Es ist noch lange nicht Schluss ...
Am Morgen wartet wie schon am Vortag wieder das grandiose Frühstück auf uns und dank der guten Weine sind wir alle fit für unseren heute geplanten Ausflug nach Beaune.
Der Feinschmeckermarkt dort ist mehr als sehens-, riechens- und schmeckenswert: An jedem Stand kann man sich kaum satt sehen - Trüffeln aus dem Perigord, Hühner aus der Bresse, Austern aus der Bretagne, Pilze aus der Region, ... Unweit vom Feinschmeckermarkt findet ein Trödelmarkt statt und eine Literatengruppe sorgt für Unterhaltung der Besucher. Eine tolle Stimmung, die man noch lange in Erinnerung halten wird.
Wer nach Beaune kommt, muss auch das Hospices de Beaune Hotel-Dieu besuchen, das im 15. Jahrhundert als soziale Einrichtung erbaut wurde. Bis 1971 wurden hier im großen Saal Kranke gepflegt und die Besichtigung schafft einen guten Eindruck und ein Gefühl für die hier herrschende schaurige Stimmung vergangener Zeiten, zu denen sich mehrere Kranke noch ein Bett teilen mussten ... Heute dienen Teile des Gebäudekomplexes noch als Altersheim.
Zahlreiche Schenkungen, Spenden, Vermächtnisse und Stiftungen ermöglichten den prunkvollen Ausbau und die Ausstattung mit Kunstwerken.
Eine wesentliche Einnahmequelle bis in die heutigen Tage stellen jedoch die Erträge der Weinberge dar, die dem Hospice gehören. Jedes Jahr werden die Weinfässer versteigert und kaum ein renommierter französischer Weinhändler lässt es sich entgehen, ein solches Fass zu ersteigern.
Selbstverständlich nehmen wir im Shop des Hospitals ein Papiermodell des Hospices mit für den heimischen Modellkeller ...
Weiter geht es zum Chateau de Pommard, das neben einem Museum mit Werkzeugen zur Weinherstellung auch eine Dali-Ausstellung bietet. Am Schloss zeigt man uns stolz den größten privaten Weinberg des Burgunds (20 ha) und die Keller, in die man uns dann zu einer Weinprobe laden wird. Seit 300 Jahren wird hier Wein gekeltert. Für ihren Wein haben die Produzenten eine eigene Flaschenform entwickelt mit einem stark nach innen gewölbten Boden, so dass die Flasche mehr an eine Sektflasche erinnert als an eine Burgunderflasche.
Wir können ausgiebig Weiß-, Rot- und Rosé-Wein verschiedenster Jahrgänge probieren und zum Abschluss noch einen überaus köstlichen Marc de Bourgogne, der aus Burgunderwein gebrannt wird. Auch heute wird wieder der Bus vollgepackt ...
Den Abend verbringen wir im Restaurant des Hotel Montrachet. Ein 5-gängiges Menü mit Aperitif, Burgunder (was sonst?) und Digestif schließt diese Weinreise ab.
Am nächsten Morgen nehmen wir schweren Herzens Abschied und treten wieder die Heimreise Richtung München an. Aber dank der gewichtigen Ladung im Kofferraum werden wir uns noch so manchen kommenden Abend an die vergangenen Tage erinnern ...
Nachtrag:
Damit wir diese Reise auch dann nicht vergessen, wenn die schönen Flaschen leer getrunken sind, erhielten wir zu Weihnachten 2009 von "Weinreise Rettich" eine liebevoll gestaltete CD mit einem persönlichen Bild von uns als Cover und vielen Bildern - eine tolle Erinnerung an eine wunderbare und empfehlenswerte Reise!
© 2010 Text/Bilder Sixta Zerlauth
Nachtrag, November ´11: Klar, dass eine solch tolle Reise ein "Nachspiel" haben muss: Ein gutes Jahr später sind wir wieder mit den Rettichs unterwegs. Diesmal geht´s in die andere weltberühmte französische Weinregion und wieder wird es eine fantastische Tour:
- Bordeaux 2011: Die Wahrheit über den Bordeaux ...