Euro-Tour: Slowenien

(Bericht von J. de Haas)

01.08.2023 ... Slowenien!?? Jede Menge Erinnerungen kommen hoch: Wie man in diesem Magazin nachlesen kann, bereisten wir das Land zum ersten Mal vor fast einem Vierteljahrhundert!

Dies war unsere Tour 1999 mit Explorer und gemeinsam mit dem inzwischen verstorbenen Autor Kurt Gradolph, der mit Finnland 1994 auch einen der beiden ersten Reiseberichte in diesem Magazin beisteuerte.

Ein Jahr danach waren wir bei Slowenien 2000 wieder vor Ort, diesmal sogar nur mit Pickup und Zelt - eine damals abenteuerliche Reise!

Auch weitere Touren mit Ziel Slowenien gab es noch in den folgenden Jahren: 2006 unternahmen wir eine letztmögliche Euro-"Extratour" dorthin, als das Land noch seinen geliebten "Tolar" hatte, bevor es diesen (natürlich inflationsfördernd) im Januar des Folgejahres 2007 als erstes neues Mitglied im Euro-Club aufgab.

 "Künstlerischer" Nebeneffekt unserer letzten "Extratour": Wir konnten bei dieser Gelegenheit neben den Verpackungs-Künstlern der italienischen Adria auch die "Tarp-Künstler" Sloweniens kennenlernen - eine tolle Reise in den Herbst!

Anschließend vergingen allerdings eineinhalb Jahrzehnte, bis wir wieder vor Ort waren: Im Jahr 2022 suchten wir aufgrund der aktuellen Situation in der "Heimat" andernorts neue Ziele: Unsere Erkundungstour führte uns auch durch Slowenien. Ein gefundener Alternativstandort in Ungarn ermöglichte nicht nur eine weitere Tour 2023 in das Dreiländereck, zu dem auch Slowenien gehört, sondern legte auch eine weitere Slowenienreise im selben Jahr nahe: Nämlich diese unsere erste "richtige" Euro-Tour hierhin, die als eine der wenigen in der Sammlung noch fehlte!

Soviel zur Historie dieser längst überfälligen Tour, die nun abgehakt wurde. Aus Gründen der Reise-Ökonomie bleiben wir auch bei dieser kurzen Reise im äußersten Nordosten Sloweniens, denn von hier aus hat man beste und kurze Verbindungen zu drei anderen Ländern, wo wir auch schon "Euro-" und "Extratouren" machen konnten: Österreich, Kroatien und auch Ungarn. Die ebenfalls noch ausstehende "richtige" Euro-Tour nach Kroatien wird hoffentlich bald der Vollständigkeit halber auch noch nachgeholt. Was will man mehr?

Heute sind wir also in Murska Sobota (deutsch Olsnitz, ungarisch Muraszombat), einer Kleinstadt in der historischen Region Prekmurje (Übermurgebiet). Im Jahr 2006 wurde die Stadt zum Bischofssitz der neuerrichteten Diözese Murska Sobota erhoben, die wiederum ein Suffraganbistum der Erzdiözese Maribor ist. Eine knappe Woche nach unserem Aufenthalt hier wird der Ort Schlagzeilen machen, als ein katastrophales Hochwasser genau diese Region rund um die Stadt heimsucht und eine Fahrt hierhin nicht mehr möglich gewesen wäre ...

Als erstes suchen wir für unsere gewünschte GPS-Koordinate das Schloss Murska Sobota auf. Dieses wird im 13. Jhdt. erstmals erwähnt, hat heute seinen Platz auf der sogenannten "Schlösserstraße" und beheimatet seit 1956 auch ein Museum, das die Geschichte der Region sowie Sloweniens in den letzten Jahrhunderten erzählt.

Wir stellen uns für die Aufnahme unserer Koordinate in den Schlosshof und betreten anschließend das Gebäude, um uns die Ausstellung anzuschauen. Wir sind die einzigen Besucher und werden von der Dame am Empfang eine Treppe hinaufgeführt zu den Ausstellungsräumen, wo wir uns im Anschluss ungestört den Exponaten widmen können.

Das Museum beinhaltet eine Dauerausstellung über das Leben der Menschen an der Mur, die von der ersten Siedlung über die Zeit des Kalten Krieges bis in die Gegenwart reicht. Interessantes zur geschichtlichen Situation hier in der Nähe des Dreiländerecks, wo in der Vorkriegszeit Zuordnungen der dortigen Bevölkerung zu den Volksgruppen der Ungarn, Slowenen oder Roma erfolgten. Ergänzend zur ausgestellten Sammlung gibt es auch einen Museumshop, den wir aber als einzige Besucher hier nicht aufsuchen.

Nach ausgiebiger Besichtigung verlassen wir das Schloss und wollen noch Einkäufe erledigen, wenn wir heute bei dieser Gelegenheit schon mal die bestehende Infrastruktur und die Einkaufsmöglichkeiten mit dem Euro nutzen wollen, was wir im nahegelegenen Ungarn nicht in dieser Form haben.

So suchen wir zunächst einmal einen Interspar auf zur Auffüllung der Vorräte für die nächsten Tage: Das Preisniveau ist hier dank Euro nicht niedriger als in Deutschland, bei manchen Warengruppen wie z.B. Kosmetika auch deutlich höher. Einen Einkaufsvorteil hat man aber hier in Slowenien auf jeden Fall: Die deutlich niedrigeren Spritpreise im Vergleich zu Österreich oder insbesondere auch zur BRD, die ja in Hinblick auf Energiepreise als europäisches Spitzenland der Abzocker und Abgezockten unschlagbar ist ...

Wir machen uns anschließend noch auf den Weg zum nächsten OBI, der neue Standort im Nachbarland will ebenfalls weiter ausgebaut und bearbeitet werden. Bei OBI bricht endgültig die Sintflut über uns herein, die wir bereits in der Caféteria des Interspar auf uns zukommen sahen: Der nachfolgende Starkregen legt zwar zunächst einmal einen weiteren Caféteria-Aufenthalt nahe, diesmal eben im OBI, aber irgendwann müssen wir dann doch den schützenden Gebäudekomplex verlassen.

Die Einkäufe werden so schnell und wassermassengeschützt wie möglich im Kofferraum verstaut, aber allzu trocken bleibt dabei keiner. Doch was soll´s, all das ist nichts gegen das, was in weniger als einer Woche an Regenfluten über genau diesen Bezirk hereinbrechen wird ... 

 Alle Bilder auf einen Blick

#01: Schloss Murska Sobota
#02: ... Karte vom Zielort muss sein!
#03: Vergangenheit wird wieder lebendig ...
#04: Alltagsszenen
#05: Für das leibliche Wohl wurde gesorgt
#06: Die Waffen sprachen auch hier zu allen Zeiten ...
#07: Immer wichtig - Wer gehört zu welcher Volksgruppe?
#08: Zeitgenössische Damenbekleidung
#09: Die Zeitreise nähert sich langsam der Gegenwart
#10: Einkauf beim Interspar
#11: Zum OBI müssen wir auch noch
#12: Einkauf im Außenbereich: Nichts für Wasserscheue ..!
#13: Slowenische Euromünzen von vorn am Schloss Murska Sobota
#14: ... und an derselben Stelle von hinten ...