Frische Gefühle und (k)ein altes Gerät:
Mit der drei Jahre alten Savannah auf der Ladefläche ...
Hintergrund: Wozu eine Anzeige im Explorer Magazin führte ...
(06/02) Suche Wohnkabine für Hilux Xtra Cab, Explorer o.ä., auch Eigenbau.
Hallo Explorer-Team, im Bazar hatte ich ein Suchanzeige für eine Explorer-Kabine platziert. Es hat geklappt, Euer Leser Thomas B. hat mir eine Aeroplast Savannah angeboten und ich habe zugeschlagen. Teuer - aber Klasse. Ohne Euer Magazin müsste ich weiter mit meiner schändlich schlechten Ami-Hütte rumfahren. Viele Grüße Andreas Wind
Seit Mai 2002 trägt mein 95er Pickup Toyota Hilux eine 3 Jahre alte Savannah-Kabine auf dem Rücken.
Wie es dazu kam? Gekauft hatte ich den Toyo zusammen mit einer Ami-Kabine von monströsen Ausmaßen: Ca. 700 kg Leergewicht und einer unglaublich schlechten Verarbeitungsqualität ...
Sofort nach diesem Kauf hatte ich mich deshalb nach einer Explorer-Kabine umgesehen, aber leider keine gefunden. Doch auf eine Suchanzeige im Bazar des Explorer Magazins hin wurde mir dann die Savannah angeboten: Zwar teuer (für mich jedenfalls), aber doch eigentlich neuwertig.
Jetzt bin ich richtig froh über den festen Aufbau, wenn allerdings auch die Nachteile der Fahrzeughöhe von 2,90 m auf der Hand liegen: Kein Parkhausbesuch möglich, etwas höherer Spritverbrauch, Fährkosten ...
Mein etwas schlapper 80-PS-Saugdiesel-Hilux schluckt ganz leer und ohne Heckklappe 9 l/100 km, mit der Savannah steigt der Verbrauch auf ca. 10,5 l. Der Maximalverbrauch mit der Kabine + Anhänger + 2 Kanadiern (siehe Bild unten) bei gleichzeitigem Autobahnvollgas und damit 115 km/h (in Frankreich erlaubt), liegt bei 14l. Dank des schmalen, abgeschrägten Aufbaus reduziert sich die Höchstgeschwindigkeit nur um knapp 15 km/h gegenüber einer Leerfahrt ...
Optisch wirkt die Fuhre schmal und sehr hoch, ist aber kaum seitenwindempfindlich oder schaukelig im Fahrverhalten.
Was die Savannah oberhalb der Nahtstelle von Ober- und Unterteil mehr wiegt als die Explorer, ist eigentlich nur die Kunststoffschale. Wenn man davon noch das Gewicht des Explorer-Klappmechanismus abzieht, wird wohl nicht viel an Mehrgewicht und an höherem Schwerpunkt übrig bleiben.
Der Vorteil der festen Schale ist eindeutig der wesentlich bessere Komfort. Wenn’s draußen knackig kalt wird, heizt die Truma in fünf Minuten die kleine Hütte mollig warm und das bleibt dank guter Isolierung auch so. Kein Flattern und Durchtropfen im nasskalten Herbststurm, keine stockfleckigen Stoffwände, kein Einklemmen der Seitenteile im Scherengitter beim Zuklappen.
(Anm. der Redaktion: Andreas, selbstverständlich ist dein Versuch verständlich, dich darüber hinweg zu trösten, dass du keinen Explorer bekommen hast und natürlich wollen wir dir auch keinesfalls die Freude an deiner Savannah nehmen. Allerdings gibt es in unserem Explorer weder einen nennenswerten "Klappmechanismus" (s.o.) an Bord, der irgend ein Mehrgewicht verursacht, noch einen hohen Schwerpunkt, stockfleckige Stoffwände oder gar Scherengitter, auch keine sonstigen schweren Satansbraten oder Pferdefüße oder bleigewichtige Achsen des Bösen - wir sind im Gegenteil unverändert ganz zufrieden! ).
