen, bis hierhin kommt wohl kaum einer!
Wir fahren weiter dicht entlang der Steilküste nach Süden. Bald darauf kreuzen wir (nach einem üblen Stück Piste) die Abfahrt nach Tindaya, wo schon seit Jahren zwei Hausruinen stehen (N28°37,29´ W014°01,97´), die diesen Punkt auffällig markieren - im Gegensatz zu vor vielen Jahren geht es diesmal weiter, kurz hinter den Bauten endet die auf ein paar hundert Meter geteerte Strecke und die Piste hat uns wieder - der Einstieg schreckt garantiert alle Pkw-Sonntagsfahrer ab ...
Was sagt unser Führer: "Die Piste verlässt die Ebene des Malpaís und führt uns über sehr steinigen Boden zum Flusslauf Barranco de Tebeto. Der Tebeto führt mehr Wasser als der Esquinzo, und auch er endet in einem goldgelben Sandstrand am Meeresufer."
Vom Sandstrand sehen wir nichts, aber es gibt endlich mal die Gelegenheit, nun auch auf Fuerte zu furten - ein wirklich hartes Geschäft, das an die Grenzen von Mensch und Material führt (siehe unser Bild von der "tiefsten" Stelle )!
Weiter geht es nach Süden: Langsam aber sicher kommen wir an der Rückseite von Fuerte´s magischem Berg vorbei - die Ausläufer des Tindaya sind nahe, des Berges, der sowohl archäologisch als auch geologisch von besonderer Bedeutung für die Insel ist ...
Vielleicht ist es nur Zufall, aber der Autor denkt auch hier immer wieder an die merkwürdig-unheimliche Stimmung bei seiner letzten Besteigung des Tindaya hinter dem "Miguel de Unamuno"-Monument - die magischen Kräfte schienen mehr als spürbar!
Und nun wieder - das Gebäude in der Einsamkeit des Küstengeländes hinter dem Tindaya, das wir kurz darauf erreichen (N28°35,64´ W014°01,95´), verbreitet ebenfalls eine mehr als merkwürdige Atmosphäre, obwohl es auf den ersten Blick von außen wirkt wie alle anderen verlassenen Bauten an der Westküste auch - wie immer kein Mensch weit und breit ...
Als wir uns dem Gebäude nähern, wird schnell deutlich, dass es hier irgendwie anders ist und wir geben ihm sofort den Namen "Horror-Haus" als wir davor stehen: mehr als gespenstisch das ausgebrannte Autowrack im Wohnzimmer des offenbar niemals fertig gewordenen Hauses - das Skelett einer Ziege ist mit einem Halsband am ausgebrannten Wrack befestigt, wir meinen weitere merkwürdige Überreste in der direkten Umgebung des Hauses zu finden, die auf kultische Handlungen schließen lassen - was geschah hier in der Einsamkeit?
Ein Frösteln überkommt uns, als wir die Stätte dubioser Handlungen verlassen.
Unwillkürlich wandert der Blick in den Rückspiegel, als das Fahrzeug auf der einsamen Piste weiterrumpelt und das "Horror-Haus" hinter uns kleiner wird - Schaudern unvermeidbar!
Die Piste ist seit der Abzweigung nach Tindaya zum Teil recht schlecht und muss sich nicht hinter isländischen Tracks verstecken. Auch wenn man ab und zu auf diesen Pisten Pkw´s sieht, die hier lang gequält werden, sollte man dies jedoch unbedingt vermeiden und ein Allradfahrzeug benutzen.
Bereits mehrfach haben wir inzwischen auf unserer Tour Allrad mit 4L-Untersetzung verwendet, insgesamt schont man so sich, seine Nerven und das Fahrzeug. Beim erstmaligen Schalten der manuellen Freilaufnaben auf "Lock" stellte sich heraus, dass eine vollständig fest saß: Mit dem entsprechenden Werkzeug und einigen Schlägen mit einer Metallstange war dann "Lock" endlich möglich - offensichtlich hatte keiner der vorherigen Fahrer die Freilaufnaben benutzt - wieder mal "Daddys", die zwar stolz "Allrad" einlegen, aber gar nicht wissen, dass sie nur "2-Wheel" fahren ..?
"Wir kommen zum Baranco de Jarugo. Hier finden wir den letzten goldgelben Sandstrand unserer Route (N28°34,20´ W014°02,86´). Der Strand ist von Basaltformationen eingerahmt, die der ungestümen Kraft des Meeres ausgesetzt sind. Hinter dem eigentlichen Strand erheben sich von großen Balcones befestigte Dünen. Dieser Flusslauf führt das ganze Jahr über Wasser."
