Prolog ...

LappLAND?  Eigentlich handelt es sich um das am meisten geteilte Land der Welt. Lappland erstreckt sich nämlich tatsächlich über vier Länder:

  • Russland
  • Finnland
  • Schweden
  • Norwegen,

und drei dieser Länder werden wir bei dieser Tour bereisen. Zur Einstimmung ist einiges zu tun - wieder mal ist viel Vorbereitung angesagt, damit die Reise mit dem Redaktionsfahrzeug reibungslos klappt. Natürlich kommt auch diesmal dem GPS wieder eine so große Bedeutung zu, dass allein hierfür eine umfangreiche Tourenvorbereitung erforderlich ist ...

Wie bei der Routenplanung festgelegt, sind als Tagestouren Etappen von ca. 250 km vorgesehen - ausreichend für die Rundreise in der vorgegebenen Zeit und ebenfalls ausreichend für etliche Stunden am Abend im Camp bei Tageslicht - so profitieren wir deutlich vom sommerlichen Land der kurzen Nächte und langen Tage.

Natürlich werden die diversen Reiseführer und Beschreibungen studiert, Freunde mit Erfahrung gefragt und auch das Web ist hilfreich:

In allen Berichten und Hinweisen wird eines schnell deutlich:

Wir fahren ins das Land, wo Mücken im Überfluss fliegen und Bier Mangelware ist. Da ist professionelle Vorbereitung angesagt. Zuerst mal die Mückenabwehr - wir entscheiden uns für dieses Arsenal, das wir ausgiebig testen wollen:

  • Antimückenhut (mitgebracht von Schottland 98!) mit inzwischen selbstgebasteltem Visier aus Kunststoff im Netz (damit man die herumschwirrenden Geschwader auch deutlich sehen kann)
  • Mehrere qm Moskitonetz (professionell an der Explorer-Eingangstür befestigt ...)
  • Altes Autan mit 30 % DEET, aggressiv
  • Neues Autan mit was auch immer, schonend (fragt sich für wen - Mücke oder Mensch) und mit intensivem Vitamin B Aroma
  • Große Zitronella-Abwehrkerzen (riechen penetrant nach Zitronenöl, aber brennen wenigstens ganz ordentlich - auch bei Wind (wer sagt denn, dass Mücken nicht auch ganz gerne mal bei gemütlichem Kerzenschein stechen?)
  • Mückenpiepser (Wo haben die Mücken eigentlich Ohren? Sind Mücken gar musikalisch? Ist das ganze vielleicht nur Schwachsinn?)
  • Ausreichend großer 12 V-Ventilator, denn Mücken mögen keinen Wind, und diejenigen, die Wind mögen, werden dann vielleicht im Ventilator entsorgt ...
  • Teebaumöl und Systral für den Fall der Fälle. Mal sehen, was nach einem, zwei, ..., zehn, hundertzehn (?) Stichen besser wirkt.

Einiges soll helfen, anderes nicht. Wir werden es herausfinden.  

Das ist die neue Lapplandreizwäsche - Echt sexy, wie? Alles, was die Elektronik und Chemie zu bieten hat, kommt mit!

Einfacher ist es mit dem Bier - oder doch nicht? Wir nehmen einen repräsentativen Querschnitt mit. Er wird schon getrunken werden. Die Finnen sind übrigens wirklich großzügig, dürfte doch jeder tatsächlich fünfzehn Liter Bier einführen. Soviel brauchen wir aber nun wirklich (vermutlich) nicht, oder doch??

Jetzt kann nichts mehr schief gehen. Für Vorräte ist gesorgt.

Was soll sonst noch so mit auf die Fahrt, was hier besonders zu erwähnen ist? (Genug Zeug haben wir ja schließlich immer dabei!) Nun ja, da ist zum einen der neue "Outdoor-Computer" Suunto Vector, der diesmal intensiv getestet werden soll - als Wetterstation und sonstiges Multifunktionsgerät soll er zeigen, was er kann. Und dann - zum ersten Mal ist sie auf großer Fahrt dabei: unsere Sony Mavica muss diesmal für alle fotografischen Aufgaben herhalten - dass wir noch eine geheime Notkamera dabei haben, muss sie ja nicht erfahren!

Na dann, alles in allem: bei der Vorbereitung kann es keine "Mission Impossible" mehr werden. Auf nach Lappland!

Horrormeldungen von der Ostsee ...

Aber da wären noch die Fähren: Während man nichts Negatives hört über die Finnjet der Silja Line nach Helsinki, scheint dagegen die Color Line, die unsere Rückfahrt von Oslo aus sicherstellen soll, derzeit vom Pech verfolgt: Zuerst der Ausfall der "Prinsesse Ragnhild", mit der wir noch bei unserer Tour Norwegen 96 gefahren sind, und nun, wenige Tage vor unserem Start am 21.07.99 auch noch der Zwischenfall mit der "Kronprins Harald" - aufgelaufen ist der Kahn und damit die letzte regelmäßige Verbindung zwischen Oslo und Kiel ausgefallen!

Ein Anruf ergibt allerdings, dass wir Glück haben: bis zu unserer Rückfahrt wird der Dampfer wieder repariert sein - ein nur kurzer Aufenthalt in der deutschen Werft soll genügen ...

© 1999 J. de Haas