Das Wetter ...
Es wurde ein Wechselbad: Was für Schlammfahrten mit Allradfahrzeugen aller Art bis hin zu den größten Lkw´s sicherlich ein Vergnügen bedeutete, war für Aussteller wie für Messebesucher manchmal doch etwas anstrengend.
So konnte der begeisterte Offroad-Freak auch ein intensives Outdoorerlebnis haben: Von Glutsonne am ersten Tag (und wir hatten wegen der Besucher natürlich keine Plane aufgebaut! ) bis hin zum Dauerregen am letzten Tag der Messe waren alle möglichen Wettererscheinungen zu beobachten.
Vom Wetter scheinbar nur wenig beeindruckt: Fuldas teure "SlingShot"-Anlage: Hier konnte sich für 15 EUR pro Person jeder einmal bungeemäßig 60 m (allerdings in die Höhe) katapultieren lassen - die "4 G"-Attraktion für maximal 2 Personen war vermutlich wegen des Preises und der Auswirkungen auf die Wirbelsäule bei allen Wetterlagen nicht gerade überfüllt.
Besonders beeindruckend: Abends wurden die Masten dieser auf einem Lkw montierten Anlage beleuchtet und waren weit hinein ins Land zu sehen - im gewittrigen Himmel vermeinten wir eines Abends nach Rückkehr vom Ausstellerabend (war´s etwa doch nur der Alkohol?) ein mysteriöses Zucken der SlingShot-Kapsel zu sehen, die im halbdunklen Himmel hing ...
Schnell waren die passenden Geschichten bei den Zeugen parat - das Gelände Reiterswiesen schließlich ein ehemaliger amerikanischer Truppenübungsplatz, dazu merkwürdige Wettererscheinungen, die sich komischerweise immer über dem Gelände und den Masten anders entwickelten als erwartet, Gewitter, die sich auf wundersame Weise verteilten und nur rund herum tobten, vielleicht doch Außerirdische im Spiel ..?
In der Tat hatten wir nach dem ersten Sonnentag ohne Plane am zweiten Tag eine schwere Entscheidung zu treffen: Überall in der Umgebung, die man vom erhöhten Standort auf dem Gelände im Stadteil Reiterswiesen gut einsehen konnte, brauten sich üble Gewitter zusammen. Und auch die Besucher, die später am Nachmittag eintrafen, hatten z.T. unglaubliche Geschichten über üble Unwetter auf der Anfahrt parat.
Unsere Plane - als Regenschutz zwar gut geeignet, aber nicht gedacht zum Abfangen von Gewitter-Böenwalzen - wurde schnell wieder abgebaut, aber die Gewitter verteilten sich auf merkwürdige Weise rund herum um das Messegelände. Als es Abends im Norden und Süden heftig gewittert, erfahren wir, dass auch im Vorjahr sich drohende Gewitter hier rundherum verteilt haben - das Gelände hier oben doch etwa ein magischer Ort?
Das heftige Abregnen über Nacht macht sich bemerkbar: Am nächsten Tag müssen die Besucher z.T. durch den Schlamm waten und auch während der Folgetage regnet es häufiger, bis schließlich der letzte Messetag in heftigem Dauerregen zu versinken scheint ...
An diesem letzten Messe-Sonntag macht sich dann das schlechte Wetter auch bemerkbar: Die Zahl der Messebesucher ist doch geringer als während der Vortage und auch die Konkurrenz der Formel 1 könnte heute eine Rolle spielen.
Es werden erstmals Besucherinnen gesichtet, die bei Regen und nur noch 12-14°C nach einer "Stand-Heizung" fragen, aber weder wir noch unsere Standnachbarn haben so etwas dabei ...
Alles in allem trübt sich aber nirgendwo sichtlich die Stimmung ein - schließlich sollten Offroader und deren Messebesucher ja auch nicht wasserscheu sein, oder?
Auf jeden Fall haben nicht nur die vielen Kids ihren Spaß, die endlich mal ungestraft (und unbemerkt) jede erreichbare Pfütze nutzen können, ihre Offroad-Schuhe(?) und mitgebrachte oder auf der Messe gekaufte Spielzeugautos im Schlamm zu versenken - ganz die Daddies eben!
- Fortsetzung: Die Nachbarn ...
© Text/Bilder 2002 J. de Haas