Ein Strandtag für Loona – Sand, so weit das Auge reicht ... (Donnerstag, 10.09.15)
7:25 Uhr, Wind E 4, 5/8 Bedeckung, 1026 hPa, 8°C: Jürgen macht sich morgens früh auf den Weg zur Backstube des Inselbäckers - so früh am Morgen kann man hier noch frische Brötchen bekommen. Danach ist nämlich bald geschlossen, da dann die Verkaufsstellen der Insel beliefert werden - also nichts für Langschläfer!
Auf dem Weg dorthin muss man über die alte Fußgängerbrücke gehen, die noch aus der Zeit der hier stationierten Bundesmarine stammt. Die Brücke führt zum anderen Teil des ehemaligen Stützpunktes, der durch die darunter liegende Straße getrennt war. Dieser Stützpunkt wurde aber im Jahr 1996 aufgegeben. Leider hat sich bis heute ganz offensichtlich niemand um den Erhalt der Brücke gekümmert, entsprechend sieht sie aus. Die Straße ist die direkte Verbindung von der ankommenden Fähre zur Stadt Borkum und etwa 6 km lang. Loona kommt nicht mit - sie ist froh, dass sie noch schlafen kann ...
Nach einem guten Frühstück vom Inselbäcker geht es kurz vor 12:00 Uhr mit dem Bus in die Stadt, das Wetter bleibt gut. Hier im Borkumer Hafen gibt es inzwischen einen leichten Schwell, der unser Schiff nun Tag und Nacht schaukelt.
Als wir vor zwei Jahren hier waren, kam der Bus einmal unpünktlich und ein anderes Mal gar nicht, heute fährt er pünktlich von seiner Haltestelle ab.
Nach Ankunft in der Stadt Borkum führt unser Weg direkt zum Strand. Hier am Nordstrand gibt es etwas weiter östlich den vom letzten Besuch schon bekannten Hundestrand: Der Weg dorthin ist nicht ausgeschildert. Erst direkt am Ziel stößt man auf ein Hinweisschild. Am Südstrand soll es einen weiteren Strandbereich für Hunde geben, der vom Busbahnhof auch ausgeschildert ist.
Am vertrauten Hundestrand angekommen, lassen wir Loona sofort von der Leine: Ihre Leine ist wirklich nur für die Leute und die Vorschriften - normalerweise läuft sie völlig problemos ohne Leine. Überall ...
Hier ist gerade Ebbe und wir können weit in das Watt laufen: Loona hat sich auch an Wellen gewöhnt, die fast ihre Größe haben. Die Angst davor ist weg, ganz ruhig läuft sie im geringen Abstand daran vorbei. Sie genießt den Tag ganz offensichtlich, ist allerdings noch sehr platt von den gestrigen Erlebnissen. Immer wieder muss sie sich hinsetzen.
Der Strand ist sauber und sehr gut begehbar: Viele Besucher machen hier auch barfuß lange Wanderungen. Es gibt einen Bereich für Strandsegler und eine Surfschule, die bei jedem Wasserstand arbeitet.
Der Rückweg führt uns wieder durch die Stadt. Wir wollen noch Sanddornprodukte kaufen und uns ein gutes Essen mit Fisch schmecken lassen. Die Preise hier sind vergleichbar mit denen auf dem Festland. In den Restaurants kommen Menschen jeden Alters auf ihre Kosten.
Das an der Ecke stehende Verbotsschild wird hier offensichtlich nicht ernst genommen - jede Menge Fahrräder sind hier wie zum Trotz abgestellt. Einige Lokale hier sind bereits wegen der Nachsaison geschlossen.
Den Bus zurück verpassen wir um wenige Minuten: Ersatzweise nehmen wir die Borkumer Kleinbahn bis zum Anleger der Borkumfähre im Hafen. Der einfache Fahrpreis für Erwachsene beträgt 2,40 Euro - Hunde sind tatächlich frei!
Der Tag klingt schließlich beim gemeinsamen Bier und Wein geruhsam aus. Leider nimmt der östliche Wind weiter zu, so bald werden wir wohl nicht von hier aus Richtung Osten wegkommen ...
