Euro-Tour: Portugal

Portugal:

Porto, Strand

N41,1715° W008,6894°

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#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Der Tourismus lebt! ;-))
#4: Porto: Stadt der Sehenswürdigkeiten
#5: Porto: Stadt der Gegensätze...
#6: Markthallen: Stützen gegen den Zusammenbruch
#7: Wichtige Stütze: Wein und Portweinproduktion
#8: Am Strand: Blick nach Westen
#9: Aufnahmeort zwischen Muscheln ...
#10: Portugiesische Euromünzen von vorn ;-))
#11: ... und portugiesische Euromünzen von hinten ...


Porto: Mittagessen in Strandnähe ...(Bericht von J. de Haas) 

22.04.2012 -- Der letzte Tag einer wieder mal sehr gelungenen Weintour: Nach Rückkehr aus dem Douro-Tal mit vielen vielen Verkostungen dort führt uns der letzte Tag vor der Abreise noch einmal nach Porto.

Schon der Reiseauftakt hatte in der noch überschaubaren Metropole am Atlantik stattgefunden, hier hatte sich die Gruppe der Reisenden getroffen und hier ging es dann schließlich auch los für mehrere Tage Richtung Osten - leider muss selbst eine solch fantastische Tour einmal enden und so genießen wir nach Kräften auch unseren letzten Aufenthalt am Strand der Stadt ... 

Etliche Eindrücke haben wir auch zur wirtschaftlichen Lage des Landes gewonnen, das seit knapp einem Jahr unter dem so genannten "Rettungsschirm" steht und als ärmstes Land Westeuropas gilt.

Beim IVDP, dem "Instituto dos Vinos do Douro e do Porto" erfahren wir aber, dass Portwein-Hersteller auch derzeit keine Krise spüren. Die Produktionsmenge wird limitiert durch "Verknappung" auf dem Markt und dadurch wird auch Preisstabilität erzielt. Die Portweinindustrie lebt vom weltweiten  Export, so werden zum Beispiel die eher leichteren Ruby-Ports nach Frankreich exportiert für den Aperitif, die schwereren Tawny-Ports nach Großbritannien für den Genuss nach dem Essen oder zum Dessert.

Kleinere Weinbauern im Douro-Tal berichten uns, dass zwar der Weinabsatz stagniert, jedoch kein Rückgang erfolgt. Portpreise sind nach wie vor breit gefächert, abhängig von Qualität und Alter reicht hier die Bandbreite von unter 10 EUR die Flasche bis weit in den vierstelligen Bereich.

Weinpreise haben demgegenüber eine erheblich geringere Bandbreite, hier stoßen wir auf ein Angebot, das von ca. 10 EUR bis ca. 60 EUR reicht, ein Hochpreissegment finden wir nicht. Unser Fazit: Hier bekommt man wirklich gute Weine auch zum günstigen Preis.

Rundgänge in einer Stadt wie Porto zeigen dagegen andere Verhältnisse: Hier stoßen wir überall auf Ruinen neben luxussanierten Gebäuden, viele Häuser stehen zum Verkauf und befinden sich in einem bemerkenswert schlechten  Zustand. Die Immobilienpreise sind dennoch recht hoch, beim Makler werden z.B. 175.000 EUR für eine 75qm Wohnung gefordert, die sich nicht gerade in einer außergewöhnlichen Lage befindet.

Trotz der zahlreichen Ruinen wirkt die Innenstadt dennoch sauber. Die Markthallen von Porto: Ebenfalls eine Bauruine, die offenbar mit Stützen vom Zusammenbruch abgehalten wird. Man erkennt jedoch noch, wie schön der Markt einst wohl gewesen ist. Die Präsentation von Fleisch und Fisch dort entspricht sicher nicht ganz den deutschen Hygieneanforderungen. Wurstwaren sind günstig zu haben: 1,00 - 1,50 EUR werden pro 100g verlangt, für edlere geräucherte Würste bis ca. 5,00 EUR, Käse erscheint etwas günstiger als bei uns.

Die Spritpreise sind hoch: 1,75 EUR für Super erinnern uns nur allzu gut an heimische Verhältnisse. Ordentlich essen zu gehen ist bezahlbar, mit den günstigen und guten Weinen dazu gibt es keinen Grund zum Klagen. Die Portionen sind immer reichlich, man scheint stolz darauf zu sein und erwähnt sogar "portugiesische Portionen", auch wenn manchmal die Präsentation darunter etwas leidet, wie wir in einem guten Lokal vor Ort feststellen müssen. Auch in Spitzenlokalen wird man problemlos satt, wie wir im DOC von Rui Paula am Pier von Folgosa unweit von Pinhao im Douro-Tal erleben.

Der Betrieb von Taxis erscheint sehr reglementiert: So darf der Fahrer niemanden am Straßenrand auflesen und muss immer anzeigen, ob er frei ist oder auf dem Weg zu einem Kunden. Daten der Fahrten werden gesammelt und ausgelesen gegen Gebühr - wir sind erstaunt, als uns der Fahrer über die üblichen Praktiken berichtet ...

Am Abflugtag werden wir schließlich auch ausführlich mit portugiesischer Organisation konfrontiert. Am Flughafen verweigert man uns am Lufthansa-Schalter kurz vor Mittag ein Check-In: Gepäck darf frühestens zwei Stunden vor Abflug aufgegeben werden und Bordkarten kann man auch noch nicht drucken. Wir werden zur Gepäckaufbewahrung weiter geschickt, da wir nicht mit unserem gesamten Gepäck zum Strand fahren wollen. Die Gepäckaufbewahrung ist allerdings geschlossen, jedoch prangt daran unübersehbar ein Schild "Geöffnet von 05:00 - 23:00 Uhr". Nach erneuter Rückfrage werden wir diesmal weiter zum Bereich Sperrgepäck verwiesen. Mitteilung dort: Man ist nicht zuständig. Wieder nennt man uns ein neues Ziel, diesmal die Sicherheitskontrollen. Dort zeigt man sich allerdings genau so wenig zuständig, nennt jedoch zur Abwechslung mal ein weiteres Ziel, zu dem wir nun sollen: Die Information.

Dort versteht man nicht unsere langsam aber sicher steigende Bereitschaft zur Randale: Schließlich hätten sie ja geöffnet und nähmen auch Gepäck an, allerdings mit folgenden Regeln: Keine Lebensmittel im Gepäck (Wein gehört wohl dazu?!), alle Wertgegenstände müssten ausgepackt und vorgezeigt werden, ca. 7 EUR pro Gepäckstück, das eingeschweißt wird, würden fällig. Und: Man muss die Gepäckstücke spätestens zwei Stunden vor Abflug abholen. Fazit für uns: Das alles hat zwar viel Aufwand verursacht, bringt jedoch gar nichts. Also heißt es schließlich doch, alles Gepäck nun mitzunehmen zum Strand ...

Nun ja, irgendwie muss man uns schließlich doch den Abschied erleichtern, denn wie sollten wir sonst hier ohne Wehmut nach so schönen und weinseligen Tagen wieder abreisen können ..?
  

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#1: Porto: Mittagessen in Strandnähe ...
#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Der Tourismus lebt! ;-))
#4: Porto: Stadt der Sehenswürdigkeiten
#5: Porto: Stadt der Gegensätze...
#6: Markthallen: Stützen gegen den Zusammenbruch
#7: Wichtige Stütze: Wein und Portweinproduktion
#8: Am Strand: Blick nach Westen
#9: Aufnahmeort zwischen Muscheln ...
#10: Portugiesische Euromünzen von vorn ;-))
#11: ... und portugiesische Euromünzen von hinten ...