Der Landy aus dem Internet ...

Da hatten wir unsere Hausaufgaben gemacht: Zur Vorbereitung der 10. Jubiläumsmesse Abenteuer & Allrad 2008 in Bad Kissingen die "Messe-Neuheiten" gelesen und waren sofort hängen geblieben bei Trophy-Tec: Interessantes sahen wir dort, Offroad-Navigation mit robusten PDAs, robuste Outdoor-Notebooks und sogar einen Tablet-PC im Magnesiumgehäuse, erprobt beim Militär und ausgerüstet mit der Navigationssoftware QV4.

Klar, dass wir weiter gelesen haben und plötzlich kamen wir auch noch zur "Bastlerecke" auf der Webseite: Kostenlose Bastelbögen wurden dort zum Download angeboten, und zwar vom Defender 90 TD5 und dem Defender 110 TD4 - ein 130 CC soll angabegemäß noch folgen ...

Dem Hinweis, "runterladen, ausdrucken, ausschneiden und zusammenbasteln" konnten wir selbstverständlich nicht widerstehen - immerhin hatten wir einen "Ninety" schon bei unserem Kleinen Defender-Kurs recht liebgewonnen () und deshalb wollten wir unbedingt jetzt auch einen für unseren Modellkeller ...

Gesagt, getan: Das Runterladen des Defenders war kein Problem, auch nicht der Ausdruck auf einen stabilen Karton, für den sogar unser Tintenstrahldrucker ausreichend war, und auch das Ausschneiden der Bauteile war schnell erledigt.

Aber dann überfiel uns bereits wieder unser altes Problem, das wir auch schon bei anderen einfachen Kartonmodellen gehabt hatten und das beim Anblick der Trophy-Tec Originalbilder sofort auftrat (siehe oben): Scheibenräder, fehlender Boden und ein flaches Ersatzrad am Heck waren nicht unser Ding!

Unser Motto: "Pimp my Defender" ...

Also war "Pimp my Defender" angesagt: Ordentliche Bereifung, Radkästen, Kotflügelverbreiterung, ein "richtiges" Ersatzrad, einen Auspuff und einen Boden samt Achsen sollte das Fahrzeug schon bekommen - und in diesen Tagen natürlich eines erst recht: Einen ordentlichen "EU-Personenschutzbügel" oder vielleicht sogar einen echten "Geräteträger" ..?

Wie so oft mussten Restteile alter Revell-Baukästen herhalten: Der Frontbügel, die Achsen und auch der Auspuff konnten fast unverändert aus Plastikresten hergestellt werden. Etwas anders der Ablauf bei den Reifen und den Kotflügeln: Hier half ein weiterer Ausdruck des herunter geladenen Bausatzes. Die Kotflügel wurden mit Pappe unterlegt und mit einem weiteren ausgeschnittenen, grün bedruckten Kotflügels überklebt: Schon hatte man einen 3D-Effekt. Ähnlich bei den Reifen und dem Ersatzrad: Auch die Innenseiten der Räder sowie die Außenhülle des Ersatzrades waren somit vorhanden und die Lauffläche konnte problemlos noch aus dünnem schwarzen Karton geformt und verklebt werden. Nun noch Löcher in die inneren "Felgen" gebohrt, Achsen eingesteckt und zusätzlich verklebt - fertig!

"EU-Personenschutzbügel" muss sein ... ;-))))

Wie die Bilder zeigen, bringt unser Modell im Testgelände auch eine ordentliche Verschränkung - eine lose Achse hilft dabei ungemein ...

Ach ja, noch etwas: Auch unseren schon bekannten Redaktionmädels gefiel das Fahrzeug wieder mal so gut, dass man sie während der Testfahrten kaum dazu bewegen konnte, sich wo anders zu sonnen - was soll man da machen ..?

EU-Personenschutzbügel ist Pflichtprogramm ..! ;-)))

Auch die Redaktionsmädels wieder dabei ...

1. Nachtrag, Mai ´08: Erste Umbauten ...

Noch ist der Beitrag nicht einmal offiziell veröffentlicht, und schon gibt es erste Umbauten am Fahrzeug: Hatte doch ganz plötzlich jemand in der Redaktion gefragt, warum unser Defender eigentlich keinen Schnorchel hätte!

Nun auch mit Schnorchel ... ;-))) Fassungsloses Schweigen war die Antwort zuerst und dann ein rumgedruckstes: "Haben wir wohl vergessen ...". Nun ja, wir wollen die peinliche Szene nicht weiter auswalzen, als dem verantwortlichen Modellbauer plötzlich klar wurde, dass er ein ganz wesentliches Zubehör wohl übersehen hatte - und das ganz kurz vor der Messe, wo das Fahrzeug schließlich ausgestellt werden sollte!

