Wieder ein Start an der Westküste
12. Nachtrag, März ´18: Wieder vor Ort ...
Im Vorjahr gründlich gescheitert: Die Erinnerung ist noch mehr als frisch an den heftigen Bürgersteig vorm französischen Bäcker in El Cotillo bei Nacht und ohne Beleuchtung - und an einen üblen Fußbruch am zweiten Tag nach der Ankunft auf Fuerte. Muss man nicht haben, genau so wenig wie diesen "unterirdischen", zweistöckig heimtückischen Bürgersteig vor dem Laden, den wir 2018 nicht mehr aufsuchen ...
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Das geschieht allerdings nicht wegen dieses Meister-Bauwerks, das man (leider nicht straflos) mit einer passenden Ladung C4 gern beseitigen würde mitsamt dem dahinter liegenden Kollateralschaden - nein, ganz einfach wegen "Bäcker´s Umbau" wird dort nicht mehr gekauft!
Konnte man hier früher noch schnell an der "Frühstücker-Genussfront" mitsamt den zeitintensiv Spezialkuchen und Sondergetränke bestellenden Urlauberfamilien vorbei an die Semmeltheke vordringen und dort seine "Amapola" oder sein "Sesamo" innerhalb weniger Minuten ordern, ist dies mittlerweile vorbei: Wer nun eine Semmel oder zwei kaufen will, muss sich geduldig in die bis zur Ladentür reichenden Warteschlangen von Intensiv-Frühstücks-Familien mit 4 Kindern einreihen und kann sich so am Morgen zwar bestens unterhalten, aber diesen bestimmt nicht wie gewollt verbringen ...
Wie
viel schneller ist da der Gang in den kleinen Dino-Supermarkt unten
im Ort, wo wir praktisch um die Ecke in diesem Jahr eine neue
Unterkunft gefunden haben. Ja richtig, wieder einmal nach Jahren
nicht mehr ins Maravilla, und das vermutlich nun endgültig.
Auch Sylvia, zu dieser Zeit nicht vor Ort wegen Armbruch, kann eines
nicht ändern: "Peta", der österreichische Besitzer vom Maravilla,
ist nicht gerade bekannt für einen mehr als notwendigen Kontakt auch
mit seinen Stammgästen - was sich besonders dann bemerkbar macht,
wenn es mal etwas schwierigere Terminfragen in Sachen Appartements
zu lösen gilt. Nun, auch dieses Kapitel hat sich in diesem Frühjahr
nun wohl endgültig erledigt ...
Das neue Appartement ist für unsere Drachenvorhaben noch viel besser geeignet als das Maravilla: Drei Etagen zum Ausbreiten, kürzestmöglicher Weg zum Auto vor der Tür und auch zu Fuß nun alle wichtigen Lieblings-Lokale bequem zu erreichen.
Leider müssen wir bereits am ersten Morgen nach unserer Ankunft direkt hinunter zur Playa de Garcey und zu den bestens bekannten Wrackresten der AMERICAN STAR, aber anders ist es in Anbetracht des Tidenkalenders für die kommende Woche nicht machbar, bei Ebbe noch ausreichend Reste zu Gesicht zu bekommen.
Eine andere Tagesexkursion führt uns nach Puerto del Rosario, da wir dort die Gelegenheit haben, zum ersten Mal die AIDAprima seit unserer Tauffahrt mit ihr im Jahr 2016 wiederzusehen. Sie hat am 08.03. im Hafen von Rosario festgemacht und ist dort nun ein echtes "Touristenzentrum". Auch wenn inzwischen festzustellen ist, dass all diese Riesenpötte in Häfen wie Rosario, Longyearbyen, Venedig und vielen anderen Umgebung und Infrastruktur langfristig beeinträchtigen, wenn auf einen Schlag regelmäßig Tauende von Touris an solche Ort gebracht werden, ist es hier offenbar auch für die Einheimischen noch ein Erlebnis, wenn ein Kreuzfahrer wie dieser angelegt hat ...
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Mit unseren "Lanyards" von damals wären wir problemlos durch
den ersten Checkpoint vor dem Schiff gekommen, aber wir wollen uns
das Schauspiel eh nur aus der Ferne anschauen, denn rund um den
Anleger sind bereits unzählige Veranstalter auf der Suche nach
willigen Touris, die vielleicht heute nur einmal eine Hin- und
Rückfahrt mit dem Bus nach Corralejo machen wollen - von
Jeepsafaris in unserer Cotillo-Drachenumgebung ganz zu schweigen ...
Die folgenden Tage werden wir bei bestem Kite-Wetter
ausschließlich in El Cotillo zubringen: Erneut treffen wir auf ganz
tolle Katzen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft und machen uns
auch einmal auf den Weg zum alten Hafen, wo sich mittlerweile ein
Klein-Corralejo zu entwickeln scheint, wenn man die inzwischen auch hier
tätigen gastronomischen Animier-Gestalten vor neuen Lokalen
berücksichtigt ...
Die täglich aufs Neue beeindruckenden "Sonnenuntergänge an der Westküste" entschädigen für Vieles, seien es die Sundowner mit grandiosen Anblicken an den Stränden oder auch nur die mit Ausblick nach draußen, wenn man gerade mal wieder zum Abendessen im Azzurro Platz genommen hat - der fantastische Rioja schmeckt dabei gleich nochmal so gut ...
