Frankreich  Bretagne 2018

Die "pacifico"-Crew auf "Landurlaub" ...


Willkommen bei den Bretonen ...

Der 27.08.18 bringt uns diesmal (nicht wie Santiano auf dem Seeweg! ) wie ganz normale Touristen auf dem Landweg nach St. Malo direkt an der Küste zum Ärmelkanal.

Hier sind mit durchschnittlich 12 Metern fast die höchsten Tidenunterschiede zu finden, die man mit seinem Boot antreffen kann (Anm. der Red.: Ja, wenn man denn mit einem wie der "pacifico" unterwegs ist! ). Vor Ort in St. Malo kann man sehr gut diese großen Tidenunterschiede beobachten. Der hier ebenfalls vorhandene Yachthafen fällt übrigens nicht durch die niedrige Tide trocken ...

Bretagne 2018 St. Malo Hohe Tidenunterschiede Auch ein Pool fällt nicht trocken ...

Das Autofahren in Frankreich erscheint, nebenbei bemerkt, erheblich angenehmer als in Deutschland: Vieles ist natürlich geregelt, aber nicht bis zum Erbrechen wie in D. Man sieht, wo es lang geht, und das auch ohne durch einen Schilderwald hindurch zu müssen. Auch die französischen Autofahrer sind ganz anders drauf: Wir haben bei unserer Tour niemals Drängler oder knappe (Überhol-)Manöver erleben müssen. Auch auf den Schnellstraßen gibt es keine "Tiefflieger" wie auf deutschen Autobahnen. Allerdings ist die Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen auf 130 km/h beschränkt und das Tempolimit auf Landstraßen seit Juli 2018 auf 80 km/h gesenkt worden. Heraus kommt dabei insgesamt ein recht entspanntes Fahren für alle Beteiligten ...

Ein leckeres Küsschen ...Sehr schnell nach der Ankunft gönnen wir uns eine kleine Leckerei: Was auf unserem Bild rechts in Geschmacksrichtung "Schoko" zu sehen ist, heißt in D "Baiser" und gibt´s dort beim Bäcker und im Supermarkt, allerdings viel kleiner. Man sollte nun aber nicht den Fehler machen und in Frankreich im Laden ebenfalls ein "Baiser" verlangen, sondern stattdessen eher ein "Meringue" ordern: Man erntet andernfalls - wenn man alles auch noch richtig ausspricht - möglicherweise überraschte Blicke von allen Seiten oder bekommt (vielleicht!) plötzlich ein Küsschen vom Verkäufer oder der Verkäuferin.

Denn "Baiser" bedeutet in der französischen Sprache ja "Kuss", und wer weiß was dann passiert! Doch, sollte der Verkäufer oder die Verkäuferin einem gut gefallen - man kann ja schließlich nicht alles wissen und es probieren ..!

Häfen, Inseln und Touristen ...

Am 30.08. erreichen wir die Insel Ouessant im Département Finistère: Diese Insel stellt den Wendepunkt für die internationale Schifffahrt auf dem Weg von der Biskaya in den Ärmelkanal dar und umgekehrt. Sehr oft im Jahr herrscht hier allerdings sehr stürmisches Wetter. Die beste Zeit des Jahres, diese Insel zu umrunden, ist der Juli und der August.

Quessant gehört zur Bretagne, eine Eigenart ihrer Einwohner ist es zu zu sagen, dass sie alle Bretonen sind und der Rest Frankreichs Franzosen. Ein ganz bekannter Leuchtturm, der Phare de la Jument, steht vor dem westlichen Ende an der südlichen Spitze der Insel. Von ihm gibt es ein berühmtes Bild mit einer Riesenwelle, die ihn im Sturm von der Seeseite her überrollt. Der damalige Leuchtturmwärter ist dabei ganz unten an der offenen Tür zu sehen.

Heutzutage ist der Leuchtturm natürlich unbesetzt und arbeitet vollautomatisch. Wir treffen bei bestem Wetter hier ein, durch das besonders warme und ruhige Jahr herrscht auch in dieser Gegend eine große Trockenheit. Man findet in der Umgebung die üblichen Bunkerreste, bereits gut bekannte Hinterlassenschaften der deutschen Geschichte, die auch zur Verschandelung der Natur noch bis in die heutige Zeit beitragen ...

Auch Loona will nach Quessant ... Und schon ist sie da! Zu sehen: Phare de la Jument Abfahrt ...
Camaret sur mer Tidenhub von gut 6 Meter Hafen gut geschützt ...