Außerdem hatten wir auch bereits eine erste Rückmeldung vom "Hersteller" erhalten: Dem Trophy-Tec Team hat unser Umbau offenbar gefallen, denn nun ist er auch auf deren Webseite zu sehen:

... vielen Dank für die Bilder. Da habt ihr ja eine Profi-Version draus gemacht. Sieht richtig klasse aus. Wenn Ihr nichts dagegen habt, dann nehme ich 1 oder 2 der Bilder mit auf unsere Website. ... Ihr könnt den Landy auch gerne bei uns mit auf den Stand stellen. Macht ein Kärtchen mit einem Hinweis zu Eurem Messestand. Das stellen wir dann dazu.

Beste Grüße aus Kaufbeuren
Wolfgang

Nun, weitere Teile aus dem Revell-Baukasten ließen sich geradezu ideal zum Schnorchel umformen und ausbauen, und nun ist unser "Landy aus dem Internet" bis auf weiteres wohl komplett, oder etwa immer noch nicht ..?

2. Nachtrag, Februar ´16: Abschiedsvorstellung ...

Nun ist es also so weit, das Ende der Legende naht: Im Alter von 68 Jahren läuft die Produktion des Land Rover Defender im Jahr 2016 endgültig aus. Ein Geländewagen mehr verschwindet nun vom Neuwagen-Markt und hinterlässt damit eine Lücke, die das Kultfahrzeug sicher nicht ersetzt.

Aus diesem Grund haben wir nochmals in die Bastlerecke von Trophy-Tec geschaut und siehe da, die beiden Defender von damals sind dort immer noch zu finden. Vor vielen Jahren hatten wir bereits den Defender 90 TD5 gebaut und diesmal wollten wir uns anlässlich der "Abschiedsvorstellung" auch den anderen vornehmen: Den Defender 110 TD4, denn schließlich war auch der einst Hauptdarsteller bei der Fortsetzung im Teil 2 unseres "Kleinen Defender-Kurses" ...

Allerdings wollten wir uns vorher noch einmal unserem damaligen Modell widmen, denn schließlich blieb auch das weiter eine Herausforderung für den begeisterten Kartonmodellbauer: Auf einiges hatten wir vor Jahren doch verzichtet, was es bei der Gelegenheit nun noch nachzuholen galt.

Alles dran: Fenster, Scheibenwischer, Funkantenne ...

Modellpflege für unseren Defender 90 TD5

Auch der `Neue´braucht Schnorchel und Funkantenne für Island ...

Und so gab es nun noch einmal eine gründliche Modellpflege unseres guten alten Defender 90 TD5: Er bekam jetzt "richtige" Fenster, Scheibenwischer, Außenspiegel und Spritzlappen sowie zuletzt noch eine lange Funkantenne, denn er sollte ja auch im isländischen Hochland mit seinem neuen Kollegen kommunizieren können. Neue Scheinwerfer und die Ersatzradverkleidung runden das Erscheinungsbild zusätzlich ab.

Der neue "Kollege" 110 TD4 wurde dann auch gleich "richtig" gebaut: Auch er bekam natürlich einen "EU-Personenschutzbügel", denn in diesen Tagen muss man sich schließlich doch vor deutlich mehr "EU-Personen" schützen als noch vor Jahren ...

Auch der Schnorchel ist natürlich ein "Muss" für die bevorstehenden Furtpassagen. "Richtige" Räder samt Kotflügelverbreiterung einschließlich des separaten Ersatzrades stehen ihm gut und selbstverständlich bekommt auch er Fenster, Scheibenwischer, Außenspiegel, Spritzlappen und einen Auspuff. Dass auch auffällige Scheinwerfer samt Zusatzscheinwerfern und eine entsprechende Funkantenne ans Fahrzeug müssen, versteht sich von selbst.

Dass der eitle Testfahrer, der natürlich nicht vom Explorer Magazin kommt, schon wieder ein entsprechendes "Mädel" bei der ersten Ausfahrt dabei hat, müssen wir vermutlich nicht besonders erwähnen ...

Anm. der Red.: Wir haben zu dieser Modellpflege keinerlei Rückmeldung mehr von Trophy-Tec bekommen. Und das, obwohl sie doch auf ihrer nach x-Jahren immer noch vorhandenen Webseite Bastler auffordern, mit ihren Defender-Modellbaubögen loszulegen: "Über weitere Bilder von bastelbegeisterten Landy-Fans würden wir uns freuen." Woran das wohl liegen mag mit der Null-Reaktion, und das obwohl sie sich doch vor vielen, vielen Jahren noch positiv auf ihrer Webseite geäußert haben?

Nun, da mag es verschiedene Gründe geben: Vielleicht lesen sie ihre Mails auf dieser Webseite ja gar nicht mehr, vielleicht gibt es sie inzwischen sogar überhaupt nicht mehr? Aber nein, kann eigentlich nicht sein, vielleicht sind sie ja nur noch bei Facebook unterwegs? Oder es gefällt ihnen gar nicht, wie ihre tollen Bastelbögen diesmal "getuned" wurden?

Oder - was ganz anderes und vielleicht noch schlimmer - sie haben sich inzwischen die beiden Folgen unseres Kleinen Defender-Kurses (1) und Defender-Kurses (2) angesehen - und die können ja erfahrungsgemäß nicht alle zartbesaiteten Defender-Gemüter verkraften ...