Degree Confluence Project (?): Vom bairischen Weißwurscht-Meridian ...

Sie hat auch einen MERIDIAN: Die Weißwurscht ... Wenn man einen echten OBERPFÄLZER als GPS-Kursteilnehmer hat, darf man sich nicht wundern, wenn danach so manche Geschichte zum bayrischen Weißwurscht-Äquator ganz anders zu sehen ist: So stellte Hans in seiner Mail an uns nach dem Kurs richtig, wie es in Baiern wirklich ausschaut - wir waren fassungslos!

Zwar hatten wir bereits geahnt, dass wir auf unserer Tour entlang des Weißwurscht-Äquators viel Glück gehabt hatten, wohlbehalten zurück gekommen zu sein, aber dass es gar so gefährlich war unterwegs, nein, das wussten wir wirklich nicht! Denn hätte man uns dort oben mitsamt unserem verschwommenen Bild von Bayern erwischt, wären wir vielleicht in irgend einer Trophäensammlung gelandet - da wo man für gewöhnlich die Schädel von Breissn und Zuagroasdn aufstellt. Derartiges muss man zumindest befürchten, wenn man die "wahre Geschichte" über die Aufteilung Bayerns liest, die uns Hans geschickt hat.

Demnach scheint es auch sowas zu geben wie einen "bairischen Weißwurscht-Meridian", der in östlicher Länge rund um 011° 30´ irgend wo durch das weiß-blaue Land verläuft - vielleicht ein interessantes Anschlussprojekt für wirklich Wagemutige und Unerschrockene? 

Hier nun also der Bericht von Hans E. B. aus S. in der OBERPFALZ, über den wir uns sehr gefreut haben und der vieles klarstellt. Und dafür, dass der Verfasser nicht namentlich genannt werden will, haben wir ebenfalls Verständnis - immerhin werden hier brisante Fakten an die Öffentlichkeit gebracht ...


Aus eigenen, weit zurückreichenden, traurigen Erfahrungen mit den Bewohnern eines Gebiets in und um die größte Ansammlung von Städtern in Baiern, weiß ich, dass deren Welt eine maximale Ausdehnung von ca. 40 km hat (S-Bahn-Bereich), zumindest was die nördliche Richtung betrifft. Alles dahinter wird deren Meinung nach von wilden Horden bewohnt, über deren Sitten und Gebräuche man durch die gestammelten Berichte der wenigen lebend zurück gekommenen, vor Angst schlotternden Expeditionsteilnehmer ein sehr verschwommenes Bild hat. 

Der bairische Weißwurscht-Meridian ...Südlich (wenig) und nördlich (mehr) des 49. Breitengrades hausen wir OBERPFÄLZER. Wir haben nicht die geringste Ähnlichkeit mit Franken!! 

Wir bevorzugen zu unseren Weißwürschten (die bei uns nicht gekocht werden, sondern nur in heißem Wasser ziehen, damit wir keine geplatzten Weißwürschte essen müssen), die wir vor dem Mittagsläuten zu uns zu nehmen gewohnt sind, süßen Händlmeier-Senf aus Regensburg in der OBERPFALZ (schaut mal auf das Senfglas in der Küche vom Explorer Magazin); uns ist der bestimmungsgemäße Umgang mit Brezen geläufig, und Baiern verwenden NIEMALS das "L-Wort" vor "gekocht" (siehe Zitat unten). 

Und niemandem bei uns würde einfallen, Bratwürschte vormittags zu essen! 

Zitat Explorer Magazin: "Der heute ´Weißwurscht-Äquator´ genannte Bereich ist demgegenüber nicht in der Landschaft sichtbar, man kann dafür aber die Donau als Anhaltspunkt nehmen, die hier mehr oder weniger parallel zu N 49° fließt und die Funktion der Grenze zwischen ´südlicher Hemisphäre´ und ´nördlicher Hemisphäre´ erfüllt.

In der ´südlichen Hemisphäre´ ist es üblich, die sogenannte ´Weißwurscht´ vor dem Mittagsläuten zu essen, eine leckere gekochte Wurst aus weißem Kalbfleisch, die mit süßem Senf und Brezn serviert wird. 

In der ´nördlichen Hemisphäre´ dagegen bevorzugen die Leute kleine Schweinsrostbratwürste vom Holzkohlengrill, serviert mit scharfem Senf, dunklem Brot oder Sauerkraut, und man kann (und darf) sie von morgens bis abends essen ... 

Aber dieser Äquator ist nicht nur eine Grenze hinsichtlich der Herstellung und dem Verzehr von Würsten, er ist auch die Grenze zwischen den Bayern und den Franken, zwei Stämme, die nicht immer in Harmonie zusammen lebten - sage niemals zu einem Franken, er wäre ein Bayer!" Zitat Ende 

Und niemals zu einem OBERPFÄLZER, er wäre kein Bayer
und niemals zu einem OBERPFÄLZER, er wäre ein Franke!

Owachd gem - lenga lem

Bfiat enk
Hans

Was sind schon NÜRNBERGER gegen OBERPFÄLZER??

Erläuterung zur Karte: Die gelbe Linie oben kennzeichnet ganz grob die Grenze zwischen Baiern, Franken und Sonstigen.

Im rot markierten Gebiet wohnen Unmengen von Breissn, Zuagroasdn und traurige Reste der schwollschädligen Münchner Urbevölkerung, die sich genau so wenig wie die ersten zwei Gruppen außerhalb dieses Gebiets auskennen ...

Und noch was zum Thema Bratwürschte: Wie man auf dem beigefügten Bild rechts sieht, würden wir OBERPFÄLZER uns niemals mit solchem Kleinkram abgeben wie die NÜRNBERGER ...


© 2002 H. E. B.   (Die "wahre" Geschichte von der Aufteilung Baierns ...)