Noch etwas von Kunst, Geschichte und Humor ...
In Þorlákshöfn waren wir in
einem richtig schicken Puppenstubencafé mitten im aktiven
Fischereihafen. Man konnte sich regelrecht vorstellen, wie sich
stark nach ihrem Fang miefende Fischer und besoffene Matrosen mit der Flasche Rum in der Hand um
die Requisiten und Staubfänger balgen ...
Ein Gegensatz, wie es ihn
wohl nur auf Island gibt. Einerseits ein liebevoll verspielt
eingerichtetes Café mit Staubfängern und Dekoration überall und
draußen der nach Fisch stinkende Industriehafen mit alten Ölfässern
und Schrott an jeder Ecke ...
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Und jede Menge Kunst: Die Isländer sind ein Volk von Künstlern. Selbst in den Westfjorden findet man an Stellen, an denen die Bevölkerungsdichte verschwindend gering ist, Plätze, an denen sich Leute mit Treibgut, sauber arrangiert, verewigt haben … so groß wie ein Fußballfeld. Richtig große Kunstwerke am A.… der Welt, einst aufgenommen im Jahr 2013 ...
Im Sommer sieht man auch schon mal so etwas wie im Bild unten
rechts zu sehen ist, mitten im Hochland, hundert Kilometer von der
nächsten Siedlung entfernt. Spaßvögel bauen da schon mal sogar
Hydranten auf - im Vertrauen, dass er nicht angeschlossen ist - das
nächste vielleicht zu löschende Haus wäre ja auch über 100 Kilometer
entfernt gewesen ...
Ja, und auch ein uralter Diesel mit offenem Kurbeltrieb und
Ventilfedern kann Kunst sein … zum Glück liegt das ja genauso wie die
Schönheit im Auge des Betrachters!
Auf jeden Fall gilt: Der Sinn für Humor
ist einfach auch immer da. So finden wir in der Hauptstadt z.B. ein
Punk- und ein Penismuseum oder auch eine öffentliche Toilette am
Flughafen mit dem Hinweisschild "Gasalarm". Ob das nun Absicht war oder nicht,
bleibt dahingestellt, aber zuzutrauen ist es den Isländern. Aber
vielleicht ist Gasalarm in einer Toilette ja auch ganz normal, es
steht einfach nur nicht überall auch angeschrieben ...
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Andere Highlights für Islandbesucher finden sich ebenfalls in Reykjavik: So z.B. das Konzerthaus Harpa, das Nationalmuseum oder auch das Walmuseum.
An der Konzerthalle hat man bestimmt so lange gebaut wie an der Elbphilharmonie in Hamburg, aber bei den Isländern lag wenigstens eine Finanzkrise dazwischen, die den Bau für einige Jahre stilllegte. Da haben sie halt einfach die Eingänge vernagelt und das Werkzeug weggebracht. So war der Bau dann gute zwei Jahre konserviert und stillgelegt ...
Und auch den bereits bekannten "kleinen grünen Troll" haben wir
in der Hauptstadt wiedergesehen: Er
interessiert sich offensichtlich auch für Wale aus GFK in
Lebensgröße ...
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Und was bleibt für mich?
Polarlichter sahen wir dummerweise viel zu
selten: Und als wir sie endlich doch sahen, waren wir - abgesehen davon, dass wir
eine völlig falsche Kameraausrüstung dabei hatten - viel zu aufgeregt.
Schlauerweise hatten wir uns auch noch eine Vollmondphase
ausgesucht. Ein echter Anfängerfehler, denn Polarlichter sieht man
einfach bei Neumond viel besser, wenn es richtig dunkel ist ...
Treibstoff kostete bei unserem Besuch übrigens ca. 198 ISK für Diesel und 208 ISK für Benzin 95 Oktan. Das sind ca. 1,85 CHF bzw. 1,92 CHF (ca. 1,63 EUR / 1,70 EUR, Stand 11/18).
Island ist im Winter so atemberaubend wie im Sommer … nur
eben anders. Ich komme auf jeden Fall wieder, egal ob Winter oder Sommer.
Aber so etwas ähnliches sagte ich schon nach meinem ersten Besuch
vor vielen Jahren, denn ich sah den Gletscher auf der Halbinsel
Snæfellsnes von den Westfjorden aus. Der Volksmund sagt, wenn man
den sehen kann, würde man sowieso wiederkommen, denn normalerweise
sind Wolken darauf. Ich habe mich dem gefügt und kam wieder, denn wenn
so etwas in der
Bibel steht, kann man da nichts gegen machen ...
Island polarisiert
einfach: Entweder man hasst es oder man liebt es. Dazwischen gibt es
kaum etwas, aber "kalt" lässt es niemanden!
© 2019 Sigi Heider
Anm. der Red.: Weitere Beiträge von Sigi Heider finden sich in unserer Autorenübersicht!