Euro-Tour: Italien

Italien:

Bei Spilimbergo,
am Tagliamento

N46°06.39´ E012°54.23´

(N46°06´26.5´´
E012°54´17.4´´ -ED50-)

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#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Das Team beim Nachdenken ...
#4: Versuch des kürzesten Wegs ...
#5: ATV-Fahrer am Start
#6: Ausblick auf den Tagliamento ...
#7: Hotel-Ausblick: Ort der Münzenfotos
#8: Nochmal Grand-Hotel ...
#9: ... und italienische Euromünzen von hinten ...


#1: Expeditionsanhänger vor Ort(Bericht von Hans E. Busch)

18.08.2002 -- Den fotografierten Münzsatz hatte ich in Sicherheit gebracht, während der Rest des Teams überlegte, wer die 3,88 EUR verprassen durfte.

Die Bilder der Münzen wurden während des Frühstücks am Tag unserer Rückreise von einem Kurzaufenthalt am Tagliamento aufgenommen, zu sehen der Vorplatz des Hotels ... 

Doch der Reihe nach: Ursprünglich war unser Ausflug zum Tagliamento für ein verlängertes Wochenende ab dem 8.8. geplant, aber die Aussichten auf zuviel Wasser von oben veranlasste uns, die Fahrt um eine Woche zu verschieben. So fuhren wir mit unserem Expeditionsanhänger am 14.8. vormittags los und erreichten nach störungsfreier Fahrt am frühen Abend Spilimbergo. Sofort entluden wir unsere ATV (All Terrain Vehicles, Quads) und fuhren ins Flussbett, um den Wasserstand zu kontrollieren.

Die Furten durch die vereinzelten Wasserarme waren schnell gefunden und unser eigentliches Ziel, eine Trattoria in Dignano (ED 50: N46°05'16´´ E012°56'19´´), zum Greifen nah, als uns auf der Ostseite der Hauptarm des Tagliamento, tief und reißend, zum Umkehren zwang. So fuhren wir die "Route B" (die Off-Off-Road Variante) und konnten uns wenig später an einem sehr guten Abendessen erfreuen, zubereitet von der Wirtin der Trattoria. Spät in der Nacht trafen unsere Kötztinger Freunde ein, die ihre Verspätung mit einer Brotzeitorgie in Tittmoning entschuldigten ("... bisschen Hunger ... schon so weit gefahren ..." usw.) 

Am nächsten Tag stießen wir zum Tross, der sich seinen Weg mit allen möglichen (4x4) und unmöglichen Fahrzeugen (Mercedes Transporter 508 4x2) durch´s Unterholz und das Flussbett zum Camp bahnte. Manche befolgten den Rat der ATV-Scouts, anderen wiederum konnte es nicht schnell genug gehen und sie nahmen die Direttissima unter fleißigem Einsatz der Seilwinde. Nachdem die Zelte aufgebaut waren und wirklich nur das allernötigste palavert war, vergnügten wir ATV-Fahrer uns den Rest des Tages im Flussbett und waren abends wieder in Dignano. So ein Zufall!

Am Freitag machte unsere ATV-Abteilung einen Ausflug in ein parallel zum Tagliamento verlaufendes Flussbett, in dem Panzerwege zum Fahren mit Höchstgeschwindigkeit einladen. Bei meiner Erkundungstour im Frühjahr hatte ich in einem Dorf ein LKW-Fahrer-Wirtshaus gefunden, in dem ich ein ausgezeichnet schmeckendes Mittagessen serviert bekam - und nicht zu vergessen den hervorragenden Wein dieser Region

In dieses Lokal wollte ich unseren Trupp führen. Doch vermutlich wegen eines Risses im Raum-Zeit-Kontinuum konnte ich diese Trattoria nicht mehr finden. GPS half auch nicht weiter, da ich im Frühjahr mit einem Leih-ATV unterwegs war: Bei der neuen Polaris-Generation kann man das GPS nicht einfach auf den Tank legen und es bleibt auch dort. Ich besaß also keinerlei Trackaufzeichnung und irgend ein Flusskobold hat damals auch noch den Wegpunkt gelöscht, sodass ich auf Nasennavigation angewiesen war ... 

Der nahende Hungertod meiner Kötztinger Freunde ließ uns jedoch die Suche abbrechen und eine barmherzige friulanische Familie, die sich im Garten die Bäuche vollschlug, wies uns den Weg zum nächsten Wirtshaus, in dem wir eine sehr gute Mahlzeit bekamen.

Am nächsten Vormittag befuhren wir die Kurvenstrecke auf den San Simeone, wo man von der 8. Spitzkehre einen herrlichen Ausblick auf den Tagliamento hat. Leider wurde das elf Kilometer lange, schmale Sträßchen mit seinen Kehrtunneln zum größten Teil mit einer tückisch glatten Betonfahrbahn versehen, die bei Nässe bergab sicher nicht leicht zu befahren ist und schöne, gewollte Drifts in den Kehren verhindert. Zu allem Überfluss begann mit zunehmender Höhe mein ATV zu bocken, was den ganzen Konvoi behinderte, und ich erreichte das Ende der Steigungsstrecke in Schrittgeschwindigkeit.

Nach einer halbstündigen Erholungspause auf einem Plateau 300 Höhenmeter unterhalb des Gipfels ging es wieder zurück. Bergab erholte sich der Motor und wir konnten den Weg zum nächsten Gasthaus (Trattoria alla Trota) mit normaler Marschgeschwindigkeit zurücklegen. Nach einem ausgiebigen (was sonst?) Mittagessen trennte sich unsere Gruppe. Die Geländewagenfahrer wollten auf Teer rund um den Monte Piombada zum Camp und wir ATV-Fahrer wollten endlich wieder Schotter unter die Räder bekommen und fuhren zum Tagliamento.

Trotz langer Suche mussten wir immer wieder vor dem Hauptarm kapitulieren, der für eine Querung zu tief und zu reißend war. So fuhren wir halt auf Teer nach Pinzano, von wo wir nach einem Tankstop im Unterholz verschwanden ("Ich weiß einen schönen Weg, direkt ins Camp. Wird euch gefallen."). Das Unterholz war so dicht, dass man bei einem größeren Abstand als fünf Meter zu seinem Vordermann diesen nicht mehr sehen konnte. Auf einem anspruchsvollen "Weg" ging es über, neben und in einem trockenen Flutgraben bergab bis ins Lager. Dort verabschiedeten wir uns von den Kötztingern, die wie wir am Sonntag früh heimfahren wollten und verabredeten uns für den Herbst zu einem ATV-Treffen in der OBERPFALZ.

Nachtrag: Wen sehen wir auf der Heimfahrt am nächsten Tag nach ungefähr 60 km auf einer Autobahnraststätte? Richtig, das Gespann unserer Kötztinger Freunde. Und die Besatzung sitzt bei einer kleinen Brotzeit im Restaurant ...
  

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#1: Expeditionsanhänger vor Ort
#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Das Team beim Nachdenken ...
#4: Versuch des kürzesten Wegs ...
#5: ATV-Fahrer am Start
#6: Ausblick auf den Tagliamento ...
#7: Hotel-Ausblick: Ort der Münzenfotos
#8: Nochmal Grand-Hotel ...
#9: ... und italienische Euromünzen von hinten ...