Bereits einen Tag später besuchen wir den Hafen von Camaret sur mer: Er befindet sich etwa 15 km südöstlich der Stadt Brest. Der Hafen liegt gut geschützt vor dem Schwell und den Stürmen des Atlantiks weiter im Inland. Eigentlich ein Fischereihafen, wird er auch gerne von Yachten genutzt, die hier auf eine gute Wetterlage zur Querung der Biskaya warten und noch Ausrüstung beschaffen müssen. Der Tidenhub liegt hier noch immer bei gut 6 m.

Unser nächstes Ziel ist der Hafen Concarneau: Am 02.09. starten wir von hier aus eine Bootsreise zum Archipel der Glenan Inseln, einem Naturschutzgebiet. Der Archipel besteht aus 22 größeren und kleineren Inseln sowie Felsbänken, die noch aus dem Wasser ragen. In diesem sehr sonnigen warmen Sommer ist das eine perfekte Inselerfahrung. Weit in der Vergangenheit waren diese Inseln einmal von Piraten bevölkert. Unsere Reise geht vom Hafen Concarneau zu einer der Hauptinseln, Saint-Nicolas. Sandstrände, türkisfarbenes Wasser, wilde Landschaft, Seevögel und die von uns inzwischen liebgewonnene französisch-entspannte Atmosphäre. Ein kleines Paradies im Atlantik!

Wir stehen an der Anlegestelle auf der Insel Saint-Nicolas: Durch Zufall haben wir heute den Tag getroffen, an dem auf den Inseln ein jährliches Fest gefeiert wird. Ein Fest zu Ehren der vielen Menschen, die auf See geblieben sind. Das bedeutet, dass heute tausende Besucher diese Inselwelt besuchen werden. Hunderte Boote jeder Größe laufen den ganzen Tag über ein: Sie ankern vor allen Inseln und ihre Besatzungen bevölkern die Strände in der warmen Sonne. An der Anlegestelle bringen die Touristenboote Menschen über Menschen nach Saint-Nicolas ...

Hafen Concarneau Auch hier kann man trockenfallen ... Von hier aus zu den Glenan Inseln
Willkommen auf den Glenan Inseln ... Naturschutz- und Erholungsgebiet Jährliches Fest steht an ... Kein Abfall in der Landschaft ...

Unsere Bilder zeigen die Fülle der vielen Boote, die zum Feiern dieses Festes gekommen sind. So sehen alle Ankerplätze der Inseln am heutigen Tag aus. Wir selbst schauen uns die anderen Inseln nur vom Wasser aus an, lediglich Saint-Nicolas wird zu Fuß erkundet.

Obwohl überall viele Menschen zu sehen sind, suchen wir eines vergebens: Müll. Wir denken, so viele Touristen müssen doch ihre Müllspuren hinterlassen, doch wir finden NICHTS! Keine Plastikteile, weggeworfene Becher oder Flaschen, Verpackungen - nichts. Dabei sind nur im direkten Ankunftsbereich öffentliche Müllbehälter zu finden.

Ist da etwa eine müde?Natürlich sind wir neugierig und fragen die Besucher selbst - die Antwort ist so einfach wie einleuchtend: Wir wollen uns doch nicht unser schönes Naturschutz- und Erholungsgebiet selbst versauen! Wir überlegen hin und her, aber so etwas haben wir in Deutschland noch nie erlebt. Ein Lob für die Franzosen hier, pardon, die Bretonen!

Da wir nun täglich unterwegs sind, hat auch unsere Hündin Loona natürlich jeden Tag enorm viele neue Eindrücke. So freut sie sich natürlich besonders auf den Abend - mit ihren kurzen Beinen ist sie bis zu diesem Zeitpunkt oft sehr viel gelaufen. Am Abend steht dann natürlich Nähe und Kuscheln auf dem Programm, in ihrer Müdigkeit ist sie schnell auf ihrem Bett.

Die leichte Decke sorgt für eine angenehm warme Temperatur. Unser Bild unten zeigt sie in dieser Situation, alles von ihr ist bis auf den Kopf bereits abgeschaltet. Sie schaut trotzdem wachsam, ob wir noch irgendetwas vorhaben, denn dann wäre sie sofort wieder dabei. Selbst, wenn ihr dann vor Müdigkeit die Augen zufallen sollten ..!


© 2018/2019 Jürgen Sattler