Besser als unser Führer können wir nicht beschreiben, wo wir uns gerade befinden. Nach einem kurzen Strandspaziergang setzen wir uns wieder in den Suzuki, denn es ist mittlerweile schon recht spät geworden - unser häufiges Aussteigen und Bewundern der Landschaft macht sich bemerkbar! Außerdem erwähnt der Führer etwas von der einzigen "relativen Schwierigkeit" der Strecke, mit der uns das letzte Stück herunter nach Los Molinos erwarten soll ...
Das weitere Stück hinter der Playa de Jarugo halten wir uns wieder äußerst dicht an der Steilküste: Zwar mögen die unterschiedlichsten Pisten, die hier in verschiedener Form parallel laufen, nicht die besten sein - vielleicht verglichen mit einer weiter im Landesinneren verlaufenden -, aber der Weg entlang der Steilküste hat seine Reize. Bald kommen wir an einem am Abgrund aufgestellten Kreuz vorbei, nach Los Molinos ist es nun nicht mehr weit. Wer mag hier heruntergefallen / -gesprungen / -geworfen / -gefahren worden sein? Die Inschrift verweist auf einen Todesfall in dieser Einöde ...
Kurz darauf erreichen wir die Schäferhütte am Ende der Piste oberhalb von Los Molinos (N28°32,68´ W014°03,73´). Aufgrund der Warnung des Führers steigen wir kurz aus und gehen ein Stück hinunter - in der Tat, ein nicht zu unterschätzender Streckenverlauf! Recht eng, steil und durch Geröll rutschig ist die Piste hier teilweise, ein wenig erfahrener Offroader sollte hier sehr behutsam fahren und die Großmutter vielleicht vorher aussteigen und zu Fuß hinunter gehen lassen - die kann vielleicht den äußerst seltenen Gegenverkehr aufhalten!
In der Tat, kurz hinter der Engstelle kommt uns tatsächlich einer entgegen - muss man nicht haben, hier rückwärts am Abgrund entlang auf einer steilen Schotter- und Geröllstrecke wieder hochzufahren!
Mit 4L-Untersetzung und ohne rückwärts zu fahren schaffen es Suzuki und Fahrer mit nur wenigen Rutschern hinunter zu kommen. Wie durch ein Wunder befindet sich am Fuß der Pistenabfahrt direkt die Bar von Los Molinos - einladender geht´s wirklich nicht mehr und man wird reich und flüssig entlohnt!
(07/99) Eine Mitteilung von Andrea König zu diesem Bericht, die uns erreichte (danach schickte sie uns noch ihr "aktuelles Ziegenbild") - ganz klar jetzt, dass sich an dieser Stelle regelmäßig Übles abspielt:
Wir waren vom 14. Juni - 28. Juni 1999 auf Fuerteventura in Corralejo. Wir hatten dort für 4 Tage einen Jeep und sind Eure Strecken abgefahren. Das war total interessant. Die Villa Winter und das Horror-Haus waren irgendwie ganz schön gruselig. An dem Autowrack war wohl eine neue Ziege angebunden. Leider auch schon tot!!! Es lagen auch sehr viele Gewehrhülsen herum. Durch Eure Beschreibung haben wir sehr viel von der Insel gesehen. Vielen Dank.
1. Nachtrag, Juni ´00: Das "Horrorhaus" und die Leser ...
Weiter zum Thema "Horrorhaus" an dieser Stelle: Zumindest einen Teil unserer Diskussion mit Silvia Krumpholz, die wohl nur zufällig mal bei uns vorbei schaute, aber natürlich ganz genau wusste, warum wir es uns insgesamt allzu einfach machen ...
Hallo,
ich habe gerade ein wenig bei Euch gelesen und bin über Euer
Horror-Haus gestolpert. Wenn ihr schon feststellt, dass in diesem Haus
abartige Dinge passieren und von anderen Reisenden Berichte und Fotos erhaltet,
die auf grausame Tötung von Tieren hinweisen erwarte ich, dass Ihr
nicht einfach feststellt und wegschaut. Das tun zu viele andere auch und
so wird sich nie etwas ändern. Gebt Euere Infos und Fotos der örtlichen
Polizei. Ob die etwas unternehmen liegt nicht in Euerer Hand aber so haben
sie wenigstens die Gelegenheit dazu. Wenn keiner etwas weiß kann
auch keiner etwas unternehmen. MfG S. Krumpholz
Hallo Silvia,
danke für deine engagierte Meinung zu den Geschehnissen rund um
das "Horrorhaus", das übrigens nicht "unseres" ist.
