Euro-Tour: Irland

Irland:

Westport, Co. Mayo

Westport House,
Caravan & Camping Park

N53,8067° W009,5374°

 

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#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Westport House Caravan & Camping Park
#4: Am Rock of Cashel
#5: Gaynor´s Pub, Leenane, Connemara
#6: Westport, The Clock Tavern
#7: Westport, Cronin´s Sheebeen
#8: Westport, The Helm
#9: Westport, Matt Molloy´s
#10: Westport, saniertes Hafenviertel
#11: Westport, Golfclub
#12: Touristenboote, Lough Key
#13: Irish Breakfast: Five of Full ...
#14: Kein Bier, aber Wein: Visitor Centre Lough Key
#15: Geisterhäuser auf dem Weg zum Achill Island, Co. Mayo
#16: Anti-Selbstmörder-Wache, Wexford
#17: Alte Münzen, neuer Platz: Euromünzen in Westport
#18: Und dieselben nochmal von vorn ...


#1: Delphi Lodge, Leenane, Connemara(Bericht von J. de Haas)

21.08.2016 -- Endlich wieder mal im Land, und das 40 Jahre nach der ersten Bootstour dort: Mayo, God Help us!

In Anbetracht der (zu) vielen inzwischen vergangenen Jahrzehnte bleibt einem kaum etwas anderes als der alte verzweifelte Ausruf der Iren aus der Grafschaft Mayo - aber warum sollte man jetzt wieder hinfahren?

Nun, in Anbetracht möglicher künftiger politischer Entwicklungen im eigenen Lande wäre eine Reise dorthin schon allein sinnvoll wegen der Suche nach möglichen Alternativen zum "Gelobten Sehnsuchtsland", und da gehört Irland heutzutage vielleicht dazu.

Aber wir haben uns auch aus anderen Gründen mit jemandem in Westport an der irischen Westküste verabredet, denn dieser ist ebenfalls ein alter Irland-Kenner, war damals ebenso auf dem Shannon und auch dazu gibt es einen Bericht in unserem Magazin. Außerdem treffen wir ihn immer wieder auf der f.re.e. in München - und das natürlich am irischen Pub bei Musik von Ronan Drury!

Roland hat seine Umsiedlung mittlerweile erfolgreich geschafft: Mit inzwischen besten Kontakten zu Einheimischen und Besuchern lebt er nun hauptsächlich in Westport, einer Stadt, von der behauptet wurde, sie sei der "Best Place to Live in Ireland". Und in der Tat, der "beste Platz um in Irland zu leben" beeindruckt: Ein gepflegtes Städtchen an der malerischen Clew Bay, früher eine wichtige Handelsstadt und heute eines der beliebtesten Touristenziele, nicht zuletzt wegen der atemberaubenden Landschaft hier im Westen, z.B. entlang des "Wild Atlantic Way".

Wir campen während einiger Besuchstage im eher weniger attraktiven Westport House Caravan & Camping Park. Ungünstigerweise in der letzten Ferienwoche, wo viele Iren mit traditionell stattlicher Kinderzahl noch vor Schulbeginn einmal kräftig auf die Pauke hauen wollen und deshalb reserviert haben - unsere Umsiedlung auf den "Overflow Car Park" ist vom zweiten Tag an erforderlich.

Tolle Pubs locken uns trotzdem jeden Abend bei unserem mehrtägigen Westport-Aufenthalt im Rahmen unserer Irland-Reise. Sichtlicher Wohlstand herrscht hier, vom komplett sanierten Hafenviertel aus kann man hinüber schauen zum Golfclub des Ortes, bei dem Roland schon seit längerem Mitglied ist.

Dennoch ist die Republik Irland eigentlich ein gespaltenes Land. Deutlich sichtbar hier bei einer Rundreise der Unterschied zwischen Arm und Reich: So gibt es zwar selbst in Westport vereinzelt Bettelei, doch das Publikum z.B. in der Hafenstadt Wexford, wo man auf dem Weg zur Fähre in Rosslare Halt machen kann, ist dagegen deutlich anders. Erschütternd hier zu sehen, dass abends und nachts tatsächlich regelmäßig Leute patrouillieren, die Selbstmörder von einem Sprung von der dortigen Brücke abhalten sollen.

Einst riss der so genannte "keltische Tiger" das Land mit und der eine oder andere fragte sich, ob die Seele des Landes dabei mitgerissen wurde. Häuserruinen aus der Zeit der großen Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts wie aus der Zeit der Hochkonjunktur mit anschließender Finanzkrise sind zu sehen, die das Land schwer gebeutelt hat.

