Offroad Ost/West-Durchquerung (2)

Von La Oliva nach El Cotillo


Auch diese Tour kann man machen, ohne den ersten Teil absolviert zu haben: Wer mehr Zeit für die sicher reizvolle Westhälfte unserer Durchquerung haben möchte, kann sich von Corralejo kommend unauffällig in die Schlange der "vollständigen" Ost/West-Reisenden einreihen: ab Villaverde merkt´s keiner!

Von La Oliva bis El Cotillo ...

Wir fahren ab Villaverde auf der Hauptstraße nach La Oliva und folgen dort für ein kurzes Stück dem asphaltierten Abzweig nach Lajares. Auf der linken Seite der Straße erreichen wir unsere Pistenabfahrt nach gut 2 km (N28°37,64´ W013°56,68´). Sollten wir aus Richtung Lajares kommen, ist diese Abfahrt noch günstiger, denn sie liegt geringfügig nördlicher als die andere mögliche. Wir folgen der Piste ein paar Meter ins Landesinnere, bis wir den Abzweig auf die alte Landstraße erreichen (N28°37,45´ W013°56,70´).

Wir haben nun die Wahl: Entweder wir fahren kurz nach der Einfahrt auf die alte Landstraße nach rechts über einen kleinen Hügel direkt Richtung El Jablito (Route Teil 2) oder wir machen vorher noch einen Abstecher nach links zum Montana Blanca, wonach wir allerdings wieder zurück fahren müssen. Wir kommen in diesem Fall über N28°37,14´ W013°56,62´ sowohl auf dem Hin- als auch dem Rückweg (Route Teil 1).

Wie beschreibt unser Führer den späteren Streckenverlauf: "Nun geraten wir in eine Ebene voller sanfter Hügel und kleiner Erhebungen ... Aus diesem Flachland ragen die eleganten Silhouetten der Palmen am Rande der alten Felder, neben Bauernhäusern und Schäferhütten, heraus... Nachdem wir die Palmen hinter uns gelassen haben, teilt sich die Piste. Wir folgen dem linken Weg, der uns nach einer Kurve zum Montana Blanca führt. Nach einem kleinen Hügel können wir in der Ferne das Dorf Lajares und die Dünen von El Jablito ausmachen, die sich farblich vom Rest der Landschaft abheben ... Auf der Höhe eines Bergwerkes zur Gewinnung von fossilem Sand, inmitten einer einzigartig schönen Landschaft verlassen wir die Hauptpiste, die eine Linkskurve beschreibt, um einem Weg zu folgen, der unsere Hauptrichtung beibehält."

In der Tat, die Piste, der wir geradeaus folgen, führt in eine mehr als einsame Gegend, in der wir bis zum Ende unserer Tour keinem Menschen mehr begegnen werden - ganz so, wir wir unsere Fahrten mögen! (Nachtrag Februar ´05: Kurz vor dem Bergwerk bei  N28°37,98´ W013°58,59´ finden sich mittlerweile Verbotsschilder, die eine "offizielle" Weiterfahrt verbieten!).

Die Piste windet sich unaufhaltsam in Richtung der großen Düne von El Jablito, die man bereits aus erheblicher Entfernung erkennt und die in uns Hoffnungen auf ein von "Umweltpolizisten" ungestörtes Drachenvergnügen aufkeimen lässt. Nach dem Überqueren einer Kuppe (die man übrigens auch von Lajares aus erkennt, wenn man weiß, wo man suchen soll!) sind wir kurz danach am Fuße der großen einsamen Düne (N28°38,96´ W013°58,10´) - die Fahrt hat sich gelohnt!

Mit Drachen auf die Düne von El Jablito ...
... und Weitblick von der Düne ...

Die nächsten Stunden verbringen wir oben auf der Düne, die 30 m-Schlange steht als einziges Wahrzeichen und unser "Festival-Marker" über dem Gelände - von Lajares aus zu sehen?? Wir fühlen uns wie die Wachtposten oben auf dem Gipfel, aus der Umgebung sicher kaum zu entdecken (wenn man von dem Drachen mal absieht!), aber die gesamte Umgebung im Blick ...

Die Stunden vergehen, hier oben lohnt es sich glatt einen halben Tag zuzubringen - der Blick zum Horizont zeigt nach wie vor kein einziges Fahrzeug in unserer Umgebung.

Irgendwann müssen wir jedoch auch von hier wieder wegfahren, irgendwie ist man sogar diesen absurden "Umweltpolizisten" fast schon dankbar - ohne die Gestalten wären wir heute niemals hierhin gekommen und hätten sicherlich einiges verpasst!

Die Piste wird von nun an zunehmend schlechter. Die weitere Route führt durch "eine Oberfläche voller Steinchen. Betrachten wir diese Steinchen und die Auswaschungen einmal genauer, so sehen wir, daß es sich um versteinerte Nester eines mit der Wespe verwandten Insekts handelt."

Wir arbeiten uns jetzt durch einen ausgetrockneten Flusslauf nach dem anderen, einige Male muss der Fahrer sogar aussteigen, um die Steinbrocken und den zerklüfteten Pistenverlauf etwas genauer zu betrachten - mit einem Pkw sollte man hier nicht mehr entlang fahren!  

... durch ausgetrocknete Flussbetten ...
... und Abstiege, mit denen nicht zu spaßen ist ...

Letztlich folgt ein übler Pistenabschnitt, auf dem man wieder hinunter in die Ebene absteigt, die kleine Ortschaft El Roque in greifbarer Nähe. Die letzten Meter sind nur noch Routine, kurz vor der der Hauptstraße nach El Cotillo verlassen wir mitten in El Roque unsere Piste (N28°40,98´ W013°59,64´) - eine wirklich empfehlenswerte Tour geht hier zu Ende, die man dann sogar (wie üblich!) noch mit einem Bier in El Cotillo krönen kann - genug zu diskutieren gibt´s allemal!


Nachtrag, März ´05: Wiederholung ...

Auch diese Strecke haben wir (zum Teil) Jahre später wieder befahren, hinter dem Verbotsschild ging es dann anders weiter. Mehr dazu unter


© Text/Bilder 1999-2005 J. de Haas