Volle Stehhöhe ist immer gegeben. Und nicht zuletzt: Wenn alle Jalousien geschlossen sind, ist es auch im Sommer absolut stockdunkel da drinnen. Mein 5-jähriges Töchterlein wacht so nicht schon um 4:30 Uhr auf - das dient dem Familienfrieden ...
Die Inneneinteilung hat mein Vorbesitzer beim Neukauf im Jahr 2000 auf seine Bedürfnisse hin maßschneidern lassen: Die Kabine ist ausgerichtet auf einen reinen 2-Personen-Einsatz und verfügt über viiiiiel Stauraum. Deshalb fällt die normale Längsbank auf der rechten Seite weg: Dort ist stattdessen ein Schrank, die Gasflasche und eine Kühlbox. Sitzplätze gibt´s nur zwei. Das Bett ist mit einer Breite von 1,40 und einer Länge von 2,10 m großzügig.
Die Hecktür, der Ausbau und die Fenster sind von sehr robuster Qualität. Obwohl die harte Federung des Hilux sogar den Würfelzucker in der verschlossenen Zuckerdose pulverisiert, hat noch kein Schloss, keine Verbindung, kein Scharnier den Dienst quittiert. Auf Wellblechpisten habe ich es (noch) nicht getestet, soll aber auch halten, wie man hört ...
Damit ich die sperrigen und schweren Absetzstützen mit in Urlaub nehmen kann, habe ich die Kabine 15 cm nach hinten versetzt und kann nun den Raum zwischen Kabine und Fahrerhaus nutzen (Anm. der Redaktion: Siehe dazu auch unseren Nordstar-Beitrag! ).
Zwei Campingstühle, ein Tisch, ein paar Prügel Brennholz, Axt und dergleichen Geraffel finden dort außerdem noch Platz.
Kurzum - eine klasse Kabine, die ihr Geld wert ist. Passt ideal für mich und mein Töchterchen. Nach einigen Saharadurchquerungen mit schrottigen Peugeots, Motorrädern und LKWs soll es beim nächsten Mal komfortabler zugehen - wir werden schließlich alle nicht jünger ..!
© 2003 Andreas Wind
Nachtrag, März ´03: Zu den geplanten Saharadurchquerungen mit dieser Kabine wird es wohl vorläufig nicht mehr kommen, denn schon bald erreichte uns eine andere Email. Eigentlich hatten wir uns ja auch schon gewundert, wie Andreas hier seine Familie unterbringen wollte, aber andererseits hatten wir auch schon oft erlebt, dass für viele manchmal Platz auch in der kleinsten Hütte sein kann ...
Nun denn, Anfang März ging bei uns die Mail unseres Lesers Frank Arnecke ein:
Hallo liebe Macher vom Explorermagazin,
seit heute 01.03. ca.
1400 Uhr sind meine Frau und ich glückliche Besitzer einer Wohnkabine „Savannah“.
Der Kontakt zum Verkäufer kam über den Bazar in Ihrem Magazin zu Stande.
Ein herzliches Dankeschön noch einmal.
Übrigens - es handelt sich um genau die Kabine von Andreas Wind, die Ihr in der aktuellen Ausgabe des Magazins mit dem Bericht von Andreas beschreibt. Er wird wieder Vater und mit der dann größeren Familie wurde die Kabine zu klein, so dass er sich schweren Herzens - aber zu unserem Glück - zum Verkauf entschließen musste. ...
Also - noch mal vielen Dank und bei der Off-Road Messe in Bad Kissingen schauen wir an Eurem Stand vorbei.
Lieber Frank Arnecke, natürlich haben wir uns auch über diese Mail wieder sehr gefreut und auch über eure Ankündigung, uns beim nächsten Mal auf der Messe zu besuchen. Wir wünschen euch viel Freude mit eurer neuen Kabine und allzeit gute Fahrt!
- Hersteller-Historie: Savannah, der Wohnaufbau mit festem Hochdach
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