ASCO Car Hire
Leidenschaft für Bushcamper ...
Eine mehrwöchige Reise geht zu Ende: Namibia 2024 führte uns durch große Teile Namibias und durch großartige Landschaften, die allerdings große Anforderungen an unser Fahrzeug stellten, das wir für diese Reise angemietet hatten: Ein Toyota Bushcamper, ein Allrad 2.4 GD-6 Single-Cabin Pickup mit bester Offroad-Bereifung Headway HM003 265/65 R17 LT und fest aufgebauter Kabine (mit Klappdach, nur für Stehhöhe).
Das Fahrzeug verfügt über Automatik, Sperrdifferential, 2 Batterien, Kompressor, USB, zwei zusammengeschaltete Dieseltanks mit insgesamt 140 l Volumen, einen 40 l Wassertank mit Zapfhähnen auf beiden Fahrzeugseiten (ein Hahn wirkt über Schwerkraft, der andere mit Pumpe).
Die Küchenausstattung und das Werkzeug befinden sich in 3 Boxen in seitlichen Fächern der Kabine, wo auch Stühle und Tisch aufbewahrt werden können. In der Kabine selbst befinden sich ein breites Bett sowie ein Porta Potti. Das Klappdach muss nur geöffnet werden, wenn Stehhöhe gewünscht wird, dort wie auch an den Kabinenseiten befinden sich Fenster mit Insektengittern. Auf der linken Fahrzeugzeugseite ist eine eingerollte Markise in einer Schutzhülle angebracht.
Insgesamt eine Ausstattung, die bei wochenlangen Fahrten auf z.T. übelsten Waschbrett-/ Wellblechpisten ("Gravelroads", eher "Corrugated Roads") mehr als erforderlich war und sich auch als geeignet erwies: Weder fiel ein Außenspiegel ab, was bei den unaufhörlichen Vibrationsschwingungen wirklich niemanden gewundert hätte, noch machte ein Reifen schlapp, was ihm bei manchem Untergrund auch niemand hätte übelnehmen können ...
Ein Fahrzeugvermieter, der seine Aufgaben ernstnimmt
Die Firma ASCO Car Hire, der größte Mietwagenanbieter Namibias, nimmt Kundendienst so ernst, wie man es sich nur wünschen kann: Außer einem Transfer zum und vom Flughafen können wir uns auch noch über einen Transfer zum und vom Hotel in Windhoek freuen, wo wir die erste Nacht verbringen vor Übernahme unseres Fahrzeugs.
Der Vermieter rät seinen Kunden, sich vor Reiseantritt die zahlreichen YouTubeVideos anzuschauen, die ASCO zur Vorbereitung auf das vielleicht für viele Urlauber ungewöhnliche Reisemobil und die Besonderheiten bei einer Campingtour in Namibia erstellt hat.
Zu erwähnen sind hierbei die Videos zu Toyota Hilux und Safari Einweisung sowie zum Bushcamper. Außerdem gibt es informative Videos zu Reifendruck, Schaltung, Befreiung eines festgefahrenen Fahrzeugs, High Lift Jack, zum Abschleppen und Fahren an Steigungen sowie zum Fahren durch Namibia ...
Sofern die Videos bei Ankunft an der ASCO Station noch nicht bekannt sind, erhält der Kunde nach seinem Eintreffen Gelegenheit, sich diese hier vor Ort anzusehen vor der Einweisung in das Fahrzeug. Wir können uns das sparen und werden sofort vom Einweiser zu unserem Wagen geführt: Der sehr freundliche Mitarbeiter, der sich als Johannes vorstellt, gibt sich wirklich Mühe, alles Wichtige zu erklären und bei Bedarf auch vorzuführen.
Beim Blick unter die Motorhaube des Wagens stockt einem der Atem: Ist das etwa ein Neuwagen? Ein offenbar durch Motorwäsche derart gereinigtes Fahrzeug haben wir außer beim Autohändler schon lange nicht mehr gesehen: Alles blitzt hier nur so und wirkt absolut professionell sowie vollständig für eine derartige Tour. Besonderer Gag: Das Fahrzeug soll schon rund 200.000 km auf der Uhr haben, allerdings wird ein Motorwechsel nicht ausgeschlossen, wie die Nachfrage ergibt. Dennoch: Staunen ist angesagt ..!
Klar, im Vergleich zu unserer heimischen Explorer-Kabine ist der Komfort doch deutlich eingeschränkt, da die Kabine des Bushcampers keinen Alkoven hat, der ein Schlafen unter dem Dach erlaubt anstelle Betten unten zu nutzen, die während der Fahrt nur als Ablagefläche genutzt werden können. Auch gibt es innen weder Wasser noch Spülbecken und das Kochen "aus der Kiste" ist nur aufwändig draußen möglich. Wie dem aber auch sei, man kann sich durchaus vorstellen, welche Dinge bei mehr Komfort vom Mieter während einer Fahrt durchs riesige Namibia beschädigt werden könnten, die dann evtl. vom Vermieter während der Tour zu reparieren wären ...
Die Fahrzeuge von ASCO bleiben während einer solchen Reise vollständig unter Kontrolle: Man teilt uns mit, dass regelmäßig Tracking-Infos an den Vermieter gehen, der so über die Fahrweise der Mieter und den aktuellen Standort des Fahrzeugs kontinuierlich informiert wird. Sollte man verbotenerweise auf die Idee kommen, auf einer "Gravelroad" sprich Piste schneller als 80 km/h zu fahren, wird man zunächst durch einen Piepston gewarnt, bevor dann auch der Versicherungsschutz entfällt - alles Konsequenzen von wirklich üblen Unfällen, die bei entsprechender Fahrweise auf den Straßen und Pisten Namibias bereits passiert sind. Aus Sicherheitsgründen haben wir die umfassendste Versicherung gewählt, die der Vewrmieter anbietet.
Die Einweisung ist schon bald darauf beendet und wir werden entlassen in die unendlichen Weiten eines afrikanischen Landes, das in den nächsten Wochen sehr viel Atemberaubendes, aber auch Gefährliches zu bieten haben wird.
Als wir nach rund drei Wochen zurückkehren, ist der Verkehr in Windhoek zunächst wie am Anfang wieder eine Herausforderung, der man sich während der Tour durch einsame Gegenden nicht unbedingt stellen musste. Irgendwann stehen wir dann aber erneut auf dem Hof mit unserem inzwischen sehr vertrauten Fahrzeug und müssen es wieder abgeben. Wie so oft nach einer derartigen Reise mit gemischten Gefühlen, die aber in diesem Fall überwiegend positiv sind.
Bevor wir noch am gleichen Tag wieder hinaus zum internationalen Flughafen von Windhoek gebracht werden, verbringen wir noch einige Stunden an der Station - ausreichend Gelegenheit, noch einmal viele Eindrücke vom quirligen Treiben beim Autovermieter im Bild festzuhalten.
Ein melancholischer Moment ergibt sich vor dem Einsteigen in den Bus, der uns zum Flughafen bringen soll: Einen Augenblick lang stehen wir mit all unserem Gepäck zufällig genau neben dem vertrauten Toyo, den wir vollgetankt zurückgegeben haben. "Unser" Bushcamper befindet sich mit geöffneten Klappen offenbar bereits wieder in der Wartungsschleife - in wenigen Stunden wird er vermutlich erneut perfekt überarbeitet auf den nächsten Mieter warten ...
© 2025 J. de Haas