In der Wetterfalle – Wieder Strand – Kurzweil an Bord (Freitag, 11.09.15)
07:45 Uhr, 6/8 Bedeckung, Wind NE 4, 1014 hPa, 13°C: Heute hat Loona Geburtstag - sie wird vier Jahre alt. Pausenlos klatscht der Hafenseegang unter das Heck der pacifico - zusätzlich zu dem, was uns die Schnellfähren schicken. Ruhige Nächte hat nur Zbigniew, der in der vorderen Kabine schläft ...
Die Wetterkarte für unser geplantes Urlaubsfahrtgebiet sieht gar nicht gut aus: Fünf Tiefdruckgebiete sorgen für Seegang und Wind aus der falschen Richtung. Im Hafen schaukeln die Schiffe im Schwell und von den Reflektionswellen der Spundwände.
Gleich zum Morgenspaziergang mit der Geburtstagshündin treffen wir den Handwerker der Hafenmeisterin: Bei ihm ist sein 3 1/2 jähriger Jack Russell Rüde - der erste wilde Spaß für Loona heute. Auch ihr Frühstück fällt heute noch besser aus als sonst: Wir haben unseren Spaß damit ...
Da wir noch auf Wetterbesserung warten wollen, planen wir einen weiteren Tag an Land. Um 10:30 Uhr fallen die ersten Regentropfen und ein Sturm aus West wird angekündigt. Doch was kommt, ist nur ein wenig Regen - dann klart der Himmel wieder auf. Nach einem ausgiebigen Frühstück bringt uns der Bus erneut in die Stadt.
Da viele der Straßen hier nur gepflastert und nicht geteert sind, bilden sich durch die schweren Busse ausgeprägte Bodenwellen. Entsprechende Sätze macht der Bus, wenn er mit Tempo darüber fährt. Das Geburtstagskind muss auf den Schoß und festgehalten werden, damit sie nicht den Halt verliert und durch den Bus kullert.
Bald sind wir wieder an ihrem Lieblingsstrand: Zur Feier des Tages muss sie für ein Fotoshooting herhalten. Danach erkundet sie wieder einmal ausgiebig Sand und Meer. Wenn sie besonders gut drauf ist, möchte sie am liebsten mit Jürgen um einen Stock kämpfen. Das signalisiert sie, indem sie gut gelaunt mit der Nase leicht an Jürgen´s Bein stößt, immer wieder. Doch unsere Suche nach einem Stock verläuft erfolglos, wir finden nicht einmal ein Stückchen Treibholz: Sand und Wasser müssen für heute reichen ...
Gegen 16:30 Uhr sind wir zurück an Bord. Am Abend bekommen wir die Exta an unsere Seite: Die niederländische Sloop wurde auf der anderen Seite unseres Pontons abgewiesen. Dort wollte eine Seglerbesatzung aus Deutschland niemanden an ihrem Boot haben - sehr ungastlich!
Es sind inzwischen einige Yachten zusammengekommen. Alle haben sie unser Problem: Kein passender Wind nach Osten und aufkommender Starkwind. Allerdings passend dazu nimmt der Schwell im Hafen dann ab 21:00 Uhr noch zu. Unsere Gasflasche wird in ihrer Box mit einem kleinen Kugelfender zusätzlich gesichert. Normalerweise findet sich hier Platz für zwei große Gasflaschen. Zur Zeit ist jedoch eine Flasche ausreichend für uns und der Platz wird für andere Dinge genutzt.
Loona bekommt zum Abschluss
ihres Geburtstages einen ausgestopften Seehund geschenkt: Der
wird dann noch an Deck ein weiteres Mal in die Mangel genommen - danach ist sie doch
sehr müde. Sie verschwindet mit Simone
kurz nach 23 Uhr in der Achterkabine und fällt
dort gleich um. Zbigniew und Jürgen folgen bald. Im Schwell
schaukelt die pacifico vor sich hin ...
© 2015 Jürgen Sattler