Die Ziegen tun auch uns wirklich sehr leid, aber wir sehen uns nicht
in der Rolle des Buhmanns.
Ich weiß nicht, inwieweit du mit den Usancen auf den Kanaren vertraut bist.
1. Grausamkeiten an Tieren werden - wie schon oft in Zeitungen (z.B. Kaktus) berichtet - von der örtlichen Polizei nicht oder nur sehr zögerlich verfolgt. Für Grausamkeiten an Ziegen - sie sind dort Nationalgericht - wird man keinerlei Verständnis aufbringen.
2. "Örtliche" Polizei bedeutet, dass man viele Kilometer weit in die Hauptstadt Puerto del Rosario fahren und dort dank der spanischen Bürokratie mindestens einen Tag einplanen muss, um eine Anzeige aufzugeben. Zusätzlich wirst du viel Zeit brauchen, zu erklären, wo das Haus ist (GPS-Koordinaten sind zwecklos, andere Möglichkeiten gibt es kaum), warum du überhaupt an diesem Haus warst und warum du Fotos gemacht hast ...
3. Polizisten, wie viele andere Beamte dort auch, verfügen über keinerlei Fremdsprachenkenntnisse, deshalb wird es ohne Dolmetscher schwierig. Einen solchen zu finden, wird auch mindestens einen weiteren Tag dauern.
4. Die Existenz von Tierschutzvereinen, die weiterhelfen könnten, ist uns auf Fuerteventura nicht bekannt.
5. Wir haben nicht weggeschaut, wir haben berichtet, aber es steht dir frei, die örtliche Polizei zu informieren (wie gut das geht, kannst du an unserem Kommunikationsversuch mit der Umweltbehörde sehen, Bericht Fuerteventura '00).
Gruß
Sixta vom Explorer Magazin
Hallo S. Zerlauth,
Ihr macht es Euch ziemlich einfach. Ich bin mit den Gegebeheiten
auf den Kanaren vertraut. Dass die Ziege ein Nationalgericht weiß
ich auch. Das rechtfertigt aber nicht das Abschlachten auf grausame Weise.
Sogar ich als einfacher Touri weiß, daß es eine Tierhilfe Fuerteventura
e.V. gibt. Über diese wurde schon mehrmals im Fernsehen vom WDR (03.05.98
und 28.02.99) berichtet. Sogar im Internet sind sie unter dem Suchbegriff
"Tierhilfe Fuerteventura" zu finden.
http://www.wdr.de/tv/service/tiere/inhalte/990228_4.html
Tierhilfe Fuerteventura e.V.
Rosemarie Dammann
Dickstr. 101
53773 Hennef/Sieg
Tel. und Fax (0 22 42) 86 74 82
Dass Euch als Reiseveranstalter diese Info nicht bekannt ist wundert mich sehr. Sich für etwas einsetzen ist nie einfach und bequem, deshalb tun es ja so wenige. Ich werde es jedenfalls weitergeben. MfG S. Krumpholz
Hallo Silvia,
als Autor der Beiträge Fuerte 98-00 möchte ich mich an dieser
Stelle gern einmal in die Diskussion einschalten, bevor es im weiteren
noch dazu kommt, dass du das Explorer Team selbst des grausamen Abschlachtens
von Tieren auf Fuerte verdächtigst - nach dem Motto, wer dabei schon
tatenlos zuschaut, der wird sicher auch selbst damit keine Probleme haben
oder so ähnlich ... Aber eines kann ich dir aus voller Überzeugung
versichern: Deine Empörung über die angetroffenen Zustände
dort teilen wir voll und ganz.
Auch wenn mir nicht daran liegt, LeserInnen nieder zu machen, die mal eben im Explorer Magazin vorbei schauen und gleich alles ganz genau wissen, ohne sich vorher nur im geringsten über unser Magazin informiert zu haben, möchte ich ich jedoch vor all zu großer Blauäugigkeit warnen. Genau so sicher, wie du z.B. bist, dass es sich bei dem Explorer Magazin um einen "Reiseveranstalter" handelt (sind und waren wir als nicht kommerzielles Outdoor Magazin übrigens noch nie, was man problemlos im Magazin überall feststellen kann, wenn man sich nur ein wenig informiert), wirst du vielleicht glauben, dass eine Tierhilfe Fuerteventura (aus Deutschland!), die sich nach eigenem Bekunden um herrenlose Hunde und um frei lebende Katzen kümmert und dort Kastrationskampagnen organisiert, in der Lage ist, spanisch-kanarische Mentalität zu verändern ...