In der Tat scheinen die Iren eines verloren zu haben, was vor 40 Jahren noch vorhanden war: Die Zeit. So rast auch hier nun z.T. der Verkehr wie auf dem Festland, neue Autobahnen sind inzwischen vorhanden und Straßen, auf denen in Anbetracht mancher Straßenverhältnisse dort aberwitzige Geschwindigkeiten von 80 oder 100 km/Std erlaubt sind - wenn nicht manchmal die Aufschriften "Slow", "Slower", "Very Slow" zusätzlich (!) zu diesen Schildern auf der Straße wären, fragte man sich, wie hoch die Überlebensrate hier wohl wäre bei Ausnutzung dieser Geschwindigkeiten ...

Nach der Finanzkrise gab es fast eine ähnliche Auswandererwelle wie zur Zeit der Großen Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts. Mit Steuervorteilen für Großkonzerne versucht Irland in jüngster Zeit ein attraktiver Standort zu werden bzw. zu bleiben, die Angst vor möglichen künftigen Brexit-Auswirkungen besteht im Land.

Für Zuwanderer, die heute kommen, gibt es etliches zu erfahren und zu bedenken: Irland ist ein Land voller grandioser Landschaften, historischer Ruinen und großartiger Geschichte. Wenn man hier allerdings auf dem Land lebt, benötigt man ein Auto, und wenn man Glück hat, ist in der Nähe wenigstens eine Tankstelle, die auch Lebensmittel verkauft - Supermärkte wird man oft vergeblich suchen. Das Preisniveau ist ähnlich wie bei uns, Alkohol ist in den Läden allerdings teurer als in D.

Wer sich hier ein Grundstück kauft, muss viel beachten und vielleicht sogar klären, ob eventuell noch Rechte ehemaliger Auswanderer geltend gemacht werden können, was auch gilt, wenn man es in der Zwischenzeit bebaut hat ...

Ansonsten kann das Land einem auch als "Verriegelt, Privat, Verschlossen" erscheinen: Oft handelt es sich um verbarrikadiertes Land, in dem man überall das Privateigentum hochhält und an allen möglichen Stellen mit Böschungen, Zäunen und Toren ein Verlassen der Durchgangsstraßen verhindert. Wohl dem, der bei einer Rundfahrt durch die Landschaft überhaupt anhalten kann, wenn er dies möchte. Häufig fährt man ewig weiter die schmalen Straßen mit hohen Seitenbegrenzungen entlang, bis man erstmals die Gelegenheit zu einem kurzen Halt bekommt. Diese Art herumzufahren ist oft mehr als gewöhnungsbedürftig und nicht unbedingt das, was der Tourist hier vielleicht möchte ...

Unsere Rundfahrt über die Insel und durch die irische Republik beginnt und endet wieder in der Hafenstadt Rosslare (siehe Bericht Irland 2016). Der dank Navis und relativ geringem Verkehr in Irland unproblematische Linksverkehr hat damit ein Ende. Auffallend viele Polen warten am Hafen mit ihren Kleinbussen auf die Rückfahrt zum Festland. Europa und seine aktuellen Themen sind überall zu finden, auch in Irland ...

Jede Menge Überlegungen sind erforderlich in Sachen Alternative für Emigrations-Interessierte. Und wie es mit uns und Irland weitergeht? Viele Fragen reisen mit, als unsere Fähre Oscar Wilde den Hafen in Richtung Cherbourg verlässt - schon wieder wartet Frankreich ...

  

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#1: Delphi Lodge, Leenane, Connemara
#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Westport House Caravan & Camping Park
#4: Am Rock of Cashel
#5: Gaynor´s Pub, Leenane, Connemara
#6: Westport, The Clock Tavern
#7: Westport, Cronin´s Sheebeen
#8: Westport, The Helm
#9: Westport, Matt Molloy´s
#10: Westport, saniertes Hafenviertel
#11: Westport, Golfclub
#12: Touristenboote, Lough Key
#13: Irish Breakfast: Five of Full ...
#14: Kein Bier, aber Wein: Visitor Centre Lough Key
#15: Geisterhäuser auf dem Weg zum Achill Island, Co. Mayo
#16: Anti-Selbstmörder-Wache, Wexford
#17: Alte Münzen, neuer Platz: Euromünzen in Westport
#18: Und dieselben nochmal von vorn ...