Zu Besuch bei Frank Turner

Zwei Tage mit 90 Hunden und einem außergewöhnlichen Mann ...


Frank Turner, Yukon Quest ...Frank Turner, Veteran des Yukon Quests: Sicherlich der bekannteste Musher des Quests, Teilnehmer aller Rennen seit 1984. Unverändert seit 1995 hält er den Rekord der schnellsten Zeit, als er mit 10 Tagen, 16 Stunden und 20 Minuten gewann. 

Im Februar 2001 fuhr er als sechster über die Ziellinie, diesmal hatte er 12 Tage, 4 Stunden und 57 Minuten gebraucht. Wieder einmal gewonnen hat er jedoch auch bei diesem Rennen: Nämlich den "Vet Award", den Preis, den ein Musher von den Tierärzten des Rennens für die beste Behandlung von Hunden während des Rennens erzielen kann ...

Mit Frau Anne und Tochter Amy lebt Frank Turner in Whitehorse. Seit 23 Jahren ist er Musher und betreibt dort den Muktuk Kennel, angeblich soll er von seinen Musher-Kollegen "Grandma" genannt werden, weil er sich derart intensiv um seine Hunde kümmert - siehe oben ...

Diesen Musher nun kann man als Tourist besuchen - ein sicher lohnenswerter Abstecher für jeden, der in der Gegend von Whitehorse unterwegs ist.

Und solche Touristen waren die Schultzens, die im Mai 2000 die Gelegenheit hatten, den Muktuk Kennel zu besuchen ...


Mail an uns von Kerstin Schultz im März ´01:

Hallo,
letztes Jahr im Mai waren wir (Marian, Frank, Karin, Kerstin) in Kanada und durch Zufall haben wir von Frank Turner gehört und haben ihn und seine Hunde besucht. 

Morgens gibt Frank Interessierten Informationen zum Schlittenhundesport und er hat uns seinen Rennschlitten und seine Ausrüstung für das Yukon Quest gezeigt und erklärt. Danach durften wir uns auf seinem Grundstück umsehen und mit den ca. 90 Hunden schmusen.

Frank ist ein guter Musher und ich finde es super, wie er sich um seine Hunde kümmert. Die Zeit die wir bei ihm verbracht haben, werden wir nie vergessen und bestimmt werden wir irgenwann nochmal zu ihm fahren.

Anbei noch Bilder von Frank und seinen Hunden
Tschüß Kerstin

Später erhielten wir dann noch den nachfolgenden Bericht zur Tour der Schultzens - sicher eine Reise, um die man die Familie wirklich beneiden kann!


Hundegebell kann ohrenbetäubend sein, es ist Mittagszeit für 360 Pfoten ...

Aber wie kam es eigentlich zu dem Erlebnis?

Wir haben Frühling und das Jahr 2000, zurzeit befinden wir uns auf einer Tour von Vancouver nach Whitehorse, die Tour führte uns vorbei an vielen sehenswerten Orten: Whistler - Prince George - Hyder - Skagway - Whitehorse - Dawson City - Kluane ...

Nachdem wir nun schon zwei Wochen unterwegs sind und 2.500 km hinter uns gelassen haben, liegen wir jetzt im 30°C warmen Wasser der Takini Hot Springs und spannen erst einmal so richtig aus. Beim Rausgehen bemerken wir auf dem Infobrett einen Handzettel von Frank Turner, auf dem er mitteilt, wann er Informationsvorträge über sich, seine Hunde und Hundeschlittenrennen gibt.

Am nächsten Tag wollen wir nach der Adresse suchen, da wir alle ja noch nie was mit Hundschlittenrennen etc. zu tun gehabt haben. Wir fahren den Klondike Highway in nördlicher Richtung (Carmacks) und so etwa nach 20 km sehen wir eine große Tafel mit der Aufschrift "Muktuk Kennels". Die nächste Einfahrt biegt man rechts ab und fährt immer gerade aus (nicht von der schlechten Straße abschrecken lassen!), nach ungefähr 1-2 Kilometern ist man bei Frank Turner angekommen, dann biegt man links ein auf das Anwesen und fährt gerade aus, bis man zu Frank und seinen Hunden gelangt. Man kann es auch gar nicht überhören, denn die Hunde begrüssen jeden sehr überschwenglich.

Auch wir wurden sehr überschwänglich begrüßt - nicht nur von Franks Hunden, sondern auch von Frank selbst, den man gleich ins Herz schloss. Nachdem wir angekommen waren und jeder herzlich begrüßt worden ist, wurde jeder Teilnehmer in eine Arbeitskombi gesteckt, damit man später außerordentlich viel mit den Hunden spielen konnte, denn sie sind dreckig und sandig, aber zu jedem ganz doll lieb ...

Als erstes wurden uns die Hunde und das Anwesen gezeigt, es ist alles etwas größer als die deutsche Norm. Danach wurden uns die Hundeschlitten erklärt, so mit allem Drum und Dran, es ist wirklich alles sehr interessant!

Danach haben wir uns gemeinsam mit Frank noch Videos über seine Rennen vom Yukon Quest angesehen und seinen eigenen Geschichten und Anekdoten gelauscht.

Da das aber alles neu und aufregend war, fragten wir Frank, ob wir nicht über Nacht bleiben dürften, und wir durften!

Der Rest des Tages bestand darin, mit den Hunden zu schmusen und von ihnen beschmust zu werden, sich mit Frank zu unterhalten, viel zu lachen und jede Menge Spaß zu haben. Abgeschlossen wurde der Tag nach einem schönen Sonnenuntergang mit einem wunderschönen Geheule aller Hunde.

Und jeder verspürte wahrlich irgendwie den Geist vom YUKON ...


Nachtrag, Dezember ´04: 4 Jahre danach ...

Klar, dass man eine solche Gegend und so ein Reiseziel nie vergisst, sondern eher wiedersehen will: Vier Jahr später war es dann soweit - Frank Schultz macht sich erneut auf nach Kanada, auch um Frank Turner wiederzusehen.


© 2001 Kerstin/Marian Schultz, kleines Foto oben: Yukon Quest