Bevor du aber ausgerechnet uns vorhältst, wir würden uns irgend etwas zu einfach machen, kann ich auch dir nur das an dieser Stelle übliche empfehlen: Sich immer erst ausreichend informieren, dann nachdenken, und vielleicht erst zuletzt gewissen Humbug formulieren ...
Aber weitergeben an die (nordrhein-westfälischen) Fuerte-Tierschützer kannst du natürlich den ganzen Vorgang gern und sicherlich solltest du dich auch weiter engagiert einsetzen - mal sehen, was die vor Ort dazu meinen! Wir werden auch darüber gern berichten, wenn du uns diesbezüglich informierst.
Beste Grüße
J. de Haas
Explorer Magazin
Natürlich folgte auch darauf noch einiges, was wir allerdings unseren Lesern ersparen möchten.
Nur soviel Zitate:
"Polemik ohne Ende, unsachliche Argumentation, diverse Ausreden", zusätzlich
Empfehlungen wie "Kritikfähigkeit verbessern - Selbstbewusstsein
trainieren - sachlich bleiben auch wenn's unangenehm wird - dazu stehen,
dass man nichts unternommen hat. Alles andere wirkt sehr unprofessionell".
Soviel zum Müllabladeplatz, den wir ab und zu einfach darstellen, ob gewollt oder nicht. Aber eines abschließend dazu: Wir bleiben auch weiterhin trotz Empfehlungen zu unserem Selbstbewusstsein unverändert in der Lage zu unterscheiden, ob es sich nun um Humbug handelt oder ganz einfach - Dummschwatz!
2. Nachtrag, September ´00: Und noch mehr davon ...
Und es ging weiter so! Diesmal war es Andrea Hoffmann, die glaubte, wir hätten zu wenig getan:
Guten Tag,
(da ich erst jetzt Eure Seite über Fuerte im Internet gefunden
habe, weiß ich nicht, wie alt der Briefwechsel bezüglich des
Horror-Hause ist.) (Anm. der Redaktion: siehe Monat in Klammern vor
dem Beitrag). Ich war sehr schockiert über das, was dort passiert
sein muß. Genauso schockiert bin ich über Eure Vogel-Strauß-Ansicht:
Wir können ja sowieso nichts ändern... Wenn nun jeder so denken
würde, wo wären wir dann. Eine bestimmte Mentalität ist
keine Entschuldigung für Tierquälerei. Wie schon Sonja (ich glaube,
so hieß sie) sagte, hättet Ihr wenigsten der Polizei Bescheid
sagen können. Und auch wenn sich die Tierhilfe Fuerteventura offiziell
"nur" um Hunde und Katzen kümmert, sind es doch Tierschützer,
die sich hätte was einfallen lassen.
Mit nicht so ganz freundlichen Grüßen
A. Hoffmann
Hallo Andrea,
es tut mir leid, dass dich unser Bericht und unsere vermeintliche "Vogel-Strauß-Politik"
schockiert.
Bei unserem Besuch haben wir lediglich vermutet, dass mit der Ziege etwas passiert ist. Kein Polizist auf dieser Insel hätte aufgrund unserer Vermutung auch nur einen Versuch gemacht, anhand der GPS-Koordinaten das Haus zu finden - oder gar die Spurensicherung von Gran Canaria angefordert.
Erst der Bericht von Andrea über ihre Beobachtungen am "Horrorhaus"
bestätigte, dass da was mit Ziegen passiert.
Da waren wir aber schon längst in Deutschland. So leid es mir
für die Ziegen tut, aber die Fuerte-Polizei aus Deutschland
zu mobilisieren ist sinnlos. Das ist nun mal leider so.
Es ist richtig, dass Mentalität keine Entschuldigung für Tierquälerei ist. Wir haben auch keinerlei Verständnis für Tierquälerei, deshalb haben wir darüber berichtet - das widerspricht übrigens der Vogel-Strauß-Politik.
Silvia wollte sich ja an die Tierhilfe wenden, aber seit Juni haben wir nichts mehr gehört. Wenn du aber was für die Ziegen tun willst, dann tu es und wir berichten gerne darüber.
Hallo,
ich muß zugeben, ich reagiere immer etwas überhitzt bei
solchen Geschichten ... Natürlich hast Du recht, daß Ihr bei
einer Ziege nicht davon ausgehen konntet, daß dort dauernd so etwas
passiert. Mich hat nur eben diese "Mentalitäts-Sache" auf den Magen
geschlagen. Ich habe versucht, mit der Tierhilfe Fuerteventura Kontakt
aufzunehmen, doch leider hat wohl die Vorsitzende (?) Frau Dammann Ihren
Wohnort gewechselt... Werde es mal über das Tierhilfswerk versuchen,
die mit mehreren Tierschutzvereinen zusammenarbeiten.
