Outdoor-Food (3):

The next generation ...  

 

Volles Programm ...

Immer wieder hat man es in der Zeitung gelesen: Militärs geben sich im Einsatz nicht mehr mit Kocherei ab, jeder hat nun selbst erhitzende Mahlzeiten im Marschgepäck.

Kleine Dosen für den kleinen Hunger ...Aber um in diesen Genuss zu kommen, muss man nicht zum Militär, die Firma Dauerbrot bietet dies in Deutschland nun auch für Otto-Normalverbraucher an und wir dürfen es testen. Ein großzügiges Paket trifft schon bald bei uns ein.

Kochen ohne Küche: Das Komplettpaket ...Auch zwei Sorten Brot in Dosen (aus dem riesigen Angebot) sind dabei. Das Brot erhitzt sich natürlich nicht von selbst (). Uns gefällt allerdings die kleine Packgröße (nur 250 g) und auch der Inhalt ist schmackhaft. Für uns waren die 500 g Dosen immer zu groß, so dass diese Dosen eine echte Alternative sind.

Nun aber zu den spannenden Gerichten: Die "selbsterhitzenden Mahlzeiten".

Misstrauisch beäugt man zunächst einmal das Paket: Wie mag das Ganze funktionieren? Wird es vielleicht explodieren? Kann es von selbst brennen? Ist es gefährlich? Kann man tatsächlich ohne Kocher, Topf, Geschirr und Besteck eine warme Mahlzeit zubereiten ..?

Erst in zweiter Linie denkt man über den Geschmack nach, doch auch da könnte man nachdenklich werden: Wir haben Produkte aus Großbritannien mit der Bezeichnung "Heater Meals" und aus Frankreich die "Quick Cuisine". GROSSBRITANNIEN und leckeres Essen? FRANKREICH, nun, das müsste eigentlich doch geschmackstechnisch hinhauen! Aber sehen wir weiter ...

Doch zunächst zur Technik! Alle Gerichte funktionieren nach dem selben Prinzip:

Es gibt ein weißes Pulver und schüttet man darauf Wasser, beginnt es zu zischen und gibt Hitze ab, die ausreicht, das Essen zu erhitzen. Und es wird wirklich richtig heiß, Finger rein halten ist nicht empfehlenswert. Aber es ist doch beruhigend, dass nichts explodiert und nichts brennt ...

Öffnet man die Kartons von "Heater Meals" erkennt man schnell, dass der Hersteller an alles gedacht hat:

  • Das Essen wird in einer Schale serviert,
  • Besteck - ein kombinierter Gabellöffel -  liegt dabei,
  • ein Beutel mit dem Pulver in einem weißen Kissen dient als Ofen,
  • Wasser muss man auch nicht besorgen.

Und es geht wirklich ganz einfach:

Wasserbeutel aufreißen und in den "Ofenbeutel gießen"
    

Schale in den "Ofenbeutel" legen, verschließen und in den Karton legen.
Der Karton isoliert und dient somit zusätzlich als Garofen.
    

    10 Minuten warten, man hört es zischen.
Wir haben auch im Winter draußen getestet,
dann sollte man die Zeit auf 20 Minuten erhöhen.
   Das Pulver hält solange durch.
   

  Der "Ofenbeutel" bläht sich auf. Schale aus dem Beutel nehmen ...
   

  Deckel auf, umrühren et voilà ...   

Wem das ganze Paket zu groß ist - weil er es vielleicht im Rucksack verstauen will - für den gibt es von Heater Meals auch die "schlanke" Variante: Es sind die gleichen Bestandteile, nur ist das Essen in einem Alubeutel, aus dem man - sofern man tatsächlich kein Geschirr dabei hat - löffeln bzw. gabeln muss.


    Schlanke Variante von Heater Meals,
wenig Verpackung, gleiches Prinzip ...


Kompaktkartons von Quick Cuisine
       

Nun zu den Paketen von Quick Cuisine: Auch hier haben wir Kartons vor uns, aber es gibt nur das kompakte "Kochgerät" und das Besteck mit Serviette. Will man die "Kochmaschine" in Betrieb setzen, drückt man auf der Rückseite in die Packung und zerdrückt damit einen Wasserbeutel (Bild unten rechts). Da man das Aufgehen des Wasserbeutels kaum spürt oder hört, muss man das kontrollieren, in dem man an der Packung lauscht. Innerhalb von 20 Sekunden muss die Packung zischen. Ansonsten muss man erneut drücken. Die anfänglichen Kinderkrankheiten scheinen nun beseitigt zu sein: Bei den allerersten Packungen hatte man eher das Pulver an den Händen und der Wasserbeutel bleib unverletzt in der Packung. Aber das scheint nun behoben zu sein, bei uns funktionierte der Mechanismus.

Nur nicht zu zaghaft! Auch hier wartet man die obligatorischen 10 Minuten und öffnet die Packung. Die Dose mit dem Essen bleibt fest mit dem Heizmechanismus verbunden. Vorteil: Isst man aus der Dose, bleibt das Essen heiß (Bild unten links).

Nachteil: das Paket ist recht schwer und unhandlich.

Doch nun zum Geschmack: Unser Favorit ist eindeutig das Chicken Curry von Heater Meals - offensichtlich haben die Briten einen guten Koch aus den ehemaligen Kolonien engagiert.

Schön heiß ...Auch alle anderen Gerichte (Chili con Carne, Nudelgerichte) fanden wir zu unserem größten Erstaunen in der britischen Version würziger als mit der französischen Rezeptur. Insgesamt waren wir doch erstaunt, wie gut die Qualität der Gerichte insgesamt ist. Es handelt sich ja immerhin um Fertiggerichte.

Satt wird man auf alle Fälle: Der Fettgehalt schwankt bei beiden Produktlinien zwischen 2,3 % - 6,3 %, je nach Gericht.

Bei Heater Meals  erhält man 300 g Essen mit durchschnittlich 330 Kalorien. Dafür schleppt man in der Kartonvariante ca. 500 g mit, in der schlanken Beutelvariante 400 g.

Bei Quick Cuisine erhält man 320 g Essen mit durchschnittlich 400 Kalorien. Dafür muss man sich aber mit fast 700 g abschleppen.

Haltbar sind die Gerichte 1,5 bis 2 Jahre, je nach Hersteller.

Außer bei der schlanken Beutelvariante von Heater Meals hat man eine ganze Menge Müll, der entsorgt werden will, daran sollte man denken, wenn man die Packungen für unterwegs mitnimmt.

Insgesamt sind die selbst erhitzenden Mahlzeiten praktisch, wenn es mal einfach und schnell gehen soll. Lecker sind sie auch, da muss man sich mal durchprobieren, bis man seine Favoriten gefunden hat. Mit einem Preis von 5,50 - 6,00 EUR (Stand Febr. 2008) sind sie nicht ganz billig, aber dafür braucht man nichts weiteres, um den Hunger zu bekämpfen ...


© 2008 Text und Bilder: Sixta Zerlauth