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Hauptaktion am Tag ist aber wie so oft "wieder ein Start an der Westküste": Für Ausfahrten zu unserem Kite-Gelände muss diesmal ein Jeep-Renegade herhalten, ein Fahrzeuge, in das unser Gesamtgepäck am Flughafen so gerade hineinpasst. Während der täglichen Drachenausflüge wird es besser, alles ist aus- und eingepackt und steht fahrbereit vor der Appartementtür.
Draußen vor Ort an unserem
Gelände folgt dann jedoch eine echte Überraschung. Dass
pistenfahrende Touris hier in großer Zahl ihre
Gefährte im Sand einbuddeln und dann aufwändig befreien, ist auch diesmal wie schon seit vielen Jahren immer wieder lustig anzusehender
Alltag ...
Neu ist allerdings, dass auch unsere Autos von Jahr zu Jahr immer
lächerlicher werdende SUV-Gefährte sind, in denen man oft nur noch
verschiedenste Einstellungsräder findet für Bergabfahrten, Kakteen,
Wüsten, Schlammlöcher oder Vorgärten. Unser Renegade kennt
Einstellungen für Sand, Schnee und Schmutz - wohlgemut wird der
Drachenplatz deshalb natürlich mit der Einstellung "Sand" angefahren. Was
dann folgt verlasst uns allerdings, kurzfristig eine zweite Staffel unseres
beliebten Defender-Kurses zu
planen, Folge 1: Jeep Renegade. Dazu mehr demnächst!
An
einer wenige Zentimeter tiefen Weichsandstelle unseres
Drachengeländes, wo der heimische Suzuki Jimny wohl nicht einmal aus
der "4 High" Stellung hätte gebracht werden müssen, stockt unser SUV
ganz plötzlich und beginnt lustige Spielchen mit seinen Rädchen, um
sich möglichst effektiv einzugraben. Nun, Details werden wir sicher
im neuen Kurs erläutern, an dieser Stelle deshalb nur ganz kurz:
Nach heftigem Schaufeln und anderen Einstellungsversuchen, bei denen
es schon mit "Schnee" (!) etwas besser als bei "Sand" wurde und es
schließlich mit "Schmutz (Mud)" gelang, uns zu befreien, konnte
dieses "Allradfahrzeug" zu guter Letzt dahin bewegt werden, wo wir
unsere Drachen starten wollten.
Ein Brüller folgte noch zwei Tage später: Nach intensiver Suche
fand unser Geländefahrzeug bei einer anderen Anfahrt tatsächlich
noch eine weitere Stelle, wo es einen halben Meter lang
(vergeblich!) versuchte,
mit zwei Rädchen eine Buddelei zu beginnen. Bei allem Verständnis
für absurde Technik mussten wir unseren Liebling allerdings diesmal
nachhaltig daran hindern, seine lustigen Spielchen fortzusetzen ...
Gerne würde man wirklich mal den Soft- und Hardwareentwicklern
begegnen, die solch grandiose neuzeitliche Fahrzeuge erschaffen ...
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Aber schließlich sind wir auch beim diesjährigen Besuch nicht zu unserem Vergnügen da, sondern haben hart zu arbeiten: Diesmal sind gleich vier rund 40 Meter lange "Organza"-Schals dabei, die erst einmal eingeflogen werden wollen und diverse künstlerisch wertvolle Strukturen am Himmel bilden sollen.
Bei dieser Tour waren gut 100 EUR allein für Sondergepäck zu
berappen, und wen wundert es da, wenn beim Transport mit der
Lufthansa wieder Probleme auftreten: In München kann man
diesmal auch mit hartnäckigem Verhandeln nur eine Richtung für
dieses Sondergepäck buchen, die "Kollegen" auf Fuerte würden dann
den Rücktransport bearbeiten, hieß es. Und was dann diese "Kollegen"
am Flughafen von Puerto del Rosario anstellen, nun, das
kann sich jeder ausmalen, der über jahrelange Erfahrungen auf
dieser Insel verfügt. Diesmal fast eine Stunde Zusatzaufwand und
dann im letzten Moment doch nicht stornierbare höhere Kosten für den
Rückflug als für den Herflug: Der Schriftverkehr in dieser Sache mit
der Lufthansa ist - wer hätte anderes erwartet - natürlich derzeit
noch nicht abgeschlossen ..!
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Insgesamt erwarten uns mehrere sehr erfolgreiche Drachentage, bei
wunderbarem Wetter und bestem Wind, der so ganz anders ist als der
330 km/Std Jetstream von vorn beim gefühlt 6-stündigen
Rüttel-Herflug. Wir können eine "Fiesta de Cometas" nach der anderen
veranstalten und es ist wieder einmal ein reines, fast schon
meditatives Vergnügen, seine Himmels-Konstellationen im Laufe des
Tages zu gestalten und zu beobachten. Und das neben dem anbrandenden
Atlantik und bei weitem Blick bis hin zum Leuchtturm, dem Faro
de Tostón, der oft in Gischt und Dunst zu verschwinden scheint ...
Neben unseren Fotos in diesem Beitrag natürlich auch
wieder Anlass für eine Fortsetzung des
"himmlischen" Fotobeitrags!
© 2018 J. de Haas