Jetzt mit nettern Grüßen, weil abgeregt
Andrea
3. Nachtrag, März ´05: Wiederholung ...
Jahre später sind wir die Strecke ebenfalls wieder gefahren, diesmal allerdings nicht ganz bis Los Molinos. Mehr dazu unter
- Offroad entlang der Nordwestküste: Von El Cotillo nach Süden
4. Nachtrag, März ´09: 10 Jahre danach ...
Wie die Zeit vergeht! Wieder einmal können wir einen "10 Jahre danach" Beitrag starten - diesmal anlässlich unserer ersten Befahrung der Nordwestküste Fuerteventuras vor 10 Jahren im Februar 1999, von dem der Bericht oben noch immer zeugt.
Wieder ist es Februar, nur schreiben wir diesmal bereits das Jahr 2009 und so wollen wir unsere damalige Fahrt nun also wiederholen - allerdings nicht mehr wie seinerzeit mit einem Suzuki Vitara, sondern bei diesem Besuch mit einem Defender 110, ein wirklich geeignetes Fahrzeug für die nach wie vor streckenweise äußerst üble Piste, an der sich an vielen Stellen nicht das Geringste verändert hat im Vergleich zu vor 10 Jahren ...
Auch in diesem Jahr geht es dicht entlang der Steilküste und schon bald kommen wir wie damals an der malerischen Schlucht Esquinzo an, einer unverändert beliebten Stelle für ganze Horden von Surfern. Nach einem immer noch üblen Stück Piste erreichen wir schließlich wieder die Abfahrt nach Tindaya, eine Stelle, wo wir bereits vor 10 Jahren auf die zu diesem Zeitpunkt dort schon jahrelang stehenden beiden Hausruinen hingewiesen hatten (siehe oben).
Da die Ruinen mittlerweile noch weitaus heftiger bemalt sind als damals, beschließen wir spontan hier eine neue Fotoserie zu starten: Mehr dazu in unserem Fotobeitrag Immobilienkrise, der sich vor diesem Szenario geradezu aufdrängt.
Der weitere Pistenverlauf bringt uns auch bei dieser Fahrt bis zum damals so von uns genannten "Horrorhaus", wo im Gegensatz noch zum Jahr 2005 mittlerweile das Autowrack aus dem Wohnzimmer entfernt wurde ...
Natürlich finden wir auch heute in der Umgebung der Hausruinen Tiergerippe, aber da wir eine Neuauflage der damaligen unsäglichen Diskussionen vermeiden wollen, fahren wir jetzt ganz schnell weiter und informieren wie damals wieder nicht die Tierhilfe Fuerteventura ...
Die breite Piste von hier bis zum Baranco de Jarugo ist mittlerweile sehr komfortabel: Auch die vielen Müllcontainer am fast leeren Parkplatz künden davon, dass es sich hier wohl zu Zeiten der Hochsaison heutzutage um eine Art "Autobahn" zum beliebten Touristenziel handelt. Der schon damals erwähnte goldgelbe Sandstrand lockt uns auch bei dieser Fahrt wieder an und weil es so schön ist, starten wir direkt mal einen mitgebrachten Drachen mitsamt unserer FlyCamOne, um eine kleine Luftaufnahme der Umgebung zu machen (Bild rechts).
Die anschließende Weiterfahrt bis zur Schäferhütte am Ende der Piste oberhalb von Los Molinos führt uns wie damals über stark wechselnde Pistenverhältnisse: Miserable Stücke wechseln sich ab mit besseren, alles allerdings sicherlich kein Problem für unseren Defender.
Das letzte Stück hinunter zur Bar ist übel wie eh und je: In der letzten engen Kurve muss der Defender aufgrund seines langen Radstands und seines Wendekreises vor dem steilen Abgrund noch einmal zurückgesetzt werden, um die Kurve zu schaffen - kein leichtes Unterfangen bei einem Fahrzeug, das sich gern erst im dritten Versuch davon überzeugen lässt, dass nun der Rückwärtsgang eingelegt werden soll ...
Auch diesmal erreichen wir wohlbehalten die Bar am Ende der Piste und auch diesmal belohnen wir uns dort mit einem kühlen Umtrunk - die Fahrt hat sich auch im Jahr 2009 und "10 Jahre danach" wieder gelohnt!
© Text/Bilder 1999-2009 J. de Haas